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Elvis Presley Vom Außenseiter zur Ikone der USA

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- • Presleys erste Single: Wie Elvis King wurde
- • Elvis in Deutschland: "Der wichtigste Erneuerer im 20. Jahrhundert"
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»You ain’t nothing but a hound dog«, röhrte der 21-jährige Sänger mit pomadigem Haar und langen Koteletten ins Mikro. Zur pulsierenden Musik bewegte er aufreizend seine Hüften; die lasziven Blicke ins kreischende Publikum wurden von den NBC-Kameras direkt in Millionen amerikanische Wohnzimmer übertragen. Es war der 5. Juni 1956, Elvis Presley absolvierte seinen zweiten Auftritt in der Milton Berle Show.
Der Aufschrei war groß, das Urteil der Presse vernichtend. Elvis habe »keinerlei Fähigkeit zum Singen«, schrieb die »New York Times«, er sei nichts weiter als ein »Virtuose des Hoochie Coochie« (einer erotischen Tanzform). Das »Life Magazine« charakterisierte ihn als »heulenden, murmelnden, gurrenden, weinenden Hillbilly« mit Bewegungen, die man sonst von der Burlesque kenne. Und die »Cosmopolitan« fragte nur abschätzig: »Was ist ein Elvis Presley?«
Elvis, geboren am 8. Januar 1935 in Tupelo (Mississippi), provozierte – weil er die Grundfeste des konservativen amerikanischen Establishments der Fünfzigerjahre erschütterte. Mit seiner Fusion des afroamerikanischen Rhythm'n'Blues mit Elementen des weißen Country betrat er musikalisches Neuland, rebellierte zugleich gegen die Segregation des Musikmarkts und strikte Rassentrennung insbesondere in den Südstaaten.
Auch der lasziv-suggestive Hüftschwung und die hemmungslosen Reaktionen der zumeist weiblichen Fans passten so gar nicht zum Ideal der züchtigen Kleinfamilie. Dazu Elvis' Herkunft: Ausgerechnet ein Lastwagenfahrer aus dem tiefsten Mississippi sollte plötzlich Amerikas neuer Superstar sein?
Bei seinen Fans jedoch war Elvis gerade deshalb so populär, weil er gegen den angeblichen gesellschaftlichen Konsens der Eisenhower-Ära stand. Teenager begeisterten sich für Rhythm'n'Blues, Elvis' explosive Liveperformances wurden nun zum Ventil für die aufgestaute sexuelle Energie einer ganzen Generation. Und seine Herkunft diente Anhängern zur Identifikation statt als Ablehnungsgrund: »Mann, er sieht aus und benimmt sich einfach wie einer von unserer verrückten Sorte«, sagte ein Fan einer Lokalzeitung. »Nur: Wenn er Dampf aufgestaut hat, dann lässt er ihn auch ab.«
Wie keine Generation zuvor nutzten Teenager der Fünfzigerjahre den entstehenden Popkulturmarkt, um ihre eigenen kulturellen Identitäten auszuprägen. Elvis wurde schnell zur Galionsfigur. Seine Platten verkauften sich in zuvor unbekanntem Ausmaß, die Fernsehauftritte erzielten regelmäßig Rekordquoten, selbst obskure Fanartikel wie Elvis-Lippenstifte oder Neon-Leuchtposter waren überaus beliebt.
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»Elvis Presley ist heute ein Business«, prahlte der Marketingexperte Henry Saperstein schon 1956, nur gut zwei Jahre, nachdem die Elvis-Werdung mit der ersten Single »That's All Right, Mama« begonnen hatte; mit Fanartikeln habe er bereits mehr als 22 Millionen US-Dollar umgesetzt.
