Luxusherbergen und Landhotels Die Absteigen der US-Präsidenten

Wo schlafen US-Präsidenten, wenn sie unterwegs sind? Obama, Clinton und Coolidge urlaubten rustikal, Bush bevorzugte es exklusiv. Und Carter eröffnete sein eigenes Hotel.
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Grove Park Inn, Asheville (North Carolina)

In dem historischen Anwesen von 1913 waren zwischen William Howard Taft und Barack Obama insgesamt zehn amerikanische Präsidenten zu Gast. Es gab sogar mal Pläne, im Falle eines Nuklearangriffs auf die Vereinigten Staaten den U.S. Supreme Court in das abgelegene Hotel in den Blue Ridge Mountains zu verlegen, wie das "Wall Street Journal" 2013 schrieb.

Zu den VIP-Gästen des Hauses zählten auch Erfinder wie Thomas Edison und Henry Ford, Schauspieler wie Sir Anthony Hopkins und Basketballstar Michael Jordan. Schriftsteller F. Scott Fitzgerald wohnte zwei Jahre lang im Grove Park Inn, während seine Frau Zelda in der Nervenheilanstalt von Ashville weilte. Die Zimmer, die er damals bewohnte, 441 und 443, stehen heute noch Gästen zur Verfügung - einer davon seit 1930 unverändert.

Foto: VisitNC
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Hotel Monaco, Portland (Oregon)

Die Lobby des Hotel Monaco ist viel mehr als nur eine gewöhnliche Hotelhalle - sie ist auch Treffpunkt, Konzertsaal, Galerie oder beherbergt Weinproben. Anfang Mai quartierte sich der aktuell noch amtierende Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama, in dem Boutiquehotel ein und genoss aus seiner Grand Suite den Blick über die größte Stadt Oregons.

Foto: Hotel Monaco
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Nicht bekannt ist, ob Obama sich einen Goldfisch auf das Zimmer kommen ließ. Den kann man nämlich ausleihen, wenn man sich alleine fühlt und gerne die Gesellschaft eines Haustieres hätte. Das Hotel Monaco mit seinem farbenfrohen Design zählt zu den besten Unterkünften Portlands.

Foto: Hotel Monaco
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Finlen Hotel, Butte (Montana)

Das Finlen Hotel galt bereits 1889 als eines der besten Hotels im Nordwesten der Vereinigten Staaten. Das Haus im Zentrum der Stadt Butte gefiel Präsident Harry S. Truman bei seinem Besuch 1950 so gut, dass er 1956 als Privatmann zurückkam und dort Urlaub machte.

Foto: The Finlen Hotel/ Frank Taras
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Zu den weiteren Präsidentenbesuche in der Geschichte des Finlen Hotels zählen die von Theodore Roosevelt und Harry Truman. Hier nächtigten aber auch First Lady "Lou" Hoover, Damals-noch-Senator John F. Kennedy und Richard Nixon zu seiner Zeit als Vizepräsident.

Foto: The Finlen Hotel/ Frank Taras
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Lake Hotel, Yellowstone National Park (Wyoming)

Am Nordufer des Yellowstone Lake liegt das elegante Lake Hotel. Bei seinem ersten Besuch mit der Familie im Jahr 1978 ging Präsident Jimmy Carter hier Fliegenfischen - und kam später immer wieder. Bei einem dieser Besuche teilte er sich mit Angestellten des Yellowstone Nationalparks eine Pizza in deren Kantine - und signierte anschließend die Wand. Die Unterschrift ist noch heute zu sehen.

Foto: Yellowstone National Park Lodges/ Xanterra
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Vor Jimmy Carter hatte schon Präsident Calvin Coolidge im Lake Hotel genächtigt, das sich in einem 1891 errichtete Gebäude befindet.

Foto: Yellowstone National Park Lodges/ Xanterra
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Waldorf Astoria, New York City (New York)

Das Waldorf Astoria gleicht mit seiner Einrichtung einer Filmkulisse, die das Weiße Haus darstellen soll: Die Schaukelstühle gehörten zu den Lieblingsmöbeln von John F. Kennedy und auch eine Replik des antiken Schreibtischs, wie ihn Barack Obama heute noch benutzt, vermitteln den Gästen das Gefühl von großer Politik. Seit dem 31. US-Präsident Herbert Hoover nächtigte hier denn auch tatsächlich jeder seiner Nachfolger in der Presidential Suite.

