
Enthüllungsgeschichte Als die Bikini-Bombe hochging

Als Sean Connery hinter den Bäumen hervortrat, um nachzuschauen, wer da so entzückend vor sich hinträllerte, traute er seinen Augen nicht. Aus den Fluten glitt eine blonde Schönheit in einem elfenbeinfarbenen Baumwollbikini, an dessen Gürtel ein furchteinflößendes Muschelmesser baumelte. Dem sonst so hartgesottenen James Bond verschlug es die Sprache. Im Zustand absoluter Verzückung begann der Geheimagent ihrer Majestät schließlich den von der Nixe intonierten Schlager "Underneath the mango tree" nachzusingen - und damit einen seiner unlässigsten Auftritte hinzulegen.
Nach dieser kleinen Szene aus "James Bond jagt Dr. No" von 1962 war nichts mehr wie zuvor. Nicht nur, dass der Schweizer Schauspielerin Ursula Andress (Spitzname "Undressed") dank ihres spektakulären Auftritts als Muschelsucherin Honey Ryder der internationale Durchbruch gelang. Die Episode beförderte auch den weltweiten Siegeszug eines Kleidungsstückes, das wie kaum ein zweites die Gemüter gespalten und für Aufruhr gesorgt hatte.
Ohne es zu wollen, hatten die Macher des Macho-Agentenstreifens einen wahren Krieg um die weibliche Bademode beendet, der seit Beginn des 20. Jahrhunderts tobte und die Welt in zwei Hälften teilte: auf der einen Seite die Hüter der Moral und der öffentlichen Ordnung - auf der anderen Seite die zunehmend selbstbewussten, sportlichen und körperbetonten Frauen, die sich nicht vorschreiben lassen wollten, in welcher Montur sie ins kühle Nass sprangen.
Wallende Stoffungetüme, sackartige Flanelltuniken
Annette Kellermann zum Beispiel. "Ich will schwimmen, und das kann ich nicht mit einer Wäscheleine voll Stoff an meinem Körper", zürnte die australische Schwimmerin und entledigte sich kurzerhand der Textilmassen, bevor sie ins Wasser sprang. Prompt wurde sie 1907 am Strand von Boston wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet - die anwesenden Damen hatten die Polizei gerufen, weil ihnen das schwarze, enganliegende und noch dazu jede Menge nackte Haut offenbarende Wolltrikot der Sportlerin missfiel.
Kurz darauf sorgte erneut eine Schwimmerin mit ihrem Outfit für Aufruhr: 1910 trat die Engländerin Gladys Osborne ihre Wettkämpfe mit einem seidenen Badeanzug an, der, einmal nass, so viel Weiblichkeit zur Schau stellte, dass die männlichen Zuschauer nur dann erlaubt waren, wenn sie einen moralisch vertretbaren Sicherheitsabstand zum Schwimmbecken einhielten. Immerhin: Die Sportlerin landete nicht vor Gericht - für damalige Zeiten schon ein Erfolg.
Denn zumindest öffentlich durften Frauen sich noch wenige Jahre zuvor nur dann zu Wasser lassen, wenn sie ihre Reize komplett verhüllten und Badekleid nebst Badehut, Badestrümpfen und Badeschuhen trugen - selbst nackte Füße galten lange Zeit als obszön.
"Wir wollen keine Gorillas am Strand!"
Doch damit nicht genug: Der Anblick des unbedeckten weiblichen Beines war lange Zeit so verpönt, dass die Frauen zum Teil sogar Gewichte an ihre Baderöcke hängten, damit der Auftrieb im Wasser kein nacktes Fleisch zu Tage treten ließ. Ein fataler Einfall der Sittenwächter - nicht selten gluckerten die so beschwerten Damen in ihren noch dazu mit Wasser voll gesogenen, Kilo schweren Badekleidern einfach ab, wenn sie sich beim Plantschen zu weit ins Meer wagten. Und noch 1892 musste eine Berliner Schwimmschülerin sterben, weil ihre Lehrerin nicht schnell genug aus ihrer vielschichtigen Bademontur schlüpfen konnte, um der Ertrinkenden zur Hilfe zur eilen.