Skandale gefährdeten jedoch den kommerziellen Erfolg. Bei einem Auftritt in Los Angeles rollte Elvis so exzessiv mit dem lebensgroßen Stoffmaskottchen seiner Plattenfirma auf dem Boden, dass die Polizei das folgende Konzert filmte und beim kleinsten Eklat aufzulösen drohte. Lokale Behörden und Gerichte verboten Auftritte des Sängers, religiöse Aktivisten verbrannten öffentlich Schallplatten, manche Colleges verwiesen Schüler mit Elvis-Frisur aus dem Unterricht. Selbst Elvis' überaus geschäftstüchtiger Manager Colonel Tom Parker bangte um das Image seines Klienten.
Elvis Presleys Management und Unterstützer bedienten sich deshalb eines so populären wie altbekannten Motivs: der American Dream, der Aufstieg vom Tellerwäscher zum Millionär. Die Zeitungen beschrieben ausführlich die Erfolge des Sängers, seine exzentrische Kleidung und den Lebensstil. Mit pinken Cadillacs und Auftritten in goldenen Lamé-Anzügen heizte Elvis solche Geschichten weiter an.
Zur Hochphase des Kalten Kriegs wurde Elvis so zum Sinnbild für soziale Mobilität und individuellen Erfolg im Kapitalismus – gegen diese Deutung konnten selbst seine ärgsten Kritiker wenig einwenden. »Er mag vielleicht nicht die Person mit der besten Erziehung der Welt sein«, so ein Fan zu einem skeptischen Reporter, »aber er macht 'ne Menge Geld.«
Der Aufstieg des Sängers fiel zusammen mit der beispiellosen wirtschaftlichen und kulturellen Expansion der Vereinigten Staaten nach 1945. Während die Anzugträger des Außenministeriums Elvis und Rock'n'Roll als unliebsame Einflüsse auf die Jugend der Welt sahen, verbreiteten seine Plattenfirma RCA und Filmstudios wie Paramount die Musik, Bilder und Filme des jungen Stars rasant um die ganze Welt.
In Westeuropa übernahmen Zeitungen den Snobismus aus den USA oftmals ungefiltert und versetzten ihn mit einer Prise europäischer Kulturkritik. So sah das britische Musikmagazin »Melody Maker« mit Elvis' Single »Hound Dog« gleich das »Ende der Zivilisation« gekommen. In der Bundesrepublik spottete der SPIEGEL 1956 in einer Titelgeschichte über »Elvis, the Pelvis« und seine »Windungen und Zuckungen« in der Art einer »talentierten Entkleidungstänzerin«. Den Untergang des Abendlandes befürchtete man aber nicht gleich: Die »deutsche Jugend«, so der Verkaufsleiter von Elvis' deutschem Label Teldec zum SPIEGEL, habe eben »eine andere Blutgruppe«.
Für westeuropäische Fans verkörperte Elvis auch die bunten Bilder amerikanischen Massenkonsums: Cadillacs, Kaugummis, Coca-Cola. Auf den Trend sprang die 1956 gegründete »Bravo« auf und stellte ebenfalls seinen sozialen Aufstieg und Reichtum ins Zentrum: »Ob man ihn liebt oder verabscheut, seine Lebensgeschichte ist einmalig.«
Elvis verkörperte nun wie kaum ein anderer eine Erfolgsgeschichte des amerikanischen Kapitalismus – trotz der tiefen Spaltungen der US-Gesellschaft, gegen die seine Musik und Fans ursprünglich rebellierten. Ein zweijähriger Militärdienst, großteils im hessischen Friedberg mit Ausflügen ins Münchner Nachtleben, gab seinem öffentlichen Image einen patriotischen Anstrich; auch in Westeuropa wurde Elvis Teil einer entstehenden transatlantischen Popkultur.
Die Elvis-Filme der Sechzigerjahre zelebrierten den amerikanischen Lebensstil mit ihren Bildern schneller Autos und schöner Frauen in Bikinis, als gäbe es keine Bürgerrechtsbewegung, keinen Vietnamkrieg. Und auch Elvis' bombastische Liveshows der Siebzigerjahre waren überladen mit perlenbestickten Jumpsuits und golden glänzenden Capes.
