Langzeit-Filmprojekt Papa sucht Kontakt

"Meine liebe Tochter, morgen also ist der von den Ärzten errechnete Termin morgen wirst Du vielleicht geboren oder bist Du es schon? Ich weiß es nicht. Jedenfalls würde ich Dich sehr gern herzlich in dieser Welt willkommen heißen. Freue mich auf Dich, Dein Vater." Diese Zeilen verfasst der Künstler Peter Kees an seine Tochter. Das Standbild ist Kees' Film "Vaterlandschaften" entnommen, in dem er nach seinen Worten die "ohnmächtige Situation" eines Vaters zeigt, der "ausgeklammert wird": Kees zufolge brach seine Ex-Partnerin noch während der Schwangerschaft den Kontakt ab - erst durch Intervention vor Gericht sei es gelungen, so Kees, zumindest einen gewissen Umgang mit dem Kind zu haben.

Kees mit einem Blumenstrauß: Den wollte er am errechneten Geburtstermin für die Mutter seiner Tochter hinterlegen. Kees sagt, er sei über die Geburt des Kindes erst mehr als eine Woche später informiert worden. Im Film sagt er, er habe sich nicht vorstellen können, "so ausgeklammert zu werden".

Ein besonderer Moment: Kees räumt auf, nachdem seine Tochter das erste Mal bei ihm zu Hause zu Besuch war. Im Film sagt Kees, sie hätten gemeinsam gegessen, gemalt, Fische gefüttert, am Klavier geklimpert.

Kees im verschneiten Oberbayern östlich von München, wohin er zog, um für seine Tochter da sein zu können. Er spricht liebevoll von ihr, sie sei "ein total bezauberndes Mädchen". Inzwischen ist seine Tochter drei Jahre alt. Kees sagt, außerhalb der Zeiten, in der er sie sieht, bekomme er nichts von ihrem Leben mit.

Kees am Schreibtisch: Der jahrelange Kampf mit seiner Ex-Partnerin vor Gericht hat Kraft gekostet. "Wahnsinnig anstrengend und belastend" sei das, sagt er im Film. Friede, nach dem er sich sehne, sei nicht in Sicht.