China WHO beobachtet rätselhafte Lungenkrankheit

In der chinesischen Millionenstadt Wuhan sind 59 Menschen an einem Lungenleiden erkrankt, dessen Ursache unbekannt ist. Die Weltgesundheitsorganisation hat sich eingeschaltet.
In Hongkong werden Reisende zu ihrem Gesundheitszustand befragt

In Hongkong werden Reisende zu ihrem Gesundheitszustand befragt

Foto: Informationsdienst der Hongkonger Regierung/AP/dpa

Nach weiteren Fällen einer rätselhaften Lungenkrankheit in der zentralchinesischen Millionenmetropole Wuhan hat sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingeschaltet. "Die WHO verfolgt die Situation aufmerksam und steht im engen Kontakt mit den nationalen Behörden in China", hieß es am Montag von der Uno-Behörde in Genf.

Nach Angaben der chinesischen Behörden haben sich inzwischen 59 Menschen infiziert. Sieben der Patienten seien in einem kritischen Zustand. Wie gefährlich die Krankheit ist, war zunächst noch unklar: "Es gibt begrenzte Informationen, um das Gesamtrisiko dieser Häufung von Lungenerkrankungen unbekannter Ursache einzuschätzen", hieß es von der WHO, die bisher für Reisende "keine besonderen Vorkehrungen" empfiehlt. Gut 120 Menschen stünden derzeit unter Beobachtung.

Hongkong hat unterdessen erste Vorsichtsmaßnahmen ergriffen: Am Flughafen wurden Fieber-Messgeräte installiert. Reisende aus Wuhan werden gesondert kontrolliert. In der chinesischen Sonderverwaltungsregion sind bisher 16 Verdachtsfälle gemeldet. Auch in Singapur gibt es nach Presseberichten einen ersten Verdachtsfall. Ein dreijähriges Mädchen, das Wuhan besucht habe, sei in einem stabilen Zustand im Krankenhaus, hieß es.

Weder Grippe, Vogelgrippe noch Sars

Ihren Anfang nahm die mysteriöse Lungenkrankheit wohl auf einem Fischmarkt in der 19-Millionen-Metropole, auf dem auch andere Tiere verkauft werden. Sie gelten als mögliche Virusquelle. Der Huanan-Markt ist inzwischen geschlossen worden und soll gründlich gereinigt werden. Das infizierte Mädchen in Singapur war nach den Presseberichten allerdings nicht auf dem Markt gewesen.

Die Gesundheitskommission von Wuhan berichtete, nach bisherigen Analysen gebe es "keine klaren Beweise" für eine Übertragung von Mensch zu Mensch. Auch sei kein medizinisches Personal infiziert.

Bei der Virus-Erkrankung handele es sich nicht um Grippe, Mers, Vogelgrippe oder Sars, hieß es weiter. Die Untersuchungen, ob es sich um ein neuartiges Virus handelt, dauerten zunächst noch an. Die Fälle werden derzeit als virale Lungenentzündung unbekannter Ursache behandelt.

wbr/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren