Uiguren in China Angst vor dem Lager

Gulzire hat keinen Kontakt mehr zu ihrer Schwester. Beide sind Uiguren und stammen aus China. Gulzire hat einen Verdacht: Ihre Schwester könnte in einem der staatlichen Internierungslager gelandet sein.
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Eine muslimische Frau mit ihren Kindern im Westen Chinas. Sie gehören zum Turkvolk der Uiguren, wie etwa zehn Millionen weitere Menschen, die in dem "Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang" leben.

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Die chinesische Regierung hat dort einen enormen Polizeiapparat gebildet, offiziell sollen damit Terroranschläge verhindert werden. 2009 etwa gab es in der Region Unruhen mit fast 200 Toten. Seit einigen Jahren ist es dort aber ruhiger.

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Eine Frau vor einem Marktstand in Kashgar in der Provinz Xinjiang. Peking verbietet den Uiguren etwa, "übermäßig" lange Bärte zu tragen oder eine Verschleierung mit dem Kopftuch.

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Das "Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang" ist viereinhalbmal so groß wie Deutschland und grenzt an acht Länder. Darüber laufen alle Transportrouten nach Zentralasien.

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Im alltäglichen Leben werden die Uiguren massiv eingeschränkt. Vor allem, seitdem der Parteichef aus Tibet, Chen Quanguo, nach Xinjiang versetzt wurde. Er stockte die Polizei um ein Vielfaches an Einsatzkräften auf.

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Zudem sind nach Schätzungen von Menschenrechtsgruppen etwa eine Million Menschen, ganz überwiegend Uiguren, in Einrichtungen eingesperrt, die Internierungslagern gleichen.

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Davon gibt es Luftaufnahmen, wie etwa hier in Dabancheng. Über viele Jahre hatte die chinesische Regierung die Existenz der Lager geleugnet. Nun werden sie teilweise mit dem Antiterrorkampf gerechtfertigt.

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Auch diese Aufnahme aus Yining soll ein Internierungslager zeigen. Ehemalige Insassen berichten, dass sie dort Chinesisch lernen sollten und politisch indoktriniert wurden. Außerdem gibt es Berichte über Folter in den Lagern.

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Alltag in Xinjiang: Ein Kind wartet mit seiner Mutter vor dem Eingang zur Schule, der durch Sicherheitskräfte abgeriegelt ist. SPIEGEL-Korrespondent Bernhard Zand beschreibt Xinjiang als "Überwachungsstaat, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat".

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Dazu gehört auch elektronische Überwachung wie etwa das Scannen von Gesichtern. Hier stehen sowohl Uiguren als auch Han-Chinesen mit Stöcken vor Polizisten - es handelt sich bei der Szene um ein Sicherheitstraining.

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Die US-Regierung debattiert inzwischen über Strafmaßnahmen gegen chinesische Funktionäre und Unternehmen als Reaktion auf die Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang.

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