Harry Wijnvoord: "Da habe ich ich ganz laut Scheiße gebrüllt"
Harry Wijnvoord wird 70
Nächster Halt "Der Greis ist heiß"
Die Gameshow "Der Preis ist heiß" machte Harry Wijnvoord 1989 schlagartig bekannt. Hier erzählt der Moderator von überforderten Kandidaten, tobenden Zuschauern, einem zerstörten Porsche - und seiner größten Niederlage.
Ganz schön schwierig, Harry Wijnvoord zu erreichen. Die neue Liebe, der nahende 70. Geburtstag und dazu das Jubiläum 30 Jahre "Der Preis ist heiß" - die Dauerwerbesendung machte ihn fast so berühmt wie Rudi Carrell. Wijnvoord ist ansteckend freundlich. Beim Anruf fährt er gerade sein frisch repariertes Wohnmobil nach Hause und ärgert sich fröhlich über die Kosten: "1200 Euro, das tut weh!" Der Niederländer hat noch viel vor. Im Interview lacht er gern und viel - über Katastrophen im Studio und sich selbst.
einestages: Herr Wijnvoord, zum Aufwärmen ein Spielchen: 1,35 Kilogramm Persil-Vollwaschmittel kosten im Supermarkt 4,99 Euro. Stimmt das?
Wijnvoord(zögert): 1,35 Kilo? Hm, der Preis liegt darunter... Ich schätze, 3,99 Euro.
einestages: Möööp. Falsch. 4,59 Euro. Noch ein Versuch. Das kam schon bei "Der Preis ist heiß" vor: Eine 300-Gramm-Packung Soft Cakes aus Schokolade mit Orangen-Fruchtfüllung kostet nicht 1,19 Euro. Mehr oder weniger?
Wijnvoord(ohne zu zögern): Mehr. 1,49 Euro.
einestages: Wieder falsch. 1,09 Euro.
Wijnvoord: Oh nein. Mit Süßigkeiten kenne ich mich als Diabetiker nicht gut aus.
einestages: Jetzt stellen Sie sich Harry Wijnvoord vor, 30 Zentimeter groß, aus dem 3-D-Drucker. Was kostet Ihr Abbild?
Wijnvoord: Mindestens 850 Euro...
einestages: Da überschätzen Sie Ihren Wert mächtig. 449 Euro.
Wijnvoord: Aber ich habe Übergewicht. Das wird sicher teurer.
einestages: Am Sonntag werden Sie 70, "Der Preis ist heiß" hatte gerade den 30. Geburtstag. Die Jubiläen passen perfekt, oder?
Foto: Contrast Press/ ullstein bild
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Harry Wijnvoord: "Da habe ich ich ganz laut Scheiße gebrüllt"
Wijnvoord: Absolut, ein historischer Monat für mich. Ich war ja 30 Jahre aktiv im Fernsehen, auch in vielen anderen Sendungen. So lange einen Beruf auszuüben, den man liebt, ist ein Wahnsinnsgeschenk.
einestages: Es war die große Zeit der Gameshows wie etwa auch "Glücksrad" bei Sat.1 oder "Geh aufs Ganze" mit Jörg Draeger. Wie kamen Sie 1989 zur Moderation von "Der Preis ist heiß"?
Wijnvoord: Ich war vorher sehr erfolgreich als Kaufmann und organisierte Gruppenreisen mit meinem Touristik-Unternehmen. Bei einer USA-Reise fuhr zufällig der neue Unterhaltungschef von RTL Plus mit, Jochen Filser. Er fragte mich aus heiterem Himmel: "Kannst du dir vorstellen, eine Gameshow zu moderieren?" Und das passierte in Hollywood. Viele Leute wollen nach Hollywood. Ich wurde dort entdeckt!
einestages: Warum fiel die Wahl auf Sie?
Wijnvoord: Filser wollte unverbrauchte Gesichter. Und einen sympathischen, charmanten Menschen. Er sah, wie ich mit der Gruppe umging und schnell vom Deutschen ins Holländische und zurück wechselte. Dann hat er wohl gedacht: Nette Erscheinung, spielt mit Sprache - den können wir gebrauchen.
einestages: Wie war Ihre erste Sendung?
