Geld für "Hilfswerk Hausser" Kohl spendete an Waffen-SS-Veteranen

Als junger Politiker spendete Helmut Kohl Geld an ein Hilfswerk, das für inhaftierte NS-Verbrecher und deren Angehörige sammelte. Nach Informationen des SPIEGEL hielt er den Generaloberst der Waffen-SS Paul Hausser für einen "anständigen Mann".
Helmut Kohl (Foto von 1975)

Helmut Kohl (Foto von 1975)

Foto: KURT STRUMPF/ Associated Press

Kanzler Helmut Kohl (1930 bis 2017) hat als junger Politiker für NS-Verbrecher gespendet. Das zeigen jetzt aufgetauchte Unterlagen. Darin erzählt Kohl, er habe in etwa 200 Mark pro Jahr an das "Hilfswerk Hausser" gezahlt, das für inhaftierte NS-Verbrecher und deren Angehörige gesammelt habe. Gemeint ist das "Sozialwerk" der Hiag - des Traditionsverbands der Waffen-SS. Es wurde 1962 nach Paul Hausser benannt.

Kohl hielt den Generaloberst der Waffen-SS für einen "anständigen Mann". Dabei hatten dessen Einheiten Kriegsverbrechen begangen. Hausser warb damals bei Politikern für die Altersversorgung seiner Kameraden und trug zur Verschleierung von NS-Verbrechen bei. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)

Noch als Kanzler zeigte Kohl Verständnis für die Waffen-SS. 1985 verursachte er einen Skandal, als er mit US-Präsident Ronald Reagan einen Soldatenfriedhof in Bitburg besuchte, auf dem auch Angehörige der Waffen-SS begraben liegen.

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