Doch Elvis' Assoziation mit dem »amerikanischen Traum« war von Beginn an zweischneidig. Insbesondere in Westeuropa wurde Elvis gern als willenlose Puppe einer Entertainment-Industrie interpretiert, während Kolumnisten in den USA Fernsehsender und Plattenfirmen für die schamlose kommerzielle Ausbeutung eines vermeintlich gefährlichen Jugendphänomens geißelten.
Für die »Dallas Morning-News« war Elvis Mitte der Siebzigerjahre längst zu einem gigantischen Merchandiseartikel verkommen. Auch deshalb geriet Elvis' tragischer Tod am 16. August 1977 – auf dem Boden des vergoldeten Badezimmers seiner Villa Graceland – zu einer größeren Debatte über die Werte Amerikas und die amerikanische Identität.
Bis heute strahlt Elvis als Idol in der ganzen Welt; Firmen verbuchen mit dem Nachlass des Sängers jährliche Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe. Und seine Lebensgeschichte bleibt der Mittelpunkt ihrer Vermarktung. »Er war ein Junge, der mit 18 Jahren gerade eine nicht-so-tolle Highschool abgeschlossen hat und versucht hat, was aus sich zu machen«, so ein Repräsentant der Authentic Brands Group kürzlich im Interview mit dem »Rolling Stone«. »Den verkaufst du nicht als Rocker. Den präsentierst du als diese ikonische amerikanische Geschichte.«
Doch es ist eine verkürzte, eindimensionale Geschichte – eine, die zentrale Fragen von sozialem Status, Rassismus und sexueller Freiheit zur Seite wischt und ignoriert. Denn in der Figur Elvis Presley kristallisieren sich nicht nur Mythos und Legende des amerikanischen Traums; Elvis zeigt auch die Widersprüche und Spannungen eines zutiefst gespaltenen Landes. Damals wie heute.
Mathias Häußler ist Historiker an der Universität Regensburg und Autor des 2020 erschienenen Buches »Inventing Elvis: An American Icon in a Cold War World«. Zuvor promovierte er an der Universität Cambridge über Helmut Schmidt und die deutsch-britischen Beziehungen.
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Strahlender Jungstar: in kürzester Zeit gelang Elvis Presley der Aufstieg vom Lastwagenfahrer aus Mississippi zum King of Rock'n'Roll, dessen Platten und Filme offensiv vermarktet wurden (Foto aus dem Film »Jailhouse Rock«, 1957).
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Elvis' Performance in der Milton Berle Show am 5. Juni 1956 löste eine nationale Kontroverse aus – und katapultierte den jungen Sänger ins Rampenlicht des Showbusiness. Hier sieht man ihn bei den Proben für den Auftritt.
Kritiker spotteten anfangs häufig über »Elvis the Pelvis« (Elvis, das Becken) und fühlten sich an erotische Tänze erinnert, von Hoochie Coochie bis Burlesque. Den zumeist weiblichen Fans war das ganz egal, sie kreischten völlig enthemmt.
In der Kleinstadt Tupelo im tiefsten Mississippi wurde Elvis Aaron Presley am 8. Januat 1935 geboren und wuchs in tiefster Armut auf. Das Haus der Presleys hatte weder Elektrizität noch laufendes Wasser; sein tot geborener Zwillingsbruder Jesse Garon musste in einem Schuhkarton beerdigt werden. Hier ist er mit seiner Mutter Gladys und seinem Vater Vernon circa 1938 zu sehen.
Früher Auftritt: Bei einem Konzert in Tampa (Florida) im Juli 1955 scherzte Elvis in seiner Ansage: »Girls, I'll see you backstage!« – da stürmten die Fans die Bühne.
Inbegriff des amerikanischen Traums: Elvis vor seiner jüngst erworbenen Villa Graceland in Memphis (Tennessee), vermutlich 1957.
Elvis Presley mit der Schauspielerin Yvonne Lime auf seiner Harley-Davidson (um 1957): Der junge Sänger umgab sich gern mit schönen Frauen und schnellen Motorrädern.
