
Rätsel um "Seeungeheuer"-Funde Der große Blob

Jack Boote und Ray Anthony ahnten gleich, dass etwas mit dem Ding nicht stimmte. Oft schon hatten die beiden Farmer, wenn sie Rinder die tasmanische Westküste heruntertrieben, gestrandete Kadaver gefunden - aber nie etwas wie das, was sie an diesem Junitag 1960 erblickten: Ein riesiger, unförmiger Leib lag auf dem Strand, sechs Meter lang, fünf breit und fast mannshoch. Sie ritten näher heran, doch Anthonys Pferd scheute, als wittere es Gefahr.
Also untersuchte Boote das reglose Geschöpf allein: Er schätzte das Gewicht auf sieben Tonnen. Der Körper war von einer Art Pelz bedeckt, Schafswolle ähnlich, und mit einer fettigen Schmiere überzogen. Kopf oder Gliedmaßen konnte er nicht erkennen, aber aus einem Ende ragten vier fleischige Fortsätze, dazwischen eine Öffnung wie ein Maul ohne Zähne. Auch Knochen oder ein Rückgrat sah er nicht, dafür an jeder Seite des Körpers vier kiemenartige Schlitze. Boote steckte seine Hand hinein, um die Tiefe zu ertasten. Seine Finger fühlten keinen Grund.
Als Boote und Anthony an jenem Tag zurückritten, konnten sie noch nicht ahnen, dass ihr Fund weit über Australien hinaus für wilde Spekulationen sorgen sollte. Noch jahrzehntelang würden rund um die Welt ähnliche Geschöpfe stranden und nach dieser Kreatur benannt werden - dem ersten sogenannten "Globster" (vom englischen "glob" für "Klumpen"). Obwohl er in Wahrheit gar nicht der erste seiner Art war.
Seeschlange oder Riesenkrake?
Schon im September 1808 hatten Fischer auf der Orkney-Insel Stronsay einen ähnlich mysteriösen Fund gemacht: Von einem 16 Meter langen Kadaver mit kleinem Kopf, langem Hals und einer zotteligen Mähne berichteten Augenzeugen. Ein örtlicher Künstler zeichnete den Fund als saurierartige Kreatur mit drei Beinpaaren.
In der schottischen Hauptstadt sorgte die Nachricht für Aufregung: Bei einer Tagung der Wernerian Natural History Society, so Denis Fairfax 1998 in dem Buch "The Basking Shark in Scotland", verkündete der Vorsitzende Patrick Neill den Fund eines "einzigartigen Tieres (...), bei dem es sich den Beschreibungen von Egede und Pontoppidan nach um die Große Seeschlange des Nördlichen Ozeans handelt". Seit die dänischen Geistlichen Hans Egede und Erik Pontoppidan von der Sichtung eines riesigen Seeungeheuers im Juli 1734 vor Grönland berichtet hatten, war darüber spekuliert worden. Nun schien der Beweis erbracht. Neill taufte die vermeintlich neue Art "Halsydrus Pontoppidani" (Pontoppidanis Wasserschlange).
Ende 1896 wurde am Strand von St. Augustine, Florida, erneut ein riesiger, unförmiger Körper angespült. Ein Forscher beschrieb ihn als "weiß wie Seife" und staunte, das Gewebe des Wesens sei "so zäh, dass es vier Klingen stumpf machte" bei dem Versuch, es aufzuschneiden, so das Magazin "Natural History" im März 1971. Fotos des Tieres wurden Addison Emery Verrill, Zoologieprofessor an der Yale University, übersandt.
Wasserschlangen hatte er nicht im Sinn. Verrill schlussfolgerte vielmehr, es handele sich um einen "echten Oktopus von kolossaler Größe", eines jener schiffsgroßen Ungeheuer, deren angebliche Sichtungen über Jahrhunderte hinweg immer wieder als Seemannsgarn abgetan worden waren. Er taufte die neue Art auf den Namen "Octopus giganteus". Am 3. Januar 1897 berichtete auch der "New York Herald" von dem Fund und rekonstruierte aus dem verstümmelten Kadaver einen gewaltigen Oktopus, dessen Fangarme je "mindestens 23 bis 30 Meter lang" gewesen sein müssten. Obwohl Verrill schon wenig später sein Urteil widerrief, sollten sich die Geschichten über das "Monster von St. Augustine" noch lange halten.
