
Weltknuddeltag "Tut es so oft wie möglich!"

"Weltknuddeltag", "Kramens Dag", "Nacional Dia del Abrazo": Laut Webseite von Kevin Zaborney, 51, wird der "National Hugging Day" am 21. Januar mittlerweile in Dutzenden von Ländern zelebriert. Der evangelische Pastor und Sozialarbeiter aus Caro im US-Bundesstaat Michigan hat noch einen skurrilen Feiertag ausgerufen - zu Ehren der notorischen Jammerer dieser Welt.
einestages: Lassen Sie uns per Skype herzen. Wie geht das?
Zaborney: Ganz einfach: Sie breiten die Arme aus, ich breite die Arme aus. Wir schauen uns in die Augen. Bei drei geht's los: 1,2,3!
einestages: Das war jetzt etwas steril, oder?
Zaborney: Stimmt. Es ist immer schöner, die Person wirklich zu umarmen, ihr nah zu sein. Genau das ist es ja, was zu kurz kommt.
einestages: Was hat Sie 1986 bewogen, einen Umarm-Tag zu etablieren?
Zaborney: Ich studierte damals Psychologie und hatte den Eindruck, dass unsere Gesellschaft körperliche Nähe zunehmend fürchtete. Die Menschen saßen vor ihren Fernsehern oder spielten Videospiele. Zudem hatte meine damalige Freundin Monica Moeller auch schon einen Gedenktag ins Leben gerufen, das hat mich beeindruckt.
einestages: Welcher war's?
Zaborney: Der nationale Faulenzertag ("National Goof Off Day") am 22. März. Monicas Großvater William D. Chase war der Gründer des jährlichen "Chase's Calender of Events", der seit 1957 alle möglichen Gedenktage auflistet. Meine Mutter sagte dann: Wir sind eine Familie von Umarmern. Ruf du doch den "Hugging Day" aus!
einestages: Wie war das Echo?
Zaborney: Mein Vater hat nur mit den Schultern gezuckt, Monicas Großvater fand das super. Kaum war der Tag nebst meiner Telefonnummer im Chase's Calender aufgelistet, riefen Journalisten aus aller Welt an.
einestages: Warum sollen wir gerade am 21. Januar knuddeln?
Zaborney: Das Datum liegt genau zwischen Weihnachten und Valentinstag. Zudem ist es im Januar meist kalt und dunkel. Da tut es besonders gut, einander in den Arm zu nehmen.
einestages: Zeigen Sie uns bitte Ihre liebsten Umarm-Varianten!
Zaborney: Besonders mag ich den "Gorilla Hug", auch "Bear Hug" genannt. Man legt beide Arme um die Person, zieht sie eng an sich, drückt sie. Natürlich darf das nicht wehtun. Toll ist auch der "Pick-up Hug": Die Kinder springen dir in die Arme, du hebst sie hoch und schwenkst sie einmal durch die Luft. Wunderschön für beide. Im Büro empfiehlt sich eher der "Shoulder Hug". Man legt einen Arm um die Schulter des Kollegen und drückt ihn einmal kurz. Aber bitte immer vorher fragen! Das gilt besonders, wenn man sein Gegenüber nicht kennt.
einestages: Werden Sie häufig von Wildfremden umarmt?
Zaborney: Ich bin in meinem Heimatstädtchen gar nicht so berühmt. Wenn mich mal einer auf der Straße erkennt und spontan in den Arm nimmt, werde ich oft rot, das muss ich zugeben.
einestages: Die USA scheinen immer noch ein Knuddel-Problem zu haben. Regelmäßig schaffen es Schulen in die Schlagzeilen, weil sie ein Umarmungsverbot aussprechen. Woran liegt's?
Zaborney: Die Menschen haben Angst vor Übergriffen, Angst vor Missbrauch. Doch eine ehrliche Umarmung hat damit nichts zu tun.
einestages: 2015 haben Sie die Figur Baymax aus dem gleichnamigen Disney-Animationsfilm zur "most huggable person" gekürt. Wieso ausgerechnet dieses unförmige weiße Monster?
