Zirkus Millionär aus der Manege

Polarzirkus: Clowns sind gut, knapp bekleidete Akrobatinnen sind besser, doch am allermeisten ziehen in der Werbung Tiere. Lange vor Eisbär Knut wussten die Verantwortlichen des Adams Brothers International Circus 1958, was sie taten, als sie gleich drei verspielte Polarbären auf ihr Werbeplakat druckten.

Römisches Wagenrennen: Die Gebrüder Ringling schmiedeten aus ihrem 1884 gegründeten Familienzirkus innerhalb weniger Jahrzehnte einen regelrechten wanderenden Unterhaltungskonzern, der 1919 aus mehr als hundert überlangen Bahnwagen benötigte und mehr als 1200 Mitarbeiter hatte.

Frühe Luftnummer: Ein frühes Zirkusplakat aus England warb 1899 für die "weltberühmte Hanlon-Truppe" und die "allererstaunlichsten Leistungen mitten in der Luft, die jemals gelungen sind".

"Ein Fest nach dem Stiergefecht im Circus Busch": Ein frühes Plakat um 1900 für den 1894 gegründeten Circus Busch aus Berlin von dem Litographen Adolph Friedländer (1851-1904).

Stahlgebiss: Für "Carlotta, die Dame mit den Zähnen aus Stahl" wirbt dieses frühe Zirkusplakat um 1885 eines "Amerikanischen and japanischen Zirkus".

"First Time in America": Ungewöhnlich war dies Attraktion, mit der der Hagenbeck-Wallace-Circus für sich warb - ein Hindu-Tierhypnotiseur namens "Blacaman", der wilde Löwen in schlafende Lämmchen verwandeln konnte. Dem Zirkus nützte es nichts, er musste im gleichen Jahr schließen.

Clownesk: Das Plakat des Cirque d'Hiver kündigt die Clowns Paul, Francois und Albert Fratellini an, um 1930.

Wildwest in der Manege: Um 1905 warb der Circus Busch mit diesem Motiv für Jack Joyce, American Cowboy.

Auf dem Sprung: Mit einem furchterregenden Tiger warb 1920 der Riesenzirkus Ringling Brothers Barnum & Bailey für seine "gemeinsame Show". Bereits 1907 hatte Ringling seinen größten direkten Wettbewerber Barnum & Bailey übernommen.

Hochseilakt: Das Plakat des Circus Slels-Floto von 1919 kündigt die "fantastische Seiltänzerin" Princessin Victoria an.

Hagenbecks Zoologischer Zirkus: Während der Berliner Gewerbeaustellung von 1896 warb der Hamburger Tierpark Hagenbeck bei den Berlinern für seinen Ausstellungsbeitrag, einen "Zoologischen Circus", in dem wilde Tiere allerlei Kunststückchen darboten.

Atemberaubend: "Das Wunder der weiblichen Stärke" feierte dieses Zirkusplakat von Adolph Friedländer von 1905, das für die Akrobatentruppe "The World's Great Sandwinas" warb.

Tierische Show: Ein Werbeplakat von 1920 für den Durow-Zirkus. Die Durows, eine der ältesten Zirkus-Dynastien in Russland, waren berühmt für ihre Tierdressuren, aber auch für ihre Clown-Nummern.

Märchenwelt: Eiin späteres Durow-Plakat von 1950. Auch in der Sowjetzeit wurde in Russland die Zirkustradition hochgehalten.

Trauriger Clown: Mehr wie ein melancholischer Poet als ein Clown wirkt dieser Artist mit Papagei und Frettchen auf diesem Poster des Zirkus Durow aus den dreißiger Jahren - es war in der Sowjetunion auch nicht die Zeit, in der man leichthin öffentlich Witze riss.

Geballte Kraft: Kettensprenger und starke Männer gehören zu den klassischen Zirkusplakat-Motiven - hier ein Beispiel aus Russland aus der Zeit um 1910.

"A Grand India Racing Tournament!": Indianer auf Ponies, die gegen Inder auf Elefanten und Araber auf Kameln zu Rennen antreten - nirgends wurde den Zeitgenossen aufregendere Unterhaltung geboten als im Zirkus. Frühes Werbeplakat für O'Brien, Handenberger & Astley's Big Shows, etwa 1890.

Ring of Fire: Dressurnummern mit Pferdern standen ganz am Anfang der Zirkusgeschichte - und sie sind bis heute zentraler Bestandteil fast jeder Zirkusshow geblieben. Das Plakat um 1880 zeigt den Dompteur Nettle Jr. mit seinen durch Feuerreifen springenden Pferden.

Sterne am Zirkushimmel: Mit diesen bunten Luftspringerinnen versuchte der Hagenbeck-Wallace Circus um 1935, Zuschauer in seine Manege zu locken. Ohne viel Erfolg - 1938 musste der 1907 entstandene Zirkus, der zwischendurch von Ringling Bros Barnum & Bailey übermnommen worden war, sich 1935 aber wieder abspaltete, endgültig schließen.

Zirkus im Film: Auch im Film war der Zirkus immer wieder ein beliebtes Sujet - nicht nur in Hollywood (die Oscar-gekrönte Mega-Produktion "Die größte Schau der Welt mit Charlton Heston von 1952), sondern auch in Deutschland ("Die drei Codonas", 1940) oder Russland, wie dieses Plakat für einene sowjetischen Zirkusfilm von 1928 dokumentiert.

Tragische Clowns: Der Hagenbeck-Wallace Circus wurde 1918 Opfer des wohl schwersten Unglücks der Zirkusgeschichte, als ein leerer Güterzug ungebremst auf das Ende des Hagenbeck-Wallace-Zuges auffuhr. In den Zirkuswagen brach Feuer aus, 86 Menschen starben, 127 wurden verletzt. Weil andere Zirkusunternehmen mit Ausrüstung und Artisten aushalfen, mussten nur zwei Gastspiele ausfallen.

"La Femme Araignee": Mit dieser "Spinnenfrau", die weltweit einzigartig" und "für 5 Millionen versichert" sei, bewarb der der französische Zirkus Daniellis Ende der dreißiger Jahre sein Programm.

Große Sprünge: Als "Best of" aus vier unterschiedlichen Zirkusshows bewarben die Veranstalter um 1880 die Vorstellungen mit Willam H. Batcheller, dem "Meisterspringer", der mal eben über einen Elefanten hüpfte.

"Kilpatrick's Famous Ride": Mit dem Rad eine eine endlos steile Treppe hinunter - kaum eine Attraktion, mit der dieser oder jener Zirkus nicht schon einmal um die Gunst des Publikums gebuhlt hätte.

Circus Gould Plakat: Plakat, dass den Circus Gould ankündigt und einige der Hauptattraktionen nennt wie z.B. Madame Medusa (die Dame ohne Unterleib), Directeur Satyr (Kunstschütze) und die bärtige Frau namens Brunhilda.