Um die Jahrhundertwende endete die Ära des Walle-Wasserkostüms. Die Badekleider blieben zwar, wurden aber zunehmend kürzer - bis nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr nur Profi-Schwimmerinnen, sondern auch Hobby-Baigneusen im hautengen, weit über dem Knie endenden Trikotbadeanzug über den Strand sprangen. Als dann auch noch das Sonnenbaden in Mode kam und die Schwimmfans eine Hülle nach der anderen fallen ließen, reichte es der deutschen Obrigkeit.
Im Oktober 1932 verhängte der preußische Reichskommissar und Innenminister Franz Bracht den so genannten Zwickelerlass, der nicht nur das Nacktbaden untersagte, sondern auch penibel regelte, welche Körperteile Mann und Frau zu verhüllen hatten. Fortan patrouillierten Badepolizisten an den deutschen Stränden und Badeseen, um mit dem Zentimetermaß über die Einhaltung der rigiden Kleiderordnung zu wachen. Und auch in Amerika tobten die Sittenwächter: "Wir wollen keine Gorillas am Strand!" verkündeten die Stadtväter von Atlantic City 1936 und forderten von den Männern, ihre haarigen Reize künftig vom Hals bis zu den Oberschenkeln zu verdecken.
"Noch kleiner als das kleinste Badekostüm der Welt"
Langfristig jedoch obsiegte die Fraktion der Freizügigen - wenn auch gegen massive Widerstände. Am 5. Juli 1946, einem schwülwarmen Tag, präsentierte der gelernte Maschinenbauingenieur und spät berufene Bademodendesigner Louis Réard im Pariser Jugendstil-Schwimmbad "Molitor" seine neueste Kreation: einen aus vier winzigen Stoffdreiecken bestehenden Zweiteiler, den er Bikini taufe und damit einen, wenn auch makabren, Sinn für PR bewies.
Nur vier Tage zuvor hatte US-Prädident Harry S. Truman eine Atombombe über dem Bikini-Atoll explodieren lassen - kein Wunder, dass auch das nach dem pazifischen Palmeninselreich benannte Badekostüm einschlug wie eine Bombe. Da die anständigen Mannequins sich geweigert hatten, mit dem freizügigen Outfit zu posieren, schickte der Modemacher kurzerhand die Stripteasetänzerin Micheline Bernardini auf den Laufsteg. Die Medien überschlugen sich, um den Zweiteiler zu feiern, den Réard als seine Erfindung ausgab - obwohl er die Idee dazu von einem Pariser Couturier geklaut hatte.
"Noch kleiner als das kleinste Badekostüm der Welt": Mit diesem Slogan warb Réard für den Bikini und ließ seine Kreation von der Stripteasetänzerin erst durch einen Ehering ziehen, um die Stofffetzen sodann in einer Streichholzschachtel verschwinden zu lassen. Der Werbecoup war gelungen, die feine Gesellschaft inklusive Atomgegner, Sittenwächter und Priester hingegen zeigte sich not amused. Während katholische Länder den knappen Zweiteiler kurzerhand verboten, gründeten Hüter der öffentlichen Moral in Rio de Janeiro 1947 gar einen Anti-Bikini-Verein.
Per Wasserpredigt gegen freizügiges Plantschen
Noch 1957 schrieb die "Zeitschrift für das moderne Mädchen": "Es ist hier wohl nicht notwendig, ein Wort über den sogenannten Bikini zu verlieren. Ist es doch undenkbar, dass ein Mädchen mit Takt und Anstand je so etwas tragen könnte." Und zwei Jahre später wetterte der Geistliche August Wehage von der Kanzel seiner Kirche im oldenburgischen Städtchen Friesoythe bei Cloppenburg derart harsch gegen die figurbetonte Badekleidung seiner Zeit, dass der Stadtrat sich zum Handeln gezwungen sah: Fünf Tage nach der sogenannten Wasserpredigt traten die Gemeindepolitiker zusammen, um das nach Geschlechtern getrennte Plantschen in den öffentlichen Anstalten wieder einzuführen.
