Das letzte Gericht - Schoko für den Filmstar, Milchreis für die Edelhure
Letzte Mahlzeiten von Prominenten
Eine Kalorienbombe zum Schluss
Katharine Hepburn aß kurz vor ihrem Tod Brownies, Franz Josef Strauß Brathendl und Prince Fischcremesuppe - Richard Fasten hat ein Buch über finale Gerichte geschrieben. Darf man das?
François Mitterand ließ sich ein Abschiedsmahl nicht nehmen. Also lud der frühere französische Präsident, schwer krebskrank, die engsten Freunde zu Silvester 1995 in sein Landhaus ein. Auf Wunsch Mitterrands gab es Ortolane, grau-grüne Singvögelchen, deren Jagd und Verzehr in der Europäischen Gemeinschaft seit 1979 verboten ist.
Traditionell werden sie erst gemästet, dann langsam in Armagnac ertränkt, im Ganzen gebraten - und auch so verzehrt, inklusive Kopf und Knochen, Innereien und Füßen. Um Tischnachbarn den unappetitlichen Anblick zu ersparen, hüllt der Esser seinen Kopf in eine große Stoffserviette. Mitterands Freunde bekamen jeder einen Ortolan, er selbst aß gleich zwei davon. Etwas anderes rührte der Todgeweihte nicht mehr an, bevor er acht Tage später seinem Krebsleiden erlag.
So hat es Richard Fasten in seinem jetzt erschienenen Buch "Das letzte Gericht" beschrieben. Akribisch recherchierte der Autor und Journalist die letzten Momente sowie finalen Mahlzeiten von 59 Berühmtheiten. Manche von ihnen, etwa Heinrich von Kleist oder Ernest Hemingway, schieden freiwillig aus dem Leben und wählten bewusst aus, was sie zum Schluss aßen - andere wurden vom Tod überrascht. In beiden Fällen verrät die letzte Mahlzeit viel über die Person, so Fastens These.
SPIEGEL: Eine Zusammenstellung der Todesumstände und letzten Mahlzeiten Prominenter nebst Rezepten - ist das nicht makaber und geschmacklos?
Fasten: Wenn, dann ist es der Tod selbst, der makaber ist. Dabei geht er uns alle an und ist kein Thema, das man so einfach wegschieben kann. Deshalb sollten wir uns beizeiten damit beschäftigen.
SPIEGEL: Indem wir Steinpilz-Pasta kochen, die Sie "Aber bitte mit Sahne" getauft haben, weil sie Udo Jürgens kurz vor seinem Herztod aß? Oder Spinatsalat "King of Pop" à la Michael Jackson?
Fasten: Okay, ein Quäntchen schwarzer Humor schadet nicht. Aber der Tod birgt halt auch komische Aspekte: Liz Taylor etwa legte vor ihrem Ableben 2011 fest, dass ihr Sarg mit 15 Minuten Verzögerung zur Kirche gebracht werden soll, weil sie auch im Leben stets zu spät kam. Taylor veranlasste diesen Witz im Wissen darüber, dass sie die Pointe nicht mehr miterleben würde. Darüber darf man lachen.
SPIEGEL: Ist es Voyeurismus, sich für die letzten Tage, Stunden, Minuten Prominenter zu interessieren?
Foto: Bettmann Archive/ Getty Images
Fotostrecke
Das letzte Gericht - Schoko für den Filmstar, Milchreis für die Edelhure
Fasten: Das ganze Leben dieser Menschen wurde in der Öffentlichkeit zelebriert, warum also nicht auch ihr Tod? Die Berühmtheit der Menschen habe ich als Vehikel dafür begriffen, die Angst in uns allen vor der eigenen Sterblichkeit zu besiegen. Indem wir Prominente auf ihren letzten Metern begleiten, können wir diese Furcht ein Stück weit ablegen. Wenn ich als Kind vor einer großen Aufgabe stand, stellte ich mir immer vor, dass der Papst auch mal aufs Töpfchen muss. Das ist doch genau der gleiche Mechanismus: Essen, Notdurft verrichten und sterben müssen wir alle.
SPIEGEL: Warum der kulinarische Fokus?
Fasten: Essen ist grundsätzlich positiv besetzt, geht jeden etwas an und erleichtert so den Zugang zu einem völlig zu Unrecht tabuisierten Thema. Außerdem esse und koche ich gern. Mein Buch soll auch dazu beitragen, dass die Menschen ihr eigenes Leben wieder mehr wertschätzen, den Moment genießen. Dass sie eben keine Tiefkühlpizza herunterschlingen, sondern jeden Tag ein bisschen so feiern, als könnte es ihr letzter sein.
SPIEGEL: Zum Tod haben Sie als Krimi-Autor schon von Berufs wegen ein entspanntes Verhältnis. Wie kam es ausgerechnet zu diesem Buch?
Fasten: Vor Jahren hat ein US-Gefängniskoch mal ein Buch mit Rezepten der Henkersmahlzeiten von zum Tode verurteilten Insassen veröffentlicht. Das fand ich richtig makaber.
SPIEGEL: Warum?
Fasten: Weil man die Menschen ja gar nicht kennt, sich also schwer mit ihnen identifizieren kann. Gut daran war allein die Idee, Tod und Essen zu verbinden.
SPIEGEL: Was hat Sie bei der Recherche besonders überrascht?
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Titel: Das letzte Gericht: Was berühmte Menschen zum Schluss verspeist haben
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Fasten: Nehmen Sie etwa den Schauspieler Dirk Bach, eigentlich Vegetarier. Warum in aller Welt bestellte er an seinem Todestag nicht, wie sonst üblich, Spaghetti mit Tomatensoße, sondern ein Rinderfilet "Madagaskar"? Das Restaurant hat das Gericht mittlerweile übrigens von der Karte genommen. Bei Liberace wiederum, dem klunker- und pelzaffinen US-Entertainer, hätte ich gedacht, dass er sein Leben lang Blattgold aß. Und dann lässt er sich zum Schluss von seinem Leibkoch einen profanen Grießbrei zubereiten.
SPIEGEL: Enthüllt das finale Gericht bislang unbekannte Seiten der Prominenten?