Das gruseligste Omelett der Welt
Doch erst mit dem Fund, den die Viehtreiber Boote und Anthony 1960 an der tasmanischen Westküste machten, sollten diese Wesen unter der lautmalerischen Bezeichnung "Globster" zusammengefasst werden. Eineinhalb Jahre dauerte es, bis Berichte über die Entdeckung Anfang 1962 in die tasmanische Hauptstadt Hobart vordrangen. Das Tasmanische Museum organisierte einen Expeditionstrupp. Erstaunt musste das von Boote geführte Team am 4. März 1962 feststellen, dass der Verfall des inzwischen weit im Sand versunkenen Körpers ungewöhnlich langsam vorangeschritten war. Nur noch ein etwa 1,8 mal ein Meter großes Stück war über dem Sand sichtbar, braun verfärbt und sichtlich von Möwen angefressen. Doch erwies sich das Gewebe selbst nach diesem langen Zerfall noch als erstaunlich widerstandsfähig: Die Forscher mühten sich länger als eine Stunde mit einer Machete ab, bis sie 25 Zentimeter tief hineingeschnitten hatten.
Sie waren in einer Zwickmühle: Einerseits wollten sie wilde öffentliche Mutmaßungen vermeiden. Andererseits mussten sie Geldgeber auf sich aufmerksam machen, um die Kreatur weiter freilegen und untersuchen zu können. Also gaben sie am 8. März eine Pressekonferenz in Hobart. "Wir achteten darauf, nicht zu behaupten, es sei ein der Wissenschaft noch unbekanntes Wesen", zitierte der "Tasmanian Naturalist" im Dezember 1981 einen Expeditionsteilnehmer, "aber wir wiesen darauf hin, dass (...) unsere Beobachtungen am Strand auf kein Tier zu passen schienen". Eine Formulierung, die zu Spekulationen förmlich einlud.
Am nächsten Tag berichtete Hobarts Tageszeitung "The Mercury" unter der Schlagzeile "Fast so groß wie ein Haus!" von einer "Geschichte über ein 'Seemonster', die weltweites Interesse erregen könnte". Zwei australische Tageszeitungen zeigten gefälschte Luftaufnahmen des angeblichen Monsters. Ein Kamerateam versuchte, das Wesen mit einer Axt zu zerlegen. Die Theorien überschlugen sich: Während manche, so die "Australian Women's Weekly" im März 1962, munkelten, dies sei ein "unheimliches Ding aus Millionen Jahre weiter Ferne", vermuteten andere ein Urzeitwesen, das im antarktischen Eis gefangen gewesen und dann aufgetaut sei, während wieder andere von einem Riesenkraken sprachen, den Atombombentests im Pazifik gestört und an Land getrieben hätten.
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16.01.2021 04.59 Uhr
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Viele Australier nahmen es mit einer gehörigen Portion Humor: So kursierten Gerüchte, dies sei ein riesiges Omelett aus Instant-Eierpulver, das im Zweiten Weltkrieg über Bord eines Schlachtschiffs gegangen und nun angetrieben sei. Oder die Theorie, es handele sich um Haggis, das bei einem schottischen Bankett ins Wasser gefallen, nach Australien getrieben und dabei aufgequollen sei. Ob ernsthaft oder nicht, der Fund erregte Aufsehen. Binnen 24 Stunden nach der Pressekonferenz bekamen die Forscher Anrufe aus London und New York - ihr "Globster", wie die australische Presse das Wesen nannte, war zum internationalen Rätsel geworden.
"Geschöpfe, die die Menschheit noch entdecken muss"
Dass die Forscher bereits wenig später bekanntgaben, es habe sich wohl doch nur um Überreste eines vom Fangschiff gefallenen Wales gehandelt, fand weit weniger Beachtung als die wilden Spekulationen, die immer wieder durch neue Funde genährt wurden: Etwa als 1968 der sogenannte New Zealand Globster bei Muriwai an der Küste Neuseelands antrieb. Und auch dann noch, als 1970 ein zweiter "Tasmanian Globster" an der Küste Tasmaniens landete - mitsamt einer verräterischen Walfangharpune in seinem Fleisch. Ob 1988 beim Fund des fünfarmigen "Bermuda-Blobs", 1990 in Schottland beim "Hebriden-Blob" oder 1997, als in Tasmanien der "Four Mile Globster" angespült wurde - stets regten die amorphen Gebilde die Fantasie an.