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22.04.2021 20.17 Uhr
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Auf Dauer jedoch fiel jede noch so rigide Badeordnung dem Drang der weiblichen Selbstbestimmung zum Opfer. Während in den fünfziger Jahren vor allem Hollywoodstars wie Brigitte Bardot und Diana Dors in Bikinis posierten, änderten im Sommer 1959 endlich auch die tonangebenden Modezeitschriften ihre Meinung und priesen den Bikini als "Kleidungsstück der Saison". Kurz darauf tauchte Ursula Andress aus den Fluten auf - und verwandelte den einst so verpönten Zweiteiler in das Must-Have-Accessoire aller selbstbewussten Frauen, die Erotik und Emanzipation gleichermaßen versprühen wollen.
Zwei Jahre nach dem spektakulären Bikini-Bond-Auftritt schlugen noch einmal die Moralapostel zu: Die Münchner Justiz verdonnerte eine 17-Jährige zu drei Wochenenden Putzen im Altersheim, weil sie an einem heißen Julitag im Bikini über den Viktualienmarkt flaniert war. Danach jedoch ebbte der leidenschaftlich geführte Kampf um die richtige weibliche Badebekleidung mehr und mehr ab - einzig der blanke Busen an den Stränden der siebziger Jahre rang den Sittenwächtern noch einmal einen kurzen Aufschrei des Entsetzens ab.
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Siegeszug des Bikinis: War der Zweiteiler zunächst verpönt, entwickelte er sich rasch zum populären Kleidungsstück für den Strand. Auf dem Foto posiert Schauspielerin Vera Day 1955 am Set für den Spielfilm "It's a Great Day" im Bikini.
"Undressed": 1962 stieg Ursula Andress als Bond-Girl in "Dr. No" in einem elfenbeinfarbenen Bikini aus dem Wasser. Danach wurde die Schweizer Schauspielerin zum Sexsymbol - und erhielt den schlüpfrigen Spitznamen "Undressed". 2001 wurde der Zweiteiler, der den Hollywood-Star berühmt machte, bei Christie's für rund 50.000 Euro versteigert.
Bikini-Erfinder Réard: Louis Réard vor seiner Modeschöpfung, dem Bikini, in einer Pariser Modeboutique (Foto von 1974). Der Designer präsentierte das gewagte Kleidungsstück erstmals am 5. Juli 1946. Weil normale Models das Kleinstkleidungsstück nicht auf dem Laufsteg präsentieren wollten, engagierte Réard Revuegirl Micheline Bernardini, um den Zweiteiler zur Schau zu stellen. Réard sagte einst über die damals skandalöse Strandmode: "Der Bikini ist so klein, dass er alles über die Trägerin enthüllt - bis auf den Geburtsnamen ihrer Mutter!"
"World's sexiest girls": In den fünfziger Jahren, als Bikinis in den USA noch als verrucht galten, schrammte dieses Cover der Sonderausgabe von "Pose!" haarscharf an der Zensur entlang.
"Oben Ohne" trotz Badeanzug: Nach einer Modenschau entspannen zwei Models im brustfreien Badeanzug von Rudi Gernreich am Pool des Continental Hotels 1964.
Tiffany Case im Bikini: "Ein hübsches kleines Nichts, das Sie da beinahe anhaben", sagt James Bond in dem Film "Diamantenfieber" von 1971 zu der Schmugglerin Tiffany Case. Neun Jahre zuvor sah sich der Geheimagent schon einmal mit einem spektakulären Bikini konfrontiert. Doch fiel Sean Connery beim Anblick der Badenixe Ursula Andress damals nichts besseres ein, als etwas dümmlich in ihren Gesang einzustimmen.
Zweiteiler aus den USA: Während die US-amerikanische Schwimmerin Eleanor Holm, bei ihren Wettkämpfen stets funktionale Badeanzüge trug, zeigte sich der Sportstar hier etwas freizügiger - in Hot Pants mit Gürtel und Bustier. Das Foto wurde am 4. November 1939 auf der Weltausstellung "World's Fair" in New York aufgenommen.
Bikini ohne Nabelschau: Ganz im Trend der fünfziger Jahre aalt sich diese junge Dame am Strand. Sie trägt zwar einen Zweiteiler - den Großteil ihres Bauches indes hält sie züchtig verdeckt. Bis Frauen ungestraft Nabelschau betreiben durften, dauerte es noch ein Jahrzehnt.