Fasten: Auf jeden Fall räumt es oft mit Klischees auf. James Dean aß keinen Burger mit Bier, bevor es ihn aus der Kurve trug, sondern gedeckten Apfelkuchen. Und die große Diva Marlene Dietrich genoss eine schlichte Hühnersuppe.
SPIEGEL: Die bizarrste letzte Mahlzeit?
Fasten: Hat sich sicherlich der französische Ex-Präsident François Mitterand ausgedacht. Er organisierte seinen eigenen Leichenschmaus und ließ Ortolane servieren, kleine Singvögel.
SPIEGEL: Politiker kommen bei Ihnen schon vor, aber keine Diktatoren.
Fasten: Ich wollte nicht, dass sich Neonazis versammeln und gemeinsam Hitlers Henkersmahlzeit nachkochen.
SPIEGEL: Gab es Prominente, deren letztes Mahl sich partout nicht recherchieren ließ?
Fasten: Gescheitert bin ich etwa an Uwe Barschel, über den man so vieles weiß - dieses Detail aber nicht. Oder Romy Schneider: Ich habe drei Biografien über sie gelesen und es trotzdem nicht herausbekommen. Fest steht, dass sie vor ihrem Tod 1982 mit einem befreundeten Ehepaar in Paris ein Fischrestaurant aufsuchte.
SPIEGEL: Wenn Sie sich Ihr finales Gericht selbst aussuchen dürften, welches wäre das?
Fasten: Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der Herstellung von Käse, vor allem Rohmilchkäse. Ich würde mir vermutlich eine opulente Käseplatte zusammenstellen. Mit Sorten, die lange, lange reifen müssen - so könnte ich den Tod noch ein klein wenig aufschieben.
Franz-Josef Strauß liebte es rustikal und schied nach dem Genuss von Brathendl und Dampfnudeln aus dem Leben. Der Schriftsteller Ernest Hemingway aß ein New York Strip Steak mit gebackener Kartoffel und Sour Cream, bevor er sich mit seiner Lieblingsflinte erschoss. In der Fotostrecke finden Sie die finalen Gerichte berühmter Personen - von Che Guevara über Liz Taylor bis zu Freddie Mercury.
19 BilderDas letzte Gericht - Schoko für den Filmstar, Milchreis für die Edelhure
1 / 19
Schokoküchlein genascht: Das American Film Institute wählte sie zur größten amerikanischen Filmschauspielerin des 20. Jahrhunderts - die vierfache Oscarpreisträgerin Katharine Hepburn schlief am 29. Juni 2003 friedlich ein. Am Nachmittag hatte die 96-Jährige gemeinsam mit ihren Geschwistern Robert und Margaret Brownies genossen - eine Kalorienbombe, die sie besonders mochte und leidenschaftlich gern selbst zubereitete, wie der Berliner Autor Richard Fasten für sein Buch "Das letzte Gericht" recherchierte. Nach ihren Lebensweisheiten befragt, sagte Hepburn einmal: "1) Gib niemals auf. 2) Sei du selbst. 3) Gib nicht zu viel Mehl in deine Brownies."
Foto: Bettmann Archive/ Getty Images
2 / 19
Mango für Freddie: Obwohl er genau wusste, dass er bald sterben würde, kaufte sich Queen-Sänger Freddie Mercury im Herbst 1991 noch ein Luxusappartement am Genfer See. Dort wolle er Weihnachten feiern, sagte der britische Star seinem Lebensgefährten Jim Hutton. Mercury war an Aids sowie Krebs erkrankt. Er starb am frühen Morgen des 24. November 1991 in Kensington, London. Zuletzt hatte er einige Stückchen Mango mit Sorbet gegessen.
Foto: Ian Dickson/ Redferns/ Getty Images
3 / 19
"So arbeite ich gar nicht!", soll US-Schriftsteller Ernest Hemingway dieses Foto kommentiert haben. Es stammt aus besseren Zeiten; zuletzt brachte der berühmte Autor nichts mehr aufs Papier, war alkoholabhängig und litt unter starken Depressionen. Er erschoss sich nach einem Klinikaufenthalt in den frühen Morgenstunden des 2. Juli 1961 mit seiner Lieblingsflinte. Am Vorabend hatte er mit Freunden sein Lieblingsrestaurant Christiana in Ketchum (Idaho) besucht und wie immer sein Leibgericht geordert - ein New Yorker Strip Steak mit gebackener Kartoffel und Sour Cream.
Fischsuppe für Prince: Der US-Musiker starb am 21. April 2016, als Todesursache wird eine versehentliche Überdosierung des starken Schmerzmittels Fentanyl angenommen. Am Abend vor seinem Tod aß er eine leichte Fischsuppe mit gerösteter Paprika. "Die Berühmtheit der Menschen habe ich als Vehikel dafür begriffen, die Angst in uns allen vor der eigenen Sterblichkeit zu besiegen", sagt Autor Richard Fasten im SPIEGEL-Interview. "Indem wir Prominente auf ihren letzten Metern begleiten, können wir diese Furcht ein Stück weit ablegen."
Foto: Michael Ochs Archives/ Getty Images
5 / 19
El Comandante: Er war Kubas berühmtester Guerillero und galt als Ikone - der Rebellenführer Ernesto Rafael Guevara de la Serna, besser bekannt unter seinem Spitznamen Che Guevara (auf diesem Foto von 1960 mit Fidel Castro, damals Ministerpräsident von Kuba). Sein letztes Gericht suchte Che sich vor seiner Exekution selbst aus: Bevor der bolivianische Feldwebel Mario Teran ihn erschoss, aß der Revoluzzer Erdnusssuppe. Er wurde nur 39 Jahre alt.
Foto: DPA
6 / 19
Große letzte Mahlzeit: Hamburger mit Pommes, Truthahn-Sandwich, Jalapeños, Bier und Champagner-Souldiva Whitney Houston orderte beim Zimmerservice des Beverly Hilton Hotels in Los Angeles am Abend des 11. Februar 2012 allerlei Leckereien. Burger und Pommes aß sie sofort, den Rest nahm sie mit ins Badezimmer ihrer Suite. Dort fand man die 48-Jährige leblos in ihrer Badewanne. Als Todesursache wurde Ertrinken in Kombination mit Medikamentenmissbrauch und einer Herzschwäche angegeben, zudem hatte die Tote Spuren von Kokain und Marihuana im Blut.
