
Stalins Städte in der DDR Moskaus kleine Schwestern

"Klein-Moskau" sollte sie werden, die Hauptstadt der 1949 gegründeten DDR. Mit einem riesigen Aufmarschplatz am Lustgarten in der Stadtmitte. Dort sollten die Massen der Regierung zujubeln, vor einer Tribüne mit Plätzen für 3000 Repräsentanten des Staates und ihre Ehrengäste. Jedenfalls, wenn es nach dem Stadtarchitekten Kurt Liebknecht gegangen wäre.
Liebknecht hatte schon in der NS-Zeit als Emigrant in der Sowjetunion staatliche Bauvorhaben geleitet. Zurück in Deutschland legte der Neffe des ermordeten Kommunistenführers Karl Liebknecht in Ost-Berlin radikale Städtebauentwürfe vor.
"Liebknecht war im Auftrag der Moskauer Regierung nach Berlin geschickt worden, um Architektur und Städtebau am sowjetischen Muster auszurichten", erklärt Architekturhistoriker Jörn Düwel von der HafenCity Universität Hamburg. Mit den Planungen im damaligen sowjetischen Sektor war Liebknecht unzufrieden. Er habe dem Magistrat vorgeworfen, ein Vorstadtidyll in die Innenstadt hineintragen zu wollen, schreibt Düwel im Katalog zur Ausstellung "Der Rote Gott. Stalin und die Deutschen".
Berliner Stadtschloss: "Ausgehöhlte Ruine"
Das im Krieg zerstörte Stadtschloss der Hohenzollern in der Innenstadt stand Liebknechts Bauprojekten im Weg. Es wurde Anfang September 1950 gesprengt. Die Presse im Osten höhnte, es sei ohnehin nur noch eine "ausgehöhlte Ruine" gewesen, "hinter der sich ausgeglühter Schutt verbirgt". International stieß die Aktion auf scharfe Kritik. Fachleute hätten "noch manches Wertvolle retten können", wandte auch der SPIEGEL ein.
Doch die DDR interessierte sich wenig für das Konservieren von Historie - umso mehr dafür, wie das Stalin-Regime im "großen sozialistischen Bruderstaat" den Städtebau zur Untermauerung seines Herrschaftsanspruchs nutzte. Deshalb war Liebknecht wenige Monate zuvor nach Moskau, Kiew, Stalingrad und Leningrad gereist.
Nach Vorgaben der UdSSR formulierte die DDR-Regierungsdelegation daraufhin "16 Grundsätze des Städtebaus". Im Zuge des sogenannten Aufbaugesetzes, parallel zur Schlosssprengung verabschiedet, sah man dringenden Handlungsbedarf in Berlin.
Architekten reichten Vorschläge zur Umgestaltung des Schlossplatzes für staatliche Masseninszenierungen ein. Auf einem Entwurf von Helmut Hennig sind drei große Demonstrationszüge zu sehen, die an einem Regierungsgebäude mit vorgelagerter Tribüne vorbeiziehen und sich zu einem Zug vereinen.
"National in der Form, sozialistisch im Inhalt"
Höchste Priorität erhielt der Umbau von Industriestädten wie Dresden, Leipzig oder Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz). "National in der Form, sozialistisch im Inhalt" lautete der Leitsatz. Als junger Staat ohne eigene Tradition besann sich die DDR beim Wiederaufbau der Innenstädte auf regionale Charakteristika, um Identität zu stiften. So erkennt man an den Häuserfassaden entlang der Langen Straße in Rostock Verzierungen im Stil der norddeutschen Backsteingotik.
Längst nicht alle Pläne ließen sich jedoch umsetzen. Für den Zentralen Platz am Lustgarten in Berlin sah ein Entwurf eine Nachbildung des antiken Pergamonaltars vor; errichtet wurde lediglich eine steinerne Tribüne für Kundgebungen. Möglicherweise sei man unsicher gewesen, ob Moskau den Entwürfen zustimmen würde, so Düwel. Außerdem gab es in der kriegszerstörten Stadt drängendere Aufgaben: Es fehlten viele Wohnungen.
