Vietnam-Krieg Trauma im Dschungel

Napalm-Explosion in Süd-Vietnam: 1965 griffen die ersten US-Bodentruppen in den Konflikt zwischen dem kommunistisch regierten - und durch die Sowjetunion und China mit Waffen versorgten - Norden und dem anti-kommunistischen Süden des Landes ein.

Für die US-Soldaten erwies sich der Einsatz in unwegsamem Gelände und unter widrigen klimatischen Bedingungen als äußerst schwierig. Der nordvietnamesische Gegner organisierte den Widerstand unter anderem durch ein weitverzweigtes Tunnelsystem und lockte die westlichen Truppen immer wieder in Fallen und Hinterhalte.

"Search and Destroy" - nach diesem Motto gingen die US-Truppen im Kampf gegen die Soldaten des Nordens vor. Stellungen des Feindes wurden aus der Luft aufgespürt und von den Bodeneinheiten zerstört. Hier flüchtet ein Soldat aus einer brennenden Hütte.

Die Einsätze der Bodentruppen wurden durch großflächige Bombardierungen unterstützt.

Massive Verluste: Eigentlich sah der US-Plan vor, den Gegner mit zahlenmäßiger Überlegenheit und besserer technischer Ausrüstung zu überrennen. Stattdessen kam es zu einem erbitterten Kampf im Dschungel.

Im November 1967 veröffentlichte das Pentagon die Verlustzahlen der US-Einheiten: Demnach wurden bis zu diesem Zeitpunkt mehr als 15.000 Soldaten getötet und mehr als 100.000 verletzt.

Unter anderem setzten die US-Einheiten Entlaubungsmittel ein, um die Verstecke des Feindes im dichten Dschungel aufzuspüren. Der als "Agent Orange" bekannte Wirkstoff sorgt bis heute bei vielen Kindern in Vietnam zu schweren Fehlbildungen und Krebserkrankungen.

Schrecken des Krieges: Diese berühmte Aufnahme zeigt fliehende Kinder nach einem Napalm-Angriff. Die massiven Verluste, bei Truppen und Zivilbevölkerung, ließen in den USA die Unterstützung für den Krieg in Indochina schrumpfen.

Dieses Aufklärungsflugzeug der USA wurde im Februar 1968 von nordvietnamesischen Truppen abgeschossen.

Demonstranten vor dem Weißen Haus in Washington: Die Anti-Kriegsbewegung gewann in den USA immer mehr Anhänger, während aus Vietnam die Nachrichten über Tote und Verwundete eintrafen.

Bilder des Krieges: Immer mehr Einheiten wurden aus den USA nach Vietnam verlagert - doch echte militärische Erfolge blieben aus.

Während der Tet-Offensive rückte der Norden überraschend auf zahlreiche Städte im Süden des Landes vor. Die Angreifer konnten zwar zurückgeschlagen werden, die Offensive im Januar 1968 gilt trotzdem als einer der psychologischen Wendepunkte des Krieges. Ab 1969 wurden erste US-Einheiten abgezogen. Insgesamt starben in Vietnam knapp 60.000 amerikanische Soldaten.

Im März 1973 verließen die letzten US-Truppen das Land. Südvietnam stand dem Gegner aus dem Norden allein gegenüber. Nach weiteren zwei Jahren Bürgerkrieg rückten die kommunistischen Kräfte schließlich bis nach Saigon vor. Der Fall der südvietnamesischen Hauptstadt bedeutete das Ende des Krieges.

Ein Panzer des Nordens rollt am 30. April 1975 durch das Tor des Präsidentenpalasts in Saigon. Am 2. Juli 1976 wurde die Einheit der beiden Landesteile in der Sozialistischen Republik Vietnam wieder hergestellt.