Zaborney: Baymax besitzt für einen Roboter ein ungemein zärtliches Wesen, das ist doch fantastisch. Per Twitter hat er sich mit einer "großen Umarmung an alle" bedankt. Außerdem hat Disney mir einen aufblasbaren Baymax geschickt. Der ist fast drei Meter hoch.
einestages: Wer wird 2016 knuddeligste Person des Jahres?
Zaborney: Von allen Vorschlägen, die ich zugeschickt bekam, gefällt mir Tim Harris derzeit am besten. Tim ist 30 Jahre alt und hat das Down-Syndrom. In seinem kleinen Restaurant in Albuquerque, New Mexico, knuddelt er sämtliche Kunden und hat sogar Barack Obama schon umarmt.
einestages: Wie oft sollte man sich pro Tag umarmen? Fünf Mal, zehn Mal, sogar 20 Mal?
Zaborney: Tun Sie es so oft wie möglich! Umarmen ist erwiesenermaßen gesund. Der Blutdruck sinkt, die Menschen fühlen sich besser, ihr Selbstwertgefühl steigt. Jeder sucht doch heute nach dem Wundermittel, das sein Leben verlängert und gesund macht. Umarmen ist so simpel - und kostet keinen Cent!
einestages: Ob in Sydney, Göteborg oder Tiflis: Auf der ganzen Welt laufen mittlerweile Free-Hug-Aktionen, bei denen Menschen in aller Öffentlichkeit Gratisumarmungen offerieren. Was hat Ihnen bisher am meisten imponiert?
Zaborney: Der Hug-Marathon 2012 in London. Vier Paare umarmten einander 24 Stunden und 44 Minuten lang - bei nur fünf Minuten Pause pro Stunde. Sie schafften es damit sogar ins Guinnessbuch der Rekorde.
einestages: Sie haben 1986 auch einen zweiten Feiertag ins Leben gerufen, den "nationalen Jammertag" ("National Whiner's Day"). Für alle, die genug vom Knuddeln haben?
Zaborney: Ich arbeitete damals bei McDonalds, mit einer Kollegin, die ständig am Nörgeln war. "Warum muss ich die Fritten ins Fett schmeißen? Warum dies, warum das?" Es war nicht zum Aushalten. Aus Spaß sagte ich: "Irgendwann wird jemand für Leute wie dich den nationalen Jammertag erfinden." Genauso kam es.
einestages: Gefeiert wird der "Jammertag" am 26. Dezember
Zaborney: wenn Weihnachten vorbei ist, die Leute mit kugelrundem Bauch Dankeskarten schreiben oder ihre hässlichen Geschenke umtauschen müssen.
einestages: Gibt es sonst einen Feiertag, den Sie gern begründen würden?
Zaborney: Den Zauderern dieser Welt würde ich wahnsinnig gern einen "Zauderer-Tag" schenken. Aber eigentlich reichen doch zwei Feiertage pro Mensch, oder?
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Stärkt das Immunsystem: Umarmen macht Spaß, bringt die Menschen einander näher und ist gesund - das ist die Botschaft des US-Amerikaners Kevin Zaborney, der 1986 den "National Hugging Day" ins Leben gerufen hat. Als Datum für den "Weltknuddeltag" gilt der 21. Januar. Obwohl man sich eigentlich jeden Tag umarmen müsse - und das, so oft wie irgend möglich, sagt Zaborney im einestages-Interview. 2015 erklärte der Priester und Sozialarbeiter aus Caro, Michigan, den dicken, weißen...