Im Trend: Ob Einteiler oder Zweiteiler - in den Fünfzigern mochten es die Frauen gern trägerlos. Schleifen und Gürtel waren ebenso angesagt wie frische Farben. Bei den Badehosen für Männer ging es dezenter zu. Braun, Weiß, Schwarz und Dunkelblau lagen in den Wirtschaftswunderjahren im Trend. Das Foto zeigt ein Paar 1956 beim Sonnenbaden in England.
Bikini-Beauté: Die schönsten Deutschen bei der Wahl zur Miss Germany 1949 in Bad Homburg. Noch durften sie sich freizügig im just erfundenen Bikini präsentieren. Ab 1951 galt im Schönheitswettbewerb eine rigidere Moral und der Einteiler beherrschte den Laufsteg.
Zeigt her eure Knie: In den zwanziger Jahren kam das Badetrikot auf. Die Frauen durften nun Knie zeigen. Das Bild von 1925 zeigt eine Wasserballettgruppe, die "Daily Dozen Girls", die sich am Brighton Beach in New York zu diesem hübschen Rund formatiert haben.
Bademode aus Italien: Das Model aus den fünfziger Jahren posiert in einem trägerlosen Badeanzug. Der taillierte Schnitt des Oberteils, entworfen von einem italienischen Designer, betont die Rundungen der Frau. Der Sonnenhut war damals ein Pflicht-Accessoire für modebewusste Damen.
Bademode um 1910: Um nicht zu viel Haut zu zeigen, trugen die Damen um 1910 teilweise schwarze Strümpfe und sogar Schuhe am Strand - und im Wasser.
Modepolizei: Ein Strand-Ordnungshüter misst am 30. Juni 1922 im Bundesdistrikt Washington, D.C. den Abstand zwischen Knie und Badeanzugsaum, der nicht größer sein darf als 15 Zentimeter - wie die moralinsauren Vertreter der örtlichen Behörde für öffentliche Gebäude und Gemeingrund beschlossen hatten.
Das Foto wurde von
www.shorpy.com
zur Verfügung gestellt.
Strandperle: Erst ab den zwanziger Jahren durften Frauen nackte Knie zeigen. Dieses Model posiert 1923 in einer Riesenauster als "Strandperle" sogar bauchfrei - ein Vorgängermodel des Bikinis, der in den Vierzigern aufkam.
Badekleider: In den zwanziger Jahren setzte sich international ein neuer, figurbetonter Stil bei den Bademoden durch. Plantschten die Frauen lange Zeit in kiloschweren Kleidern nebst Korsett, wurden die Strandkostüme nun immer kürzer und enger (Foto aufgenommen im Jahr 1922 in Florida).
Bunte Badeanzüge: In den zwanziger Jahren wurden die "Badestrampler" aus derben Stoffen wie Baumwolle oder Perkal hergestellt. Mut zur Farbe bewiesen 1927 diese Ausflügler auf dem Conneaut Lake in Pennsylvania.
Unschicklich: Friedrich Ebert, rechts, und Wehrminister Gustav Noske hielten sich am 15. Mai 1919 zur Eröffnung eines Kinderheims der PRO-Stiftung im Ostseebad Haffkrug bei Travemünde auf. Beim Baden ließen sie sich von dem Strandfotografen Wilhelm Steffen gemeinsam mit PRO-Vorstandsmitgliedern (Josef Rieger als tauchender Neptun mit Dreizack) ohne "schickliches" Badekostüm fotografieren. Die spätere Veröffentlichung des Bildes löste einen Skandal aus. Die "Berliner Illustrierte Zeitung" nutzte diesen Ausschnitt des Bildes zur Diffamierung des Reichspräsidenten.
Stummfilmstars am Strand: Claire Anderson, links, und Rose Carter sitzen im Oktober 1918 mit nichts anderes als einem Fell bekleidet am Strand. So viel Freizügigkeit war bis dato selten zu sehen - auch nicht bei US-Filmschauspielerinnen.
Der Monokini lebt: Auf einer Modenschau im Februar 2010 in New York City trägt Model Pamela Anderson einen knappen Monokini des Designers Richie Rich zur Schau.