Walter Ulbricht, Generalsekretär des Zentralkomitees der SED, setzte unterdessen eine Kampagne für eine "neue deutsche Architektur" in Gang. "Aus den Trümmern der Städte, die von den amerikanischen Imperialisten zerstört wurden", sollten "Städte entstehen, die schöner sind denn je", forderte er im Sommer 1950. Das künftige Bauen in Berlin könne dem gesamten Land als Vorbild dienen.
Eine Bühne für den Staat
Die Regierung lobte einen Ideenwettbewerb für ein 150 Meter hohes "Regierungshaus" auf dem ehemaligen Schlossareal aus. Gut 50 Architekten aus sieben Ländern nahmen teil. Der Platz am Lustgarten war als Gelenk einer sieben Kilometer langen Achse konzipiert. Sie sollte als Prachtstraße von der damaligen Stalinallee (heute Karl-Marx-Allee) über den Alexanderplatz und das Brandenburger Tor bis zur Charlottenburger Chaussee im Westen führen.
In die Planungen flossen Berechnungen ein, wie viele Menschen bei regelmäßig stattfindenden Demonstrationen über Straßen und Plätze ziehen würden. Die Kundgebung am 1. Mai 1951 fand zum ersten Mal im erweiterten Lustgarten statt, der in Marx-Engels-Platz umbenannt wurde. Die SED-Parteizeitung "Neues Deutschland" berichtete über mehr als eine Million Teilnehmer.
Zeitgleich zur Bebauung der Stalinallee ab Februar 1952 liefen Wettbewerbe in anderen großen DDR-Städten. Die Konzepte kreisten stets um den Bau einer Magistrale oder eines Zentralen Platzes; von der Bevölkerung dringend benötigte Wohnungen kamen nicht vor. Es sei nur darum gegangen, dem Staat eine Bühne zu schaffen, sagt Jörn Düwel.
Berlins Mitte, lange eine Brache
In Dresden legte Ulbricht Ende Mai 1953 den Grundstein für den Wiederaufbau des Altmarkts. Der sogenannte Sozialistische Klassizismus wurde mit Elementen des Dresdner Barocks vermischt. An der Nordseite des auf 20.000 Quadratmeter vergrößerten Platzes entstand eine Tribüne für Stand- und Fließdemonstrationen.
Nach Stalins Tod 1953 kehrte die Sowjetunion schon zwei Jahre später von ihren vorherigen Architekturmodellen ab. Diese Wende folgte ab 1956 auch in der DDR, so Historiker Düwel: "Der stalinistische Städtebau kam dort nur in einem Zeitraum von fünf Jahren zum Tragen."
Die Mitte Berlins hatte später mit den einstigen Planungen kaum noch Ähnlichkeit. Sie wurde als "sozialistische Errungenschaft" gepriesen, lag aber jahrzehntelang brach. Zum Teil schloss diese Lücke der Palast der Republik, der 1976 auf dem früheren Schlossareal entstand. Doch dem Stadtzentrum fehlte weiter ein schlüssiger Zusammenhalt.
Mit ihren Häusern im "Zuckerbäckerstil" war die Karl-Marx-Allee, deren Verlängerung zum Palast der Republik führte, für einestages-Autor Marco Schubert "eine der ungewöhnlichsten und vielleicht schönsten Straßen meiner Stadt". Schon früh zeigte sich, dass sie nicht nur für vom Regime angeordnete Aufmärsche taugte: Streiks und Proteste auf den Baustellen dieser Magistrale mündeten in den Volksaufstand vom 17. Juni 1953.
Am 4. November 1989 zog Schubert selbst über die Karl-Marx-Allee zum Alexanderplatz - auf der ersten nicht "von oben" organisierten Demonstration. Die Teilnehmer forderten Meinungs- und Versammlungsfreiheit und appellierten an das Regime, auf Gewalt zu verzichten. Wenige Tage später sollte die Mauer fallen.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
"Ilona träumt": Im November 1959 stellte die "Berliner Zeitung" in einer Beilage Architekturentwürfe für die DDR vor. Nach dem Tod Stalins 1953 hatte man sich auch in der DDR neu orientiert. Als Modell für den Wiederaufbau von Städten diente zuvor, ab Ende der Vierzigerjahre, der
Stadt für die Arbeiter: Auf diesem Foto von 1960 sieht man Wohnblöcke, die 1953 und 1954 in "Stalinstadt" in Brandenburg gebaut wurden. Nachdem aber die Verbrechen Stalins in der DDR bekannt geworden waren, verlor die Stadt 1961 ihren Namen und wurde der neugegründeten Eisenhüttenstadt zugeschlagen.