Foto: Dirck Halstead/ The LIFE Images Collection/ Getty Images
7 / 19
Cerealien für den mächtigsten Mann der Welt: Er verabscheute Haferschleim - doch seine Ärzte hatten ihm eine strenge Diät verordnet. Also löffelte US-Präsident Franklin D. Roosevelt (Foto am späten Vormittag des 12. April 1945) widerwillig ein paar Löffel davon. Wenige Minuten später starb der Polio-Kranke an einer Hirnblutung.
Foto: Keystone-France/ Gamma-Rapho/ Getty Images
8 / 19
Klub 27: US-Rockstar Jimi Hendrix (hier im Januar 1970 bei einem Konzert in New York City) starb mit erst 27 Jahren, wie auch seine Musikerkollegen Brian Jones, Janis Joplin, Jim Morrison, Kurt Cobain und Amy Winehouse. Er war mit einer Deutschen liiert. Die notorisch eifersüchtige Monika bereitete ihm in der Nacht vom 17. auf den 18. September 1970 nach einer entgleisten Party zwei Thunfisch-Sandwiches zu, bevor sie sich neben ihm ins Bett legte. Am nächsten Morgen war Hendrix tot. Wie die Obduktion ergab, war der Gitarrist an seinem eigenen Erbrochenen erstickt, ausgelöst durch eine Überdosis Schlaftabletten. Zudem befanden sich große Mengen Rotwein in seinen Lungen.
Foto: Walter Iooss Jr/ Hulton Archive/ Getty Images
9 / 19
Dreifachsuizid im Gefängnis: RAF-Terrorist Andreas Baader (undatiertes Foto) war ebenso wie Jan-Carl Raspe, Gudrun Ensslin und Irmgard Möller im Hochsicherheitsgefängnis Stuttgart-Stammheim inhaftiert. Die vier hofften, durch die Entführung der Lufthansa-Boeing "Landshut" freigepresst zu werden. Doch in der Nacht auf den 18. Oktober 1977 befreite das Spezialkommando GSG 9 die Geiseln. Daraufhin begingen die RAF-Terroristen in Stammheim Selbstmord; nur Irmgard Möller überlebte den kollektiven Suizid. Am Abend vor seinem Tod aß Baader hartgekochte Eier.
Letzte Mahlzeit beim Oktoberfest: So ein gemeinsames Mahl verbindet und kann sogar ideologische Gräben überwinden - der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß 1979 mit Hua Guofeng, dem Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas, zu Tisch am Tegernsee. Was es hier gab, ist nicht überliefert - wohl aber die letzte Mahlzeit des barocken Politikers. Er nahm es am 1. Oktober 1988 im Oktoberfestzelt von Feinkost-König Gerd Käfer ein. Aufgetischt wurde ein krosses Brathendl mit Kartoffelsalat, zum Nachtisch Dampfnudeln. Danach ließ sich Strauß per Polizeihubschrauber zur Jagd fliegen, eingeladen hatte Johannes Fürst von Thurn und Taxis. Doch dazu kam es nicht mehr: Strauß erlitt auf dem Rasen vor dem fürstlichen Jagdschloss Aschenbrennermarter einen Herzinfarkt und starb am 3. Oktober 1988 an den Folgen.
Selbst tot noch zu spät: Hollywoodschauspielerin Elizabeth Taylor (hier im Film "Die Katze auf dem heißen Blechdach" von 1958) war schwerkrank, weshalb sie ihren Geburtstag 2011 nicht am 27. Februar, sondern schon einen Monat früher feierte, am 27. Januar. Sie lebte noch knapp zwei Monate: Im Alter von 79 Jahren starb Taylor in der Nacht vom 22. auf den 23. März 2011 in einer Klinik in Los Angeles an Herzinsuffizienz. Am Abend zuvor hatte sie sich Hühnerbrust mit Avocados und Pilzen liefern lassen. Ihr Sarg kam mit fünfzehnminütiger Verspätung zu ihrer Beerdigung - so hatte es die notorisch unpünktliche Diva per Testament verfügt.
Foto: Archive Photos/ Moviepix/ Getty Images
12 / 19
Wodka und Orangensaft: Janis Joplin (hier 1969 in London) nahm zum Schluss nur flüssige Kalorien zu sich. Die Sängerin genehmigte sich am Abend des 3. Oktober 1970 mit Bandkumpel Ken Pearson in der Bar Barney's Beanery mehrere Screwdriver, bevor sie zurück ins Landmark Hotel fuhr. Dort setzte sich Joplin einen Schuss Heroin. Was sie nicht wusste: Das Heroin war viermal so stark wie das, das sie kannte - die Blueslady kollabierte und starb. Per Testament hatte Joplin verfügt, dass ihre hinterlassene Barschaft bei einer Party von ihren Freunden versoffen werden sollte.
Foto: Malcolm McNeill/ Mirrorpix/ Getty Images
13 / 19
Fisch vor dem Tod im Meer: Pfannkuchen und Bacon bereitete sich die US-Schauspielerin Natalie Wood auch gern zu, wie dieses Foto aus den frühen Fünfzigerjahren zeigt. Ihre letzte Speise jedoch war eine Fischplatte mit Meeresfrüchten in einem Hafenrestaurant, dazu gab es jede Menge Champagner und Wein. Was nach dem Dinner am 28. November 1981 passierte, konnte nie restlos geklärt werden. Offenbar hatten Wood und ihr Ehemann Robert Wagner Streit - und beim Essen flirtete Wood heftig mit dem befreundeten Schauspielerkollegen Christopher Walker. Danach setzten die drei auf ihre Yacht "Splendour" über. Wood ging in ihre Kabine - und später über Bord. Ihre Leiche wurde am nächsten Morgen wenige Hundert Meter von der Yacht entfernt geborgen.
