
US-Sonnenfinsternis Auf Planetenjagd im Wilden Westen


Als eine Sonnenfinsternis am 29. Juli 1878 den Himmel über Texas verdunkelte, sah der Farmer Ephraim Miller darin ein Zeichen der biblischen Apokalypse, die er nicht miterleben wollte. Darum erschlug er seinen zehnjährigen Sohn und schnitt sich dann selbst die Kehle auf.
Miller wusste bestimmt nicht, dass sich zur selben Zeit die wissenschaftliche Elite der Vereinigten Staaten an ausgewählten Orten im Wilden Westen versammelt hatte, um dieses kosmische Phänomen zu beobachten und um sich selbst zu profilieren. So hofften Astronominnen auf Anerkennung, während sich ihre männlichen Kollegen international etablieren wollten. Und der noch junge Erfinder Thomas Edison suchte schlicht eine passende Bühne für sein Genie.
Jetzt am 21. August 2017 wird eine totale Sonnenfinsternis einen schmalen Streifen der USA nach und nach in Dunkelheit hüllen, für maximal zwei Minuten und 40 Sekunden Tiere verstummen und Temperaturen sinken lassen. Auf dem Kontinent ist es die erste seit 99 Jahren, die sich von Küste zu Küste erstreckt - anderthalb Stunden lang wandert der Kernschatten des Mondes von der Küste Oregons im Nordwesten über 14 Bundesstaaten bis zur Küste South Carolinas im Südosten. Hunderttausende, womöglich sogar Millionen Menschen werden anreisen, vor allem nach Oregon.
Eine totale Sonnenfinsternis ist stets ein großes, weil seltenes Ereignis. Der Mond muss in einem bestimmten Winkel und Abstand zur Erde stehen, um die Sonnenscheibe vollständig zu verdecken. Das machte totale Sonnenfinsternisse in der Geschichte so schwer zu berechnen, dass die Menschen meist vom Mondschatten überrascht wurden, der ihre Welt für wenige Minuten in ein eigenartiges Dämmerlicht tauchte.
Eine "Sofi" ist immer dafür gut, Urängste zu wecken; so war es selbst 1999 in Mitteleuropa, bei der letzten Sonnenfinsternis des Jahrtausends. Ohne wissenschaftliche Erklärung lässt sie sich wahlweise als unheilvoller oder ermutigender Fingerzeig höherer Mächte interpretieren. Bei der totalen Sonnenfinsternis im Amerika des Jahres 1878 zeigte man sich da aber, von den frommen Christen der Südstaaten abgesehen, schon recht aufgeklärt.
Suche nach dem mysteriösen Planeten Vulcan
Wenige Jahre nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg erlebte die Nation einen Aufschwung mit beständigem Wachstum, auch dank der technischen Fortschritte. Wo aber bleiben in einem solchen Goldenen Zeitalter Kultur und Intellekt? Auf der Strecke, befanden viele Europäer abschätzig vor allem über die amerikanische Wissenschaft.
Die Sonnenfinsternis sollte hier endlich für lang ersehnte Anerkennung sorgen, so beschreibt es David Baron in seinem Buch "American Eclipse". Zum Beispiel für James Craig Watson: Der Astronom leitete ein Observatorium in Michigan und war bekannt als erfolgreicher Asteroidenjäger, der sich gern auch mit fremden Federn schmückte. Nun hoffte er auf einen Coup: Er wollte den mysteriösen Planeten Vulcan finden.
Möglich schien das nur während einer Sonnenfinsternis, wenn sichtbar wird, was sonst im gleißenden Tageslicht verborgen bleibt. Die Korona gehört dazu, die extrem heiße Atmosphäre der Sonne, von der zu Watsons Zeit nur wenig bekannt war. Aber beobachten lassen sich auch sonnennahe Himmelskörper wie Merkur, der unser Zentralgestirn auf einem eigenwilligen Orbit umkreist.
Einige Astronomen führten die vermeintlichen Abweichungen auf den Einfluss eines noch unbekannten und sonnennäheren Planeten zurück. Auch James Craig Watson vertrat diese umstrittene Theorie und wollte Vulcan finden - auch um sich selbst unsterblich zu machen.
Macht Forschung Frauen unfruchtbar?
Ganz andere Sorgen plagten Maria Mitchell. Ihr Name war bekannt, weil sie Jahre zuvor einen Kometen entdeckt hatte. Nun leitete sie das Observatorium am Frauen-College Vassar und kämpfte für das Recht von Studentinnen auf höhere Bildung.