Wijnvoord: Wir hatten wahnsinnig viel geprobt, unter schwierigen Bedingungen. Weil sämtliche Studios belegt waren, baute Bavaria uns ein Zelt auf. Das war intensiv, jeden Tag kam ein neues Ratespiel aus der Werkstatt, ich musste alle Regeln lernen. Und es gab nicht mal Kameras! Geübt haben die Kameraleute mit Schuhkartons und vorn drangeklebten Klorollen als Kamera-Ersatz.
einestages: Hat es geholfen?
Wijnvoord, "Superpreis"
Foto: Sandro Cambruzzi/ action press
Wijnvoord: Naja, mein erster Kandidat hat absolut nichts verstanden. Ich habe ihm die Regeln wieder und wieder erklärt und dachte: "Oh Gott, wenn das jetzt bei jedem so läuft..." Mit ihm dauerte das Spiel zwölf Minuten, ich hatte eigentlich nur drei. Die Längen wurden hinterher rausgeschnitten. Bei den nächsten Kandidaten flutschte es aber. Und die Sendung ging ab wie die Post. Dem Publikum wurde vorher gesagt: "Also, Sie dürfen hier schreien, Preise vorsagen, sich austoben. Wir sind nicht mehr in der Schule und nicht beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen." Es war ein Lärm wie im Fußballstadion und packte jeden.
einestages: Wie erklären Sie sich die Begeisterung? Im Grunde ging es doch in Dutzenden Varianten immer nur um das Erraten der Preise.
Wijnvoord: Die Zuschauer wünschten sich so sehr, dass die Kandidaten gewinnen. Ich wollte niemanden verunsichern, sondern glückliche Gesichter sehen und habe auch mal geholfen. Die Leute waren ja so nervös. Wenn ich merkte, dass sie zitterten, habe ich gesagt: "Es wird alles gut", sie in den Arm genommen, sie einhaken lassen.
einestages: Erinnern Sie sich an dramatische Situationen?
Wijnvoord: Etwa beim Spiel "Mehr oder weniger": Da erkläre ich meiner Kandidatin, dass sie eine Kamera gewinnen kann und eine Reise in die Türkei. Sie hat 30 Sekunden Zeit, den jeweils richtigen Preis zu erraten, und ich helfe ihr, indem ich "mehr" oder "weniger" sage. Ich frage also: "Was kostet diese Kamera?" - Sie: "Mehr!" - "Nein, das sage doch ich. Also, was kostet die Kamera?" - "Weniger!" - (Wijnvoord prustet vor Lachen) - "Waaaas?! Sie müssen mir einen Betrag nennen!" Ich stelle die Uhr noch mal auf null und erkläre: "Sie müssen einen Betrag nennen, ich sage dann, ob die Kamera 'mehr' oder 'weniger' kostet". - "200 Mark?" Die Uhr läuft wieder, ich frage: "Was kostet die Kamera?" - "Weniger!" (Wijnvoord lacht schallend los)
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Legendäre Fernsehhows: Jetzt aber "Ruck Zuck" am Rad gedreht
einestages: Hat sie es noch begriffen?
Wijnvoord: Nach 28 Sekunden erriet sie tatsächlich den Preis der Kamera. Ihr blieben zwei Sekunden für den der Türkeireise. Ich sagte: "Sie haben jetzt nur eine Chance, mehr Zeit ist nicht. Was kostet die Reise, Fünf-Sterne-Hotel, zwei Wochen?" - "2999 Mark?" Bingo, das stimmte, sie hatte gewonnen! Da stand das Studio Kopf, meine Mitarbeiter haben mit mir gejubelt, ich lag vor Lachen fast auf dem Boden.
einestages: Gab es schlimme Pannen in den 1873 Sendungen?
Wijnvoord: Ja, Granatendinger. Einmal stand meine Assistentin vor der Verblendung eines offenen Kamins. Feinster Marmor, das Ding kostete 8500 Mark. Sie machte die typische Handbewegung zu "Das ist Ihr Preis!" - da kippte das Ding um und zerbrach in tausend Stücke. Ein Unglück passierte auch mit unserem ersten Porsche. Damit sollte unsere Assistentin durch buntes Papier und ein Tor fahren, konnte aber kaum etwas sehen. Wir hatten extra geübt, dass sie auf eine Handbewegung hin Gas geben sollte, sobald sich das Tor öffneten. Das tat sie auch, sah jedoch nicht, dass sich der linke Torflügel nicht richtig öffnete. Ins Studio rollte also ein Porsche mit einer abgerissenen Tür auf der Motorhaube. Schaden: 7000 Mark.
einestages: Nach acht Jahren war 1997 Schluss. Konnten Sie bei den letzten Sendungen noch die gewohnte Fröhlichkeit zeigen?