Arbeitsanzüge: Die australischen Schwimmerinnen Mina Wylie, links, und Fanny Durack posieren in ihrer "Berufskleidung". Das Foto wurde 1912, vermutlich in Stockholm, aufgenommen.
Damals topaktuell: Zwei Geishas präsentieren die neuste Bademode Anfang des 20. Jahrhunderts. Streifen-Designs waren in Japan angesagt, Dekolletés verpönt.
Traum in Wolpryla: Als "wolliges Wunder der Chemie" verkaufte die DDR-Wirtschaft die Synthetikfaser Wolpryla - die Bekleidungsindustrie fertigte aus dem neuen "Zauberstoff" unter anderem Badeanzüge (hier in einem Versandhaus-Katalog der siebziger Jahre abgebildet).
Freibad-Mode: Berliner Studenten präsentierten am 30. Juni 1957 Bademode aus der Frühzeit des Strandbads. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts gingen Frauen noch mit wallenden Kleidern plantschen, die, einmal mit Wasser vollgesogen, kiloschwer an ihnen herabhingen.
Das erste Schwimm-Trikot: "Ich will schwimmen - und das kann ich nicht mit einer Wäscheleine voll Stoff an meinem Körper!", verteidigte sich die australische Wettkampf-Schwimmerin und Schauspielerin Annette Kellerman, als sie 1907 mit einem enganliegenden, einteiligen Anzug mit Bein am Strand von Boston erschien. Doch die Polizei kannte kein Pardon und verhaftete sie sogleich wegen "anstößiger Enthüllungen".
Der Burkini: Ein wenig seltsam sieht er schon aus - der Badeanzug für muslimische Frauen. Doch die Mischung aus Burka und Bikini ermöglicht uneingeschränktes Badevergnügen. Die Australierin libanesischer Abstammung Aheda Zanetti erfand den sogenannten Burkini. Erst gab es die muslimische Badeklamotte nur in dezentem Schwarz. Jetzt gibt es sie auch in leuchtend Rot und Gelb als Rettungsschwimmer-Uniform.
Auf gleicher Linie: Nebst Badetrikot trugen die Frauen am Strand lange Zeit noch Badeschuhe und Badestrümpfe - nackte Füße galten bis ins 20. Jahrhundert hinein als verpönt (Foto von 1925).
Mode im Matrosenlook: Im 19. Jahrhundert versteckten Frauen und Mädchen ihre Formen bisweilen in biederen Matrosenkleidern, wenn sie an den Strand gingen. Allerdings war es nicht nur unbequem, sondern auch lebensgefährlich, mit einer solchen Montur ins Wasser zu springen (undatierter Druck).
Alle in einem Bad: Ausflügler 1912 im Seebad Margate in Kent, Großbritannien. Dass sich Männer und Frauen gemeinsam im kühlen Nass verlustierten, war keineswegs selbstverständlich - noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts verboten die Badevorschriften an vielen Stränden das geschlechterübergreifende Plantschvergnügen.
Jetzt wird's bunt: Ende der vierziger Jahre bewiesen die Designer Mut zur Farbe - in knallbunten, figurbetonten Badekleidern und Bikinis präsentieren sich diese Models.
Vorläufer des Bikini: Zwei Badenixen aus Koblenz zeigen bereits 1929 den Vorläufer des Bikini beim Baden.
Bademode um 1920: Für die Frauen war die Bademode der zwanziger Jahre beim Schwimmen oft sehr hinderlich. Das Foto wurde in Heilbronn aufgenommen.
Grelles Sonnenbad: Zwei sonnenhungrige Damen am Ufer des Gardasees, 1992. In den neunziger Jahren waren Bademoden in grellen Neonfarben voll im Trend.
Bikini auf dem Vormarsch: Der Bikini beginnt seinen Siegeszug und immer mehr Mädchen trauen sich das Tragen des modischen Badekleids zu - sehr zum Wohlgefallen der Männer, wie diese Szene am Gardasee im August 1960 beweist.
Praktisch: Ein Vorteil des Bikinis gegenüber dem Badeanzug ist die Möglichkeit des schnelleren Wechselns nach dem Schwimmen, wie diese Dame 1972 im Badeurlaub in Jugoslawien demonstriert. Man braucht nicht einmal eine Badekabine!
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