"Stalinstadt": Diesen Ehrennamen erhielt im Mai 1953 die Wohnstadt des Eisenhüttenkombinats Ost in Brandenburg. Das Foto zeigt SED-Generalsekretär Walter Ulbricht, den Leiter der Sowjetischen Delegation Jefanow und den sowjetischen Botschafter Iljitschow bei den Feierlichkeiten (von links). In der DDR pries man Stalinstadt als "erste sozialistische Stadt auf deutschem Boden". Im Zuge der Entstalinisierung wurde sie 1961 in Eisenhüttenstadt umbenannt.
Signatur im Bundesarchiv: Bild 183-19521-0005
Zum digitalen Bildarchiv des Bundesarchivs
Wie Phönix aus der Asche: Die Wiederherstellung der im Krieg zerstörten Kunststadt Dresden hatte für die Regierung der DDR hohe Priorität. Bei der Bebauung des Altmarktes im Zentrum wurden auch Stilelemente der lokalen Barockarchitektur verwendet. Auf dem Bild von 1955 sind neue Wohnbauten an der Westseite des Platzes zu sehen.
Signatur im Bundesarchiv: Bild 183-28852-0002
Zum digitalen Bildarchiv des Bundesarchivs
Massendemonstration: Am 1. Mai 1951 zogen Demonstranten fahnenschwenkend zu einer staatlich organisierten Kundgebung auf den Marx-Engels-Platz in Berlin. Nach sowjetischem Vorbild sollten in den Innenstädten der DDR breite Prachtstraßen und zentrale Plätze entstehen. Das Regime brauchte eine Bühne, um seine Macht zu zelebrieren. Für den Ausbau des Platzes wurde im September 1950 trotz internationaler Proteste die Ruine des ehemaligen Stadtschlosses der Hohenzollern gesprengt.
Kulisse für Aufmärsche: Die Westseite des Dresdner Altmarkts wurde in den Fünfzigerjahren nach Entwürfen des Architekten Johannes Rascher bebaut. Unter den Arkaden eröffneten Geschäfte und Restaurants. Der SED-Führung ging es allerdings in erster Linie darum, im Zentrum Dresdens einen Demonstrationsplatz für mindestens 100.000 Menschen zu schaffen. Die Besetzung der ehemals bürgerlichen Mitte durch die Politik hatte für die DDR-Regierung einen hohen Symbolwert.
Geschönte Realität: Nach dem V. Parteitag der SED im Juli 1958 veröffentlichte die Gesellschaft für kulturelle Verbindungen mit dem Ausland eine Broschüre mit dem verheißungsvollen Titel "Wir wissen, was morgen geschieht". Die Herausgeber versprachen "wahre Wirtschaftswunder in 1200 Tagen". Ziel war, der Bevölkerung der DDR vorzugaukeln, mit dem Land gehe es ökonomisch bergauf. Die auf dem Umschlag abgebildeten modernen Bauten sollten diese Behauptung stützen.
Brache auf der Spreeinsel: Das im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Berliner Stadtschloss war den Planern in der DDR ein Dorn im Auge. Anfang September 1950 wurde die Ruine der ehemaligen Stadtresidenz der Hohenzollern gesprengt. Zum 1. Mai 1951 wurde auf dem in Marx-Engels-Platz umbenannten Areal eine Tribüne mit 3000 Plätzen errichtet. Erst mit dem Bau des Palastes der Republik in den Siebzigerjahren wurde die Lücke in der Mitte der Stadt zumindest teilweise geschlossen.
