Gefährliches Virus Mehr als 600 Ebola-Tote im Kongo

Die WHO hofft, die Ebola-Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo bald in den Griff zu bekommen. Mittlerweile sind in dem Land bereits mehr als 600 Menschen an den Folgen der Krankheit gestorben.
Foto: Olivia Acland/ REUTERS

Ebolaviren zählen zu den gefährlichsten Erregern der Welt. Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind bereits mehr als 600 Menschen an der Krankheit gestorben. Bislang hätten sich in der Provinz Nord-Kivu 960 Menschen mit dem hoch gefährlichen Virus angesteckt, erklärte das kongolesische Gesundheitsministerium. Rund 300 Menschen seien nach der Behandlung unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen wieder genesen.

Seit August erhielten in der Region zudem rund 90.000 Menschen einen experimentellen Impfstoff gegen Ebola, wie das Ministerium weiter erklärte.

Die Zahl der Neuansteckungen war zuletzt deutlich zurückgegangen. Aus diesem Grund hofft die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Epidemie innerhalb der nächsten sechs Monate unter Kontrolle zu bekommen. Der Ausbruch in Nord-Kivu ist der bislang zweitschwerste der gefährlichen Krankheit. Bei der bisher folgenschwersten Epidemie in Westafrika kamen 2014/2015 mehr als 11.000 Menschen ums Leben.

Misstrauen gegenüber den Helfern

In dem instabilen Gebiet im Osten des Landes sind mehrere bewaffnete Gruppen aktiv, viele Orte sind daher für Helfer nicht zugänglich. Die Bevölkerung ist den Helfern gegenüber vielerorts auch feindlich eingestellt.

Das liegt unter anderem an einem seit Langem bestehenden Misstrauen gegenüber den Behörden sowie der Tatsache, dass Helfer wegen der prekären Sicherheitslage teils militärisch auftreten.

Im Februar war es der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zufolge zu einer Attacke auf ein Ebola-Behandlungszentrum in Butembo im Osten der Demokratischen Republik gekommen. Laut dem Gesundheitsministerium des Landes flohen etliche Patienten vor den Angreifern.

"Dieser Angriff hat nicht nur die Leben von Ebola-Patienten und ihren Familien in Gefahr gebracht, sondern auch die der Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen und vom Gesundheitsministerium", kritisierte Hugues Robert von Ärzte ohne Grenzen. Die bewaffneten Angreifer hatten sich ein Feuergefecht mit Sicherheitskräften geliefert.

bam/dpa
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