Deutsche Literaten: Der Hass auf Napoleon und die Franzosen
Franzosenhass im 19. Jahrhundert
Wie deutsche Dichter Frankreich zum »Erzfeind« machten
Eine angeblich tiefe Feindschaft zog Furchen durch die deutsch-französische Geschichte. Die Wurzeln liegen in der Zeit Napoleons: Schriftsteller schürten gezielt den Hass.
Gefallene Franzosen seien es nicht wert, in deutscher Erde begraben zu werden, so sagten die Bauern in Thüringen. Liegenbleiben sollten die Toten, als Futter für die Raben. Es war November 1813, die Völkerschlacht bei Leipzig war vorüber, und in Deutschland ging der Hass um – auf Napoleon und auf die besiegten Franzosen.
Es war also ein Hass der vormals Unterworfenen auf ihre langjährigen Besatzer, aber es war auch ein herbeigeschriebener Hass, den seine Schöpfer und Prediger genau so bezeichneten. Viele von ihnen sind heute noch als Dichter oder Denker bekannt. So schrieb der Dichter Ernst Moritz Arndt 1814 über die Franzosen, »daß man die Abscheulichen nicht genug hassen und verabscheuen kann, daß ein redlicher Teutscher sie hassen und verabscheuen muss«.
Der Krieg gegen Napoleon, später sprach man von den »Befreiungskriegen«, war gewonnen, der französische Kaiser hatte seine Macht über die deutschen Staaten verloren. Doch wenn es nach Arndt ging, sollte der Hass weiterbrennen: »Den Kindern muß es gelehrt werden und den Kindeskindern gepredigt, damit sie des Hasses und der Feindschaft gedenken.« Die Deutschen sollten verinnerlichen, welche Gräuel Frankreich ihnen zugefügt habe, um für alle Zeiten die Feindseligkeit am Leben zu halten.
Wie konnte es so weit kommen? Und wann begann das alles? Vielleicht am 14. Oktober 1806, dem Tag, als Napoleons Truppen die preußische Armee bei Jena und Auerstedt besiegten.
Napoleon – jubelnd begrüßt und zugleich gefürchtet
Schon in den Revolutionskriegen hatte die französische Revolutionsarmee die deutschen Gebiete links des Rheins besetzt, Städte wie Köln oder Koblenz waren ab 1801 auch formal französisch. Und der mächtige Nachbar, an dessen Spitze sich Napoleon im November 1799 geputscht hatte, wollte mehr: 1806 zog Frankreich gegen das Königreich Preußen in den Krieg – mit Erfolg.
Preußens Niederlage besiegelte Napoleons Vorherrschaft in Deutschland. Das Heilige Römische Reich war bereits aufgelöst; der Bund der deutschen Staaten hatte die europäische Politik über Jahrhunderte geprägt.
Manche fürchteten den französischen Einfluss von Anfang an. Andere hofften, dass die Errungenschaften der Französischen Revolution nun auch die deutschen Staaten erreichen würden. Waren damit die Zeiten vorbei, in denen hohe Geburt alles galt? Brachte der Kaiser aus Frankreich nicht die Befreiung von Knechtschaft mit? Als Napoleon drei Wochen später durch das Brandenburger Tor in Berlin Einzug hielt, empfing ihn eine jubelnde Menge. Johann Wolfgang von Goethe schrieb zuversichtlich von der beginnenden »Umwendung der Dinge«.
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Deutsche Literaten: Der Hass auf Napoleon und die Franzosen
Doch Preußen, die aufstrebende europäische Macht, lag am Boden. Das Herrschaftsgebiet schrumpfte massiv – eine Demütigung. Und nur wenige Wochen nach dem Einmarsch mussten die Berliner zusehen, wie die Franzosen die Quadriga vom Brandenburger Tor abmontierten und nach Paris schafften.
