Vergessene Monarchin Auguste Victoria Wie die letzte deutsche Kaiserin um die Krone kämpfte Alle kennen Wilhelm II., doch wer kennt seine Frau? Bismarck verhöhnte sie als »holsteinische Kuh«. Auguste Victoria, die vor 100 Jahren starb, wollte mit allen Mitteln den Thron retten – und scheiterte krachend. Von Katja Iken
Vergessene Mussolini-Attentäterin Violet Gibson Die Irin, die auf den »Duce« schoss Diese Frau hätte die Weltpolitik verändern können: Am 7. April 1926 verübte Violet Gibson einen Anschlag auf Faschistenführer Benito Mussolini. Lange vergessen, soll sie nun an ihrem Geburtsort Dublin als Heldin geehrt werden. Von Corina Kolbe
Deutscher Kolonialismus »Die ganze deutsche Gesellschaft profitierte von der Ausbeutung« Deutschland wurde erst spät zur Kolonialmacht. Doch der deutsche Kolonialismus war ebenso brutal und hatte ähnliche Folgen wie der anderer Staaten, sagen die Wissenschaftler Sebastian Conrad und David Simo im Interview. Ein Interview von Uwe Klußmann und Eva-Maria Schnurr
SPIEGEL Live – Das Gespräch Der verdrängte deutsche Kolonialismus Das Deutsche Reich war ab 1884 Kolonialmacht, doch das weiß heute kaum noch jemand. Dabei waren die Kolonialgebiete der Deutschen riesig und ihr Regime brutal. Daran erinnert der Historiker Jürgen Zimmerer im Podcast.
125 Jahre moderne Olympische Spiele Als Olympias Feuer neu entflammte Eineinhalb Jahrtausende hatte das wichtigste Sportspektakel des antiken Griechenlands pausiert. Bis ein französischer Baron 1896 die Tradition wiederbelebte. Er drängte auf Paris – es wurde Athen. Von Danny Kringiel
Kinderbuchautor Helme Heine »Beinahe hätte ich den Milchmann erschossen« Im Kinderbuch »Freunde« erzählte Helme Heine von den Erlebnissen dreier Tiere – und wurde berühmt. Die wahren Abenteuer aber erlebte der Autor in Südafrika und Neuseeland selbst. Ein Interview von Agnes Sonntag
Feldpost eines deutschen Orientsoldaten Das letzte Aufgebot im Heiligen Land Ein junger Bremer träumte 1918 vom Orient, die Armee schickte ihn nach Palästina. Wie dramatisch sein Fronteinsatz endete, beschrieb Karl Wedemeyer in Briefen an die Eltern. Von Stefan Pochanke
Anschlag auf Treuhand-Chef Rohwedder Der letzte Mord der RAF Vor genau 30 Jahren wurde Detlev Karsten Rohwedder in seiner Düsseldorfer Villa erschossen. Die RAF übernahm die Verantwortung. Und doch hält sich bis heute der Mythos von einem Stasi-Attentat. Von Michael Sontheimer
BKA-Ermittler über das letzte RAF-Attentat »Es war staatlicher Unwille, der Rohwedder das Leben gekostet hat« Warum hat die Polizei 1991 Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder nicht besser geschützt? Rainer Hofmeyer, früherer Leiter der Terrorismusabteilung im Bundeskriminalamt, sieht schwere Versäumnisse. Ein Interview von Ansgar Siemens
Hörspielserie TKKG wird 40 Jahre alt Warum ich Klößchen sein wollte Eine mysteriöse Nachricht, ein schwieriges Rätsel, ein längst vergessener Schatz: Das klingt nach einer TKKG-Folge, ist aber diese Geschichte. Meine Geschichte – und wieso ich mich fürs Filmcasting beworben habe. Von Malte Müller-Michaelis
Afrikaner in Europa Eine goldene Uhr und ein Pelzmantel für den getreuen Lakaien Die Berliner Mohrenstraße soll künftig Anton-Wilhelm-Amo-Straße heißen – nach einem Afrikaner, der vom Pagen zum Philosophen aufstieg. Die ersten Schwarzen kamen schon lange vor der Kolonialzeit nach Deutschland. Von Hans Hielscher
Deutscher Kolonialismus in Afrika Wo steckt der Kopf des Mangi Meli? Ein Mann aus Tansania sucht seit 1978 den Schädel des Volkshelden Mangi Meli, ermordet und geköpft von deutschen Kolonialisten. Warum? Weil er es seiner Oma versprochen hat. Von einem, der auszog, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Von Katja Iken
Prügelstrafe in den Kolonien Geistig gereifte Europäer? Sie brachten Kaffee, Kautschuk, Kakao nach Europa – und schlugen in Afrika gern zu: Deutsche Kolonialisten waren international berüchtigt für brutalste Züchtigungen, vor allem mit der Nilpferdpeitsche. Von Solveig Grothe
Zeitzeuge über den Maji-Maji-Aufstand »Die Kolonie brennt an allen Ecken« Deutsche Kolonialtruppen bekämpften ab 1905 den Widerstand der Bevölkerung in »Deutsch-Ostafrika« – bis zu 300.000 Menschen starben. Wie brutal die Soldaten vorgingen, zeigen Briefe eines Kolonialoffiziers.
