
Willy Brandt: Kleine Hilfe unter Freunden
Neue Archivfunde USA zahlten heimlich Geld an Willy Brandt
Die US-Besatzungsmacht hat in den Fünfzigerjahren den späteren Kanzler und SPD-Vorsitzenden Willy Brandt im innerparteilichen Machtkampf mit hohen Zahlungen unterstützt.
So ließen die Amerikaner 1950 dem damaligen Westberliner Bundestagsabgeordneten 200.000 Mark zukommen, was etwa einem Drittel der jährlichen SPD-Mitgliedsbeiträge in Berlin entsprach. Wie der SPIEGEL berichtet, sei später noch mehr Geld geflossen. Das geht aus Archivunterlagen hervor.
Die Amerikaner förderten Brandt, weil er zu einer Gruppe Berliner Sozialdemokraten um den Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter zählte, die eine Westintegration der jungen Bundesrepublik befürwortete. In der SPD war dieser Kurs damals umstritten.
Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels stand, die Zahlungen an Willy Brandt stammten von der CIA. Das ist nicht korrekt. Das Geld, um das es hier geht, stammte aus dem Marshall-Plan.