Das jedoch lief einer populären These zuwider, wonach wissenschaftliche Arbeit die Fortpflanzungsorgane junger Frauen verkümmern lasse: Anstelle mütterlicher Gefühle, hieß es, würden die unfruchtbaren "Vassar-Opfer" einen ungehobelten Charakter entwickeln oder gleich an geistiger Überanstrengung sterben.
Wie sollte Mitchell den Gegenbeweis antreten? Ihren persönlichen Ehrgeiz als Astronomin steckte sie zurück und wollte lieber Absolventinnen bei der Sonnenfinsternis als fähige Forscherinnen präsentieren. Dem Frauen-Team ging es weniger um sensationelle Beobachtungen am Teleskop als darum, selbst am Gerät gesehen zu werden.
Es war ein aufwändiges Unterfangen: Wie jetzt bei der "Great American Eclipse" 2017 gab es auch 1878 nur eine kleine Kernschattenzone, wo die Finsternis zum Erlebnis wird. In einer schmalen Diagonale würde der Mondschatten sich durchs Land bewegen. Gute Beobachtungspunkte lagen an den Schnittstellen dieses Korridors mit den Bahnstrecken, also im damals durchaus noch Wilden Westen.
Edison und sein störrischer Tasimeter
Als der Treck von Forschern sich gen Westen aufmachte, drohten ihnen Zugüberfälle; im Waggon saßen sie neben Goldsuchern, Cowboys und Taschendieben, die auf betuchte Schaulustige bei der Sonnenfinsternis hofften. Auch sonst waren solche Expeditionen strapaziös: Das tonnenschwere Equipment musste erst transportiert und dann vor Ort aufgebaut, eingestellt, getestet werden.
Maria Mitchells Teleskope blieben zunächst auf der Strecke und kamen nur mit Glück noch rechtzeitig bei ihr in Denver (Colorado) an. Derweil hatte Thomas Alva Edison mit selbst verschuldeten Problemen zu kämpfen. Mit erst 31 Jahren war er bereits ein berühmter und streitbarer Erfinder, suchte Respekt auch als Wissenschaftler und hatte der Presse sein eigens entwickeltes Tasimeter präsentiert, das die Wärme von Sternen und ebenso der Korona messen sollte. Der Haken: Das Gerät war unausgereift und kaum getestet, nicht bereit für den Einsatz im abgeschiedenen Wyoming, wo mehr Klapperschlangen als Menschen lebten.
Edison quartierte sich im Örtchen Rawlins und sein Tasimeter in einem Hühnerstall ein. Doch Edisons Körperwärme und starker Wind brachten die Geräteeinstellung ständig durcheinander, das Teleskop musste sogar mit Seilen festgezurrt werden. Als dann die Dunkelheit über Rawlins hereinbrach, flogen Eulen aus, die Hähne der Stadt begannen zu krähen, die Kühe der ganzen Region wandten sich heimwärts.
Unterdessen war Edison damit beschäftigt, seinem widerspenstigen Tasimeter Daten abzutrotzen. Tatsächlich konnte er Hitze in der Korona nachweisen. Doch die Nadel schlug zu weit aus. Das Gerät war zu empfindlich, um wirklich von Nutzen zu sein. Edisons fand, es lasse sich dennoch als Erfolg an die Presse und Öffentlichkeit verkaufen.
Planetenfund ohne Zeugen
Noch mehr Wellen schlug Watsons Expedition ins entlegene Separation, wo der Astronom im Umkreis der verdunkelten Sonne zwei ihm unbekannte Objekte sah. Er war sicher, Vulcan und möglicherweise noch einen zweiten Planeten entdeckt zu haben. Die Nachricht von seinem Fund machte schnell die Runde, eine Zeitung feierte ihn sogleich als "Edison der Astronomie". Seine Forscherkollegen indes zweifelten und spotteten: Warum hatte niemand sonst die fremden Himmelskörper erspäht?
Die Damen von Vassar etwa hatten pflichtschuldig für die versammelte Presse mit ihren Teleskopen posiert und dann ebenfalls Planeten beobachtet - ohne Vulcan zu finden. Um alle Zweifel zu widerlegen, plante Watson für die Vulcan-Suche ein eigenes Observatorium, erlebte die Fertigstellung aber nicht mehr.
Preisabfragezeitpunkt
23.04.2021 13.02 Uhr
Keine Gewähr
Erst später wurde klar: Den hypothetischen Planeten Vulcan, den gibt's gar nicht. Nach Albert Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie kann ein massiges Objekt wie die Sonne allein den Merkur auf einen merkwürdigen Orbit zwingen. Belegt wurde dies durch Untersuchungen im Jahr 1919 - während einer Sonnenfinsternis.