Sprachgeschichte Wie die lahme Ente in unser Bewusstsein watschelte Von US-Präsidenten über Angela Merkel bis zu Jogi Löw gelten Amtsträger als »lahme Enten«, sobald ihre Ära sich dem Ende nähert. Wieso eigentlich? Und womit hat dieser sympathische Wasservogel das verdient? Von Frank Patalong
Zwangspause für Seeleute Gefangen im Suezkanal – für acht Jahre Das Riesenschiff »Ever Given« hängt im Suezkanal fest. Dort musste ein deutscher Kapitän 1967 mit seiner Mannschaft lange ausharren – der Frachter »Münsterland« wurde zur größten schwimmenden Männerpension der Welt. Kapitän Wolfgang Scharrnbeck erzählt
Popstar Tom Jones »Ohne Musik wäre ich verloren gewesen« Vom singenden Staubsaugervertreter zur Legende: Sir Tom Jones ist 80 Jahre alt, davon 60 auf den Bühnen der Welt. Hier spricht der »Tiger« über Leben in Quarantäne, eheliche Treue und Auftritte bei Trump. Ein Interview von Alex Gernandt
Frauen bei Olympia »Die weiblichen Unterleibsorgane verwelken« Das olympische Startrecht haben Pionierinnen hart erkämpft – ihr Sport galt als unschicklich und ungesund. Aus Protest organisierte eine Französin vor genau 100 Jahren die ersten Olympischen Spiele nur für Frauen. Von Jasmin Lörchner
Afrika-Ausbeuter Adolph Woermann Steinreich durch Schnaps und Zwangsarbeit Mit aller Macht und ohne Skrupel setzte ein Hamburger Kaufmann sich dafür ein, dass Deutschland vor 140 Jahren Kolonialmacht wurde. Die Raubwirtschaft in Afrika verschaffte Adolph Woermann ein Vermögen. Von Alexandra Gittermann
Märzaufstand der roten Rebellen 1921 Mit der Artillerie gegen Arbeiter Kommunisten führten die Revolte an, die vor hundert Jahren die Industrieregion um Halle und Leuna erschütterte. Als der Umsturzversuch blutig scheiterte, war die Arbeiterbewegung gespalten und geschwächt. Von Uwe Klußmann
Ultrarechte Deutsche in den USA So nationalsozialistisch, dass selbst Hitler und Goebbels nervös wurden In den Dreißigerjahren gründeten deutsche Nazis in den USA den »Amerikadeutschen Bund«. Mit Hetze, Hakenkreuz und Hitlergruß inszenierten sie sich als braune Musterschüler – und scheiterten an sich selbst. Von Viola Schenz
Deutsches Judentum Auswärtiges Amt hilft Jeckes-Museum mit einer Million Euro Ein Museum in Israel dokumentiert Schicksale der »Jeckes« – deutscher Juden, die vor den Nazis flohen. Nun stellt die Bundesregierung für die einzigartige Sammlung Geld bereit. Gerettet ist das Museum aber noch nicht. Von Christoph Gunkel
Pariser Kommune »Pflicht zu sterben oder zu siegen« Nachdem Frankreich 1871 den Krieg gegen Preußen verloren hatte, herrschte in Paris eine Räterepublik. Das frühe sozialistische Experiment währte nur 72 Tage – dann nahm das bürgerliche Frankreich gnadenlos Rache. Von Uwe Klußmann
Buddhisten in der DDR Erleuchtet im Arbeiter- und Bauernstaat Von Fernost in den ganz Nahen Osten – auch in der DDR meditierten sich junge Menschen ins Nirwana. Cornelia traf mit 17 einen dänischen Guru und erzählt von einer spirituellen Szene, die heute fast vergessen ist. Von Philipp Wurm
Frauen in der 68er-Bewegung »Befreit die sozialistischen Eminenzen von ihren bürgerlichen Schwänzen!« Als die Studentenproteste Deutschland durchlüfteten, kämpften nicht nur Dutschkes und Teufels: Ohne die Frauen der Revolte hätte es wohl keine Angela Merkel, kein #MeToo gegeben – und schlechteren Sex. Von Michael Sontheimer
Wie Zeitungen zum Massenmedium wurden Die Welt im Leserausch Die Geburt der Massenmedien im 19. Jahrhundert veränderte die Welt. Auf dem Zenit zählte allein Berlin 147 Tageszeitungen – mit Ausgaben morgens, mittags, abends und in der Nacht. Von Frank Patalong
