Psyche Wer um seinen Job fürchtet, bekommt eher Asthma

Asthma-Patientin mit Inhalator: Stress gilt als ein Risikofaktor
Foto: CorbisAsthma entwickelt sich häufig schon im Kindesalter, doch auch Erwachsene können plötzlich daran erkranken. Ein internationales Forscherteam berichtet jetzt von einem möglichen Risikofaktor fürs Entstehen der Atemwegserkrankung, der zunächst überraschend klingt: die Angst vor Jobverlust.
Frühere Studien deuteten bereits darauf hin, dass auch die Gesundheit von Menschen leide, die ihren Job bedroht sehen, schreiben die Forscher um Adrian Loerbroks von der Universität Düsseldorf. Sie würden ihre Gesundheit selbst schlechter einschätzen, eher unter psychischen Problemen leiden und häufiger Herzkreislauferkrankungen entwickeln. Ursache dafür seien zum einen Stress und zum anderen eine verstärkte Neigung zu ungesunden Verhaltensweisen, beispielsweise Rauchen, in der belasteten Situation.
Um herauszufinden, ob die Angst vor Jobverlust auch das Asthmarisiko erhöht, werteten Loerbroks und Kollegen Daten von 7031 Menschen aus, die im Rahmen des Sozio-oekonomischen Panels befragt worden waren.
Das Asthmarisiko war insgesamt gering
Die Befragten hatten im Jahr 2009 angegeben, dass sie einen Job haben und bei ihnen nie Asthma diagnostiziert wurde, 2011 bejahten 105 eine solche ärztliche Diagnose. 1,5 Prozent der Teilnehmer waren also in dieser Zeit an Asthma erkrankt.
Alle Teilnehmer wurden gefragt, für wie wahrscheinlich sie es hielten, dass sie in den kommenden zwei Jahren ihren Job verlieren würden - von null bis 100 Prozent. Wer hier mehr als 50 Prozent angab, hatte ein rund 60 Prozent höheres Risiko, Asthma zu entwickeln als die Teilnehmer, die weniger als 50 Prozent genannt hatten.
Die Menschen, die stärkere Angst vor Jobverlust hatten, rauchten häufiger, trieben weniger Sport, tranken allerdings auch seltener Alkohol und litten öfter unter Depressionen. Doch diese Faktoren allein erklärten nicht den Anstieg das Asthmarisikos, schreiben die Forscher im "Journal of Epidemiology and Community Health" . Sie vermuten, dass insbesondere der mit der Sorge einhergehende andauernde Stress die Entwicklung der Atemwegserkrankung antreibt.
Bei Gesundheitsinformation.de finden Sie mehr Informationen zu den Ursachen und der Therapie von Asthma.