Maria Mitchell wurde nach der Sofi von 1878 für den Erfolg ihrer Frauenexpedition gefeiert, den eine Zeitung als "weiteren und spitzen Pfeil im Köcher der Frauenbewegung" beschrieb. Wählen durften die Frauen in den Vereinigten Staaten dennoch erst 32 Jahre später.
Edisons größter Erfolg ließ nicht so lange auf sich warten. Er wollte das Tasimeter weiterentwickeln, um ähnlich wie die moderne Infrarot-Teleskopie unsichtbare Sterne anhand ihrer Strahlung nachzuweisen. Doch dann brachte er auf ganz andere Weise Licht ins Dunkel - mit Hilfe einer haltbaren Glühbirne für den Hausgebrauch. Selbst ohne Tasimeter konnte die amerikanische Wissenschaft die europäische Konkurrenz bis zur Jahrhundertwende einholen, dann in manchen Bereichen sogar übertrumpfen.
Und die Sonne? Noch hat sie nicht all ihre Geheimnisse preisgegeben, obwohl sich etwa die Korona nun auch bei Tageslicht studieren lässt. Manche hochspezialisierten Messungen zur Sonne, zum Sonnensystem und auch zum Wetter sind dagegen auch weiterhin auf den Mondschatten angewiesen.
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Pionier mit Kamera: Der kleine Ort Rawlins in Wyoming war einer der wichtigsten Beobachtungsposten der Sonnenfinsternis 1878. Vor Ort war auch der Arzt und Hobby-Astronom Henry Draper, der als Pionier für astronomische Fotografien bekannt wurde. Eins seiner Werke: diese Aufnahme der Sonnenkorona. Wie Draper sahen Amerikas Astronomen die totale Sonnenfinsternis vor 99 Jahren als einmalige Chance. Dafür mussten sie aber mit empfindlichem Equipment an den Rand der Zivilisation reisen.
Astronomische Konkurrenz: Die Auswahl geeigneter Orte zur Beobachtung der Sonnenfinsternis von 1878 war klein. Hier traf James Craig Watson (5. von rechts) bei Rawlings auf Thomas Alva Edison (2. von rechts), der zu dieser Zeit bereits als Erfinder berühmt war und nun auch als Wissenschaftler brillieren wollte. Immerhin posierten die beiden Rivalen für ein gemeinsames Bild.
Planetenjäger: James Craig Watson leitete ein Observatorium in Michigan. Er wollte bei der Sonnenfinsternis vom 29. Juli 1878 dem mysteriösen Planeten Vulcan auf die Spur kommen - und sich damit unsterblich machen.
Vier Vulcans: Tatsächlich glaubte Watson, zwei unbekannte Objekte gefunden zu haben. Doch seine Vermutung wurde nicht bestätigt - wie seit Längerem bekannt ist, existiert der mysteriöse Planet Vulcan nicht.
Ehrgeiziger Erfinder: Thomas Edison war erst 31 Jahre alt und hielt dennoch bereits mehr als hundert Patente. Hier ist er mit seinem Phonograph zu sehen, einem Urahnen des Plattenspielers. Er wollte aber auch als Forscher berühmt werden und dafür Messungen an der Sonnenstrahlung vornehmen.
Sternenkunst: Auch nach dem Aufkommen der Fotografie ließen sich Astronomen oft von Künstlern zu Sonnenfinsternissen begleiten. Ihre Bilder zeigten weniger Details, dafür aber mehr Atmosphäre als nüchterne Fotografien. Diese Lithografie der Sonnenfinsternis von 1878 stammt von dem französischen Künstler Etienne Leopold Trouvelot.
Sternenstrahlung: Für die Sonnenfinsternis vom 29. Juli 1878 entwickelte Thomas Edison ein sogenanntes Tasimeter. Es sollte geringe Temperaturänderungen bei der Hitze messen, die von der Sonnenkorona ausgestrahlt wurde. Vor Ort erwies sich das nicht ausgereifte Gerät dann aber als zu empfindlich und damit als untauglich.
Dunkle Diagonale Die Sonnenfinsternis vom 29. Juli 1878 hatte bereits Gebiete im Nordosten Asiens sowie Alaska und Westkanada verdunkelt, bevor der Mondschatten noch die USA von Montana bis Texas durchwanderte. Zu den letzten Stationen gehörten Kuba und die karibische Insel Hispaniola.