Wijnvoord: Ich erfuhr davon schon anderthalb Jahre vorher. Ich war sehr traurig, 80 Kollegen zu verlieren, mit denen ich die Sendung mit so viel Leidenschaft gemacht habe, es war wie in einer großen Familie. Aber ich musste noch 200 Sendungen produzieren. Bei der Verabschiedung in der letzten Show hatte ich einen Kloß im Hals, meine Herren!
einestages: War es ein Fehler von RTL, "Der Preis ist heiß" einzustellen?
Wijnvoord: Absolut. Wir hatten mehr als drei Millionen Zuschauer im Vormittagsprogramm. Nach dem Abbau der Gameshow-Schiene hat RTL nie mehr diesen Erfolg gehabt. Nie mehr. Ich fing mit 300.000 Zuschauern an, hatte am Ende 2,3 Millionen. Naja. Senderpolitik.
Wijnvoord, "Der Reis ist heiß"
Foto: Bernhard Hofauer/ action press
einestages: Auch für Sie war es ein Wendepunkt. Warum konnten Sie danach im Fernsehen nicht mehr richtig Fuß fassen?
Wijnvoord: Einmal schlug ein großer Sender mich für eine Moderation vor, dann sagte der Rundfunkrat: "Der Wijnvoord ist zu privatsenderbehaftet." Aber ich hatte ja noch 440 Mal "Der Reis ist heiß", eine Kochsendung auf tm3. Danach habe ich Teleshopping gemacht, für Sonnenklar.TV gearbeitet und unzählige andere Sachen moderiert, im Radio, auf Messen.
einestages: Der "Preis ist heiß" ließ Sie nicht los. 2010 engagierten Sie sich in einer Onlinepetition für eine Neuauflage, die Leute kommentierten euphorisch: "Go for Harry!"
Wijnvoord: Ich bekomme heute noch enorm viel Zuspruch: Mensch Harry, ich hab' die Sendung mit meiner Oma geschaut, ich bin mit dir groß geworden! Fast 500.000 Leute unterschrieben die Petition. Die Antwort vom Sender war trotzdem: Kommt nicht in Frage.
einestages: 2017 reanimierte RTL Plus das Format dann doch. Ohne Sie. Das muss geschmerzt haben.
Wijnvoord: Ja. Zwei Jahre vorher ließ man mich einen Vorvertrag unterschreiben, falls "Der Preis ist heiß" wiederkommt. Der hatte aber nur ein Jahr Gültigkeit. Und dann die Neuauflage, ohne dass man mich informierte. Da habe ich ganz laut "Scheiße" gebrüllt und mich furchtbar aufgeregt: Wie kann man nur! Und diese Moderatoren, ein Komiker und ein Journalist - das konnte nichts werden. Es ist auch nichts geworden. Nach 30 Sendungen war Schluss, seit Oktober 2018 laufen nur Wiederholungen.
einestages: Warum der Misserfolg?
Wijnvoord: Billig, billig, billig. Es fehlte an Herz, bei Spielen und Preisen wurden Abstriche gemacht. Eine Totgeburt. Das hatte ich mir anders vorgestellt: Ich hätte gern noch zwei Jahre moderiert, das Ding richtig zum Laufen gebracht und dann einem jungen Nachfolger das Zepter übergeben.
einestages: Wurmt es Sie, wenn Sie ständig mit dieser Show in Verbindung gebracht werden? Die "Bild" etwa betitelte Ihre neue Partnerin Iris Dahlke kürzlich als Ihren "Superpreis".
Wijnvoord: Nein, das nervt nicht. Den "Superpreis" zu gewinnen, war das Schönste, was einem in unserer Sendung passieren konnte. Und jetzt habe ich eine traumhafte Partnerin, ein Sechser im Lotto. Sie ist wirklich mein Superpreis.
einestages: Wie feiern Sie Ihren 70. Geburtstag?
