Schadstoffe
Stiftung Warentest warnt vor EM-Schminke
Das Ergebnis ist verheerend: Die Stiftung Warentest hat in Fan-Schminke und Fan-Tattoos Schadstoffe entdeckt. Wer trotzdem nicht verzichten möchte, kann das Risiko mit einfachen Tricks reduzieren.
Nur ein kurzer Strich und schon prangt die schwarz-rot-goldene Flagge auf der Wange: Seit dem Sommermärchen 2006 sind Schminkstifte und Klebetattoos fast schon obligatorisch, um sich als Fan zur deutschen Nationalmannschaft zu bekennen. Ein aktueller Bericht der Stiftung Warentest warnt jedoch davor, es mit der Hautverzierung zu übertreiben.
In allen zwölf geprüften Produkten entdeckten die Tester demnach gesundheitskritische, zum Teil verbotene Stoffe. Sie beruhigten die Fans allerdings, es bestehe "kein unmittelbares Gesundheitsrisiko", weil die Fanbemalung normalerweise höchstens bei sieben Spielen zum Einsatz komme. Das siebte Spiel wäre das Finale der EM.
Nicht auf die Lippen, nicht ans Auge
Bei der Überprüfung von sieben EM-Schminken sowie fünf Klebetattoos vergab Stiftung Warentest fünfmal die Note "mangelhaft", fünf Produkte erhielten "ausreichend". Nur zweimal gab es ein "befriedigend": für den Uefa-Schminkstift von Lidl und Tattoos von Kik. Wer trotzdem nicht verzichten möchte, sollte sicherheitshalber Lippen und die Haut um die Augen aussparen. Vorsicht sei auch bei verletzter Haut geboten.
Probleme bereiteten dieses Mal keine verbotenen Farbstoffe, sondern sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Weichmacher, so die Tester weiter. In acht der Produkte fanden die Prüfer das verbotene Naphthalin, das möglicherweise krebserregend ist. Vier enthielten verbotene Weichmacher, die im Verdacht stehen, ähnlich wie Hormone zu wirken und damit die Entwicklung von Hoden und Spermien zu beeinträchtigen.
Bereits bei der WM 2014 hatten Tests mit Fan-Schminke zu verheerenden Ergebnissen geführt. Nachdem in Schminkstiften unter anderem der verbotene Farbstoff Lackrot gefunden wurde, zog das Verbraucherschutzministerium in Baden-Württemberg 14 Produkte aus dem Verkehr. Den Schritt begründete das Ministerium mit Verstößen gegen die europäische Kosmetikverordnung.