OP-Masken und FFP2 So trägt und reinigt man sie richtig
Von nun an wird man diesen Maskentyp häufiger sehen: Die medizinische Maske. Bund und Länder haben verordnet, dass in Geschäften, Bussen und Bahnen FFP2 oder sogenannte OP-Masken getragen werden müssen. Alltagsmasken aus Stoff mit einem geringeren Virenschutz sind an diesen Orten nicht mehr ausreichend.
Nina Weber, DER SPIEGEL Gesundheit
Das sind keine Medizinprodukte. Sie müssen keinen bestimmten Standards genügen, wie die medizinischen Masken, die jetzt Pflicht werden. Und da gibt es im Wesentlichen zwei Dinge: Zum einen gibt es Masken, die kennt man mindestens aus Ärzte- und Krankenhausserien und jetzt dann demnächst auch auf dem eigenen Gesicht, wenn man sie nicht schon vorher benutzt hat und FFP2-Masken. FFP2-Masken sind übrigens, wenn sich jetzt jemand fragt: Aber was ist mit N95 oder KN95? Sind das ganz andere Masken? Nee, ist es nicht. Das sind andere Standards aus anderen Ländern, die aber sehr ähnlich sind wie die FFP2-Maske.
Sowohl die OP- als auch die FFP2-Masken sind durch medizinische Tests geprüft. Ihre Merkmale sind bestimmte Materialien, die in ihnen verarbeitet sind. So befindet sich im Maskeninneren ein spezielles Filtervlies, das die Viren filtert. Bei der FFP2-Maske ist dieses noch ausgeprägter. Sie filtert mindestens 94 Prozent der Partikel aus der Luft.
Die elektrostatische Anziehung der Fasern sorgt dafür, dass auch sehr kleine Viren nicht durch das Vlies durchwandern, sondern an den Fasern im Inneren festgehalten werden. Dabei kann es bei den FFP2-Masken zu qualitativen Unterschieden kommen. Worauf ist also beim Kauf zu achten? Nina Weber empfiehlt, sich in der Apotheke beraten zu lassen und sagt:
Nina Weber, DER SPIEGEL
Am Preis kann man nicht festmachen, ob es eine gute oder eine schlechte Maske ist, die FFP2-Masken haben, das kann man hier sehen: Die haben so ein CE-Zeichen drauf. Und auch eine Nummer. Und das sollte auf jeden Fall aufgedruckt sein. Da kann man theoretisch auch noch nachforschen und herausfinden, wer das geprüft hat.
Ist die Maske gekauft, muss sie natürlich noch korrekt aufgesetzt werden, damit sie Träger und andere Menschen gut schützt.
Nina Weber, DER SPIEGEL
Wichtig ist: wir fangen mal mit der OP Maske an. Die hat hier oben ja auch einen Nasenbügel, dass man diesen Nasenbügel andrückt, damit die Maske hier oben auch dicht sitzt. Weil wenn man das nicht macht und hier ist alles offen, dann schließt die Maske nicht ordentlich. Sie soll auch an den Seiten einigermaßen schließen. Das funktioniert bei mir nur so halb gut, muss man sagen. Ich komme mir mit einem Finger dahinter. Ich glaube, so soll es in Wirklichkeit nicht sein. Da muss man dann eben gucken, ob man eine passende Maske bekommt. Wenn ich sie ein bisschen länger ziehe, wird es besser. Das ist die OP Maske. Was ich jetzt falsch gemacht habe. Ich drücke die ganze Zeit drauf rum. Das nicht tun.
Bei der FFP2-Maske ist das ähnlich. Auch die hat oben so einen Bügel, den man dann hier festdrückt und die sitzt schon relativ gut rund rum, könnte man denken. Bei mir ist sie aber hier unten nicht ganz dicht. Und das ist tatsächlich etwas, was ich jetzt auch von Experten gehört habe, dass das Problem bei FFP2 Masken ist. Wenn die nicht gut sitzen, dann schützen die sehr schlecht. Weil die sind eben gut da drin zu filtern, was dazu führt, dass es auch ein bisschen schwieriger ist dadurch zu atmen. Der Widerstand ist größer und wenn man dann irgendwo eine undichte Stelle hat, dann atmet man nur noch durch die undichte Stelle, weil da ein ordentlicher Luftfluss passiert und an den anderen Stellen nicht. Das ist bei den OP-Masken nicht so schlimm, weil da der Widerstand nicht so groß ist. Und deswegen ist eine undichte FFP2-Maske wirklich ein Problem.
Nicht nur beim Tragen sondern auch beim Reinigen ist der Umgang mit der medizinischen Maske komplizierter als bei der alltäglichen Stoffmaske. Das Waschen in der Waschmaschine ist nicht möglich, da sonst die Elektrostatik der Maske zerstört würde. Aber es gibt einen Tipp:
Nina Weber, DER SPIEGEL
Bei den FFP2 Masken, oder das kann man sicher auch mit den OP-Masken machen, ist eine gute Möglichkeit, dass man sie tatsächlich bei Raumluft eine Woche trocknen lässt. Dafür braucht man natürlich einen Platz, wo man sie hinhängt. Und auch bitte nicht über die Heizung. Das muss man auch sagen, weil, wenn man sie direkt über die Heizung packt, wo es dann vielleicht irgendwie muckelige 30, 40 Grad gibt. Das ist dann so eine Temperatur, da wachsen dann Bakterien und Pilze drin. Da hat man dann ja nichts von, dass man kein Corona hat. Aber man fängt sich etwas anderes ein. Also aus Hygienegründen tatsächlich einfach Raumluft. Das ist das, was empfohlen wird und eine ganze Woche lang. Danach sollte darauf nichts mehr infektiös sein oder leben.
Knifflig wird es außerdem für Bartträger. Bei Ihnen schützt die FFP2-Maske leider nicht ausreichend:
Nina Weber, DER SPIEGEL
Selbst wenn es nur längere Bartstoppeln sind -, dann ist da auf jeden Fall Luftraum. Selbst wenn jemand das Gefühl hat, das wird schon funktionieren. Tut es nicht. Da kann man nur sagen, also dann wahrscheinlich lieber die andere Maskenform nehmen, die dann auch suboptimal ist. Man kann natürlich auch sagen, vielleicht ist auch mal ein neuer Look okay und der Bart kann mal eine Weile ab. Aber das muss dann jeder selber entscheiden.
Bei allen Tipps und Tricks zu den verordneten OP- und FFPS-Masken,eine Regel gilt nach wie vor: mindestens 1,5 Meter Abstand halten zu den Mitmenschen – auch mit einer medizinischen Maske.