In anderen Gegenden Deutschlands, etwa in Bayern, im neuen Königreich Westphalen oder im Rheinland, waren weite Teile der Bevölkerung den Franzosen noch freundlich gesinnt und konnten teils von Napoleons Politik profitieren. Unterdessen entstanden im preußischen Bürgertum Geheimgesellschaften, oft mit nationalen Zielen. Der Hass auf die Besatzer schwelte im Verborgenen, bereit, einen Flächenbrand zu entfachen.
Der Dichter Arndt schäumte als Hassprediger
Im Winter 1813 kehrte Napoleon besiegt aus Russland zurück – und seine Feinde sahen ihre Chance gekommen. Die Befreiungskriege begannen. Überall, wo sich Napoleons Truppen zurückziehen mussten, hatten antifranzösische Schriften Hochkonjunktur, teilweise bewusst von Preußens Regierung angeheizt.
Dazu gehörte der Appell »An die Preußen« aus der Feder von Ernst Moritz Arndt. Ohne diplomatische Verklausulierungen predigte er »blutigen Franzosenhaß«, dem die Deutschen freien Lauf lassen sollten, denn nur Hass könne sie frei machen.
Die meisten, die wie Arndt die Deutschen auf den Kampf einschwören wollten, stießen in dasselbe Horn. Und sie hatten Erfolg. Wo Menschen enttäuscht und unzufrieden waren mit den napoleonischen Reformen und desillusioniert vom gewaltigen Blutzoll seiner Kriege, keimte und wuchs der Franzosenhass rasch und griff um sich, in allen Ständen, unabhängig von der politischen Überzeugung.
In den Lazaretten des Befreiungskrieges musste man Deutsche und Franzosen trennen, da sie sogar verwundet und entwaffnet noch aufeinander losgingen. Landwehrsoldaten gaben besiegten Feinden auch dann kein Pardon, wenn ihre Offiziere es ihnen ausdrücklich befahlen. Wo die Franzosen abzogen, attackierten die befreiten Bürger alle, die sie für Freunde der Franzosen und folglich für Verräter hielten.
Wie der Schriftsteller Willibald Alexis glaubten viele Deutsche, dass die »Glut des Hasses das Werk der Befreiung« von Napoleon erst möglich gemacht hatte. Zu sehr zerrissen sei Preußen zuvor gewesen.
Juden- und Franzosenhass paarten sich
Mit dem Sieg über die Franzosen waren die Ressentiments keineswegs passé. Nun wurde über die überstandene französische »Schreckensherrschaft« räsoniert. Die Zeitungen schrieben über Plünderungen, Vergewaltigungen und die »Verworfenheit« der Franzosen im Allgemeinen. Und auch Arndt, der später nach 1848 Abgeordneter für die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche war, griff abermals zur Feder.
»Der Franzosenfresser«: Der Schriftsteller Ernst Moritz Arndt predigte wie kein anderer den Hass auf Frankreich (Karikatur um 1848)
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Der Franzose, so schnaubte Arndt, sei »ein leeres, hohles, puppiges, gestaltloses, und gehaltloses Nichts, ohne Kraft, Bedeutung, und Karakter, ein zierlicher Lakai, ein gebückter Knecht, ein ausgeputzter Affe, ein kniffiger und pfiffiger Jude«. Juden- und Franzosenhass griffen ineinander. Die deutsche Nation, für die viele Bürgerliche immer stärker einen Nationalstaat ersehnten, ließ sich für Arndt und seine Gesinnungsgenossen nur durch Abgrenzung konstruieren.
Zur gleichen Zeit schrieb der Naturwissenschaftler Lorenz Oken: »Wenn man die Franzosen als ein Volk von der Erde ausrotten könnte ohne Grausamkeit, so würde der Menschheit ein großer Dienst erzeigt.« Für den Historiker und Skandinavisten Christian Friedrich Rühs, der später besonders für seinen Judenhass bekannt werden sollte, war Frankreich der »Erzfeind«, der »ewige Bedränger«.