Schließlich untersuchten Forscher um den US-Zoologen Sidney K. Pierce 1995 Gewebeproben des "St.-Augustine-Monsters" und des "Bermuda-Blobs" per Elektronenrastermikroskop und mittels biochemischer Untersuchungsverfahren. Mit ernüchterndem Ergebnis - die Kadaver entpuppten sich eindeutig als die verfallenen Überreste von Walen, genauer: als Walblubber, jene dicke Fettschicht von Walen, die trotz ihrer hohen Schadstoffkonzentrationen jährlich tonnenweise von Japan als Delikatesse importiert wird. Unappetitlich, aber unspektakulär. 2002 stellte sich auch ein vor Neufundland gestrandeter Globster bei der DNS-Analyse durch den Biologen Steven M. Carr als Überrest eines Walkadavers heraus. Das Rätsel um die Seeungeheuer war vom Tisch.
Hätte man jedenfalls meinen können. Als in der letzten Juniwoche 2003 ein zwölf Meter langer Globster an der Küste Chiles angespült wurde, meldete "National Geographic News" den Fund einer "mysteriösen Kreatur". Das Wesen, so der Artikel, diene "als Erinnerung daran, dass das Meer noch voller Geschöpfe sein mag, die die Menschheit erst noch entdecken muss."
Zum Weiterlesen: Richard Ellis: Seeungeheuer - Mythen, Fabeln und Fakten.
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"Mit keinem bekannten Tier vergleichbar" - so beschrieb die tasmanische Tageszeitung "The Mercury" am 9. März 1962 den Fund, den australische Forscher am Tag zuvor auf einer Pressekonferenz in Hobart bekanntgegeben hatten. Bereits im Juni 1960 war der leblose Körper des sogenannten Tasmanischen Globsters von Viehtreibern an der Westküste Tasmaniens entdeckt worden. Der tonnenschwere Fund eines knochenlosen, aber mit Pelz bedeckten Wesens gab den Findern Rätsel auf. Obwohl erst 18 Monate später eine Forschungsexpedition zum Fundort startete, war der rätselhafte Kadaver immer noch nicht verrottet.
Ungewöhnlich zäh: Selbst nach 18 Monaten des Zerfalls war das Gewebe des "Tasmanischen Globsters" noch so widerstandsfähig, dass Expeditionsteilnehmer 1962 nur mühselig und mithilfe einer Axt in das Innere vordringen konnten.
"Octopus von kolossaler Größe": Bereits Ende 1896 trieb am Strand von St. Augustine in Florida ein mysteriöser "Globster" an, der für wilde Theorien sorgte: Prof. A. E. Verrill aus Yale, ein Spezialist für Wirbellose, schlussfolgerte, es müsse sich bei dem in St. Augustine gefundenen Kadaver um die Überreste einer jener mythischen Riesenkraken handeln, von denen Seeleute seit Jahrhunderten berichteten. Als Namen für die vermeintlich neue Art schlug der Forscher "Octopus giganteus" vor. Obwohl Verrill...
...seine Theorien über den Ursprung des in St. Augustine gefundenen Wesens wenig später widerrief, erfreute sich seine Monsterkrakentheorie noch lange großer Beliebtheit. Noch 1971 meinten Forscher, bestätigen zu können, dass es sich bei dem Kadaver tatsächlich um einen gigantischen Oktopus gehandelt habe, der zu Lebzeiten 60 Meter von Tentakelspitze zu Tentakelspitze gemessen haben müsse. Erst 1995 und 2004 belegten Untersuchungen von US-Forschern eindeutig, dass es sich bei dem Fund um keinen Oktopus gehandelt hatte.