Wijnvoord: In einer Patchwork-Familie. Ich fahre zu meinem Sohn und seiner Partnerin nach Nürnberg, mit Iris und ihrer Tochter.
einestages: Haben Sie noch ein Sendekonzept für die nächsten Jahre?
Wijnvoord: Das habe ich mir schon vor Jahren überlegt: Nach "Der Preis ist heiß" und "Der Reis ist heiß" bleibt mir nur noch eine Seniorensendung - "Der Greis ist heiß". Alles für Über-55-Jährige, Reisen, Sex und Glücklichsein im Alter, samt Datingportal. Das würde ich gern machen.
19 BilderHarry Wijnvoord: "Da habe ich ich ganz laut Scheiße gebrüllt"
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"Der Preis ist heiß" machte den Touristik-Kaufmann Harry Wijnvoord ab 1989 fast so bekannt wie Landsmann Rudi Carrell. 30 Jahre später erinnert sich Wiijnvoord, der nun seinen 70. Geburtstag feiert, wie er einst ausgerechnet in Hollywood entdeckt wurde - und zu welchen Pannen und Dramen es im RTL-Studio kam.
Foto: Contrast Press/ ullstein bild
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Lebenswerk: Harry Wijnvoord, hier 1993 mit zwei Assistentinnen, blickt bis heute mit Stolz auf die Dauerwerbesendung "Der Preis ist heiß" zurück, deren Zuschauerzahlen von 300.000 im Jahr 1989 auf mehr als zwei Millionen stiegen. "Ich identifiziere mich total mit meiner Sendung. 'Der Preis ist heiß' hat mir alles gegeben, was ich habe. Mein Erfolg, mein Leben, die Menschen, die ich nur durch meine Prominenz kennenlernen durfte", sagt er. "Auf einmal saß ich mit Johannes Heesters, Hape Kerkeling oder Kevin Kostner an einem Tisch."
Foto: Horst Galuschka/ imago images
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Schicksalsgemeinschaft: Ihre Karrieren begannen bei "Der Preis ist heiß", die deutsche Adaption der US-Sendung "The Price Is Right". Harry Wijnvoord moderierte und tröstete die Kandidaten - Walter Freiwald (ganz rechts) stellte aus dem Off blumig die zu gewinnenden Preise vor. Später...
Foto: Teutopress/ ullstein bild
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...arbeiten beide beim Teleshopping-Format von RTL und gingen ins Dschungelcamp. Zuletzt kreuzten sich ihre Wege in Berlin: In einer Rewe-Filiale warb Wijnvoord mit dem Slogan "Der Preis ist günstig". Konkurrent Netto konterte umgehend mit Freiwald und "Der Preis ist günstiger". Wijnvoord dazu: "Ich muss der Werbeagentur von Netto ein Kompliment machen. Es war eine sehr starke Marketing-Guerilla-Aktion."
Foto: Martin Athenstädt/ DPA
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Die Karriere danach: Nach "Der Preis ist Heiß" konnte Wijnvoord nicht mehr richtig im Fernsehen Fuß fassen; hier wirbt er für Sonnenklar.TV. Gern erzählt er bis heute Anekdoten aus den alten Zeiten, etwa von seinem größten Fehler: "Eine Kandidatin musste noch die letzte Ziffer eines Preises erraten, um ein Auto zu gewinnen. Ich war kurz abgelenkt, und sagte zur Technik: 'Zeigt mir die letzte Zahl!' Die Zahl erschien, eine Sechs. Da fällt mir meine Kandidatin ein: 'Moment, was haben Sie eigentlich gesagt?' Sie schaut über meine Schulter, sieht die Sechs und sagt: 'Sechs'. Das sind die Momente, bei denen die Leute zu Hause auf der Couch rufen: Wie geil ist das denn! Das große Fernsehen macht einen Fehler - und die kleine Frau gewinnt."
Foto: sonnenklar.tv
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Finale: Am Ende jeder Sendung wurde dramatisch "das Rad" angekündigt. Die Gewinner der vorherigen Spiele konnten hier um den "Superpreis" spielen. Wijnvoord erzählt vom Kandidaten Karl, der zunächst eine Küche und Geschenke im Wert von 25.000 Mark gewonnen hatte, beim "Superpreis" aber ein Auto nicht gewann. Zufällig traf er Karl Monate später in Nürnberg und wunderte sich, warum Karl so unglücklich aussah. "Er trauerte noch dem Auto hinterher." Bei einem Kaffee habe er Karl wieder aufgebaut. "Ich musste oft den Psychologen spielen."