Und ein bisschen wirkte es ja tatsächlich so, als Napoleon im März 1815 aus der Verbannung auf Elba zurückkehrte und wieder an die Macht kam. Die Herrschaft der hundert Tage brach an.
»Teutschland verderbende Gräuel«
Christian Friedrich Rühs über Franzosen und Juden
In zahlreichen Publikationen wurden deutsche Soldaten nun dazu aufgerufen, sich über Befehle ihrer Offiziere hinwegzusetzen, falls Franzosen Gnade gewährt werden sollte. Statt von den besiegten Feinden abzulassen, solle man sie zudem durch Plünderungen, Demütigungen und Zerstörungen bestrafen.
Wer das kritisierte, musste sich vorwerfen lassen, insgeheim immer mit den Franzosen verbündet gewesen zu sein. Im selben Atemzug ging es auch wieder gegen die Juden. So schrieb Rühs, Franzosen und Juden seien »Teutschland verderbende Gräuel«.
Doch diese Propaganda stieß auch viele Deutsche ab. Theologen bestritten energisch, dass Hass eine Tugend sein könne, auch gegen Völker nicht. Patriotisch-nationale Zeitschriften riefen zur Mäßigung auf. Und viele dachten sich ihren Teil. Goethe schwieg; der Schriftsteller E. T. A. Hoffmann schrieb, es müssten dem »hirngespenstischen Treiben einiger jungen Strudelköpfe Schranken gesetzt werden«.
Im Juni 1815 wurde Napoleon bei Waterloo endgültig besiegt. Nun wandten sich besonders Autoren, die der Restauration, der Wiederherstellung der alten Ordnung, nahestanden, entschieden gegen den Franzosenhass, der im Zuge der Befreiungskriege der Mobilmachung gedient hatte und jetzt zumeist zusammen mit Nationalismus auftrat. Dies beunruhigte die deutschen Fürsten, denn ein deutscher Nationalstaat, das Ziel vieler Bürger, hätte ihre Macht geschmälert.
Politischer Mord am »Landesverräther« Kotzebue
August von Kotzebue schrieb wiederholt gegen Franzosen- und Judenhass an. Wegen seiner Nähe zur Restauration, seiner Ablehnung eines Nationalstaates und seiner Tätigkeit als russischer Generalkonsul galt der Autor den Nationalisten ohnehin als Verräter. Er bezahlte seine öffentliche Haltung mit dem Tod: In seiner Mannheimer Wohnung erstach ihn im März 1819 der Burschenschafter Carl Ludwig Sand, der Kotzebue als »Landesverräther« sah.
Dem Attentäter, nicht dem Ermordeten galt anschließend die Sympathie vieler Deutscher. Es gab einen regelrechten Sand-Kult um den Theologiestudenten, der zum Tode verurteilt wurde und 1820 auf dem Schafott starb. Die aufgeheizte Stimmung wiederum nutzten die Vertreter der Restauration in allen deutschen Staaten als Vorwand, um mit ganzer Kraft gegen regierungskritische Stimmen vorzugehen.
Der Franzosenhass ebbte ab, blieb jedoch mit der nationalen Bewegung verbunden. Die Behauptung, Frankreich sei der »Erzfeind« der Deutschen, wurde erneut laut im deutsch-französischen Krieg vor der Gründung des ersten deutschen Nationalstaats 1871 – zur Demütigung der unterlegenen Franzosen feierlich inszeniert im Spiegelsaal von Versailles. Und auch im ersten Weltkrieg gehörte sie zu den gängigen Parolen.
