Haartransplantation Medizintourismus in der Türkei boomt

Für eine günstige Haartransplantation reisen viele Männer in die Türkei. Doch der Medizintourismus birgt Risiken.
Oben ohne: Nicht jeder ist glücklich mit der Glatze

Oben ohne: Nicht jeder ist glücklich mit der Glatze

Foto: Patrick Pleul / dpa

Bei acht von zehn Männern lichtet sich das Kopfhaar im Laufe des Lebens deutlich. Eine immer häufiger gewählte Alternative zur Glatze: die Haartransplantation. Fußballtrainer Jürgen Klopp hat's getan, FDP-Politiker Christian Lindner und auch Nationalkicker Benedikt Höwedes.

Die Schönheitsoperation kostet allerdings mehrere Tausend Euro. Auf der Suche nach einem günstigen Anbieter reisen Männer aus Deutschland deshalb immer häufiger in die Türkei - dort wird der Eingriff deutlich günstiger angeboten.

(Mehr zum Thema finden Sie hier im neuen SPIEGEL.)

Wie der SPIEGEL berichtet, sind im Jahr 2013 rund 360.000 Menschen aus aller Welt für einen medizinischen Eingriff in die Türkei gereist - rund 390 Prozent mehr als im Jahr 2008. 16 Prozent von ihnen - also knapp 58.000 - kamen aus Deutschland.

Die türkische Regierung hat große Pläne

In den kommenden drei Jahren sollen sich die Umsätze im Medizintourismus noch einmal verdreifachen, plant die türkische Regierung. Die Haartransplantation gilt dabei als "Lokomotive der Branche".

Rund 500 Anbieter für Haartransplantationen gibt es zurzeit in der Türkei. Einige davon sind sicher exzellent, andere jedoch mangelhaft. Im SPIEGEL berichtet ein Patient aus Deutschland, der inzwischen fast 12.000 Euro ausgegeben hat, um der Glatze zu entgehen - und dabei in Istanbul an Pfuscher geraten ist.

Wie jede Operation birgt eine Haartransplantation Risiken. Zum einen kann der Eingriff schlicht erfolglos bleiben, wenn nicht ausreichend verpflanzte Haarfollikel gedeihen. Zudem können sich durch den Eingriff verursachte Wunden entzünden. Bei der sogenannten Streifenmethode bleibt zudem eine Narbe zurück, die im Idealfall dünn wie ein Bleistiftstrich ist. Wird beim Eingriff gepfuscht, kann sie jedoch auch deutlich breiter sein und sogar ein dauerhaftes Spannungsgefühl am Kopf verursachen.

Anmerkung der Redaktion: In einer frühren Version des Artikels stand, im Jahr 2013 rund 360.000 Menschen aus aller Welt für eine Haartransplantation in die Türkei gereist. Tatsächlich bezieht sich die Zahl auf die insgesamt ins Land gereisten Medizin-Touristen.

wbr

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