Mitteilung des Gesundheitsministeriums
Krankenkassen bezahlen Test auf Coronavirus
Sieben Menschen sind in Deutschland am Coronavirus erkrankt. Wer zur Risikogruppe gehört und sich auf den Erreger testen lassen will, wird von seiner Krankenkasse unterstützt.
Testkosten auf das Coronavirus werden von den Krankenkassen übernommen
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/ dpa
Tests auf das neuartige Coronavirus werden nun in Deutschland von den Krankenkassen bezahlt. Darauf haben sich Kassen und Ärzte geeinigt, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte. Die Kostenübernahme gilt ab diesem Samstag. Auch Ärzte, die sich testen lassen, müssen die Kosten nicht selbst tragen.
Die Kassenärztliche Vereinigung betonte, dass die Kosten für Tests nur bei jenen Patienten übernommen werden, die nach der Definition des Robert Koch-Instituts zur Risikogruppe gehören. Zu den Kriterien zählen unter anderem ein kürzlicher Aufenthalt in China und Symptome einer Lungenerkrankung.
Ab Samstag greift laut Mitteilung des Gesundheitsministeriums auch eine bereits angekündigte neue Meldepflicht für Ärzte, Krankenhäuser und Labore. Sie müssen nun schon begründete Verdachtsfälle auf das Coronavirus an das Gesundheitsamt melden und nicht wie bisher nur bestätigte Fälle.
122 Tests negativ
Nach den bisher sechs Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ergaben derweil weitere Tests bei der betroffenen Firma Webasto im Landkreis Starnberg eine weitere Erkrankung. Dies teilte das bayerische Gesundheitsministerium mit. Demnach seien insgesamt 127 Tests von Mitarbeitern der Firma Webasto negativ ausgefallen, einer positiv. Testergebnisse von weiteren untersuchten Menschen sollen demnächst folgen.
Somit sind es derzeit insgesamt sieben bekannte Coronavirus-Fälle in Deutschland. Alle Betroffenen befanden sich nach Ärzteangaben in einem stabilen Zustand.
Am Nachmittag war zunächst der sechste Fall bestätigt worden. Dabei handelt es sich um das Kind eines Mannes aus dem Landkreis Traunstein, dessen positiver Befund am Donnerstagabend bekannt geworden war. Sein Kind hat sich bei ihm angesteckt. Der Mann ist wie die vier anderen infizierten Erwachsenen ebenfalls Mitarbeiter der Firma Webasto.
Webasto-Chef Holger Engelmann hatte zuletzt im SPIEGEL-Interview die Ausgrenzung seiner Mitarbeiter beklagt. Das geschehe zwar nicht aus bösem Willen. Er wünsche sich allerdings einen "reflektierteren Umgang" der Menschen mit dem Thema.