...Roboterhelden Baymax (Foto aus dem Film "Baymax - Riesiges Robowahobu") zur "knuddeligsten Person des Jahres". Wer jemanden via Mail, Twitter & Co. knuddeln will, beherzige den Tipp Zaborneys: Einfach den Namen der Person in Klammern setzen. Dabei gilt: Je mehr Klammern, desto inniger die Umarmung. Also etwa so: (((((((Lieber Leser!))))))). Mehr Infos unter: www.nationalhuggingday.com
Krawatte für den Köter: Schildkröten mit Krönchen, Meerschweinchen mit Sonnenbrille - am 14. Januar wird in den USA der "National Dress Up Your Pet Day" begangen. Eigenen Angaben zufolge wurde dieser "Nationale Zieh-dein-Haustier-an-Tag" von Colleen Paige im Jahr 2009 ins Leben gerufen. Die selbst erklärte "Pet & Family Lifestyle"-Expertin hat bereits mehrere tierische Gedenktage kreiert, so etwa den nationalen Katzentag (29. Oktober), den Hundetag (26. August) und den Tag des Pferdeschutzes (1. März). Laut Webseite hat Paige mit ihren Tier-Feiertagen dazu beigetragen, "das Leben von Millionen ungewollter Haustiere innerhalb der vergangenen zehn Jahre zu retten".
Einfach mal abhängen! Seit 1973 feiert man in den USA am 16. Januar den "Nationalen Tag des Nichtstuns" ("National Nothing Day"). Ins Leben gerufen haben soll ihn der Kolumnist Harold Pullman Coffin. Offiziell ist der 16. Januar in den USA natürlich gar kein Feiertag. Alle sieben Jahre jedoch fällt er auf den dritten Montag im Januar. Da ist seit 1986 "Martin-Luther-King Day" - und an dem muss dann tatsächlich niemand zur Arbeit.
Schluss mit blutig: Das strahlende Baby mit der Rasierklinge in der Hand muss für einen schamlosen Marketing-Gag herhalten - den "Tag des Sicherheitsrasierens". Gefeiert wird der in den USA entstandene "Safety Razor Day" am 2. Dezember, just an jenem Tag also, an dem sich der US-Erfinder King Camp Gillette im Jahr 1901 die Einwegrasierklinge patentieren ließ.
Von wegen Modesünde! Ist bequem und muss nicht zwangsläufig hässlich aussehen - die Jogginghose. Um ihren schlechten Ruf aufzupolieren, kürten im Jahr 2009 vier Gymnasiasten aus Österreich den 21. Januar per Facebook zum internationalen "Tag der Jogginghose". Erklärtes Ziel war es, den Hausarrest für das herrlich gemütliche Beinkleid aufzuheben. Doch nicht jeder teilt ihre Euphorie: "Wer eine Jogginghose trägt", tönte Modezar Karl Lagerfeld 2012 im ZDF bei Markus Lanz, "hat die Kontrolle über sein Leben verloren."
Mit dem Handtuch ins All: Es hat vier Ecken, ist meist aus Frottee - und gehört zu den Accessoires, die Weltraumurlauber dringend mit sich führen sollten. Zumindest hat Douglas Adams, Autor von "Per Anhalter durch die Galaxis", seinem Romanhelden Arthur eines mitgegeben. Zur Ehren des Kultautors riefen Adams-Fans im Jahr 2001 den "Handtuch-Tag" aus, der am am 25. Mai gefeiert werden soll. Wer dann eins mit sich führt, hat gute Chancen auf Privilegien: 2012 mussten Hamburger mit Handtuch weniger Eintrittsgeld für eine Douglas-Lesung im Planetarium zahlen; im gleichen Jahr gab es im indischen Bangalore in zahlreichen Bars einen Gratisdrink für Handtuch-Halter.
Drei Minuten Frohsinn: Am ersten Sonntag im Mai ist Weltlachtag, initiiert von Madan Kataria, Gründer der weltweiten Yoga-Lachbewegung. Der Arzt aus Mumbai rief den Tag 1998 ins Leben, um ein "globales Bewusstsein für Gesundheit, Glück und Weltfrieden" zu schaffen, so Kataria in einer Pressemitteilung. Gelacht werden soll übrigens um Punkt 14 Uhr deutscher Zeit (12 Uhr GMT), für exakt drei Minuten. 2014 kaperte die Frohsinns-Bewegung gar das akademische Elfenbeintürmchen - mit der Gründung der Lach-Yoga-Universität in Bangalore.