Feministisches Vorbild: Maria Mitchell (2. von links) war Frauenrechtlerin und die erste Amerikanerin, die professionell als Astronomin arbeitete. Im Jahr 1847 hatte sie einen Kometen entdeckt - "Miss Mitchell's Comet" - und wurde dafür vom dänischen König mit einer Medaille ausgezeichnet. Sie wollte bei der Sonnenfinsternis Forscherinnen präsentieren, denn Frauen hatten es in der Wissenschaft enorm schwer. Es wurde sogar behauptet, dass wissenschaftliche Arbeit die Fortpflanzungsorgane junger Frauen verkümmern lasse.
Mondschatten: Bei einer Sonnenfinsternis bewegt sich der Mondschatten entlang einem sehr engen Korridor. Nur wenn man diesen Pfad präzise bestimmt, bekommen Schaulustige am Rand dieser Zone einer totale Sonnenfinsternis zu sehen, keine nur partielle.
Korridore kalkulieren: Wer sieht welches Spektakel? Der Mond muss die Sonnenscheibe für eine totale Sonnenfinsternis komplett bedecken. Erst dann und überraschend abrupt wird die Welt in ein sonderbares Dämmerlicht getaucht. Partielle Sonnenfinsternisse sind außerhalb dieser Zone zu beobachten und deutlich weniger spektakulär.
Gruppenbild mit Teleskop: Nach einer populären Theorie sollte zu viel Denken der weiblichen Konstitution schaden und potenziell zum Tod führen. Um solchen hartnäckigen Vorurteilen zu begegnen, präsentierte Maria Mitchell ihre Studentinnen bei der Sonnenfinsternis von 1878 mit Erfolg als ernstzunehmende Wissenschaftlerinnen.
Populäre Astronomie: Im Jahr 1880 veröffentlichte der französische Astronom Camille Flammarion den Bestseller "Astronomie populaire", der auch diesen Kupferstich der Sonnenfinsternis von 1878 enthielt. Zu Flammarions besonderen Interessen gehörten neben dem Spiritismus und der Reinkarnation die sogenannten Marskanäle, die er für Überbleibsel einer außerirdischen Zivilisation hielt.
Massentourismus: Astronomen aus aller Welt reisten zur Sonnenfinsternis, aber auch einfache Schaulustige wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Das kosmische Phänomen schaffte es auf die Titelseiten amerikanischer Zeitungen und Magazine und weckte das Interesse der Bevölkerung an wissenschaftlichen Themen.
Heiße Hülle: Es sei das erste Mal gewesen, dass wissenschaftliche Untersuchungen der Sonne in Texas durchgeführt wurden, schrieb eine Zeitung über ein Team von Astronomen, die am 29. Juli 1878 die Sonnenfinsternis vom texanischen Fort Worth aus beobachteten. Ein Fokus war die Korona, die heiße Atmosphäre, die zu dieser Zeit nur während einer Sonnenfinsternis zu sehen war.
Verhaltene Begeisterung: Das Bild lässt kaum vermuten, dass die Astronomen vom Princeton College auf ihrem abgelegenen Beobachtungsposten durchaus komfortabel lebten - mit einem Dunkelraum für Fotografien, einer eigens errichteten Außentoilette und einem Koch.
Sonnenkorona: Die äußere Atmosphäre der Sonne kann sich über Millionen Kilometer erstrecken und ist sehr viel heißer als darunter liegende Schichten. Bei der Sonnenfinsternis vom 29. Juli 1878 war sie von besonderem Interesse, auch weil damals nur wenig über ihre Zusammensetzung bekannt war.
Dynamische Hülle: Form und Ausdehnung der Sonnenkorona bleiben nicht gleich. Auch bei der Sonnenfinsternis von 1878 versuchten Astronomen, diese Veränderungen sowie die Fontänen heißen Gases im Bild festzuhalten, um so mehr über die rätselhafte Korona zu erfahren.
Einsteins Einsicht: Merkurs eigenartige Umlaufbahn führten manche Astronomen auf einen noch unbekannten Planeten zurück, den sie Vulcan nannten. Albert Einsteins allgemeine Relativitätstheorie zeigte aber, dass Merkur von der Sonne allein auf seine Bahn gezwungen wird - fremde Planeten braucht es dafür nicht.
Vulcans Tod: Eine astronomische Untersuchung, die anhand der Sonnenfinsternis vom 29. Mai 1919 vorgenommen wurde, stützte Einsteins Theorie.
Moderne Sonnenforschung: Noch heute nutzen Astrophysiker totale Sonnenfinsternisse wie die am 21. August 2017 für spezifische Messungen und Aufnahmen der Korona - auch von Flugzeugen und der Internationalen Raumstation aus sowie mit Hilfe von hoch fliegenden Ballons und Satelliten. Zudem studieren Wissenschaftler das Verhalten von Tieren und Pflanzen während einer Sonnenfinsternis.