Foto: Sandro Cambruzzi/ action press
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Volksnah: "Ich werde immer noch auf der Straße angesprochen und erkannt", sagt Wijnvoord, hier mit Hündin Luna. "Ich habe aber keine Autogrammkarte dabei. Ich gehe mit der Zeit, es werden nur noch Selfies gemacht." Das sei kein Problem, beteuert er: "Ich habe meinen Erfolg und meine Popularität nur den Zuschauern zu verdanken. Wenn einer ein Foto mit mir haben möchte - gerne! Nur bitte nicht beim Essen."
Foto: Peter Bischoff/ Getty Images
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Raten, raten, raten: In der Dauerwerbesendung gab es Dutzende Spiele, bei der es in Varianten immer um das Raten von Preisen ging. Manchmal kam es auch auf etwas Geschicklichkeit an, wenn Golfbälle einzulochen waren, oder auf Mut, wenn bereits Gewonnenes eingesetzt werden konnte. Klassiker waren "Panzerknacker", "Tic Tac Toe" und "Kraxelhuber" - ein Bergsteiger, der abstürzte, sobald man sich zu sehr mit den Preisen verschätzte. RTL kassierte für jedes der präsentierten Produkte eine Provision. Diese Vermischung von Quiz und Werbung wurde teils scharf kritisiert.
Foto: imago images/ teutopress
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Bunt in der Bude: Harry Wijnvoord (links) und Sänger Klaus Baumgart in der NDR-Sendung "Die aktuelle Schaubude". Nach 1873 Sendungen und acht Jahren bei "Der Preis ist heiß" war 1997 Schluss. "Ich war sehr traurig", sagt Wijnvoord. "Ich hatte ein fantastisches Team mit 80 Mitarbeitern. Es war wie eine große Familie." Bis heute moderiert der Niederländer regelmäßig, oft auf Privatveranstaltungen, Eröffnungen, Messen.
Foto: Thomas Meyer/ action press
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Wortspiel in drei Teilen: Nach "Der Preis ist heiß" moderierte Wijnvoord 440 Mal die Kochsendung "Der Reis ist heiß", die auf tm3 lief. "Eigentlich bleibt mir jetzt nur noch eine Seniorensendung für die Ü-55-Jährigen", sagt Wijnvoord. Den passenden Namen hätte er schon: "Der Greis ist heiß."
Foto: Bernhard Hofauer/ action press
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Der Jeck: Wijnvoord lebt zwar im Münsterland, zur Karnevalszeit sieht man ihn aber in Köln. Seine aktuelle Lebensgefährtin Iris Dahlke lernte er kennen, als er im Januar 2019 mit seinem Karnevalsverein unterwegs war, verriet der Moderator der "Bild".
Foto: Frank Hempel/ action press
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Neue Liebe: Im Frühjahr 2019 erschien Harry Wijnvoord mit seiner neuen Partnerin Iris Dahlke, 52, in der Öffentlichkeit. Es stört ihn nicht, wenn die Boulevardpresse Dahlke in Anspielung auf seine alte Sendung als "Harrys Superpreis" betitelt. "Sie ist ein Sechser im Lotto, mit Zusatzzahl - also wirklich mein Superpreis." Von seiner Frau Marianne hatte er sich 1998 getrennt.
Foto: Max Josef Kuchler/ sonnenklar.tv
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Neuauflage: 2017 wagte RTL Plus die Neuauflage von "Der Preis ist heiß" - ohne Wijnvoord, mit Moderator Wolfram Kons (Bild). Wijnvoord ärgert sich bis heute, dass man ihn nicht gefragt hatte - dabei hatte er schon Jahre zuvor in einer Petition Hunderttausende Stimmen für die Wiedereinführung gesammelt. "Als ich das erfahren habe, habe ich ganz laut 'Scheiße' gebrüllt", sagt er. Die neue Version sei "billig" und leidenschaftslos produziert. "Nach 30 Sendungen war Schluss, seit Oktober 2018 laufen nur Wiederholungen."
