
Wie Bands zu ihren Namen kamen: Von Seesternen, Schlangen und Freitagen
Schräge Bandnamen Sie nannten sich "Fäkalien"
Die Idee kam Ozzy Osbourne und Geezer Butler 1969, als die beiden Musiker aus ihrem Proberaum kamen. Auf der anderen Straßenseite befand sich ein Kino, vor dem sich an diesem Abend eine lange Schlange gebildet hatte. Als der Sänger und der Bassist sahen, wofür die Leute anstanden, wunderten sie sich - es war ein Horrorfilm mit Boris Karloff, dem Schauspieler, der als Frankensteins Monster berühmt wurde. Warum warteten so viele Menschen darauf, sich erschrecken zu lassen, und bezahlten auch noch Geld dafür?
Die Szene faszinierte die beiden so sehr, dass sie beschlossen, ein musikalisches Pendant zum Horrorfilm zu schreiben, eine Komposition, so finster und unheimlich, dass es ihren Hörern eiskalt den Rücken runterlaufen sollte. Den Song benannten sie nach dem Titel des Films: "Black Sabbath". Mit diesem Stück hatten die Musiker nicht nur ihren eigenen, revolutionären Stil gefunden, sondern auch ihren Bandnamen. Black Sabbath machten fortan Musik, die so düster war wie ihr Name. Andere sollten es Ozzy und seinen Musikern nachmachen.

Wie Bands zu ihren Namen kamen: Von Seesternen, Schlangen und Freitagen
Ein Bandname ist wie ein Versprechen. Eine Combo namens Cannibal Corpse wird keine gut gelaunte Popmusik machen. Wer sich The Bee Gees nennt, wird seine Konzertbesucher wohl eher dazu verleiten, sich in die Arme zu schließen, als die Metaller-Mähne zu schütteln, bis der Nacken schmerzt. Bandnamen beflügeln außerdem die Phantasie der Hörer. Sie erzeugen ein Bild im Kopf (so wie Alice In Chains, Backstreet Boys oder eben auch Cannibal Corpse), vermitteln ein Gefühl (De La Soul, The Velvet Underground oder Echt) oder deuten eine Haltung an (Public Enemy, Rage Against The Machine, The Exploited).
Wer bitte ist der pinke Floyd?
Vermutlich suchen gerade in diesem Moment Tausende Jugendliche in Klassenräumen, Probekellern oder allein in ihren Betten fieberhaft nach dem perfekten Namen für ihr frisch gegründetes Musikprojekt. Dass der nicht so leicht zu finden ist, beweisen Bandnamengeneratoren im Internet. Die spucken zwar herrlich absurde Schöpfungen aus, sind aber ansonsten wenig hilfreich. Wer will schon "Der wahre permanente Ochse", "Ich bin ein haarloser Pudding", "Du bist der Belag" oder "Verweste Asche Ladys" heißen?
Wobei : Genaugenommen sind ja auch die Namen einiger der bekanntesten Bands der Rockgeschichte heute auch nur erträglich, weil wir sie als selbstverständlich hinnehmen und einfach nicht mehr über ihren Sinn nachdenken. Wer zum Beispiel soll dieser pinke Floyd sein? Ist ein Wortspiel aus Beatmusik und Käfer wirklich sooo genial? Und würde man einer Band, die sich einfach nur die Strandjungs nennt, nicht tendenziell die geistige Gesundheit absprechen?
Doch auch Kultbands wie Pink Floyd, die Beatles und die Beach Boys hießen nicht von Anfang an so. Manche haben eine echte Odyssee hinter sich gebracht, bevor sie einen passenden Bandnamen fanden. Andere mussten ihren Namen in letzter Minute ändern, weil auf einem gemeinsamen Konzert plötzlich eine andere Combo genauso hieß - und eine Band erfuhr den Namen, mit dem sie berühmt werden sollte, gar erst, als sie den Karton mit ihrer ersten Single öffnete.
einestages verrät, wie berühmte Gruppen sich nannten, bevor sie bekannt wurden - und erzählt die schrägsten und spannendsten Geschichten zur Entstehung ihrer Bandnamen.