Unter den Augen der Sowjetmacht: An der Baustelle der Stalinallee im Osten Berlins hielt der stellvertretende Bürgermeister Alfred Neumann eine Ansprache (Aufnahme von 1952). Über der Rednertribüne hingen überlebensgroße Porträts von Josef Stalin und Wilhelm Pieck, dem Staatspräsidenten der DDR. Es galt, in der Öffentlichkeit kräftig für das Nationale Aufbauprogramm zu werben.
"Wir schaffen es, wir kriegen's hin": Im Auftrag des Magistrats in der sowjetischen Besatzungszone Berlins wurden 1946 Flugblätter mit Durchhalteparolen verbreitet. Der Wiederaufbau der im Krieg stark zerstörten Stadt war eine riesige Herausforderung.
Sozialistischer Klassizismus: In nur 148 Tagen entstand an der Stalinallee die Deutsche Sporthalle. Im Sommer 1951 wurde sie pünktlich zu den III. Weltfestspielen der Jugend und Studenten eröffnet, gegenüber stand ein neues Stalindenkmal. Hier ist das Gebäude auf einer Kohlezeichnung nach dem Entwurf des Architekten Richard Paulick zu sehen. 1972 wurde die Sporthalle abgerissen.
"Berlin, wie wirste dir verändern...": Architektonische Zukunftsvisionen präsentierte die Zeitschrift "Freie Welt" auf dem Titel von Heft 51 (17. Dezember 1959). Auf dem Areal des gesprengten Stadtschlosses und des zerstörten Marienviertels war ein Regierungshochhaus geplant. "Das Zentrum der Stadt erhält sein charakteristisches Bild durch monumentale Gebäude und eine architektonische Komposition, die der Bedeutung der Hauptstadt Deutschlands gerecht wird", erklärte Walter Ulbricht. Der 150 Meter hohe Wolkenkratzer wurde allerdings nicht realisiert, weil der DDR das Geld ausging.
Das neue Cottbus: Aus dem Jahr 1969 stammte dieser Vorschlag Gerhard Guders zum Aufbau des Stadtzentrums. Fast 20 Jahre zuvor war er bereits als stellvertretender Chefarchitekt an der Rekonstruktion des Dresdner Altmarkts beteiligt gewesen. In Cottbus übernahm Guder dann die Gesamtleitung für den Wiederaufbau im Stil der Nachkriegsmoderne und erhielt 1973 den Nationalpreis für Kunst und Literatur.
Trümmerlandschaft: Auf diesem Foto vom Oktober 1949 sind die schweren Bombenschäden in der Dresdner Innenstadt deutlich sichtbar. Beim Wiederaufbau im Stil des Sozialistischen Klassizismus bestand die SED darauf, das historische Erbe einzubeziehen. Humanistische Kunst wurde von der Staatsführung für ihre "Lebensnähe" geschätzt.
Platzvergrößerung: Beim Wettbewerb für den Dresdner Altmarkt wurde 1952 eine Erweiterung auf 20.000 Quadratmeter vorgegeben. Der hier gezeigte Entwurf von 1953 wurde weitgehend ausgeführt. Verantwortlich für die Pläne waren Herbert Schneider, Chefarchitekt Dresdens, und Johannes Rascher. Der Altmarkt diente der DDR-Führung als Aufmarschplatz bei Maikundgebungen.
Zukunftsvision: 1946 legte der Architekt Hanns Hopp diesen Entwurf für ein "Neues Dresden" vor. Er skizzierte den "Blick vom Altmarkt in die Prager Straße und das organisierte Geschäftszentrum".
Enttrümmerung: Die Beseitigung der Kriegsschäden in Dresden war aufwendig. Am 31. Mai 1953 legte Walter Ulbricht höchstpersönlich den Grundstein für den Wiederaufbau des Dresdner Altmarkts. Fünf Jahre später waren die Arbeiten abgeschlossen.
Betonwüste: Auch in Halle-Neustadt wurde ein zentraler Platz geplant. Beim Städtebauwettbewerb 1967 setzte sich Thilo Hänsel mit seinem Entwurf durch.
Wohnungen für Arbeiter: In unmittelbarer Nähe zum Kokskombinat "Schwarze Pumpe" entstand Mitte der Fünfzigerjahre in Hoyerswerda die "Bereitschaftssiedlung Brigittenhof".