Zu den Gästen des Hotels zählten allerdings auch der Mafioso Lucky Luciano und Paris und Nicky Hilton, die hier aufwuchsen. Das Gebäude steht nicht direkt auf dem Boden Manhattans, sondern ruht auf einer Stahlkonstruktion über der Grand Central Station. Ein unterirdischer Gang führt Gäste, die inkognito bleiben wollen, direkt zu einem privaten Bahnsteig.

Foto: Waldorf Astoria Hotels & Resorts
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The Occidental Hotel, Buffalo (Wyoming)

Zu den illustren Gästen des Hotels zählten im 19. Jahrhundert Gangster wie Butch Cassidy, die Wildwestheldin Calamity Jane und der berühmte Bisonjäger Buffalo Bill - später aber auch Präsidenten wie Teddy Roosevelt. Die President Hoover Suite wurde allerdings nach seinem Amtskollegen Herbert Hoover benannt, der im Sommer 1932 hier nächtigte, als er in Wyoming für seine Wiederwahl warb. Sein Zimmer ist heute Teil dieser Suite, die sich im Erdgeschoss des Hotels befindet. In der antiken Wanne mit den Löwenfüßen spülte sich bestimmt schon so mancher Westernheld den Staub ab.

Foto: Occidental Hotel
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The Kahala Hotel & Resort, Honolulu (Hawaii)

Als es 1964 eröffnete, war das Kahala das teuerste Hotel der Welt. Das Haus beherbergte seit dem Besuch von Lyndon B. Johnson fast jeden Präsidenten - einige allerdings noch im Wahlkampf, bevor sie Staatsoberhäupter der USA wurden. Da auch viele Stars aus Film und Fernsehen bereits im Kahala residierten, verpassten die Anwohner ihm den Namen "Kahollywood". Eine Szene in Elvis Presleys Film "Paradise, Hawaiian Style", wurde 1966 tatsächlich vor Ort gedreht. In der Imperial Suite gibt es ein eigenes Sitzungszimmer, in der President's Suite sind die Möbel von Ralph Lauren designt. Der auf Honolulu geborene Noch-Präsident Obama zieht allerdings private Unterkünfte vor, wenn er auf der Insel ist, und kommt nur zum Essen ins Hotelrestaurant Hoku.

Foto: Kahala Hotel & Resort
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Cheeca Lodge & Spa, Islamorada (Florida)

George H. W. Bush ist begeisterter Angler. Besonderes gerne frönt er seinem Hobby auf den Florida Keys, wo er 1994 sogar das George Bush Lodge Bonefish Tournament mitbegründete. Der Anglerwettstreit wurde bis zum Jahr 2004 von der Cheeca Lodge ausgetragen. Bush war allerdings nicht der erste US-Präsident, der in dem luxuriösen Strandresort nächtigte. Schon kurz nach der Eröffnung in den Vierzigerjahren residierte hier Harry S. Truman. Wer lieber ein paar Abschläge üben will statt zu angeln, kann das auf dem von der Golferlegende Jack Nicklaus designten Golfplatz tun. Dies taten schon Hollywoodgrößen wie Paul Newman, Stars wie Bing Crosby oder auch die Baseballlegende Ted Williams.

Foto: Cheeca Lodge & Spa
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Plains Historic Inn, Plains (Georgia)

Es muss nicht immer ein Luxushotel à la Trump sein: Der 39. US-Präsident Jimmy Carter half im Jahr 2002 seinem Heimatdorf Plains im Bundesstaat Georgia, eine kleine, gemütliche Pension mit nur sieben Zimmern zu eröffnen. Mehr braucht das Städtchen auch nicht, denn mit nur 600 Einwohnern ist in Plains nicht mit größeren Besucherströmen zu rechnen. Seine Frau Rosalynn richtete die Zimmer ein, die jeweils im Stil einer Dekade von den Zwanziger- bis zu Achtzigerjahren dekoriert sind.