Modestar und Geheimagentin Als Coco Chanel den Zweiten Weltkrieg beenden wollte In der NS-Zeit war die französische Modemacherin Coco Chanel in eine bizarre Geheimdienstaffäre verwickelt. Mittendrin: ihr Liebhaber – ein Nazi-Spion –, hohe SS-Leute und eine Freundin mit Kontakt zum Widerstand. Von Hans Michael Kloth und Corina Kolbe
Fliegender Wechsel – warum ein Mann im Himmel umstieg Der Draufgänger, der sich vor gut hundert Jahren tollkühn von einem Doppeldecker zum nächsten hangelte, lieferte keinen Coffee-to-fly. Er verfolgte eine ganz andere Mission – ein Bild und seine Geschichte. Von Solveig Grothe
Ein Bild und seine Geschichte Die Waffe einer Frau Pfeil und Bogen zum Cocktailkleid, das sind extravagante Accessoires. Auf diesem Foto fordert eine Dame lange vor Corona Abstand. Filmstar trifft Paparazzi – trifft sie wirklich? Von Solveig Grothe
Augenblick mal Der große Sprung - echt oder Fälschung? Ein junger Mann springt in den USA auf einen Felsturm - eine Bildikone von 1886. Dem Fotografen aber ging es weder um den Sprung noch um den Fels. Ein Bild und seine Geschichte. Von Solveig Grothe
Ein Bild und seine Geschichte Wo will der denn hin? In Nebraska nahm ein Mann mit seinem Auto die Treppe. War es Übermut, ein Unfall oder ein Navigationsfehler? Das Foto erschien 1911 in US-Medien - mit ungeahnten Folgen. Von Solveig Grothe
Gräueltaten im Zweiten Weltkrieg Der US-Journalist, der heimlich mit den Nazis paktierte Angeblich schändeten die Deutschen 1939 ein Kloster in Polen. Doch Strippenzieher der Geschichte war Goebbels selbst – und ein gefügiger Journalist der Agentur AP verhalf ihm zu einem weltweiten Propaganda-Coup. Von Norman Domeier
Die politische Strategie von Queen Elizabeth I. Verheiratet mit England Geschickt verwandelte Englands erste Herrscherin ihren größten Nachteil in ihre größte Stärke: Sie blieb zeitlebens ohne Ehemann. Von Eva-Maria Schnurr
Berühmtes Geschwisterporträt Lasst die Kinder frei! 1805 malte Philipp Otto Runge die Kinder eines Freundes. Sein Gemälde wirkt wie eine zufällige Momentaufnahme. Doch in Wirklichkeit verrät es viel über das bürgerliche Erziehungsideal seiner Zeit. Von Kathrin Maas
Madeleine Albright über ihre tragische Familiengeschichte »Sechs Jahrzehnte meines Lebens hatte ich mit einem großen blinden Fleck verbracht« Die frühere US-Außenministerin entdeckte erst spät die jüdischen Wurzeln ihrer Familie. Drei ihrer Großeltern starben im Holocaust – doch ihre Eltern hatten ihr nie davon erzählt. Ein Interview von Romain Leick
Softwarepiraten der Achtzigerjahre »Ziemlich fortschrittlich – nur illegal« Cracker versorgten Millionen Gamer mit Raubkopien, im Westen wie im Ostblock. Historiker Gleb Albert erforscht die Subkulturen: Woher die C64-Spiele kamen – und wie die Szene sich selbst inszenierte. Ein Interview von Danny Kringiel
Erschießungsfoto aus der Ukraine Wer waren die Opfer, wer waren die Mörder? Als Wendy Lower das Bild eines NS-Massakers von 1941 sah, das den Mord an einer Frau und ihren Kindern zeigt, schwor sie sich, alle Fakten aufzuklären. Die US-Historikerin forschte über Jahre – und fand sogar die Kamera des Fotografen. Von Katja Iken
Jeckes-Museum in Israel »Was wäre dieses Land heute ohne den Beitrag der deutschen Juden?« Ein einmaliges Museum im Norden Israels erzählt vom Schicksal der »Jeckes« – deutscher Juden, die vor den Nazis flohen. Nun steht es vor dem Aus. Deutschland hilft. Aber nur ein bisschen. Von Christoph Gunkel
In sieben Schritten Wie die Erfindung der Glühbirne Karaoke zur Todesgefahr machte Im Zickzack durch die Weltgeschichte: Auf einer absurden Zeitreise entdeckt Danny Kringiel, dass irgendwie alles mit allem zu tun hat. Sogar der trickreiche Erfinder Edison mit philippinischen "My Way"-Sängern.