Am Abend des 14. März 1830 saßen Johann Wolfgang von Goethe und sein Vertrauter Johann Peter Eckermann beisammen und unterhielten sich über französische Literatur. Sie kamen auch auf die Zeit der Befreiungskriege zu sprechen. Eckermann konfrontierte Goethe mit Kritik, den Krieg weder mit der Waffe noch als Dichter unterstützt zu haben. Goethes Antwort fiel unmissverständlich aus:
»Wie hätte ich nun Lieder des Hasses schreiben können ohne Haß! – Und unter uns, ich haßte die Franzosen nicht, wiewohl ich Gott dankte, als wir sie los waren. Wie hätte auch ich, dem nur Kultur und Barbarei Dinge von Bedeutung sind, eine Nation hassen können, die zu den kultiviertesten der Erde gehört und der ich einen so großen Teil meiner Bildung verdankte!«
9 BilderDeutsche Literaten: Der Hass auf Napoleon und die Franzosen
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Einzug in Berlin: Am 27. Oktober 1806 zog Napoleon an der Spitze seiner Truppen durch das Brandenburger Tor. Noch gab es viele, die ihn jubelnd willkommen hießen, andere fürchteten den Herrscher mit dem Zweizack.
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»Der Franzosenfresser«: Der Schriftsteller Ernst Moritz Arndt predigte wie kein anderer den Hass auf Frankreich (Karikatur um 1848).
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Zu den Franzosenhassern zählte auch der Mediziner und Naturforscher Lorenz Oken (1779-1851). »Wenn man die Franzosen als ein Volk von der Erde ausrotten könnte ohne Grausamkeit, so würde der Menschheit ein großer Dienst erzeigt«, schrieb er.
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Napoleons Sieg: Bei Jena und Auerstedt unterlag Preußen 1806 den französischen Truppen. Das aufstrebende Preußen lag zunächst am Boden.
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Der Egomane: Wie ein Sturm zog Napoleon Bonaparte durch Europa und fegte die alte Ordnung hinfort. Mit seinen Armeen eroberte der kleine Mann mit Zweispitz den halben Kontinent, bis zur Niederlage bei Waterloo. Als hochgebildeter Reformer trug Napoleon die Ideale der Revolution weit über Frankreichs Grenzen hinaus. Zugleich war er ein Tyrann, der in eisernem Machtwillen über Hunderttausende von Leichen ging.
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Symbol der Niederlage: Kaum war der Triumphzug durch das Brandenburger Tor beendet, ließ Napoleon die Quadriga abmontieren und nach Paris bringen – eine Demütigung für viele Berliner (Karikatur um 1813).
Ende der französischen Vorherrschaft: In der Völkerschlacht bei Leipzig wurden Napoleons Truppen im Oktober 1813 geschlagen. Doch der Sieg über die Besatzer setzte dem Hass kein Ende.
Die letzte Schlacht: Die Schlacht bei Waterloo im heutigen Belgien beendete am 18. Juni 1815 die »Herrschaft der hundert Tage« von Napoleon, der aus dem Exil auf Elba zurückgekehrt war und kurzzeitig erneut über Frankreich herrschte. Vier Tage später musste er abdanken und wurde auf die Insel St. Helena verbannt, wo er 1821 starb.
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Einzug in Berlin: Am 27. Oktober 1806 zog Napoleon an der Spitze seiner Truppen durch das Brandenburger Tor. Noch gab es viele, die ihn jubelnd willkommen hießen, andere fürchteten den Herrscher mit dem Zweizack.
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»Der Franzosenfresser«: Der Schriftsteller Ernst Moritz Arndt predigte wie kein anderer den Hass auf Frankreich (Karikatur um 1848).
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Zu den Franzosenhassern zählte auch der Mediziner und Naturforscher Lorenz Oken (1779-1851). »Wenn man die Franzosen als ein Volk von der Erde ausrotten könnte ohne Grausamkeit, so würde der Menschheit ein großer Dienst erzeigt«, schrieb er.
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Napoleons Sieg: Bei Jena und Auerstedt unterlag Preußen 1806 den französischen Truppen. Das aufstrebende Preußen lag zunächst am Boden.