Staatsmännische Delikatesse: François Mitterrand (hier 1974 mit Dackel und Ehefrau Danielle) war unheilbar an Krebs erkrankt und wusste, dass er nicht mehr lange leben würde. Also lud er seine engsten Freunde zu einem vorgezogenen Leichenschmaus in sein Landhaus in Südfrankreich ein. Zu essen gab es Gänseleberpastete sowie Ortolane - kleine grau-grüne Singvögel, deren Jagd und Verzehr die Europäische Gemeinschaft bereits 1979 verboten hatte. Die Ortolane wurden seit Jahrhunderten von der französischen Elite nach einem grausigen Ritual verzehrt: Zunächst mästete man die Vögel, dann wurden sie lebend in Armagnac ertränkt, gebraten und im Ganzen gegessen, mit Kopf, Innereien und Füßen.
Foto: Pool Francolon/ Simon/ Gamma-Rapho/ Getty Images
15 / 19
Eine Hühnersuppe für die Hollywood-Diva: Vor ihrem Tod 1992 versteckte sie sich jahrelang in ihrem Pariser Appartement in der Avenue Montaigne Nummer 12 - Marlene Dietrich (hier 1944 mit US-Soldaten bei einer Veranstaltung zur Truppenbetreuung) schottete sich am Ende ihres Lebens komplett von der Öffentlichkeit ab. Nach einem Schlaganfall konnte sie nur noch "Ja", "Nein" und "Maria" sagen, der Name ihrer Tochter. Bevor die 90-Jährige am Nachmittag des 6. Mai 1992 ihre Augen für immer schloss, fütterte ihre Concierge Dietrich mit einem Gericht, das sie selbst exzellent kochen konnte - einer Hühnersuppe.
Zu Tode gejagt: Ursprünglich wollten Prinzessin Diana Spencer (hier 1982 beim Besuch einer Schule in Cirencester) und ihr Partner Dodi Al Fayed im Pariser Restaurant Chez Benoit dinieren. Um den dort lauernden Journalisten und Fotografen zu entgehen, ging das Liebespaar zum Abendessen ins Hotel Ritz. Dort ließ sich Lady Di Rührei mit Pilzen sowie Seezunge mit Jakobsmuscheln und Spargel servieren. Um 0.20 Uhr versuchten die beiden, unbemerkt das Hotel zu verlassen. Doch die Paparazzi entdeckten die dunkle Limousine, eine Verfolgungsjagd begann. Das Fahrzeug fuhr viel zu schnell in den Tunnel l'Alma, prallte gegen einen Pfeiler, schlitterte gegen eine Mauer. Der Fahrer und Dodi Al Fayed waren sofort tot, Prinzessin Diana starb am frühen Morgen des 31. August 1997.
Sisi: Sie galt als eine der schönsten Frauen der Welt. Kaiserin Elisabeth Amalie Eugenie, Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, wurde am 10. September 1889 am Genfer See von einem italienischen Hilfsarbeiter erstochen. Ein Dolch war dem selbsternannten Anarchisten Luigi Lucheni zu teuer, also benutzte er eine Feile, um die Monarchin ins Jenseits zu befördern. Anstelle eines Mittagsessens hatte Sisi vor ihrer Ermordung wie üblich ein heißes Glas Milch getrunken.
Foto:
Imagno/ Hulton Fine Art Collection/ Getty Images
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Edelhure: Sie fuhr einen schwarzen Mercedes 190 SL mit roten Ledersitzen und ging mit der Elite aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ins Bett - Rosemarie Nitribitt (Foto aus den Fünfzigerjahren) war das berühmteste Callgirl im Wirtschaftswunder-Deutschland. Bevor sie Ende Oktober 1957 bestialisch ermordet wurde, aß sie ihre Lieblingsspeise: einen Teller Milchreis. Wer sie erwürgt hat, ist bis heute nicht erwiesen.
Foto: ullstein bild
19 / 19
"Rock me Amadeus": Er lebte wild und aß gesund - Johann Hölzel, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Falco, hatte sich zum Imbiss Salat mit Putenbruststreifen bestellt, bevor er am Nachmittag des 6. Februar 1998 in seinem Mitsubishi Pajero Jeep nahe Purto Plata in der Dominikanischen Republik starb. Im Blut hatte der Sänger jede Menge Kokain und THC sowie 1,5 Promille Alkohol, als ihn ein weißer Reisebus rammte. "Wenn ich schon mal zu früh sterben sollte", hatte er 1982 in einem Interview gesagt,"dann wie James Dean - auf einer Kreuzung, im Porsche. Zack. Aus."
Foto: United Archives/ ullstein bild
Schokoküchlein genascht: Das American Film Institute wählte sie zur größten amerikanischen Filmschauspielerin des 20. Jahrhunderts - die vierfache Oscarpreisträgerin Katharine Hepburn schlief am 29. Juni 2003 friedlich ein. Am Nachmittag hatte die 96-Jährige gemeinsam mit ihren Geschwistern Robert und Margaret Brownies genossen - eine Kalorienbombe, die sie besonders mochte und leidenschaftlich gern selbst zubereitete, wie der Berliner Autor Richard Fasten für sein Buch "Das letzte Gericht" recherchierte. Nach ihren Lebensweisheiten befragt, sagte Hepburn einmal: "1) Gib niemals auf. 2) Sei du selbst. 3) Gib nicht zu viel Mehl in deine Brownies."
Foto: Bettmann Archive/ Getty Images
Mango für Freddie: Obwohl er genau wusste, dass er bald sterben würde, kaufte sich Queen-Sänger Freddie Mercury im Herbst 1991 noch ein Luxusappartement am Genfer See. Dort wolle er Weihnachten feiern, sagte der britische Star seinem Lebensgefährten Jim Hutton. Mercury war an Aids sowie Krebs erkrankt. Er starb am frühen Morgen des 24. November 1991 in Kensington, London. Zuletzt hatte er einige Stückchen Mango mit Sorbet gegessen.
Foto: Ian Dickson/ Redferns/ Getty Images
"So arbeite ich gar nicht!", soll US-Schriftsteller Ernest Hemingway dieses Foto kommentiert haben. Es stammt aus besseren Zeiten; zuletzt brachte der berühmte Autor nichts mehr aufs Papier, war alkoholabhängig und litt unter starken Depressionen. Er erschoss sich nach einem Klinikaufenthalt in den frühen Morgenstunden des 2. Juli 1961 mit seiner Lieblingsflinte. Am Vorabend hatte er mit Freunden sein Lieblingsrestaurant Christiana in Ketchum (Idaho) besucht und wie immer sein Leibgericht geordert - ein New Yorker Strip Steak mit gebackener Kartoffel und Sour Cream.