Wie hier rissen sich Fans in den Fünfzigerjahren häufig um Elvis-Fotos und Autogramme. Kritiker sahen im hemmungslosen Verhalten der zumeist weiblichen Fans eine Bedrohung des züchtig-konservativen Amerikas dieser Zeit.
Elvis zweijähriger Militärdienst verwandelte den ehemaligen Rebell in einen patriotischen Helden der USA – und führte den Rekruten auch an die Frontlinie des Kalten Kriegs im geteilten Deutschland, wo er im hessischen Friedberg diente. Seine Metamorphose wurde von Manager Colonel Tom Parker sowie den Paramount-Filmstudios aggressiv vermarktet.
Michael Ochs Archives / Getty Images
Elvis' kommerzieller Erfolg diente oftmals seiner Legitimation im öffentlichen Leben Amerikas – das Cover der 1959 erschienenen Platte »Elvis' Gold Records Vol. 2« posaunte die Botschaft in die Welt hinaus.
Der Film »G.I. Blues« (1960, deutsch: »Café Europa«) präsentierte eine verniedlichte, semiautobiografische Version seiner Armeezeit. DER SPIEGEL beschrieb ihn als »Postkarten-Film« voller Klischees über »Frolleins, Kasperle-Theater und Pumpernickel«. Elvis' Version von »Muss i denn...« war zwar überaus erfolgreich, wurde aber unter anderem vom Bayerischen Rundfunk als »Verstümmelung« und »Verschnulzung« eines deutschen Volkslieds boykottiert.
Elvis in einem seiner frühen Filme, »Jailhouse Rock« (1957): Die Vermarktung des Sängers auf allen Kanälen – Film, Fernsehen, Schallplatte – war einer der wichtigsten Gründe für seinen durchschlagenden Erfolg.
Auch in seiner Heimatstadt Memphis wurde Elvis von lokaler Prominenz bereits früh umworben – hier von der Karnevalskönigin Clare (rechts) und der »Maid of Cotton« Patricia Cowden im Mai 1956.
In den Fünfzigerjahren konnten westdeutsche Journalisten wenig mit dem neuen amerikanischen Phänomen »Elvis« anfangen. Im Dezember 1956 widmete DER SPIEGEL dem neuen Sänger eine ausführliche Titelgeschichte – und verglich seine Sangeskünste mit einem »Presslufthammer«.
»Elvis sells«, wusste der »Memphis Press-Scimitar« bereits im Februar 1955 – und meinte nicht nur die Musik, sondern auch das Aussehen des Sängers. Hier sieht man ihn im New Yorker Warwick Hotel Anfang 1957, aufgenommen von »Life«-Fotograf Ben Mancuso kurz vor Elvis' drittem Auftritt in der »Ed Sullivan Show«.
»Blue Hawaii« (1961) war nicht nur Elvis' erfolgreichster Spielfilm, sondern auch beste Werbung für die Insel, die erst 1959 zum 50. Bundesstaat der USA geworden war. Modernste Panavision-Technologie zeigte die Schönheit der Inseln – und die Elvis Presleys – in vollem Glanz.
»Tolle Nächte in Las Vegas« (1964) präsentierte bunte Bilder voll Glanz und Glamour – mit vielen Tanzszenen und einem Helikopterflug über die Talsperre Hoover Dam. Hier sieht man Elvis in seiner Rolle als Rennfahrer Lucky Jackson mit Filmpartnerin Ann-Margret.
Der Architekt hinter Elvis' Erfolg: Manager Colonel Tom Parker war nicht nur für dessen lukrative Plattenverträge und Fernsehauftritte verantwortlich, sondern vermarktete auch Image und Persönlichkeit des Sängers auf bis dato unbekannte Weise.