Mondfinsternis: Bei dieser Konstellation steht die Erde zwischen Sonne und Mond, den sie mit ihrem Schatten verdunkelt. Selbst bei einer totalen Finsternis ist der Mond aber noch schwach sichtbar: als rötlich gefärbter Blutmond.
Feuerring: Bei dieser partiellen Form der Sonnenfinsternis kann der Mond die Sonnenscheibe nicht vollständig verdecken, weil er dafür zu weit von der Erde entfernt ist. Der Rand der Sonne bleibt also weiterhin sichtbar.
Chaco Canyon: Sonnenfinsternisse haben die Menschen sei jeher bewegt und oft den Lauf der Geschichte beeinflusst. Forscher vermuten, dass diese Steinzeichnung im Chaco Canyon in New Mexico eine Sonnenfinsternis darstellen könnte, die am 11. Juli 1097 in dieser Region zu sehen war. Zu dieser Zeit sollen hier mehrere Tausend Menschen gelebt haben.
Public Viewing: Wie hier am MacKenzie Beach in der zyprischen Stadt Larnaka, beobachteten Millionen Menschen 1999 die totale Sonnenfinsternis. Obwohl Experten zum Tragen einer speziellen Schutzbrille aufforderten, wählte diese englische Touristengruppe Folie oder zweckentfremdete Schweißermasken, um das Spektakel zu verfolgen.
Feuerpause: Im August 1999 kämpften russische Soldaten in Dagestan gegen islamische Rebellen. Während ihres Einsatzes in der Republik im Süden Russlands wurden auch sie Zeuge der Sonnenfinsternis. Diese beiden Soldaten verharrten neben ihrem Panzer und beobachteten das Ereignis durch schützende Folie.
Public Viewing: In einem Fußballstadion in der iranischen Stadt Nahavand kamen zahlreiche Menschen zusammen, um gemeinsam das Schauspiel zu verfolgen. Muslimische Geistliche hatten vielerorts die Gläubigen zu besonderen Gebetsveranstaltungen anlässlich der Sonnenfinsternis aufgerufen.
Sicherheitsabstand: In einem Hamburger Kaufhaus beobachtet ein Angestellter die Sonnenfinsternis gefahrlos auf den Bildschirmen der Multimedia-Abteilung. Schaulustigen wurde dringend abgeraten, das Spektakel ohne Schutzbrille zu verfolgen. Starke Schäden der Netzhaut können die Folge sein.
Powernap: Zwei Schwäne im Belgrader Zoo gehen kurzzeitig in die Schlafphase über. Viele Tiere nehmen die Sonnenfinsternis als Sonnenuntergang wahr und bereiten sich auf die Nacht vor, sobald sich der Mond vor die Sonne schiebt.
Dunkle Seite des Mondes: Auf dieser Aufnahme der Besatzung der russischen Raumstation MIR ist der Schatten zu sehen, den der Mond während der Sonnenfinsternis 1999 auf die Erde wirft. Der Schatten bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von mehr als 2000 Kilometern in der Stunde über die Planetenoberfläche.
Ausnahmeerscheinung: Nur während einer totalen Sonnenfinsternis ist die Sonnenkorona mit dem bloßen Auge erkennbar. Dieser Bereich der solaren Atmosphäre ist mit durchschnittlich einigen Millionen Kelvin heißer als die unteren Schichten der Sonne und bietet, bei entsprechendem Schutz der Augen, während der Eklipse einen unvergleichlichen Anblick.
Untergangsstimmung: Wie viele kosmische Ereignisse ruft auch eine totale Sonnenfinsternis oft religiöse Gruppen auf den Plan. Auf diesem Bild hisst ein Mitglied einer esoterischen Gemeinschaft eine Flagge auf einem Hotel im brasilianischen Alto Paraíso, während sich seine Glaubensgenossen auf das Ende der Welt vorbereiten.
Romantik: Wie hier in einem Wald in Bayern bot sich durch die Sonnenfinsternis 1999 auch in Deutschland einer ganzen Schar von Fotografen die Möglichkeit, unvergessliche Aufnahmen des Ereignisses anzufertigen.
Phasenverschiebung: Diese Bildfolge wurde am 11. August 1999 in Siófok in Ungarn aufgenommen. Durch verschieden lange Belichtungszeiten zeigen sich deutlich die verschiedenen Phasen der Sonnenfinsternis.
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