In sieben Schritten Wie Richard Wagner die patriotischsten Pommes der Welt schuf Im Zickzack durch die Weltgeschichte: Auf einer absurden Zeitreise entdeckt Danny Kringiel, dass irgendwie alles mit allem zu tun hat. Selbst Tiefkühlpizza mit Fledermaus-Rock und Giftgas. Aber schauen Sie selbst in die Bildergalerie.
In sieben Schritten Wie Hühnersonnenbrillen Colt Seavers das Leben retteten Im Zickzack durch die Weltgeschichte: Danny Kringiel begibt sich auf eine absurde Zeitreise - und entdeckt, dass irgendwie alles mit allem zu tun hat. Selbst Kannibalismus mit Macho-Karren.
60 Jahre Zivildienst »Das Vaterland auf andere Weise retten« Der Kabarettist Peter Grohmann gehörte 1961 zu den ersten deutschen Zivis. Hier erzählt er von der Gewissensprüfung und von Missachtung, wie er trotzig für Frieden eintrat – und am Ende nur Geranien gießen durfte. Ein Interview von Christoph Gunkel
Tod von Prinz Philip Der beste royale Sidekick aller Zeiten Er war eine so komische wie tragische Figur. Dass Prinz Philip sich zum unantastbaren Hofnarren wandeln konnte, liegt auch an seiner außergewöhnlichen Familiengeschichte mit deutschen Wurzeln. Von Peter Littger
60 Jahre Eichmann-Prozess Der Massenmörder im Glaskasten Am 11. April 1961 begann in Jerusalem der Prozess gegen den Holocaust-Organisator Adolf Eichmann. Das Verfahren veränderte den Umgang mit den Überlebenden. Der stellvertretende Ankläger Gabriel Bach erinnert sich. 15:35
Zeitzeugen über den deutschen Kolonialismus »Die Weißen waren Monster« Wie haben Sie die Deutschen erlebt? Diese Frage stellten Forschende Menschen in Kamerun, die sich noch an die deutsche Kolonialzeit erinnern konnten. Ihre Antworten erschrecken.