Vereint für bessere Sanitäranlagen: Aufs gelbe oder doch lieber aufs rosafarbene Klo? Viele Menschen haben nicht die Wahl: Laut Uno-Homepage verfügen 2,4 Milliarden Menschen auf der Welt über mangelhafte Sanitäranlagen, eine Milliarde Menschen verrichten ihre Notdurft noch immer im Freien. Um darauf hinzuweisen, hat die Organisation im Jahr 2001 den ganz und gar nicht witzig gemeinten "Welt-Toilettentag" begründet, begangen am 19. November. Insgesamt gibt es derzeit rund 70 von der Uno und ihren Unterorganisationen bestimmte Feiertage, eine ausführliche Liste gibt es hier.
Beim Klabautermann! So sehen Menschen aus, die den "Sprich-wie-ein-Pirat-Tag" ernst nehmen. Gefeiert wird am 19. September, wie die meisten Nonsens-Tage stammt auch dieser aus den USA. Ausgerufen haben den "Talk Like a Pirat Day" die Freunde John Baur (alias Ol'Chumbucket) und Mark Summers (alias Cap'n Slappy). Ihre Idee entstand 1995 beim Rumblödeln auf dem Racquetball-Platz der US-Kleinstadt Albany in Oregon. 2002 warb der US-Autor Dave Barry in seiner viel beachteten Kolumne für den Tag - und schon ertönte im ganzen Land ein grimmiges "Aaaaarg".
Plopp! 2001 initiierte der Radiosender "Spirit 95" in Bloomington, Indiana, den "Bubble Wrap Appreciation Day". Der "Ehrentag der Luftpolsterfolie" wird jeweils am letzten Montag im Januar begangen. Warum? Weil es einfach glücklich macht und ungemein beruhigt, die kleinen Luftpolster so lang zu drücken, bis das "Plopp" ertönt. Mehr über absurde Feiertage schreibt Timo Lokoschat in einem amüsanten Buch mit dem Titel: "Es wird eng im Kalender. 365 kuriose Gedenk- und Feiertage" (München 2010)"
Raus damit: Er ist genauso alt wie der Weltknuddeltag und sicher ebenso gesund - der "Internationale Tag der Frustrationsschreie", begründet 1986 vom US-Schauspieler Thomas Roy und seiner Frau Ruth. Gebrüllt werden soll kontrolliert, nämlich am 12. Oktober um Punkt 12 Uhr Greenwich Mean Time - und zwar für genau 30 Sekunden. Das amerikanische Paar zeichnet sich übrigens durch eine schier unfassbare Produktivität in Sachen Feiertage aus. So haben die beiden unter anderem den "Ändere-deinen-Namen-Tag" (13. Februar), den "Tag der sinnlosen Anrufbeantworternachrichten" (30. Januar) und den "Ohne-Socken-Tag" (8. Mai) gestartet. Tipp für alle, die es ihnen gleichtun wollen: Den 26. März hat das Ehepaar Roy zum "Erfinde-Deinen-eigenen-Feiertag-Tag" erklärt.
Alles in Butter! Bis 1999 fristete die weißgelb überzogene Graubrotstulle ein trauriges Nischendasein, dann nahm sich die "Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft" (CMA) ihrer an - und rief den "Tag des deutschen Butterbrots" aus. Gefeiert wird immer am letzten Freitag im September. Unklar ist, wie es sich mit dem Marketing-Gag verhält, seit die CMA 2009 aufgelöst wurde. Zur Rettung des bedrohten Kulturguts ist die Website www.butterbrot.de eingesprungen und setzt sich "für den Erhalt des Butterbrots ein. Wir bekennen uns öffentlich zur buttrigen Schnitte und geben zu: 'Ja, wir schmieren Butterbrote'", heißt es auf der Seite.