Fischsuppe für Prince: Der US-Musiker starb am 21. April 2016, als Todesursache wird eine versehentliche Überdosierung des starken Schmerzmittels Fentanyl angenommen. Am Abend vor seinem Tod aß er eine leichte Fischsuppe mit gerösteter Paprika. "Die Berühmtheit der Menschen habe ich als Vehikel dafür begriffen, die Angst in uns allen vor der eigenen Sterblichkeit zu besiegen", sagt Autor Richard Fasten im SPIEGEL-Interview. "Indem wir Prominente auf ihren letzten Metern begleiten, können wir diese Furcht ein Stück weit ablegen."
Foto: Michael Ochs Archives/ Getty Images
El Comandante: Er war Kubas berühmtester Guerillero und galt als Ikone - der Rebellenführer Ernesto Rafael Guevara de la Serna, besser bekannt unter seinem Spitznamen Che Guevara (auf diesem Foto von 1960 mit Fidel Castro, damals Ministerpräsident von Kuba). Sein letztes Gericht suchte Che sich vor seiner Exekution selbst aus: Bevor der bolivianische Feldwebel Mario Teran ihn erschoss, aß der Revoluzzer Erdnusssuppe. Er wurde nur 39 Jahre alt.
Foto: DPA
Große letzte Mahlzeit: Hamburger mit Pommes, Truthahn-Sandwich, Jalapeños, Bier und Champagner-Souldiva Whitney Houston orderte beim Zimmerservice des Beverly Hilton Hotels in Los Angeles am Abend des 11. Februar 2012 allerlei Leckereien. Burger und Pommes aß sie sofort, den Rest nahm sie mit ins Badezimmer ihrer Suite. Dort fand man die 48-Jährige leblos in ihrer Badewanne. Als Todesursache wurde Ertrinken in Kombination mit Medikamentenmissbrauch und einer Herzschwäche angegeben, zudem hatte die Tote Spuren von Kokain und Marihuana im Blut.
Foto: Dirck Halstead/ The LIFE Images Collection/ Getty Images
Cerealien für den mächtigsten Mann der Welt: Er verabscheute Haferschleim - doch seine Ärzte hatten ihm eine strenge Diät verordnet. Also löffelte US-Präsident Franklin D. Roosevelt (Foto am späten Vormittag des 12. April 1945) widerwillig ein paar Löffel davon. Wenige Minuten später starb der Polio-Kranke an einer Hirnblutung.
Foto: Keystone-France/ Gamma-Rapho/ Getty Images
Klub 27: US-Rockstar Jimi Hendrix (hier im Januar 1970 bei einem Konzert in New York City) starb mit erst 27 Jahren, wie auch seine Musikerkollegen Brian Jones, Janis Joplin, Jim Morrison, Kurt Cobain und Amy Winehouse. Er war mit einer Deutschen liiert. Die notorisch eifersüchtige Monika bereitete ihm in der Nacht vom 17. auf den 18. September 1970 nach einer entgleisten Party zwei Thunfisch-Sandwiches zu, bevor sie sich neben ihm ins Bett legte. Am nächsten Morgen war Hendrix tot. Wie die Obduktion ergab, war der Gitarrist an seinem eigenen Erbrochenen erstickt, ausgelöst durch eine Überdosis Schlaftabletten. Zudem befanden sich große Mengen Rotwein in seinen Lungen.
Foto: Walter Iooss Jr/ Hulton Archive/ Getty Images
Dreifachsuizid im Gefängnis: RAF-Terrorist Andreas Baader (undatiertes Foto) war ebenso wie Jan-Carl Raspe, Gudrun Ensslin und Irmgard Möller im Hochsicherheitsgefängnis Stuttgart-Stammheim inhaftiert. Die vier hofften, durch die Entführung der Lufthansa-Boeing "Landshut" freigepresst zu werden. Doch in der Nacht auf den 18. Oktober 1977 befreite das Spezialkommando GSG 9 die Geiseln. Daraufhin begingen die RAF-Terroristen in Stammheim Selbstmord; nur Irmgard Möller überlebte den kollektiven Suizid. Am Abend vor seinem Tod aß Baader hartgekochte Eier.
Letzte Mahlzeit beim Oktoberfest: So ein gemeinsames Mahl verbindet und kann sogar ideologische Gräben überwinden - der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß 1979 mit Hua Guofeng, dem Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas, zu Tisch am Tegernsee. Was es hier gab, ist nicht überliefert - wohl aber die letzte Mahlzeit des barocken Politikers. Er nahm es am 1. Oktober 1988 im Oktoberfestzelt von Feinkost-König Gerd Käfer ein. Aufgetischt wurde ein krosses Brathendl mit Kartoffelsalat, zum Nachtisch Dampfnudeln. Danach ließ sich Strauß per Polizeihubschrauber zur Jagd fliegen, eingeladen hatte Johannes Fürst von Thurn und Taxis. Doch dazu kam es nicht mehr: Strauß erlitt auf dem Rasen vor dem fürstlichen Jagdschloss Aschenbrennermarter einen Herzinfarkt und starb am 3. Oktober 1988 an den Folgen.
Selbst tot noch zu spät: Hollywoodschauspielerin Elizabeth Taylor (hier im Film "Die Katze auf dem heißen Blechdach" von 1958) war schwerkrank, weshalb sie ihren Geburtstag 2011 nicht am 27. Februar, sondern schon einen Monat früher feierte, am 27. Januar. Sie lebte noch knapp zwei Monate: Im Alter von 79 Jahren starb Taylor in der Nacht vom 22. auf den 23. März 2011 in einer Klinik in Los Angeles an Herzinsuffizienz. Am Abend zuvor hatte sie sich Hühnerbrust mit Avocados und Pilzen liefern lassen. Ihr Sarg kam mit fünfzehnminütiger Verspätung zu ihrer Beerdigung - so hatte es die notorisch unpünktliche Diva per Testament verfügt.