Urknall des Christentums Die letzten Tage des Jesus von Nazareth Was passierte wirklich in Jerusalem im April des Jahres 30, als angeblich der Gottessohn hingerichtet wurde? Seit Jahrzehnten werten Forscher Indizien aus – es ist ein Krimi von historischem Ausmaß. Ein SPIEGEL+ Bestseller. Von Clemens Höges und Dietmar Pieper
Zeitreise – Der SPIEGEL vor 50 Jahren Sex-Akzeleration Westdeutschlands Jugendliche hatten immer früher Sex – doch während Sittenwächter bereits Sodom und Gomorrha witterten, erwies sich die Jugend bei näherer Betrachtung als erstaunlich beständig. Von Rainer Lübbert
Britische Monarchie Wie Queen Victoria die »Royal Family« inszenierte Eine der frühesten Influencerinnen war Victoria von England: Um sich politischen Einfluss zu sichern, gewährte sie dem Volk Einblicke ins Private. Prinzgemahl Albert von Sachsen-Coburg spielte mit. Von Bettina Musall
Berühmter Dichter als Hassprediger Die dunklen Seiten des Heinrich von Kleist Bis heute werden die Texte des romantischen Dramatikers in Schulen gelesen. Dabei gehören seine blutrünstigen Werke zum Unangenehmsten, was der Nationalismus seiner Epoche hervorbrachte. Von Johannes Saltzwedel
Clara Zetkin und der 8. März »Ich werde kommen – tot oder lebendig« Den Weltfrauentag rief eine glühende Kommunistin ins Leben: Clara Zetkin wollte viel mehr als Blumen, Schokolade oder Frauen in Vorständen. Auf ihrem Weg kämpfte sie gegen große Widerstände – und bohrende Selbstzweifel. Von Lou Zucker
Feminine Führung Endlich in der ersten Reihe Frauen kämpfen um Sichtbarkeit, Einfluss und Macht, im 21. Jahrhundert stehen so viele wie nie an der Spitze. Was hilft ihnen auf dem Weg nach oben? Von Jasmin Lörchner
Suche nach nationaler Identität Warum »Rotkäppchen« kein deutsches Märchen ist Die »Volksmärchen« der Brüder Grimm gehören zum Kulturschatz der Nation. Dabei fehlt einigen der Erzählungen die lange deutsche Tradition, die sie angeblich haben. Von Angelika Franz
Politik-Ikone Rosa Luxemburg Der Traum von der Eroberung der Zukunft Vor 150 Jahren wurde Rosa Luxemburg geboren. Die Sozialistin kämpfte für die Revolution und wurde von Rechtsterroristen ermordet. Ihre persönlichen Gedanken berühren bis heute – ebenso wie ihre politischen Fragen. Von Elke Schmitter
Kinderrepubliken Möge die Macht mit euch sein Statt auf Haft- oder Besserungsanstalten setzten Pädagogen vor gut 100 Jahren auf Kinderrepubliken. Ein radikales Experiment: Jetzt oder nie, Autonomie – schwer erziehbare Jugendliche lebten und arbeiteten nach ihren eigenen Gesetzen. Von Jasmin Lörchner
Dichter Stendhal über die Epoche Napoleons Als die Köpfe rollten, starb die Moral Die Französische Revolution hat den Adel hinweggefegt – und nebenbei das Schlechteste im Menschen geweckt, klagte der Dichter Stendhal: Heuchelei und Selbstsucht im Bürgertum. Die Folgen sind heute noch spürbar. Von Tobias Sauer
»Neues Deutschland« Die Staatszeitung, der ihr Staat abhandenkam Dem Linkenblatt »Neues Deutschland« droht nach 75 Jahren der Ruin. Die Dramen der DDR-Geschichte prägten die Tageszeitung. Manchmal flackerte in der Redaktion sogar Mut auf. Von Uwe Klußmann
Filmzensur durch Sittenwächter Als Hollywood den Sex verbot Lange Küsse, gemeinsame Ehebetten oder gar Nacktheit? Im US-Kino ab den Dreißigerjahren strikt verboten. Über die Moral in Filmen wachten ein Ex-Postminister und ein Jesuitenpfarrer. Von Danny Kringiel
»Wochenschau« von der Ostfront Wie Opa Franz ins Kino kam Als die Wehrmacht die Sowjetunion überfiel, wurde ein junger Soldat für Sekunden zum »Wochenschau«-Helden. Der Historiker André Postert kannte von seinem Großvater nur dieses eine Stahlhelm-Bild – und suchte nach weiteren Spuren. Von André Postert
Konvertiten um 1800 Sie wurden katholisch, weil sie das Geld brauchten Der Glaube versprach vielen deutschen Intellektuellen Halt in den unruhigen Zeiten der Napoleonischen Kriege. Doch die Kirche lockte auch mit ausgesprochen weltlichen Anreizen. Von Felix Bohr
Streit um Umgang mit Nazi-Verbrechen Darf man eine Synagoge wieder aufbauen? Die Jüdische Gemeinde Hamburg möchte die in der NS-Zeit zerstörte Bornplatzsynagoge originalgetreu rekonstruieren. Kritiker aus Israel wenden sich dagegen. Hier ist ein Kompromissvorschlag. Von Michael Brenner
Romantiker Lord Byron »Alle Männer sind eifersüchtig auf ihn und alle Frauen aufeinander« Er war ein Vorläufer heutiger Selfie- und Instagram-Prominenz: Mit verruchtem Glamour und zügelloser Selbstdarstellung avancierte der englische Dandy George Gordon Byron zum Superstar. Von Andreas Wassermann