Foto: Rolf Vennenbernd/ DPA
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Pferdenarr: Wijnvoord hat nach seinem Erfolg bei "Der Preis ist heiß" vieles ausprobiert. Eine Zeitlang arbeitete er auch als Pferde-Auktionator. Hier sieht man ihn auf seinem Pferd "Turbo".
Foto: Guido Ohlenbostel/ action press
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Stille Stimmgewalt: Harry Wijnvoord (rechts) bei einer Prominenten-Playback-Show. Bei einer USA-Reise war Wijnvoord 1989 zufällig vom damals neuen RTL-Unterhaltungschef Jochen Filser entdeckt worden - in Hollywood. Karriere machte der Niederländer dann aber doch nur in Deutschland.
Foto: Peter Clay/ face to face/ action press
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Harry ist mal weg: Und zwar auf dem Jakobsweg mit anderen alternden Moderatoren (hier mit Jörg Draeger, Frederic Meisner und Björn-Hergen Schimpf. "Old Guys on Tour" (OGOT) hieß die Serie, die Tele 5 ab 2016 ausstrahlte.
Foto: Hergen Schimpf/ TELE 5
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Showmaster unter sich: Harry Wijnvoord und Rudi Carrell auf einem Foto von 1995. Dank "Der Preis ist heiß" war Wijnvoord in den Neunzigern so beliebt wie einst Carrell. "Körbeweise Fanpost" habe er bekommen, sagt er, aber selten Liebesbriefe: "Die Leute wussten, dass ich damals in einer festen Beziehung war."
Foto: Raudies/ ullstein bild
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Lustspiel: Wijnvoord in der RTL-Serie "Zum Stanglwirt", die von 1993 bis 1995 ausgestrahlt wurde. Damals hatte seine Karriere richtig Fahrt aufgenommen. Den beißenden Spott, mit dem etwa Oliver Kalkofe und andere "Der Preis ist heiß" überzogen, habe ihn nicht gestört, sagt der Moderator: "Wir haben mit Herz und Leidenschaft ein tolles Programm gemacht, sonst wären wir nicht so erfolgreich gewesen."
Foto: United Archives/ ullstein bild
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Vom Preis-Dschungel in den TV-Dschungel: 2004 ging Wijnvoord ins "Dschungelcamp", die Aufnahme zeigt ihn vor dem Abflug nach Australien. Kurz vorher musste sich Wijnvoord wie alle Kandidaten noch einem Gesundheits-Check unterziehen. So fand er heraus, dass er Diabetes hat. "Die Diagnose war schockierend und sehr heftig für mich. Mein Vater ist an Diabetes gestorben", sagte er damals. Trotz der Diagnose durfte er ins Camp, seine Ernährung wurde dort bereits umgestellt.
20 BilderLegendäre Fernsehhows: Jetzt aber "Ruck Zuck" am Rad gedreht
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Werner Schulze-Erdel begrüßt die Kandidaten und das Publikum im Studio zum "Familienduell". Bei der RTL-Spielshow treten jeweils zwei Familien gegeneinander an, hier die Mergehenns gegen die Hoffmanns. Sie müssen die sogenannte Top-Antwort erraten, also jene Antwort, die die meisten von 100 befragten Menschen gegeben haben. "Familienduell" ist eine jener deutschen Fernsehshows, die Millionen Zuschauer noch heute vermissen.
Foto: Peter Bischoff/ Getty Images
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Schulze-Erdel moderierte zuvor "Ruck Zuck". Später übernahm Jochen Bendel die Moderation. Mehr als 2300 Folgen wurden von 1988 bis 2005 ausgestrahlt - damit ist das TV-Quiz die am zweithäufigsten gesendete TV-Spielshow in Deutschland. Auf Platz eins drehte sich das...
Foto: TELE 5/ PICTURE ONE PRESS
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..."Glücksrad". In 15 Jahren wurden mehr als 4000 Folgen ausgestrahlt. Damit war die Show mit dem einfachen Spielprinzip - Kandidaten erraten Wörter in einem Gitter - das am häufigsten gesendete Quiz im deutschen Fernsehen. 2005 drehte sich das "Glücksrad" zum letzten Mal. Das Foto zeigt Peter Bond (links), "Glücksrad"-Moderator der ersten Stunde, mit seinem Kollegen Frederic Meisner und der Assistentin Maren Gilzer am 10. Februar 1994 im Berliner Studio. Aus dem Off erklang sowohl bei "Glücksrad" als auch bei...