Wer Glück hat, erlebt den 39. US-Präsident sonntags in der Bibelstunde, die Carter an zwei bis drei Sonntagen im Monat persönlich hält. Carter äußert sich in der Maranatha Baptist Church nicht nur zu religiösen Themen, sondern auch zu aktuellen Ereignissen. Jeder kann teilnehmen, man muss sich nicht anmelden.

Foto: JerryBattle.com
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The Cloister, Sea Island (Georgia)

Wenn ein Präsident wirklich gut abgeschirmt seinen Urlaub verbringen möchte, ist er hier genau richtig: Zu der Insel haben nur Gäste des Resorts Zutritt, der Secret Service kann das Gelände gut überwachen. Diese Einsamkeit schätzte zum Beispiel George H. W. Bush, er feierte 1995 seine goldene Hochzeit im Cloister auf Sea Island. Auch seine Flitterwochen hatte er hier schon verbracht - lange bevor er 1989 Präsident der Vereinigten Staaten wurde.

Insgesamt sechs US-Präsidenten waren schon in dem Luxusresort an Georgias Atlantikküste zu Gast. Und nicht alle machten nur Urlaub. Jimmy Carter, 39. US-Präsident, stellte hier sein erstes Kabinett zusammen, und George W. Bush lud sogar zum G8-Gipfel. Einige der Staatsoberhäupter pflanzten Eichen. Den ersten Baum setze bereits Calvin Coolidge 1928 kurz nach der Eröffnung des Resorts, die jüngste stammt von Bill Clinton, der im August 2012 hier einen Golfurlaub verbrachte.

Foto: Sea Island
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Hilton Anatole, Dallas (Texas)

Präsidenten haben wenig Zeit - schon gar nicht, um sich mal in Ruhe ein Museum anzuschauen. Das können sie quasi nebenbei im Hilton Anatole vor den Toren der texanischen Metropole Dallas erledigen. Das Hotel beherbergt die größte Kunstsammlung, die je in einem US-amerikanischen Hotel zusammengetragen wurde. Einmal wohnten der damals noch-amtierende US-Präsident Ronald Reagan und sein Vize und Nachfolger George H. W. Bush hier zur selben Zeit. Heute darf jeder Gast in die Grand Presidential Suites, benannt nach Reagan, Gerald Ford, George H. W. Bush und Lyndon B. Johnson, einchecken - vorausgesetzt natürlich, sie sind nicht gerade vom Secret Service geblockt.

Foto: Hilton Anantole
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State Game Lodge, Custer State Park (South Dakota)

1927 machte Präsident Calvin Coolidge die aus Stein und Holz erbaute Lodge zu seinem "Weißen (Sommer-)Haus" und regierte das Land von seinem Büro in der örtlichen Highschool aus. Die Anwohner kümmerten sich rührend um ihn. Zur Begrüßung schenkten sie ihm ein Pferd, einen Cowboyhut und Stiefel. Nachts füllten sie den Bach neben der Lodge für ihn mit Forellen auf, um den passionierten Angler zum Bleiben zu bewegen.

Foto: State Game Lodge
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Während seines dreimonatigen Aufenthalts in South Dakota beschloss Coolidge, das legendäre Felsrelief am Mount Rushmore in Auftrag zu geben. Das in Stein gemeißelte Denkmal, das die Köpfe von George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln zeigt, wurde 1941 fertiggestellt und feiert dieses Jahr seinen 75. Geburtstag.

Foto: imago/ McPHOTO
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Hilton Garden Inn, Laramie (Wyoming)

Als Präsident John F. Kennedy nach Laramie kam, wohnte er direkt auf dem Campus der University of Wyoming. Das Hilton Garden Inn liegt gegenüber des War Memorial Stadium, Heimat des Footballteams der Universität. Kennedy schlief hier am 25. September 1963 - nur knapp zwei Monate, bevor er in Dallas, Texas, erschossen wurde.

Foto: Hilton Garden Inn
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