Foto: Archive Photos/ Moviepix/ Getty Images
Wodka und Orangensaft: Janis Joplin (hier 1969 in London) nahm zum Schluss nur flüssige Kalorien zu sich. Die Sängerin genehmigte sich am Abend des 3. Oktober 1970 mit Bandkumpel Ken Pearson in der Bar Barney's Beanery mehrere Screwdriver, bevor sie zurück ins Landmark Hotel fuhr. Dort setzte sich Joplin einen Schuss Heroin. Was sie nicht wusste: Das Heroin war viermal so stark wie das, das sie kannte - die Blueslady kollabierte und starb. Per Testament hatte Joplin verfügt, dass ihre hinterlassene Barschaft bei einer Party von ihren Freunden versoffen werden sollte.
Foto: Malcolm McNeill/ Mirrorpix/ Getty Images
Fisch vor dem Tod im Meer: Pfannkuchen und Bacon bereitete sich die US-Schauspielerin Natalie Wood auch gern zu, wie dieses Foto aus den frühen Fünfzigerjahren zeigt. Ihre letzte Speise jedoch war eine Fischplatte mit Meeresfrüchten in einem Hafenrestaurant, dazu gab es jede Menge Champagner und Wein. Was nach dem Dinner am 28. November 1981 passierte, konnte nie restlos geklärt werden. Offenbar hatten Wood und ihr Ehemann Robert Wagner Streit - und beim Essen flirtete Wood heftig mit dem befreundeten Schauspielerkollegen Christopher Walker. Danach setzten die drei auf ihre Yacht "Splendour" über. Wood ging in ihre Kabine - und später über Bord. Ihre Leiche wurde am nächsten Morgen wenige Hundert Meter von der Yacht entfernt geborgen.
Staatsmännische Delikatesse: François Mitterrand (hier 1974 mit Dackel und Ehefrau Danielle) war unheilbar an Krebs erkrankt und wusste, dass er nicht mehr lange leben würde. Also lud er seine engsten Freunde zu einem vorgezogenen Leichenschmaus in sein Landhaus in Südfrankreich ein. Zu essen gab es Gänseleberpastete sowie Ortolane - kleine grau-grüne Singvögel, deren Jagd und Verzehr die Europäische Gemeinschaft bereits 1979 verboten hatte. Die Ortolane wurden seit Jahrhunderten von der französischen Elite nach einem grausigen Ritual verzehrt: Zunächst mästete man die Vögel, dann wurden sie lebend in Armagnac ertränkt, gebraten und im Ganzen gegessen, mit Kopf, Innereien und Füßen.
Foto: Pool Francolon/ Simon/ Gamma-Rapho/ Getty Images
Eine Hühnersuppe für die Hollywood-Diva: Vor ihrem Tod 1992 versteckte sie sich jahrelang in ihrem Pariser Appartement in der Avenue Montaigne Nummer 12 - Marlene Dietrich (hier 1944 mit US-Soldaten bei einer Veranstaltung zur Truppenbetreuung) schottete sich am Ende ihres Lebens komplett von der Öffentlichkeit ab. Nach einem Schlaganfall konnte sie nur noch "Ja", "Nein" und "Maria" sagen, der Name ihrer Tochter. Bevor die 90-Jährige am Nachmittag des 6. Mai 1992 ihre Augen für immer schloss, fütterte ihre Concierge Dietrich mit einem Gericht, das sie selbst exzellent kochen konnte - einer Hühnersuppe.
Zu Tode gejagt: Ursprünglich wollten Prinzessin Diana Spencer (hier 1982 beim Besuch einer Schule in Cirencester) und ihr Partner Dodi Al Fayed im Pariser Restaurant Chez Benoit dinieren. Um den dort lauernden Journalisten und Fotografen zu entgehen, ging das Liebespaar zum Abendessen ins Hotel Ritz. Dort ließ sich Lady Di Rührei mit Pilzen sowie Seezunge mit Jakobsmuscheln und Spargel servieren. Um 0.20 Uhr versuchten die beiden, unbemerkt das Hotel zu verlassen. Doch die Paparazzi entdeckten die dunkle Limousine, eine Verfolgungsjagd begann. Das Fahrzeug fuhr viel zu schnell in den Tunnel l'Alma, prallte gegen einen Pfeiler, schlitterte gegen eine Mauer. Der Fahrer und Dodi Al Fayed waren sofort tot, Prinzessin Diana starb am frühen Morgen des 31. August 1997.
Edelhure: Sie fuhr einen schwarzen Mercedes 190 SL mit roten Ledersitzen und ging mit der Elite aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ins Bett - Rosemarie Nitribitt (Foto aus den Fünfzigerjahren) war das berühmteste Callgirl im Wirtschaftswunder-Deutschland. Bevor sie Ende Oktober 1957 bestialisch ermordet wurde, aß sie ihre Lieblingsspeise: einen Teller Milchreis. Wer sie erwürgt hat, ist bis heute nicht erwiesen.
Foto: ullstein bild
"Rock me Amadeus": Er lebte wild und aß gesund - Johann Hölzel, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Falco, hatte sich zum Imbiss Salat mit Putenbruststreifen bestellt, bevor er am Nachmittag des 6. Februar 1998 in seinem Mitsubishi Pajero Jeep nahe Purto Plata in der Dominikanischen Republik starb. Im Blut hatte der Sänger jede Menge Kokain und THC sowie 1,5 Promille Alkohol, als ihn ein weißer Reisebus rammte. "Wenn ich schon mal zu früh sterben sollte", hatte er 1982 in einem Interview gesagt,"dann wie James Dean - auf einer Kreuzung, im Porsche. Zack. Aus."
Foto: United Archives/ ullstein bild
Schokoküchlein genascht: Das American Film Institute wählte sie zur größten amerikanischen Filmschauspielerin des 20. Jahrhunderts - die vierfache Oscarpreisträgerin Katharine Hepburn schlief am 29. Juni 2003 friedlich ein. Am Nachmittag hatte die 96-Jährige gemeinsam mit ihren Geschwistern Robert und Margaret Brownies genossen - eine Kalorienbombe, die sie besonders mochte und leidenschaftlich gern selbst zubereitete, wie der Berliner Autor Richard Fasten für sein Buch "Das letzte Gericht" recherchierte. Nach ihren Lebensweisheiten befragt, sagte Hepburn einmal: "1) Gib niemals auf. 2) Sei du selbst. 3) Gib nicht zu viel Mehl in deine Brownies."
