Tod in Lagos Ebola-Virus erreicht Nigeria

Es ist der erste Fall einer Ebola-Erkrankung in Nigeria: Ein 40-jähriger Mann ist positiv auf den lebensgefährlichen Erreger getestet worden. Kurz darauf starb er.
Vorsichtsmaßnahmen am staatlichen Krankenhaus in Kenema in Sierra Leone: Angst vor dem lebensgefährlichen Ebola-Virus

Vorsichtsmaßnahmen am staatlichen Krankenhaus in Kenema in Sierra Leone: Angst vor dem lebensgefährlichen Ebola-Virus

Foto: REUTERS

Lagos - Das lebensbedrohliche Ebola-Virus ist in der nigerianischen Millionenstadt Lagos angekommen. Der Mann, der am Donnerstag auf den Erreger untersucht wurde, ist tot. Der Test sei positiv ausgefallen, sagte der nigerianische Gesundheitsminister Onyebuchi Chukwu. Mehrere Labore außerhalb Nigerias hätten das Ergebnis der Blutproben, die im Universitätsklinik Lagos untersucht wurden, bestätigt. Damit ist der 40-Jährige der erste Fall einer Ebola-Erkrankung im westafrikanischen Staat Nigeria.

Der Tote stammt aus Liberia und arbeitete dort den Angaben zufolge als Berater im Finanzministerium. Am Sonntag war er nach Lagos geflogen und am Flughafen kollabiert. In einer privaten Klinik in der Region Obalende wurde er untersucht und unter Quarantäne gestellt. Am Freitagmorgen starb er dort.

Wie bereits am Donnerstag bekannt wurde, stehen 30 weitere Personen im Verdacht, sich möglicherweise mit dem Virus infiziert zu haben. Sie alle hatten Kontakt mit dem infizierten Mann.

Ebola breitet sich in Liberia und Sierra Leone aus

Seit Februar breitet sich das Ebola-Virus auf dem afrikanischen Kontinent aus. Mehr als 600 Menschen in Guinea, Liberia und Sierra Leone sind bereits durch Ebola gestorben. In Sierra Leone sorgt ein aktueller Fall gerade für Aufsehen: Mitten in der allgemeinen Angst vor dem Ebola-Virus ist dort eine infizierte Frau von ihren Verwandten aus dem Krankenhaus entführt worden. Radiosender in ganz Sierra Leone bitten um Hilfe bei der Suche nach der 32-Jährigen, sie gilt als "Risiko für alle".

Ebenfalls in Sierra Leone erkrankte einer der bekanntesten Ärzte, der sich um Ebola-Patienten kümmerte, selbst. Sheik Humarr Khan sei ein nationaler Held, sagte der Gesundheitsminister des Landes.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Alarm geschlagen: In Sierra Leone und Liberia ist die Lage weiterhin prekär, wie sie vor Kurzem erklärte. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen schreibt in einer aktuellen Pressemitteilung, dass die Ebola-Epidemie sich weiter ausbreite. Demnach wurden in Westafrika bisher insgesamt 1093 Krankheitsfälle registriert. Deshalb stocke Ärzte ohne Grenzen die medizinische Hilfe in den am schwersten betroffenen Gebieten auf.

Die Chronologie der Ebola-Epidemie in Westafrika

jbe/Reuters
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