Sie trafen sich erstmals 1959 in Deutschland und heirateten acht Jahre später in Las Vegas. Das Foto zeigt Elvis und Priscilla Presley 1968 mit ihrer Tochter Lisa Marie. Sie lebten in Graceland. Priscilla Presley erinnerte sich im SPIEGEL-Interview: »Es gab Luxus im Überfluss, eine Köchin, Bedienstete, ein Gym, den Fernsehraum mit mehreren TV-Geräten, ein Musikzimmer, den Jungle Room mit tropischen Pflanzen, sogar eine Pferdekoppel. Und auf dem Gelände parkte ein Privatflugzeug.«
Obwohl Elvis zeitlebens nie außerhalb der USA auftrat (abgesehen von einigen Konzerten in Kanada), wurde er zu einer globalen Ikone der Vereinigten Staaten. Am 14. Januar 1973 wurde sein Konzert »Aloha From Hawaii« per Intelsat-Satellit live in die ganze Welt übertragen – auch wenn die tatsächliche Reichweite des Fernseh-Specials weit geringer war, als Elvis' Management vorgab.
Szene aus der Dokumentation »That's The Way It Is« (1970): Auch in den Siebzigerjahren behielt Elvis seine frühe Vorliebe für extravagante Outfits und bunte Kleidung bei.
Elvis in seinem »White Pinwheel«-Jumpsuit bei einem Liveauftritt in San Antonio im April 1972: Die Konzerte dieser Zeit waren nicht nur musikalisch eine Attraktion, sondern auch wegen ihrer gigantischen Vermarktung. Die Dokumentation »Elvis On Tour« (1972) vermittelt davon einen guten Eindruck.
Mit politischen Meinungsäußerungen hielt sich Elvis stets zurück. So auch bei dieser Pressekonferenz im Juni 1972: Auf die Frage, ob er im Angesicht des Vietnamkriegs heute seinen Wehrdienst verweigern würde, antwortete er mit »Honey, I'd just sooner keep my own personal views about that to myself cause I'm just an entertainer and I'd rather not say« (»Süße, ich behalte meine persönlichen Ansichten darüber lieber für mich, denn ich bin nur ein Entertainer und möchte lieber nichts sagen«).
Im schwarzen Leder-Outfit verabschiedete sich Elvis von seiner Hollywoodkarriere. Das NBC-TV Special wurde im Dezember 1968 unter dem Titel »Singer Presents... Elvis« ausgestrahlt, ist aber heutzutage nur noch als »Elvis Comeback Special« bekannt.
Elvis' Treffen mit Präsident Nixon am 21. Dezember 1970 wird gern als ultimative Verwandlung des Sängers in eine konservative Ikone gedeutet. Die Wahrheit ist jedoch wesentlich komplizierter – wie schon ein kurzer Vergleich von Haaren und Kleidung der beiden zeigt. Presley hatte Nixon in einem Brief seine Mitarbeit im Kampf gegen Drogen angeboten.
Elvis nach einem Konzert im März 1976 mit seiner damaligen Freundin Linda Thompson: In späten Jahren plagten den Sänger gesundheitliche und persönliche Probleme, die auch in einer zunehmenden Medikamentenabhängigkeit ihren Ausdruck fanden.
In der Kleinstadt Tupelo im tiefsten Mississippi wurde Elvis Aaron Presley am 8. Januat 1935 geboren und wuchs in tiefster Armut auf. Das Haus der Presleys hatte weder Elektrizität noch laufendes Wasser; sein tot geborener Zwillingsbruder Jesse Garon musste in einem Schuhkarton beerdigt werden. Hier ist er mit seiner Mutter Gladys und seinem Vater Vernon circa 1938 zu sehen.
Foto: Cinema Legacy Collection / imago imagesElvis zweijähriger Militärdienst verwandelte den ehemaligen Rebell in einen patriotischen Helden der USA – und führte den Rekruten auch an die Frontlinie des Kalten Kriegs im geteilten Deutschland, wo er im hessischen Friedberg diente. Seine Metamorphose wurde von Manager Colonel Tom Parker sowie den Paramount-Filmstudios aggressiv vermarktet.
