Influenza Grippe grassiert in diesem Winter besonders heftig

Mehr als 42.000 neue Infektionen in nur einer Woche, Tausende Betroffene im Krankenhaus: Die Zahl der Grippefälle ist in Deutschland erneut gestiegen.
Grippe, 9. Kalenderwoche (Grün steht für "geringfügig bis moderat erhöhte Aktivität", Orange für "deutlich", Rot für "stark")

Grippe, 9. Kalenderwoche (Grün steht für "geringfügig bis moderat erhöhte Aktivität", Orange für "deutlich", Rot für "stark")

Foto: Arbeitsgemeinschaft Influenza

In Deutschland haben sich in diesem Winter deutlich mehr Menschen mit Grippe infiziert als in den Vorjahren. Allein in der vergangenen Woche wurden 42.400 Fälle mittels Labordiagnostik bestätigt, berichtet die Arbeitsgemeinschaft Influenza  vom Robert Koch-Institut (RKI). Das sind noch mal deutlich mehr als in der Woche davor, in der 38.700 Fälle gemeldet wurden.

Die Situation hat sich in einigen Regionen jedoch etwas entspannt. Ende Februar war die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen fast überall in Deutschland stark erhöht, mittlerweile hat sie in einigen Teilen des Landes wieder abgenommen - beispielsweise in Schleswig-Holstein, Hessen und Bayern.

Grippe in Kalenderwoche 8 (l.) und 9 (r.): Grün steht für "geringfügig bis moderat erhöhte Aktivität", Orange für "deutlich", Rot für "stark"

Grippe in Kalenderwoche 8 (l.) und 9 (r.): Grün steht für "geringfügig bis moderat erhöhte Aktivität", Orange für "deutlich", Rot für "stark"

Foto: Arbeitsgemeinschaft Influenza

Insgesamt sind in dieser Saison rund 165.500 Menschen nachweislich an Grippe erkrankt. Zum Vergleich: Im vergangenen Winter gab es in der gesamten Saison rund 50.000 bestätigte Fälle weniger, obwohl auch die Grippewelle 2016/2017 heftig ausfiel.

Bei rund 27.000 Menschen verlief die Erkrankung in diesem Winter so schwer, dass sie ins Krankenhaus kamen. Vor allem Ältere waren betroffen. Bundesweit starben nachweislich 358 Patienten an der Grippe, 84 Prozent der Todesopfer waren mindestens 60 Jahre alt.

Außerdem registrierte das RKI Dutzende Ausbrüche mit mehr als fünf Fällen in Krankenhäusern, Kindergärten, Schulen und Alten- und Pflegeheimen. Die Dunkelziffer der Infektionen und Todesfälle ist hoch, weil bei Weitem nicht alle mit dem Virus verbundenen Fälle als solche erkannt und im Labor bestätigt werden.

In diesem Jahr haben Influenza-B-Viren der Yamagata-Linie drei Viertel der Erkrankungen ausgelöst - eine Virusvariante, vor der der gängige Impfstoff nicht direkt schützt. Experten empfehlen deshalb einen Vierfachimpfstoff, der jedoch bisher nicht von allen gesetzlichen Krankenkassen erstattet wird.

Die jährliche Schutzimpfung wird unter anderem für alle ab 60-Jährigen, für viele chronisch Kranke und für Schwangere (ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel) empfohlen. Des Weiteren wird die Impfung auch Menschen nahegelegt, die ein größeres Risiko haben, im Krankheitsfall andere anzustecken, medizinischem Personal zum Beispiel.

koe/dpa
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