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Frauen im Islam Die Chefin des Propheten

Chadidscha war nicht nur erste Ehefrau Mohammeds, sondern auch seine Vorgesetzte. Die Unternehmerin spielte eine Schlüsselrolle bei der Entstehung des Islam.
aus SPIEGEL Geschichte 2/2022
Ehe: Die osmanische Miniatur von 1595 zeigt Chadidscha (l.) und Mohammed (r.), dem der Erzengel Gabriel erscheint. Der damaligen Konvention gemäß wurden der Prophet und seine Frau ohne Gesicht dargestellt.

Ehe: Die osmanische Miniatur von 1595 zeigt Chadidscha (l.) und Mohammed (r.), dem der Erzengel Gabriel erscheint. Der damaligen Konvention gemäß wurden der Prophet und seine Frau ohne Gesicht dargestellt.

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akg-images / Bildarchiv Steffens

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Mohammed ist außer sich vor Angst: In einer Höhle auf dem Berg Hira vor den Toren Mekkas ist ihm der Erzengel Gabriel erschienen. Der göttliche Bote hat ihn niedergedrückt, ihn mit einem Tuch zu Boden gepresst, gedrängt, ein Bekenntnis zu Gott vorzutragen. Mohammed fürchtet um sein Leben und kriecht davon, schnurstracks eilt er zu Chadidscha. »Hüllt mich ein! Hüllt mich ein!«, ruft er – dem Chronisten Mohammed Ibn Ishak zufolge setzt sich der verstörte Mann gar auf den Schoß seiner Frau. Chadidscha wickelt Mohammed in ein Laken und spricht ihm Mut zu. »Freue dich, Sohn meines Oheims, und sei standhaft!«, sagt Chadidscha. »Ich hoffe, du wirst der Prophet dieses Volkes sein.«

SPIEGEL GESCHICHTE 2/2022

Der Islam im Mittelalter: Vom Aufstieg einer neuen Macht

Vor genau 1400 Jahren verließ ein Mann namens Mohammed seine Heimatstadt Mekka und zog nach Medina, wo er Schutz vor seinen Gegnern fand – und Anhänger für seine Offenbarung. Die Auswanderung des Propheten im Jahr 622 ist ein entscheidendes Ereignis für den frühen Islam, mit ihr begann die Karriere Mohammeds als politischer Anführer – und der Aufstieg einer neuen Macht: des Islam, der jüngsten der großen Weltreligionen. Die aktuelle Ausgabe von SPIEGEL GESCHICHTE erzählt, wie sich das islamische Kalifat binnen weniger Jahrzehnte zu einem riesigen Imperium ausbreitete, dabei eine eigene, islamische Kultur entwickelte und die Weltgeschichte prägte.

Inhaltsverzeichnis

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Er verzagt, sie beruhigt ihn. Er ist schwach, sie ist stark: Im zentralen Gründungsmoment des Islam, der Berufung Mohammeds zum Propheten im Monat Ramadan des Jahres 610 n. Chr., spielt seine Ehefrau Chadidscha eine Schlüsselrolle – da sind sich alle frühen muslimischen Geschichtsschreiber einig. Sie stärkt ihm den Rücken, als er Angst hat, von Dämonen besessen zu sein, als er später beschimpft und angegriffen wird, in seiner Not möglicherweise sogar den Freitod erwägt.

Chadidscha ist es, die sich als erster Mensch überhaupt zum Islam bekennt – noch vor Mohammeds Vetter und Schwiegersohn Ali Bin Abi Talib sowie Abu Bakr, dem späteren ersten Kalifen. Chadidscha ist es, die Mohammed zu ihrem Cousin Waraka Ibn Naufal bringt, jenem jüdisch-christlichen Gelehrten, der dem Propheten versichert: Er ist wirklich der von Gott Auserkorene. Und Chadidscha ist es schließlich, die die neue Religion finanziert – und so überhaupt erst ermöglicht. 25 Jahre lang lebt Mohammed monogam mit ihr zusammen, bevor er nach ihrem Tod mindestens zwölf weitere Frauen gehabt haben soll. Wer verbirgt sich hinter dieser »Mutter der Gläubigen«, dieser so entscheidenden emotionalen wie finanziellen Stütze des Propheten?

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