Foto: Bettmann Archive/ Getty Images
Mango für Freddie: Obwohl er genau wusste, dass er bald sterben würde, kaufte sich Queen-Sänger Freddie Mercury im Herbst 1991 noch ein Luxusappartement am Genfer See. Dort wolle er Weihnachten feiern, sagte der britische Star seinem Lebensgefährten Jim Hutton. Mercury war an Aids sowie Krebs erkrankt. Er starb am frühen Morgen des 24. November 1991 in Kensington, London. Zuletzt hatte er einige Stückchen Mango mit Sorbet gegessen.
Foto: Ian Dickson/ Redferns/ Getty Images
"So arbeite ich gar nicht!", soll US-Schriftsteller Ernest Hemingway dieses Foto kommentiert haben. Es stammt aus besseren Zeiten; zuletzt brachte der berühmte Autor nichts mehr aufs Papier, war alkoholabhängig und litt unter starken Depressionen. Er erschoss sich nach einem Klinikaufenthalt in den frühen Morgenstunden des 2. Juli 1961 mit seiner Lieblingsflinte. Am Vorabend hatte er mit Freunden sein Lieblingsrestaurant Christiana in Ketchum (Idaho) besucht und wie immer sein Leibgericht geordert - ein New Yorker Strip Steak mit gebackener Kartoffel und Sour Cream.
Fischsuppe für Prince: Der US-Musiker starb am 21. April 2016, als Todesursache wird eine versehentliche Überdosierung des starken Schmerzmittels Fentanyl angenommen. Am Abend vor seinem Tod aß er eine leichte Fischsuppe mit gerösteter Paprika. "Die Berühmtheit der Menschen habe ich als Vehikel dafür begriffen, die Angst in uns allen vor der eigenen Sterblichkeit zu besiegen", sagt Autor Richard Fasten im SPIEGEL-Interview. "Indem wir Prominente auf ihren letzten Metern begleiten, können wir diese Furcht ein Stück weit ablegen."
Foto: Michael Ochs Archives/ Getty Images
El Comandante: Er war Kubas berühmtester Guerillero und galt als Ikone - der Rebellenführer Ernesto Rafael Guevara de la Serna, besser bekannt unter seinem Spitznamen Che Guevara (auf diesem Foto von 1960 mit Fidel Castro, damals Ministerpräsident von Kuba). Sein letztes Gericht suchte Che sich vor seiner Exekution selbst aus: Bevor der bolivianische Feldwebel Mario Teran ihn erschoss, aß der Revoluzzer Erdnusssuppe. Er wurde nur 39 Jahre alt.
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Große letzte Mahlzeit: Hamburger mit Pommes, Truthahn-Sandwich, Jalapeños, Bier und Champagner-Souldiva Whitney Houston orderte beim Zimmerservice des Beverly Hilton Hotels in Los Angeles am Abend des 11. Februar 2012 allerlei Leckereien. Burger und Pommes aß sie sofort, den Rest nahm sie mit ins Badezimmer ihrer Suite. Dort fand man die 48-Jährige leblos in ihrer Badewanne. Als Todesursache wurde Ertrinken in Kombination mit Medikamentenmissbrauch und einer Herzschwäche angegeben, zudem hatte die Tote Spuren von Kokain und Marihuana im Blut.
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Cerealien für den mächtigsten Mann der Welt: Er verabscheute Haferschleim - doch seine Ärzte hatten ihm eine strenge Diät verordnet. Also löffelte US-Präsident Franklin D. Roosevelt (Foto am späten Vormittag des 12. April 1945) widerwillig ein paar Löffel davon. Wenige Minuten später starb der Polio-Kranke an einer Hirnblutung.
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Klub 27: US-Rockstar Jimi Hendrix (hier im Januar 1970 bei einem Konzert in New York City) starb mit erst 27 Jahren, wie auch seine Musikerkollegen Brian Jones, Janis Joplin, Jim Morrison, Kurt Cobain und Amy Winehouse. Er war mit einer Deutschen liiert. Die notorisch eifersüchtige Monika bereitete ihm in der Nacht vom 17. auf den 18. September 1970 nach einer entgleisten Party zwei Thunfisch-Sandwiches zu, bevor sie sich neben ihm ins Bett legte. Am nächsten Morgen war Hendrix tot. Wie die Obduktion ergab, war der Gitarrist an seinem eigenen Erbrochenen erstickt, ausgelöst durch eine Überdosis Schlaftabletten. Zudem befanden sich große Mengen Rotwein in seinen Lungen.
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Dreifachsuizid im Gefängnis: RAF-Terrorist Andreas Baader (undatiertes Foto) war ebenso wie Jan-Carl Raspe, Gudrun Ensslin und Irmgard Möller im Hochsicherheitsgefängnis Stuttgart-Stammheim inhaftiert. Die vier hofften, durch die Entführung der Lufthansa-Boeing "Landshut" freigepresst zu werden. Doch in der Nacht auf den 18. Oktober 1977 befreite das Spezialkommando GSG 9 die Geiseln. Daraufhin begingen die RAF-Terroristen in Stammheim Selbstmord; nur Irmgard Möller überlebte den kollektiven Suizid. Am Abend vor seinem Tod aß Baader hartgekochte Eier.
Letzte Mahlzeit beim Oktoberfest: So ein gemeinsames Mahl verbindet und kann sogar ideologische Gräben überwinden - der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß 1979 mit Hua Guofeng, dem Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas, zu Tisch am Tegernsee. Was es hier gab, ist nicht überliefert - wohl aber die letzte Mahlzeit des barocken Politikers. Er nahm es am 1. Oktober 1988 im Oktoberfestzelt von Feinkost-König Gerd Käfer ein. Aufgetischt wurde ein krosses Brathendl mit Kartoffelsalat, zum Nachtisch Dampfnudeln. Danach ließ sich Strauß per Polizeihubschrauber zur Jagd fliegen, eingeladen hatte Johannes Fürst von Thurn und Taxis. Doch dazu kam es nicht mehr: Strauß erlitt auf dem Rasen vor dem fürstlichen Jagdschloss Aschenbrennermarter einen Herzinfarkt und starb am 3. Oktober 1988 an den Folgen.