Kampf dem Kaufrausch: Daheim auf dem Sofa sitzen bleiben, statt sich wie alle anderen ins Getümmel des Vorweihnachts-wahnsinns stürzen - der "Kauf-nix-Tag" ist am letzten Freitag (Nordamerika) oder Samstag (Europa) im November. Zum "Buy Nothing Day" rief der kanadische Künstler Ted Dave zuerst im Jahr 1992 auf: Konsumverzicht, 24 Stunden lang gar nichts kaufen. Anhänger sind auch dafür, sich als Zombie verkleidet in Läden herumzutreiben oder leere Einkaufswagen rund um die Supermärkte zu schieben.
Linkshänder aller Länder, vereinigt euch! Was haben US-Präsident Barack Obama, Queen Elizabeth, Nicole Kidman und Eminem gemeinsam? Nicht viel, nur dass sie Linkshänder sind. Ihnen zu Ehren läuft am 13. August der Internationale Linkshändertag, ausgerufen 1976 von Dean R. Campbell, Begründer der Organisation "Lefhanders International". Er wolle "die Menschen daran erinnern, mit welchen Unannehmlichkeiten Linkshänder jeden Tag zu kämpfen haben", so Campbell 1983 in einem Interview. Drei Jahre später demonstrierte Diego Maradona, was linke Hände alles können: Die "Hand Gottes", mit der er bei der WM 1986 sein legendäres Tor gegen England landete, war seine linke.
Wer küsst, putzt sich die Zähne: Um sie herum scheint die Welt stillzustehen - innig küssen sich diese Pärchen 2012 in der russischen Stadt Tjumen. Sie feiern den "Internationalen Tag des Kusses", alljährlich am 6. Juli. Der Legende nach geht der Kusstag zurück auf einen englischen Zahnarzt in den Achtzigerjahren. Seine Begründung: Je mehr die Menschen küssen, desto öfter putzen sie sich die Zähne. Der "International Kissing Day" fördert die Gesundheit: Küssen, vom Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibesfeldt als ritualisierte Fütterung interpretiert, stärkt die Abwehr, baut Stress ab und macht nachweislich froh.
Das Glück herausfordern: Absurder geht's kaum - am 13. März ist "Öffne-drinnen-einen-Regenschirm-Tag". Im Jahr 2003 soll sich Tomas Edward Knibb den "Open Your Umbrella Indoors Day" ausgedacht haben. Um in einem groß angelegten empirischen Versuch zu beweisen, dass es keineswegs Unglück bringt, in geschlossenen Räumen einen Regenschirm zu öffnen, wie manche Menschen glauben.
Sag mir, wo die Socken sind... Am 9. Mai wird der Tag der verlorenen Socke gefeiert - eine Huldigung an jenes Kleidungsstück, das wie durch Zauberhand immer beim Waschen verschwindet. Wer genau den Jux-Tag verantwortet, ist unklar - eventuell war's die Nonsens-Online-Enzyklopädie "Stupidedia". Dort steht, den "Lost Socks Memorial Day" hätten 1998 Cosy Soy und Fanny Day, zwei befreundete Hausfrauen aus Manchester, ins Leben gerufen.
Big is beautiful! "Steht zu euren Kurven!", finden diese Damen vom "Fat Ladies Club" aus Southampton - das Foto zeigt sie bei ihrer wöchentlichen Zusammenkunft im Jahr 1954. Die beleibten Engländerinnen strahlen die gleiche Botschaft aus wie später ihre Landsfrau Mary Evans Young: 1992 erklärte die britische Buchautorin und Feministin den 6. Mai zum "Internationalen Anti-Diät-Tag". Der ernste Hintergrund: Evans Young litt in jungen Jahren selbst an Anorexie (Magersucht) und startete nach ihrer Heilung die Anti-Diäten-Kampagne "Diet Brakers".
