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Hausmitteilung HAUSMITTEILUNG

aus SPIEGEL Geschichte 2/2011
Klußmann, Kunisch, Pötzl

Klußmann, Kunisch, Pötzl

Foto: FRANK DARCHINGER / DARCHINGER.COM

Kein anderes Fürstengeschlecht ist so eng mit fast tausend Jahren deutscher Geschichte verknüpft wie die Hohenzollern. Aus kleinsten Anfängen einer schwäbischen Grafschaft stiegen sie zu brandenburgischen Kurfürsten, preußischen Königen und deutschen Kaisern auf. Sie gründeten 1871 das Deutsche Reich, doch 1918, am Ende des Ersten Weltkriegs, wurde die Dynastie gestürzt. Bei den Hohenzollern fanden sich Schöngeister und Grobiane, Militärvernarrte und Förderer der Künste, bisweilen in einer Person. Die führenden Köpfe des Herrscherhauses verkörperten oft die Widersprüche ihrer Zeit.

Der berühmteste und populärste, aber auch umstrittenste Hohenzollern-Herrscher war Friedrich II., dem seine Untertanen nach dem siegreichen Zweiten Schlesischen Krieg (1745) den Beinamen »der Große« gaben und den man volkstümlich auch den »alten Fritz« nennt. Am 24. Januar nächsten Jahres wird sein 300. Geburtstag gefeiert. Über dessen philosophische Theorien und kriegerische Praxis gibt der emeritierte Kölner Historiker und Friedrich-Biograf Johannes Kunisch Auskunft. Im SPIEGEL-Gespräch mit den Redakteuren Uwe Klußmann, der dieses Heft konzipierte, und Norbert F. Pötzl erläutert Kunisch das Handeln des Königs im Spannungsverhältnis zwischen Ruhmbegierde und Staatsräson, zwischen Aufklärung und Absolutismus (Seite 46). Als Autoren für dieses Heft konnten weitere bedeutende Hohenzollern-Experten unter deutschen Historikern gewonnen werden: der in Chemnitz lehrende Vorsitzende der Preußischen Historischen Kommission, Frank-Lothar Kroll, der Greifswalder Ordinarius Thomas Stamm-Kuhlmann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Preußische Geschichte, und der Berliner Wissenschaftler Daniel Schönpflug.

Reliquien für Monarchisten konnten die Redakteure Konstantin von Hammerstein und Michael Sontheimer berühren, als sie Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen, Urenkel von Kaiser Wilhelm II., in seinem Berliner Domizil besuchten. Der Prinz lebt umgeben von Möbeln und Bildern, die der letzte deutsche Kaiser nach seiner Abdankung 1918 ins holländische Exil holen konnte. Obwohl die schon zerschlissenen Sessel nicht wirklich kommod sind, erzählte der Prinz mit großer Ausdauer von den Guten und den Bösen seiner Familie, von den hochadligen Verwandten in ganz Europa und vom bitteren Erbstreit in der Familie. Und der Hohenzoller bekannte: »Ich bin ein Republikaner« (Seite 128).

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