Foto: Hubert_Link/ dpa
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..."Geh aufs Ganze!" die Stimme von Sprecher Sven Blümel, der in der Dauerwerbeshow die Preise kommentierte. Vor der Kamera stand Jörg Draeger (Foto) als Moderator, der nach seinem Wechsel zu RTL am 12. September 1996 von Elmar Hörig abgelöst wurde. Die Neuauflage auf Kabel eins wurde dann wieder von Draeger, einem ehemaligen Presseoffizier der Bundeswehr, moderiert. Eine Woche lang war...
Foto: ddp images
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..."Am laufenden Band", bei der sich ein Kandidat ähnlich wie bei dem Spiel "Ich packe meinen Koffer..." Konsumartikel merken musste, die an ihm auf einem Förderband vorbeirollten. Später übernahm Showmaster Carrell, der sich hier 1978 mit dem Roboter C-3PO aus dem Science-Fiction-Film "Krieg der Sterne" unterhält, die Moderation von...
Foto: A1993 Schilling/ dpa
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..."Herzblatt". Hier ist der Showmaster Rudi Carrell mit seiner Assistentin Susi Müller, die der Sendung ihre erotische Stimme aus dem Off schenkte, und seinem Nachfolger Rainhard Fendrich zu sehen. Ihren größten Erfolg verbuchte die seit 1987 ausgestrahlte Kuppelshow 1992, als das erste Paar, das sich in der Sendung kennengelernt hatte, heiraten wollte. Bis zum Ende der Show 2006 gab es nur ein weiteres Paar, das diesen Schritt ging. In einer anderen romantischen TV-Sendung hingegen...
Foto: Istvan_Bajzat/ picture-alliance / dpa
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...haben sich die Kandidaten für die Ehe bereits entschieden: In "Traumhochzeit" mit Linda de Mol gab sich das Sieger-Hochzeitspaar vor laufenden Fernsehkameras das Ja-Wort. Die Show lief von 1992 bis 2000 bei RTL. Im Mai 2008 strahlte der Sender eine bislang einmalige Neuauflage der Gameshow unter dem Titel "Traumhochzeit 2008" (Foto) aus.
Foto: Rolf Vennenbernd/ dpa
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Mit Moderator Frank Elstner erzielte die Fernsehshow "Wetten, dass..?", die die ganze Familie samstagabends vor den Fernseher lockte, Traumquoten. Als jedoch Wolfang Lippert Anfang der neunziger Jahre die wohl beliebteste Show Deutschlands übernahm, sanken die Quoten. Erst als Thomas Gottschalk wieder die Wetten ansagte und die Studiogäste interviewte, stiegen auch die Zuschauerzahlen wieder. Noch höher war die Sehbeteiligung bei...
Foto: Dürrwald/ dpa
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Hans-Joachim Kulenkampff, links, mit "Butler" Martin Jente in der ARD-Show "Einer wird gewinnen" (EWG), der Ende jeder Folge die Sendung sarkastisch kommentierte. EWG war auch die Abkürzung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft - eine durchaus beabsichtigte Analogie. Mit dem Fernsehquiz "Einer wird gewinnen", das von 1964 bis 1987 lief, wurde Kulenkampff einem Millionenpublikum bekannt. Zu einer Neuauflage...
Foto: Wolfgang Weihs/ dpa
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...kam es Ende der neunziger Jahre mit Jörg Kachelmann, hier bei seinem ersten Auftritt am 17. Dezember 1997 in Rotenburg an der Fulda. Der Wetter-Ansager moderierte allerdings nur drei "EWG"-Folgen.
Foto: Stephanie_Pilick/ dpa
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Auch Hans Rosenthal schrieb mit seiner "Dalli-Dalli"-Sendung im ZDF wie seine "EWG"-Kollegen Fernsehgeschichte: Der stes lächelnde Entertainer, der 1987 an Krebs starb, hatte bereits mehrere Quizsendungen im Hörfunk und Fernsehen moderiert, bis ihm im Mai 1971 mit "Dalli-Dalli" der große Durchbruch gelang. Sein Ausspruch "Sie sind der Meinung, das war spitze!", den er mit einem Luftsprung verband, wurde zu seinem Markenzeichen.