Langes Provisorium: Das Messeamt in Leipzig befand sich bis zur Zerstörung 1943 in der Alten Waage am Markt. Nach 1945 war es in mehreren Ausweichquartieren untergebracht, bis 1965 ein Büroneubau von Rudolf Rohrer, Rudolf Skoda und Ulrich Quester eingeweiht wurde; hier ein Entwurf vom Herbst 1948 an der Südfront des Marktes.
Zuckerbäckerstil: Der im 16. Jahrhundert angelegte Roßplatz in Leipzig erhielt 1955 eine vom Kollektiv Rudolf Rohrer entworfene moderne Ringbebauung nach sowjetischem Muster. Der Grundstein für die 14 Wohngebäude mit sieben bis neun Geschossen am Innenstadtring wurde 1953 gelegt. Grünanlagen und ein Brunnen schirmten den Wohnbereich von der Straße ab.
Unter der Kontrolle Moskaus: Walter Ulbricht, SED-Generalsekretär und damals stellvertretender Ministerpräsident der DDR, im Dezember 1951 bei der Eröffnung einer Ausstellung zur Einweihung der Deutschen Bauakademie in Ost-Berlin. Auf diesem Bild erklärt Ulbricht dem Stalinpreisträger Alexander Wlassow, Mitglied der Akademie für Architektur der UdSSR, die Anlage der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig.
Signatur im Bundesarchiv: Bild 183-12896-0004
Zum digitalen Bildarchiv des Bundesarchivs
Hochhaus am Zentralen Platz: In diesem siebenstöckigen Gebäude in der Innenstadt von Magdeburg konnte man im Erdgeschoss Kaffee trinken. Der Entwurf von Chefarchitekt Johannes Kramer wurde 1954 umgesetzt.
Rostock aus der Vogelschau: 1953 begann in Rostock der Bau der Langen Straße, die als Magistrale zum Neuen Markt führte. An den Fassaden der Gebäude an der Straße finden sich viele Elemente aus der norddeutschen Backsteingotik, etwa Rosetten, Staffelgiebel und Fialen. Auf diesem Foto ist eine Skizze aus der Nachkriegszeit zu sehen.
Großzügig dimensioniert: Bis 1957 hieß die Lange Straße in Rostock "Straße des Nationalen Aufbauwerks". Sie war etwa dreimal so breit wie das historische Original, da sie für große Aufmärsche geplant wurde. Dieses Foto von Lotte Collein aus dem Jahr 1960 zeigt den Verlauf der Hauptstraße in Richtung Westen.
Siedlungen in "Stalinstadt": Von der Dieloher Höhe schauen Kinder auf dieser Aufnahme von 1962 auf einen Gartenbaubetrieb und Wohnanlagen. Im Hintergrund erkennt man das Eisenhüttenkombinat.
Großentwurf: Walter Pisternik, Hauptabteilungsleiter des Aufbauministeriums der DDR, erläuterte im Frühjahr 1952 Journalisten, nach welchem Plan die "Wohnstadt Fürstenberg" des Eisenhüttenkombinats Ost entstehen sollte. Im folgenden Jahr wurde die Wohnstadt in "Stalinstadt" umbenannt.
"Tag der Betriebskampfgruppen": Arbeiter marschieren auf diesem Bild von 1965 in der Magistrale von Eisenhüttenstadt, der früheren "Stalinstadt", auf.
Vorzeigestadt: Den Arbeitern in "Stalinstadt" wurde weisgemacht, man biete ihnen einen hohen Lebensstandard. Zunächst waren sie allerdings in primitiven Baracken untergebracht. Als Ulbricht die im Bau befindlichen Wohnblöcke besichtigte, forderte er höhere Räume und den Einsatz besserer Konstruktionsmaterialien. Nur ausgewählte Arbeiter durften letztlich in die neuen Wohnungen einziehen.
Übersichtlicher Bauplan: Modell der Wohnstadt des Eisenhüttenkombinats Ost, aufgenommen im September 1952
Zentraler Platz: Der Ort, an dem in "Stalinstadt" Arbeiter zu Kundgebungen zusammenkommen sollten, war im Mai 1953 noch in Bau.
Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit
Anmelden