Ehret das Fischstäbchen! Ausgerechnet der oberste Kalte Krieger und einstige US-Präsident Ronald Reagan rief 1984 den "Tag der Tiefkühlkost" ("Frozen Food Day") aus. In der Proklamation mit der Nummer 5157 würdigte Reagan die bahnbrechende Pionierleistung rund um Fischstäbchen & Co.: Die 1930 erstmals in den USA erhältlichen Produkte hätten "das Leben bequemer gemacht" und die Konsumenten "dauerhaft vom Zyklus der Jahreszeiten" befreit. Feierlich rief Reagan die Amerikaner dazu auf, die Tiefkühlkost jedes Jahr am 6. März mit "passenden Zeremonien und Aktivitäten" zu ehren.
Totenwache für den Trickbetrüger: Jefferson Randolph Smith heißt dieser finstere Kerl. Der Trickbetrüger und Bandit aus Georgia erlangte Berühmtheit als "Soapy Smith" (Aufnahme von 1989). Er bereicherte sich an seinen Kunden, indem er ihnen Seifenstücke verkaufte, unter denen sich angeblich eines mit einem 100-Dollar-Schein befand. Später betrog "Soapy Smith" arglose Goldsucher in Skagway, Alaska, wo er ein Telegrafenamt eröffnete, obwohl die Kabelverbindung zur Außenwelt nach wenigen Metern im Schnee endete. Zu Ehren des Gangsters, der am 8. Juli 1898 erschossen wurde, riefen Angehörige in den Siebzigerjahren in Skagway die "Totenwache von Soapy Smith" aus. Im Zentrum des auch außerhalb Alaskas zelebrierten Rituals: ein Toast um 21.15 Uhr Ortszeit, der da lautet: "Here's to Soapy's Ghost."
I scream, you scream, we all scream for Ice cream! Seit den Neunzigerjahren wird in den USA am 23. Juli der "Vanilleeis-Tag" gefeiert. Wer diese Sorte nicht mag, lässt den "National Vanilla Ice Cream Day" einfach an sich vorbeiziehen und kapert die Kühltruhe wahlweise am 7. Juni ("National Chocolate Ice Cream Day"), am 15. Januar ("National Strawberra Ice Cream Day") oder aber am 7. Februar - da ist nämlich "Eis-zum-Frühstück-Tag ("Ice Cream for Breakfast Day").
Ran an die Schaufel! Ab ans Meer, in den heimischen Sandkasten, auf die Baustelle: Am 11. August ist "Spiel-im-Sand-Tag". Wer den US-amerikanischen Jux-Tag in den Neunzigerjahren ausgerufen hat? Unklar.
Wider die gesellschaftliche Ächtung: Jeweils am 2. Juni begehen Prostituierte in aller Welt den "Internationalen Hurentag" ("International Sex Workers' Day"). Den Aktionstag gibt es seit 1975, als rund 100 Sexarbeiterinnen im französischen Lyon eine Kirche besetzten und in den Streik traten. Damit wollten sie auf ihre miserablen Arbeitsbedingungen aufmerksam machen und gegen gesellschaftliche Ächtung protestieren.
Fliegende Untertassen: Der US-Geschäftsmann und Hobbypilot Kenneth Arnold flog am 24. Juni 1947 die Rocky Mountains entlang. Was er aus dem Fenster seiner einmotorigen Maschine sah: Neun sichelförmige, silbrig gleißende Flugobjekte rauschten in rund 20 Kilometer Entfernung an ihm vorbei - sie sollten als "fliegende Untertassen" in die Geschichte eingehen und einen beispiellosen Ufo-Hype einleiten. Arnold zu Ehren begehen Ufologen am 24. Juni den "Tag des Ufos". Andere wiederum zelebrieren den "World UFO Day" am 2. Juli: An jenem Tag stürzte, ebenfalls 1947, ein angebliches Ufo in der Nähe der US-Kleinstadt Roswell in New Mexico ab. Das Foto zeigt vier in Formation fliegende, eiförmige Objekte über der Stadt Salem im US-Bundesstaat Massachusetts. Die angeblichen Ufos wurden von einem Kameramann der amerikanischen Küstenwache am 16. Juli 1952 beobachtet.