Selbst tot noch zu spät: Hollywoodschauspielerin Elizabeth Taylor (hier im Film "Die Katze auf dem heißen Blechdach" von 1958) war schwerkrank, weshalb sie ihren Geburtstag 2011 nicht am 27. Februar, sondern schon einen Monat früher feierte, am 27. Januar. Sie lebte noch knapp zwei Monate: Im Alter von 79 Jahren starb Taylor in der Nacht vom 22. auf den 23. März 2011 in einer Klinik in Los Angeles an Herzinsuffizienz. Am Abend zuvor hatte sie sich Hühnerbrust mit Avocados und Pilzen liefern lassen. Ihr Sarg kam mit fünfzehnminütiger Verspätung zu ihrer Beerdigung - so hatte es die notorisch unpünktliche Diva per Testament verfügt.
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Wodka und Orangensaft: Janis Joplin (hier 1969 in London) nahm zum Schluss nur flüssige Kalorien zu sich. Die Sängerin genehmigte sich am Abend des 3. Oktober 1970 mit Bandkumpel Ken Pearson in der Bar Barney's Beanery mehrere Screwdriver, bevor sie zurück ins Landmark Hotel fuhr. Dort setzte sich Joplin einen Schuss Heroin. Was sie nicht wusste: Das Heroin war viermal so stark wie das, das sie kannte - die Blueslady kollabierte und starb. Per Testament hatte Joplin verfügt, dass ihre hinterlassene Barschaft bei einer Party von ihren Freunden versoffen werden sollte.
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Fisch vor dem Tod im Meer: Pfannkuchen und Bacon bereitete sich die US-Schauspielerin Natalie Wood auch gern zu, wie dieses Foto aus den frühen Fünfzigerjahren zeigt. Ihre letzte Speise jedoch war eine Fischplatte mit Meeresfrüchten in einem Hafenrestaurant, dazu gab es jede Menge Champagner und Wein. Was nach dem Dinner am 28. November 1981 passierte, konnte nie restlos geklärt werden. Offenbar hatten Wood und ihr Ehemann Robert Wagner Streit - und beim Essen flirtete Wood heftig mit dem befreundeten Schauspielerkollegen Christopher Walker. Danach setzten die drei auf ihre Yacht "Splendour" über. Wood ging in ihre Kabine - und später über Bord. Ihre Leiche wurde am nächsten Morgen wenige Hundert Meter von der Yacht entfernt geborgen.
Staatsmännische Delikatesse: François Mitterrand (hier 1974 mit Dackel und Ehefrau Danielle) war unheilbar an Krebs erkrankt und wusste, dass er nicht mehr lange leben würde. Also lud er seine engsten Freunde zu einem vorgezogenen Leichenschmaus in sein Landhaus in Südfrankreich ein. Zu essen gab es Gänseleberpastete sowie Ortolane - kleine grau-grüne Singvögel, deren Jagd und Verzehr die Europäische Gemeinschaft bereits 1979 verboten hatte. Die Ortolane wurden seit Jahrhunderten von der französischen Elite nach einem grausigen Ritual verzehrt: Zunächst mästete man die Vögel, dann wurden sie lebend in Armagnac ertränkt, gebraten und im Ganzen gegessen, mit Kopf, Innereien und Füßen.
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Eine Hühnersuppe für die Hollywood-Diva: Vor ihrem Tod 1992 versteckte sie sich jahrelang in ihrem Pariser Appartement in der Avenue Montaigne Nummer 12 - Marlene Dietrich (hier 1944 mit US-Soldaten bei einer Veranstaltung zur Truppenbetreuung) schottete sich am Ende ihres Lebens komplett von der Öffentlichkeit ab. Nach einem Schlaganfall konnte sie nur noch "Ja", "Nein" und "Maria" sagen, der Name ihrer Tochter. Bevor die 90-Jährige am Nachmittag des 6. Mai 1992 ihre Augen für immer schloss, fütterte ihre Concierge Dietrich mit einem Gericht, das sie selbst exzellent kochen konnte - einer Hühnersuppe.
Zu Tode gejagt: Ursprünglich wollten Prinzessin Diana Spencer (hier 1982 beim Besuch einer Schule in Cirencester) und ihr Partner Dodi Al Fayed im Pariser Restaurant Chez Benoit dinieren. Um den dort lauernden Journalisten und Fotografen zu entgehen, ging das Liebespaar zum Abendessen ins Hotel Ritz. Dort ließ sich Lady Di Rührei mit Pilzen sowie Seezunge mit Jakobsmuscheln und Spargel servieren. Um 0.20 Uhr versuchten die beiden, unbemerkt das Hotel zu verlassen. Doch die Paparazzi entdeckten die dunkle Limousine, eine Verfolgungsjagd begann. Das Fahrzeug fuhr viel zu schnell in den Tunnel l'Alma, prallte gegen einen Pfeiler, schlitterte gegen eine Mauer. Der Fahrer und Dodi Al Fayed waren sofort tot, Prinzessin Diana starb am frühen Morgen des 31. August 1997.
Edelhure: Sie fuhr einen schwarzen Mercedes 190 SL mit roten Ledersitzen und ging mit der Elite aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ins Bett - Rosemarie Nitribitt (Foto aus den Fünfzigerjahren) war das berühmteste Callgirl im Wirtschaftswunder-Deutschland. Bevor sie Ende Oktober 1957 bestialisch ermordet wurde, aß sie ihre Lieblingsspeise: einen Teller Milchreis. Wer sie erwürgt hat, ist bis heute nicht erwiesen.
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"Rock me Amadeus": Er lebte wild und aß gesund - Johann Hölzel, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Falco, hatte sich zum Imbiss Salat mit Putenbruststreifen bestellt, bevor er am Nachmittag des 6. Februar 1998 in seinem Mitsubishi Pajero Jeep nahe Purto Plata in der Dominikanischen Republik starb. Im Blut hatte der Sänger jede Menge Kokain und THC sowie 1,5 Promille Alkohol, als ihn ein weißer Reisebus rammte. "Wenn ich schon mal zu früh sterben sollte", hatte er 1982 in einem Interview gesagt,"dann wie James Dean - auf einer Kreuzung, im Porsche. Zack. Aus."