Historisches Zitate-Quiz »Der Feind steht rechts« – wer hat’s gesagt?

Selbstredend wissen Sie, von wem der Satz »Wir schaffen das« stammt. Aber wer hat den Slogan »Frisch, fromm, fröhlich, frei« geprägt? Und wer sagte einst »Wenn’s der Wahrheitsfindung dient«? Testen Sie Ihr Wissen.
Jäger und Hetzer: Kaiser Wilhelm II. auf der Pirsch

Jäger und Hetzer: Kaiser Wilhelm II. auf der Pirsch

Foto: Photo12 / IMAGO

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Was in aller Welt ritt den Mann, die deutschen Soldaten ausgerechnet mit den Hunnen gleichzusetzen? Jenem asiatischen Reitervolk, das in der Spätantike halb Europa verwüstet hatte?

Am 27. Juli 1900, einem Freitag, um kurz nach 13 Uhr erklomm der 41-Jährige am Pier der Reederei Norddeutsche Lloyd in Bremerhaven das provisorisch errichtete hölzerne Gerüst. Mit schnarrender Stimme sagte er das, was später als sogenannte Hunnenrede in die Geschichte einging:

»Kommt ihr vor den Feind, so wird er geschlagen. Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht! Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter König Etzel sich einen Namen gemacht haben, (...) so möge der Name Deutscher in China auf tausend Jahre durch euch in einer Weise bestätigt werden, dass niemals wieder ein Chinese es wagt, einen Deutschen auch nur scheel anzusehen.«

»Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht«: Der verbale Ausraster stammt – ja, genau – von Kaiser Wilhelm II. höchstpersönlich. Der Monarch rief die von Bremerhaven auslaufenden deutschen Marinesoldaten auf, beim »Boxerkrieg«  in China ohne Rücksicht auf Verluste vorzugehen. Die Männer nahmen den Kaiser beim Wort und begingen in China grässliche Verbrechen.

Als »schlimmste Rede jener Zeit und vielleicht die schädlichste, die Wilhelm II. je gehalten hat« bezeichnete sie Bernhard von Bülow, damals Staatssekretär im Auswärtigen Amt. Verzweifelt versuchte Bülow, den Wortlaut der Rede zu vertuschen, und belegte die anwesende Presse mit einem Maulkorb.

Vergeblich: Wilhelms Worte wurden veröffentlicht und gruben sich tief ins kollektive Gedächtnis ein. Genau wie viele andere Zitate wurden sie so lange wiedergekäut, instrumentalisiert, missbraucht, bis kaum noch einer wusste, von wem sie ursprünglich stammen. Oder wissen Sie, wer das geflügelte Wort vom »Untergang des Abendlandes« prägte? Und wer die Obrigkeit einst mit dem Satz »Wenn’s der Wahrheitsfindung dient« zur Weißglut reizte?

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