Foto: Istvan Bajzat/ dpa
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Mit "Tutti Frutti", der ersten Strip-Show im deutschen Fernsehen, sorgte RTL in den neunziger Jahren für Aufsehen. Am 21. Februar 1993 lief die umstrittene Sendung mit Hugo Egon Balder, hier mit seinen halbnackten Show-Mädchen, zum letzten Mal.
Foto: dpa Picture-Alliance / DF1/ dpa
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In der WDR-Spielshow "Spiel ohne Grenzen", die in den sechziger und siebziger Jahren in Deutschland populär war, traten Mannschaften aus ausgewählten Städten zu Geschicklichkeitsspielen und sportlichen Wettkämpfen gegeneinander an. Das Team, das den nationalen Wettbewerb für sich entschied, trat später beim internationalen Vergleich an.
Foto: WDR
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Die Comedyspielshow "Alles Nichts Oder?!" mit Hugo Egon Balder und Hella von Sinnen, rechts, strahlte RTL von 1988 bis 1992 aus. In der Unterhaltungssendung war jeweils ein Prominenter zu Gast, der an verrückten und albernen Spielen, die an einen Kindergeburtstag erinnerten, teilnehmen musste - Tortenschlacht inklusive.
Foto: TV NOW
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Der niederländische Quizmaster Lou van Burg ("Onkel Lou") in seiner Fernsehshow "Der Goldene Schuss" am 25. Februar 1965 in der Berliner Deutschlandhalle. Mit der Ambrust, auf der eine Fernsehkamera befestigt war, schossen jeweils vier Kandidaten im Studio und vier Fernsehzuschauer, die per Telefon zugeschaltet waren, auf eine Zielscheibe. Diese war zu Beginn, angelehnt an der Apfelschuss-Szene aus "Wilhelm Tell" von Friedrich Schiller, noch ein Apfel. Nachfolger van Burgs als Moderator der interaktiven Sendung wurde...
Foto: dpa
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...der Schweizer Schlagersänger Vico Torriani. Er führte die populäre Sendung zwar erfolgreich weiter, war aber bei den Zuschauern weniger beliebt als sein Vorgänger "Mr. Wunnebar", wie Lou van Berg genannt wurde.
Foto: Giehr/ dpa
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Showmaster Jürgen von der Lippe erzielte in den neunziger Jahren mit seiner Kuppelshow "Geld oder Liebe" trotz manchmal platter Gags und modisch fragwürdiger Hemd-Garderobe Traumquoten, die er vor allem - ähnlich wie bei "Wetten, dass..?" - den Auftritten von prominenten Musikern wie Udo Lindenberg, Take That und Tina Turner verdankte.
Foto: Max Kohr/ WDR
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"Wer wird Millionär?": Eckhard Freise am 28. November 2000 auf dem Stuhl gegenüber von Günther Jauch. Nach 15 Fragen, deren letzte als Cliffhanger erst eine Sendung später ausgestrahlt wurde, ging der Professor für mittelalterliche Geschichte als Millionär schlafen - der erste in der Geschichte der erfolgreichen Quizsendung, deren zwölfte Staffel mittlerweile ausgestrahlt wird. Auch bei...
Foto: Anonymous/ AP
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In "Was bin ich?" musste das Rateteam den Beruf eines Menschen, zum Teil auch von Prominenten, erraten. Mit 337 Folgen gehörte die Show zu den langlebigsten Quizsendungen im deutschen Fernsehen. Erst als Moderator Robert Lembke, hier circa 1952 mit Schauspielerin Ruth Leuwerik als Gast in seiner Sendung, am 15. Januar 1989 starb, wurde "Was bin ich?" eingestellt.
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In den neunziger Jahren durften Kinder in der "Mini Playback Show" ihre Popidole imitieren. Mit Schminke und Kostümen verwandelten die Maskenbildner die kleinen in die großen Stars - hier interpretieren 1994 die damals achtjährige Marlene Danne, ihre Schwester und ihre Nachbarin das Lied "Rum and Coca Cola" von den Andrew Sisters. Die Sendung stand immer wieder in der Kritik. Moderatorin Marijke Amado wurde von vielen Zuschauern der Vorwurf gemacht, sie takele Kinder zu "Sexobjekten" auf.