Leben ohne Brille? Risiken und Nebenwirkungen beim Augenlasern

Brillen und Kontaktlinsen sind vielen lästig. Also weg mit dem Übel - und ab unter den Laserstrahl. Zwar gilt die Lasik-OP als weitgehend sicher und effektiv. Doch sie birgt auch Risiken, und Patienten haben mit einigen Nebenwirkungen zu kämpfen. Die wichtigsten Informationen im Überblick.
Auge als Bühnenbild in Bregenz (Archivfoto): Eine Lasik-Operation sollte gut überlegt sein

Auge als Bühnenbild in Bregenz (Archivfoto): Eine Lasik-Operation sollte gut überlegt sein

Foto: A3419 Stefan Puchner/ dpa

Wie funktioniert die Lasik-OP?

Die sogenannte Laser-in-situ-Keratomuleusis (Lasik) ist eine OP-Methode, bei der Ärzte die Hornhaut des Patienten so abtragen, dass er anschließend wieder scharf sehen kann: Eine bestehende Fehlsichtigkeit bis zu 8 Dioptrien lässt sich damit korrigieren. Mit einem Hobel schneidet der Operateur zunächst ein dünnes Hornhautscheibchen ab. Diesen "Flap" klappt er dann wie einen Buchdeckel zur Seite weg. Verwendet der Arzt statt des Hobels einen Laser, spricht man von Femto-Lasik. Anschließend werden die tieferen Hornhautschichten mit Hilfe eines Laserstrahls abgeflacht oder abgetragen - also stark verdünnt. Nach der OP wird der Flap wieder zurückgeklappt. Er wächst von selbst wieder fest. Allerdings verliert die Hornhaut dabei ihre mechanische Widerstandskraft. Das lässt sich auch durch moderne Verfahren nicht ändern.

Der Eingriff ist vergleichsweise schnell und schmerzfrei, die meisten Patienten sind bereits am nächsten Tag nach der OP wieder voll einsatzfähig.

Welche Nebenwirkungen hat der Eingriff?

Zahlreiche Patienten klagen über trockene Augen und Fremdkörpergefühle nach der OP. Hinzu kommen Blendeffekte in der Nacht, die den Patienten so stark beeinflussen, dass er nicht mehr Autofahren kann. Auch störende Lichterscheinungen, sogenannte Halos, kommen nach einer Lasik-Operation häufig vor. Meistens verschwinden diese Beschwerden innerhalb der ersten drei Monate. Doch bei Korrekturen über fünf Dioptrien bleiben gewisse Beschwerden bestehen. Einige Patienten müssen wegen der Blendungen dauerhaft ihr Auto in der Dunkelheit stehen lassen. Das Risiko dafür liegt bei Korrekturen von -1 bis 5 Dioptrien bei 1:200.000. Bei Korrekturen bis acht Dioptrien liegt es schon bei vier bis fünf Prozent.

"Fehler wie Blendempfindlichkeit im Dunkeln entstehen weniger durch Fehler bei der Operation als vielmehr dadurch, dass vorher die falschen Weichen eingestellt wurden", erklärt Daniel Kook von der Augenklinik der LMU München. "Es gibt sehr viele unterschiedliche und ausgereifte Behandlungsmethoden. Die Kunst des Augenarztes ist es, die Richtige für den Patienten herauszusuchen."

Für welche Patienten eignet sich der Eingriff?

IInsgesamt gilt: Je größer die Fehlsichtigkeit ist, desto wahrscheinlicher werden Nebenwirkungen. Die Kommission Refraktive Chirurgie KRC des Berufsverbandes der Augenärzte hat daher gewisse Grenzen festgelegt. Verlässlich behandeln lässt sich demnach eine Kurzsichtigkeit bis -8 Dioptrien, eine Weitsichtigkeit bis +4 Dioptrien und eine Stabsichtigkeit, auch Astigmatismus genannt, bis -3 Dioptrien. Bewege man sich im Bereich dieser Indikationen, dann sei die Lasik eine sichere Methode, ist Georg Eckert, Augenarzt und Pressesprecher der Augenärzte, überzeugt. Risikofrei könne eine Operation allerdings nie sein.

Janine van Ackeren

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