Umweltfotografie Geschundene Landschaften

Mulwala-See in Australien: Das zartrosa Licht verleiht der Szene auf den ersten Blick etwas Idyllisches - bis man erkennt, dass den Bäumen nicht etwa wegen des Winters die Blätter fehlen. Ursache für das dramatische Baumsterben könnte die Industrieanlage sein, die hinter dem Horizont liegt.

Ölraffinerie im schottischen Grangemouth (zwischen Edinburgh und Glasgow): Die Rohrgeflechte der weitverzweigten Anlage dominieren das Bild. Von der Landschaft im ursprünglichen Zustand ist nichts mehr zu sehen. Der in dieser Gegend häufig zu beobachtende graue Himmel wirkt angesichts der üppigen Rauchschwaden noch düsterer.

Im Vordergrund dieser Aufnahme liegen die Reste eines hölzernen Schiffswracks, weit hinten blasen die Schlote einer Eisenhütte Rauschwaden in den Himmel über North Yorkshire in England. Optimisten erkennen hier den natürlichen Kreislauf: Auf den Zerfall folgt Neues, womöglich Besseres. Andere sehen eher die Schneise der Verwüstung, die der Mensch hinterlässt.

See im rumänischen Geamana: Die Kirche inmitten des Sees ist ein beliebtes Fotomotiv. Doch hier wählte der Fotograf eine Perspektive, die die Zerstörung der natürlichen Umgebung in den Mittelpunkt rückt. Kupferhaltige Ausschwemmungen der nahen Goldmine haben das Wasser in eine giftige rote Brühe verwandelt.

Auf den ersten Blick könnte man denken: Der Eiffelturm in Paris. In Wirklichkeit handelt es sich um einen Bohrturm inmitten einer Dunstglocke in North Dakota in den USA. Die Umgebung wirkt unfruchtbar und wüst.

Dinorwig-Qarry-Linie im Norden von Wales: Die Bahnstrecke rottet seit ihrer Stilllegung 1969 vor sich hin. Und allmählich entziehen ihr tektonische Verwerfungen buchstäblich den Boden. Ein Bild über die Vergänglichkeit menschlichen Schaffens - und die regenerative Kraft der Natur.

Sonnenaufgang in Glasgow: Die Eiseskälte über der Hafenruine spürt man trotz des warmen Sonnenlichts auf den ersten Blick. Doch das verfallene Gelände liegt womöglich nur in einer Art Dornröschenschlaf. Die zentrale Lage am Wasser legt eine Bebauung nach dem Vorbild der Londoner Docklands nahe. Die Natur dürfte jedoch auf absehbare Zeit keine Chance haben.

Vom dichten Urwald, der hier einmal stand, ist nicht mehr viel übrig. Bagger und Mensch wirken inmitten der Zerstörung fast ein wenig verloren.