Woran leidet unser Gesundheitssystem? Einer muss es wissen: Eckart von Hirschhausen. Deutschlands bekanntester Arzt praktiziert jetzt auf offener Bühne. In seiner Videosprechstunde "Faktencheck Gesundheit" enthüllt er die Abgründe des Medizinbetriebs.
Könnte diese intensive Nutzung des Gesundheitssystems etwas damit zu tun haben, dass die mehr als 300 Milliarden Euro, die diesem System jährlich zur Verfügung stehen, nicht auszureichen scheinen? Der Arzt und Medizinkabarettist Eckart von Hirschhausen hat darauf eine eindeutige Antwort: Ja, es hat etwas damit zu tun.
Der Großteil der Untersuchungen und Behandlungen ist gerechtfertigt, das stellt Hirschhausen nicht in Frage. Doch die ständige Verfügbarkeit technischer Methoden verführe Ärzte wie Patienten dazu, auch Dinge zu tun, die medizinisch nicht notwendig sind - und ein Risiko in sich bergen.
Weniger ist mehr
Für den "Faktencheck Gesundheit" der Bertelsmann-Stiftung fasst Hirschhausen im Video "Weniger ist mehr" anschaulich zusammen, wieso Ärzte und Patienten nicht unbedingt Gutes tun, wenn sie alles Machbare tatsächlich nutzen: Eine Vielzahl von Tests ist nicht nur unnötig, sondern kann Schäden und Beschwerden erst hervorrufen, wenn zum Beispiel bei einer Untersuchung ohne Anlass etwas gefunden wird, das gar keine Symptome hervorruft - aber zu einem weiteren Eingriff führt.
Dabei geht es nicht darum, Patienten bei Beschwerden teure Methoden vorzuenthalten. Doch das Untersuchen von Menschen ohne Probleme, nur weil es technisch möglich ist, der Check-up aus reiner Vorsicht, das gelte es zu verhindern.
Neben dem Video stellt "Faktencheck Gesundheit" auch einen Merkzettel bereit, den Patienten vor dem Arztbesuch ausfüllen können - damit ihnen die wichtigsten Fragen nicht erst dann einfallen, wenn sie die Praxis schon wieder verlassen haben.