Theorie Nummer zwei: A. E. Verrill selbst fertigte diese Zeichnung des sogenannten St. Augustine-Monsters nach einer Fotografie an, die der örtliche Arzt von St. Augustine, Dr. DeWitt Webb, von dem 1896 dort gestrandeten Wesen gemacht hatte. Nach anfänglichen Vermutungen, es handele sich um die Überreste eines gigantischen Kraken, vermutete Verrill anschließend, der Kadaver müsse von einem Wal stammen.
Das Monster mit dem "Blob": Rund zwölfeinhalb mal fünfeinhalb Meter maß diese gallertartige Masse, die im Juli 2003 an der Küste Chiles strandete. Der sogenannte Chilenische Blob nährte erneut Theorien über die Existenz von gigantischen Kraken in der Tiefsee. Tatsächlich sollte eine DNA-Analyse im Jahr 2004 eine ganz andere Herkunft dieses Globsters belegen.
Erklärung für die Monsterfunde: Wie trügerisch die Formen angespülter Überreste von Tieren sein können, zeigt diese Aufnahme von der Küste Alaskas aus dem Jahr 2007. Bei dem fremdartig wirkenden "Seemonster" handelt es sich in Wirklichkeit um den bereits stark verfallenen Kadaver eines Buckelwals.
Gigantischer Seestern? Der schneeweiße, fünfarmige Kadaver, der 1988 in einer Lagune auf Bermuda antrieb, wurde von Zeugen mit einem "entstellten Stern" verglichen. Gefunden wurde der Globster angeblich von dem örtlichen Fischer Teddy Tucker, der sich auf dieser Aufnahme sichtlich bemüht, eine Probe aus dem Fund herauszuschneiden. Er beschrieb das Gefühl, "als ob man versucht, einen Autoreifen zu zerschneiden". Auch bei früheren Globster-Funden war immer wieder das außergewöhnlich widerstandsfähige Gewebe aufgefallen.
Abgefackelt: Am 9. September 1953 zeigte der "Sydney Morning Herald" dieses "Seemonster", das bei der schottischen Hafenstadt Girvan angespült worden war. Es sei fast zehn Meter lang gewesen und habe vier Beinstümpfe aufgewiesen, so der Artikel. Bewohner des Ortes hätten zudem angeblich ein zweites, noch lebendes Monster vor der Küste gesichtet und Tage damit verbracht, es zu jagen. Der gestrandete Kadaver wurde derweil mit Öl übergossen und angezündet - nicht aus Furcht vor dem "Monstrum", sondern weil der Verwesungsgestank nicht zu ertragen war. Tatsächlich, so rekonstruiert es Autor Denis Fairfax, gehen wohl viele derartige Funde scheinbar langhalsiger Kreaturen vor Schottland auf verwesende Riesenhaie zurück. Ihre Überreste können beim Verfall an Saurier erinnernde Formen annehmen.
Schleimiger Medienliebling: Nachdem der Fund des Tasmanischen Globsters 1962 bekanntgegeben worden war, griffen internationale Medien das Rätsel um den gestaltlosen Kadaver auf. Der Fall inspirierte sogar einen Comicstrip ("The Monster on the Beach", erschienen 1968 im Band "Ufo Mysteries", Golden Press). Eine Antwort auf die Herkunft des Wesens blieb allerdings auch der Comic schuldig.
Schlüpfrige Witze: Nach dem glitschigen Fund an Tasmaniens Westküste kursierten abstruse Theorien über die Herkunft des Globsters. Unter anderem wurde gemutmaßt, es handele sich um die Überreste eines Urzeitwesens, das im antarktischen Eis überdauert habe und dann aufgetaut sei. Die Australier namen es mit Humor und witzelten, es sei ein riesiges Omelett, dass im Zweiten Weltkrieg über Bord eines Schlachtschiffs gegangen sei. Auch Jahrzehnte später sind Scherze über den Globster noch aktuell: So wurde dieses Foto eines Strick-Unfalls 2010 auf flickr als "1:6-Maßstabs-Modell des 1960 in Tasmanien angespülten Globsters" veröffentlicht. Immerhin - Ähnlichkeiten waren nicht von der Hand zu weisen.