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Der Egomane: Wie ein Sturm zog Napoleon Bonaparte durch Europa und fegte die alte Ordnung hinfort. Mit seinen Armeen eroberte der kleine Mann mit Zweispitz den halben Kontinent, bis zur Niederlage bei Waterloo. Als hochgebildeter Reformer trug Napoleon die Ideale der Revolution weit über Frankreichs Grenzen hinaus. Zugleich war er ein Tyrann, der in eisernem Machtwillen über Hunderttausende von Leichen ging.
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Symbol der Niederlage: Kaum war der Triumphzug durch das Brandenburger Tor beendet, ließ Napoleon die Quadriga abmontieren und nach Paris bringen – eine Demütigung für viele Berliner (Karikatur um 1813).
Ende der französischen Vorherrschaft: In der Völkerschlacht bei Leipzig wurden Napoleons Truppen im Oktober 1813 geschlagen. Doch der Sieg über die Besatzer setzte dem Hass kein Ende.
Die letzte Schlacht: Die Schlacht bei Waterloo im heutigen Belgien beendete am 18. Juni 1815 die »Herrschaft der hundert Tage« von Napoleon, der aus dem Exil auf Elba zurückgekehrt war und kurzzeitig erneut über Frankreich herrschte. Vier Tage später musste er abdanken und wurde auf die Insel St. Helena verbannt, wo er 1821 starb.
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Einzug in Berlin: Am 27. Oktober 1806 zog Napoleon an der Spitze seiner Truppen durch das Brandenburger Tor. Noch gab es viele, die ihn jubelnd willkommen hießen, andere fürchteten den Herrscher mit dem Zweizack.
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»Der Franzosenfresser«: Der Schriftsteller Ernst Moritz Arndt predigte wie kein anderer den Hass auf Frankreich (Karikatur um 1848).
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Zu den Franzosenhassern zählte auch der Mediziner und Naturforscher Lorenz Oken (1779-1851). »Wenn man die Franzosen als ein Volk von der Erde ausrotten könnte ohne Grausamkeit, so würde der Menschheit ein großer Dienst erzeigt«, schrieb er.
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Napoleons Sieg: Bei Jena und Auerstedt unterlag Preußen 1806 den französischen Truppen. Das aufstrebende Preußen lag zunächst am Boden.
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Der Egomane: Wie ein Sturm zog Napoleon Bonaparte durch Europa und fegte die alte Ordnung hinfort. Mit seinen Armeen eroberte der kleine Mann mit Zweispitz den halben Kontinent, bis zur Niederlage bei Waterloo. Als hochgebildeter Reformer trug Napoleon die Ideale der Revolution weit über Frankreichs Grenzen hinaus. Zugleich war er ein Tyrann, der in eisernem Machtwillen über Hunderttausende von Leichen ging.
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Symbol der Niederlage: Kaum war der Triumphzug durch das Brandenburger Tor beendet, ließ Napoleon die Quadriga abmontieren und nach Paris bringen – eine Demütigung für viele Berliner (Karikatur um 1813).
Ende der französischen Vorherrschaft: In der Völkerschlacht bei Leipzig wurden Napoleons Truppen im Oktober 1813 geschlagen. Doch der Sieg über die Besatzer setzte dem Hass kein Ende.
Die letzte Schlacht: Die Schlacht bei Waterloo im heutigen Belgien beendete am 18. Juni 1815 die »Herrschaft der hundert Tage« von Napoleon, der aus dem Exil auf Elba zurückgekehrt war und kurzzeitig erneut über Frankreich herrschte. Vier Tage später musste er abdanken und wurde auf die Insel St. Helena verbannt, wo er 1821 starb.
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»Der Franzosenfresser«: Der Schriftsteller Ernst Moritz Arndt predigte wie kein anderer den Hass auf Frankreich (Karikatur um 1848)