Foto:Michael Ochs Archives / Getty Images
Der Film »G.I. Blues« (1960, deutsch: »Café Europa«) präsentierte eine verniedlichte, semiautobiografische Version seiner Armeezeit. DER SPIEGEL beschrieb ihn als »Postkarten-Film« voller Klischees über »Frolleins, Kasperle-Theater und Pumpernickel«. Elvis' Version von »Muss i denn...« war zwar überaus erfolgreich, wurde aber unter anderem vom Bayerischen Rundfunk als »Verstümmelung« und »Verschnulzung« eines deutschen Volkslieds boykottiert.
Foto: Everett Collection / imago images»Elvis sells«, wusste der »Memphis Press-Scimitar« bereits im Februar 1955 – und meinte nicht nur die Musik, sondern auch das Aussehen des Sängers. Hier sieht man ihn im New Yorker Warwick Hotel Anfang 1957, aufgenommen von »Life«-Fotograf Ben Mancuso kurz vor Elvis' drittem Auftritt in der »Ed Sullivan Show«.
Foto: Ben Mancuso / The LIFE Images Collection / Getty Images»Blue Hawaii« (1961) war nicht nur Elvis' erfolgreichster Spielfilm, sondern auch beste Werbung für die Insel, die erst 1959 zum 50. Bundesstaat der USA geworden war. Modernste Panavision-Technologie zeigte die Schönheit der Inseln – und die Elvis Presleys – in vollem Glanz.
Foto: MGM / imago imagesSie trafen sich erstmals 1959 in Deutschland und heirateten acht Jahre später in Las Vegas. Das Foto zeigt Elvis und Priscilla Presley 1968 mit ihrer Tochter Lisa Marie. Sie lebten in Graceland. Priscilla Presley erinnerte sich im SPIEGEL-Interview: »Es gab Luxus im Überfluss, eine Köchin, Bedienstete, ein Gym, den Fernsehraum mit mehreren TV-Geräten, ein Musikzimmer, den Jungle Room mit tropischen Pflanzen, sogar eine Pferdekoppel. Und auf dem Gelände parkte ein Privatflugzeug.«
Foto: APObwohl Elvis zeitlebens nie außerhalb der USA auftrat (abgesehen von einigen Konzerten in Kanada), wurde er zu einer globalen Ikone der Vereinigten Staaten. Am 14. Januar 1973 wurde sein Konzert »Aloha From Hawaii« per Intelsat-Satellit live in die ganze Welt übertragen – auch wenn die tatsächliche Reichweite des Fernseh-Specials weit geringer war, als Elvis' Management vorgab.
Foto: Everett Collection / imago imagesElvis in seinem »White Pinwheel«-Jumpsuit bei einem Liveauftritt in San Antonio im April 1972: Die Konzerte dieser Zeit waren nicht nur musikalisch eine Attraktion, sondern auch wegen ihrer gigantischen Vermarktung. Die Dokumentation »Elvis On Tour« (1972) vermittelt davon einen guten Eindruck.
Foto: Everett Collection / ddp imagesMit politischen Meinungsäußerungen hielt sich Elvis stets zurück. So auch bei dieser Pressekonferenz im Juni 1972: Auf die Frage, ob er im Angesicht des Vietnamkriegs heute seinen Wehrdienst verweigern würde, antwortete er mit »Honey, I'd just sooner keep my own personal views about that to myself cause I'm just an entertainer and I'd rather not say« (»Süße, ich behalte meine persönlichen Ansichten darüber lieber für mich, denn ich bin nur ein Entertainer und möchte lieber nichts sagen«).
Foto: Bettmann Archive / Getty ImagesIn der Kleinstadt Tupelo im tiefsten Mississippi wurde Elvis Aaron Presley am 8. Januat 1935 geboren und wuchs in tiefster Armut auf. Das Haus der Presleys hatte weder Elektrizität noch laufendes Wasser; sein tot geborener Zwillingsbruder Jesse Garon musste in einem Schuhkarton beerdigt werden. Hier ist er mit seiner Mutter Gladys und seinem Vater Vernon circa 1938 zu sehen.
