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Raub und Mord als Geschäftsmodell Der Mythos vom edlen Ritter

Tapfer, nobel und loyal – so stellt man sich einen Ritter gemeinhin vor. Die Realität sah ganz anders aus. Doch die Krieger waren Meister der Selbstvermarktung und Legendenbildung.
aus SPIEGEL Geschichte 3/2020
Kaiser Maximilian I. als Ritter, gemalt von Peter Paul Rubens (1618)

Kaiser Maximilian I. als Ritter, gemalt von Peter Paul Rubens (1618)

Foto:

AUSTRIAN ARCHIVES / INTERFOTO

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Keine Frage: Hartmut von Kronberg der Junge war als Ritter höchst erfolgreich. Frei von Skrupeln und Moral überfiel er von seiner Burg Tannenberg bei Darmstadt aus die viel genutzten Reichs- und Handelsstraßen nach Frankfurt. Er plünderte ganze Kaufmannszüge und stahl die Waren. Erfolgreiche Handelsherren erleichterte er nicht nur um ihre prall gefüllten Geldsäcke, sondern entführte etliche von ihnen auch noch in sein Raubritternest im Odenwald. Dort ließ er sie schmachten, bis ihre Familien ein ordentliches Lösegeld bezahlt hatten.

Der Spross eines niederen Rittergeschlechts verdiente jahrelang bestens mit diesem Geschäftsmodell, denn Frankfurt war Ende des 14. Jahrhunderts eine bedeutende Messe- und Handelsstadt.

SPIEGEL GESCHICHTE 3/2020

Krieg im Mittelalter: Macht, Ehre, blutige Fehden - Die Zeit des Rittertums

Inhaltsverzeichnis

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Hartmut von Kronberg entsprach nicht dem typischen Bild eines Ritters, wie es schon im Mittelalter oft gezeichnet wurde. Kronberg war kein romantischer Held, wie er in den Artussagen und Gralsromanen auftritt, kein Beschützer von Witwen und Waisen. Minnedienst mag ihm so fremd gewesen sein wie ritterliche Regeln. Aber auch er war ein Ritter. Das idealisierte Bild, das die höfische Epik von seinem Stand zeichnete, hatte eben oft wenig gemein mit der realen Rolle, die die Ritterschaft im Kriegsgeschäft spielte. Hartmut mag von Adel gewesen sein, edel war er nicht: eher eine Art Krimineller, der durch das Faustrecht seinen Vorteil suchte. Und damit war er kein Sonderling unter den Rittern.

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