Raus damit: Er ist genauso alt wie der Weltknuddeltag und sicher ebenso gesund - der "Internationale Tag der Frustrationsschreie", begründet 1986 vom US-Schauspieler Thomas Roy und seiner Frau Ruth. Gebrüllt werden soll kontrolliert, nämlich am 12. Oktober um Punkt 12 Uhr Greenwich Mean Time - und zwar für genau 30 Sekunden. Das amerikanische Paar zeichnet sich übrigens durch eine schier unfassbare Produktivität in Sachen Feiertage aus. So haben die beiden unter anderem den "Ändere-deinen-Namen-Tag" (13. Februar), den "Tag der sinnlosen Anrufbeantworternachrichten" (30. Januar) und den "Ohne-Socken-Tag" (8. Mai) gestartet. Tipp für alle, die es ihnen gleichtun wollen: Den 26. März hat das Ehepaar Roy zum "Erfinde-Deinen-eigenen-Feiertag-Tag" erklärt.
Foto: imagoLinkshänder aller Länder, vereinigt euch! Was haben US-Präsident Barack Obama, Queen Elizabeth, Nicole Kidman und Eminem gemeinsam? Nicht viel, nur dass sie Linkshänder sind. Ihnen zu Ehren läuft am 13. August der Internationale Linkshändertag, ausgerufen 1976 von Dean R. Campbell, Begründer der Organisation "Lefhanders International". Er wolle "die Menschen daran erinnern, mit welchen Unannehmlichkeiten Linkshänder jeden Tag zu kämpfen haben", so Campbell 1983 in einem Interview. Drei Jahre später demonstrierte Diego Maradona, was linke Hände alles können: Die "Hand Gottes", mit der er bei der WM 1986 sein legendäres Tor gegen England landete, war seine linke.
Foto: epa Matthew Cavanaugh/ picture-alliance/ dpaRaus damit: Er ist genauso alt wie der Weltknuddeltag und sicher ebenso gesund - der "Internationale Tag der Frustrationsschreie", begründet 1986 vom US-Schauspieler Thomas Roy und seiner Frau Ruth. Gebrüllt werden soll kontrolliert, nämlich am 12. Oktober um Punkt 12 Uhr Greenwich Mean Time - und zwar für genau 30 Sekunden. Das amerikanische Paar zeichnet sich übrigens durch eine schier unfassbare Produktivität in Sachen Feiertage aus. So haben die beiden unter anderem den "Ändere-deinen-Namen-Tag" (13. Februar), den "Tag der sinnlosen Anrufbeantworternachrichten" (30. Januar) und den "Ohne-Socken-Tag" (8. Mai) gestartet. Tipp für alle, die es ihnen gleichtun wollen: Den 26. März hat das Ehepaar Roy zum "Erfinde-Deinen-eigenen-Feiertag-Tag" erklärt.
Foto: imagoLinkshänder aller Länder, vereinigt euch! Was haben US-Präsident Barack Obama, Queen Elizabeth, Nicole Kidman und Eminem gemeinsam? Nicht viel, nur dass sie Linkshänder sind. Ihnen zu Ehren läuft am 13. August der Internationale Linkshändertag, ausgerufen 1976 von Dean R. Campbell, Begründer der Organisation "Lefhanders International". Er wolle "die Menschen daran erinnern, mit welchen Unannehmlichkeiten Linkshänder jeden Tag zu kämpfen haben", so Campbell 1983 in einem Interview. Drei Jahre später demonstrierte Diego Maradona, was linke Hände alles können: Die "Hand Gottes", mit der er bei der WM 1986 sein legendäres Tor gegen England landete, war seine linke.
Foto: epa Matthew Cavanaugh/ picture-alliance/ dpaMelden Sie sich an und diskutieren Sie mit
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