Glitschige Inspiration: Das Phänomen "Globster" beruht vor allem auf dem - oft regional geprägten - Glauben an bestimmte Arten von Seemonstern, deren Daseinsbeweis vermeintlich in stark verfallenen angetriebenen Tierkadavern erkannt wird. So gehen an der Pazifikküste Nordamerikas seit Jahrhunderten Geschichten über ein Seeungeheuer um, das seit den Dreißigerjahren als "Cadborosaurus" - liebevolle Kurzform: "Caddy" - bekannt ist. Immer wieder wurden Funde von Walüberresten als angebliche "Cadborosaurus"-Kadaver deklariert - hier sogar auf einer Ansichtskarte.
Der beste Freund des Menschen: Schon lange vor dem Fund des ersten sogenannten Globsters im Jahr 1960 in Tasmanien regten durch ihre Verwesung verformte Kadaver von Walen die Fantasie ihrer Finder an. So zeigt etwa bereits dieser alte Kupferstich einen Strandfund, der offenbar als "Walhund" interpretiert wurde.
Deformiert: Dass das Rätseln über "Globster" und ähnlich verformte Walüberreste kein modernes Phänomen sind, belegt auch diese Illustration eines scheinbar mit Klauen bewehrten Tieres aus dem "Walvisboock" (dt. "Walbuch") des Niederländers Adriaen Coenen. Das Werk entstand von 1584 bis 1586.
"Neufundland-Globster": Am 2. August 2001 wurde diese weißliche Masse an der Fortune Bay an der Südküste Neufundlands angespült. Wie bei vielen anderen Globstern verwirrte die anscheinend von Haaren bedeckte Oberfläche des fünfeinhalb mal fünf Meter großen Kadavers. Doch bei genauerer Untersuchung entpuppte der vermeintliche Pelz sich als abgeriebenes Gewebe, das sich mit Sand und Seetang vermischt hatte.
Schrecken aus den Tiefen des Meeres? Im August 1925 berichtete das britische "Wide World Magazine" von einem unförmigen Monster mit schleimigem, schneeweißem Pelz, das vor der Küste von Südafrika angespült worden sei. Die viereinhalb Meter lange Kreatur habe weder einen Kopf noch Glieder, Tentakel oder Flossen aufgewiesen. Für wilde Theorien sorgten Berichte von Zeugen, die vor dem Fund beobachtet haben wollten, wie das Wesen drei Stunden lang gegen zwei Schwertwale kämpfte. Wahrscheinlicher ist, dass die Schwertwale lediglich an dem Globster herumgezerrt hatten. Der Legendenbildung über den bald "Trunko" getauften Globster tat dies jedoch keinen Abbruch.
Stepposaurus: Als ältester bekannter Globster gilt der Kadaver, der im September 1808 auf der zu den Orkneys gehörenden Insel Stronsay am Strand gefunden wurde. Das sogenannte Stronsay Beast wies nach Zeitzeugenberichten einen 16 Meter langen Körper mit vier Meter langem Hals und 40 Zentimeter langer Mähne auf seinem Rücken auf. Ein örtlicher Künstler rekonstruierte auf einer Zeichnung daraus eine saurierartige Kreatur mit drei Beinpaaren. Die in Edinburgh ansässige Wernerian Natural History Society hingegen war da ganz anderer Meinung: Sie erkannte in dem Körper eine bisher unbekannte Art riesiger Seeschlange - und taufte sie auf den Namen "Halsydrus Pontoppidani".
Rätselraten: Nach dem Fund des Tasmanischen Globsters betrachten am 9. März 1962 W. Bryden, Direktor des Tasmanian Museum and Art Gallery (l.), Museumsvorstand G.C. Cramp (M.) und B. C. Mollison von der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation eine Zeichnung des Globsters. Am Vortag hatte ein Forscherteam in Hobart eine Pressekonferenz zu dem ungewöhnlichen Fund an der Westküste gegeben - der Spekulationen über ein gestrandetes Urzeitwesen nach sich zog.
Täuschend echt: Bei dem großen Interesse, das Funde von Globstern und ähnlich unerklärlichen vermeintlichen Seeungeheuern oft hervorriefen, kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass nichtsahnenden Kryptozoologieinteressierten doch die eine oder andere Fälschung untergejubelt wurde. Besonders, wenn sie mit solch perfider Perfektion angefertigt wurden wie diese Seeschlange.
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