Hexenjäger im 17. Jahrhundert Er sperrte die Frau in einen Hundestall und ließ sie verbrennen

Richtschwert aus dem kurpfälzischen Frankenthal, um 1600
Foto:Peter Haag-Kirchner / Historisches Museum der Pfalz Speyer
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Am Schluss blieb Blasius Bien von seiner Frau nur eine Rechnung über 91,50 Gulden, für Haft, Folter und Hinrichtung von Merga Bien. Zu zahlen an Balthasar Nuss, den Hexenrichter, den Malefizmeister von Fulda. An den Mann also, der die Frau wochenlang in einem kleinen Stall wie ein Tier gehalten und gequält hatte, bevor er sie irgendwann im Herbst 1603 als Hexe verbrennen ließ.
Merga Bien war nach allem, was über ihr Leben heute bekannt ist, Teil der Fuldaer Mittelschicht. Eine Frau, die aufgrund ihres kleinen Vermögens auch im fortgeschrittenen Alter einen mittleren Beamten heiraten konnte. In den Büchern der Pfarrei wurde sie als Taufpatin geführt. Ein Hinweis darauf, dass sie über Geld und einen guten Leumund verfügte. Doch das konnte sie vor dem Hexenwahn, der 1603 in Fulda verstärkt aufkam, nicht schützen.

Das Zeitalter der Hexenjagd: 1400 bis 1800: Die Opfer, die Täter – und die Mythen
Zehntausende Frauen – und auch Männer – landeten seit dem Ende des Mittelalters als »Hexen« auf dem Scheiterhaufen. Hier erfahren Sie, wie Folterknechte, Richter und Henker vorgingen, warum nicht nur weise Frauen verdächtigt wurden – und wer von der Hexenverfolgung profitierte
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Im Hochstift Fulda, einem von einem Fürstabt regierten geistlichen Territorium des Heiligen Römischen Reiches, war die Hexenverfolgung zwar nur kurz, dafür aber besonders grausam. Zwischen 1603 und 1606, in der zweiten Amtszeit des Fürstabts Balthasar von Dernbach, fielen ihr schätzungsweise 250 Frauen zum Opfer.
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