Bewegungserkrankung Was ist eine fokale Dystonie?

Die Golferkrankheit Yips wird selten durch eine neurologische Störung ausgelöst, die fokale Dystonie. Auch Profimusiker kennen das Leiden. Was es damit auf sich hat und wie eine Therapie aussieht.
Strecken und Dehnen: Bei einer Dystonie ist eine Bewegungstherapie sinvoll

Strecken und Dehnen: Bei einer Dystonie ist eine Bewegungstherapie sinvoll

Foto: Corbis

Was ist eine fokale Dystonie?

Bei einer Dystonie handelt es sich um eine Bewegungserkrankung, die vermutlich durch Störungen der für die Steuerung der Motorik zuständigen Hirnzentren entsteht. Den Betroffenen ist es plötzlich nicht mehr möglich, bestimmte Bewegungen der Feinmotorik sauber durchzuführen, es kommt etwa zu unkontrollierbaren Muskelkontraktionen.

Ursachen

Die Krankheit kann durch große Spezialisierung und eine hohe Übungsdichte entstehen - dann kommt es zu einer Überlappung der zuständen Hirnareale. Sie kann bei Berufen und Tätigkeiten auftreten, bei denen ein hohes Maß an Präzision und Übung gefordert ist, etwa bei Uhrmachern, Chirurgen und vor allem Musikern.

Häufigkeit

Die Krankheit kommt selten vor und kann die vielen Yips-Fälle bei Golfern allein nicht erklären. Ungefähr ein Prozent aller professionellen Musiker ist betroffen. Gerechnet auf die Gesamtbevölkerung gibt es 2,4 Fälle pro Jahr auf 100.000 Einwohner.

Therapie

Fokale Dystonie kann therapiert werden: Dabei wird das Nervengift Botox in die Muskeln gespritzt. Es hemmt die Muskeltraktionen und somit die Symptome. Allerdings muss die Behandlung regelmäßig wiederholt werden. Zusätzlich kann die Krankheit mit gezielten Übungen und weiteren physiotherapeutischen Maßnahmen behandelt werden. Die fehlgeleitete Motorik soll so neu kalibrieren werden.

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