Foto: Cinema Legacy Collection / imago imagesElvis zweijähriger Militärdienst verwandelte den ehemaligen Rebell in einen patriotischen Helden der USA – und führte den Rekruten auch an die Frontlinie des Kalten Kriegs im geteilten Deutschland, wo er im hessischen Friedberg diente. Seine Metamorphose wurde von Manager Colonel Tom Parker sowie den Paramount-Filmstudios aggressiv vermarktet.
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Der Film »G.I. Blues« (1960, deutsch: »Café Europa«) präsentierte eine verniedlichte, semiautobiografische Version seiner Armeezeit. DER SPIEGEL beschrieb ihn als »Postkarten-Film« voller Klischees über »Frolleins, Kasperle-Theater und Pumpernickel«. Elvis' Version von »Muss i denn...« war zwar überaus erfolgreich, wurde aber unter anderem vom Bayerischen Rundfunk als »Verstümmelung« und »Verschnulzung« eines deutschen Volkslieds boykottiert.
Foto: Everett Collection / imago images»Elvis sells«, wusste der »Memphis Press-Scimitar« bereits im Februar 1955 – und meinte nicht nur die Musik, sondern auch das Aussehen des Sängers. Hier sieht man ihn im New Yorker Warwick Hotel Anfang 1957, aufgenommen von »Life«-Fotograf Ben Mancuso kurz vor Elvis' drittem Auftritt in der »Ed Sullivan Show«.
Foto: Ben Mancuso / The LIFE Images Collection / Getty Images»Blue Hawaii« (1961) war nicht nur Elvis' erfolgreichster Spielfilm, sondern auch beste Werbung für die Insel, die erst 1959 zum 50. Bundesstaat der USA geworden war. Modernste Panavision-Technologie zeigte die Schönheit der Inseln – und die Elvis Presleys – in vollem Glanz.
Foto: MGM / imago imagesSie trafen sich erstmals 1959 in Deutschland und heirateten acht Jahre später in Las Vegas. Das Foto zeigt Elvis und Priscilla Presley 1968 mit ihrer Tochter Lisa Marie. Sie lebten in Graceland. Priscilla Presley erinnerte sich im SPIEGEL-Interview: »Es gab Luxus im Überfluss, eine Köchin, Bedienstete, ein Gym, den Fernsehraum mit mehreren TV-Geräten, ein Musikzimmer, den Jungle Room mit tropischen Pflanzen, sogar eine Pferdekoppel. Und auf dem Gelände parkte ein Privatflugzeug.«
Foto: APObwohl Elvis zeitlebens nie außerhalb der USA auftrat (abgesehen von einigen Konzerten in Kanada), wurde er zu einer globalen Ikone der Vereinigten Staaten. Am 14. Januar 1973 wurde sein Konzert »Aloha From Hawaii« per Intelsat-Satellit live in die ganze Welt übertragen – auch wenn die tatsächliche Reichweite des Fernseh-Specials weit geringer war, als Elvis' Management vorgab.
Foto: Everett Collection / imago imagesElvis in seinem »White Pinwheel«-Jumpsuit bei einem Liveauftritt in San Antonio im April 1972: Die Konzerte dieser Zeit waren nicht nur musikalisch eine Attraktion, sondern auch wegen ihrer gigantischen Vermarktung. Die Dokumentation »Elvis On Tour« (1972) vermittelt davon einen guten Eindruck.
Foto: Everett Collection / ddp imagesMit politischen Meinungsäußerungen hielt sich Elvis stets zurück. So auch bei dieser Pressekonferenz im Juni 1972: Auf die Frage, ob er im Angesicht des Vietnamkriegs heute seinen Wehrdienst verweigern würde, antwortete er mit »Honey, I'd just sooner keep my own personal views about that to myself cause I'm just an entertainer and I'd rather not say« (»Süße, ich behalte meine persönlichen Ansichten darüber lieber für mich, denn ich bin nur ein Entertainer und möchte lieber nichts sagen«).
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