Fastentraining So funktioniert Digital Detox

SPIEGEL WISSEN hat ein achtwöchiges Fasten-Training entwickelt, das sich leicht im Alltag umsetzen lässt. Dies ist Teil sechs von acht. Die anderen Teile finden Sie hier.
Wer Fasten lernen will, der muss sich vor allem ums Thema Essen kümmern? Das stimmt nur zum Teil. Viele Ärzte und Fastenleiter empfehlen, während einer mehrtägigen Fastenkur auch in anderen Lebensbereichen das Übermaß an Reizen zu reduzieren. Weniger telefonieren, weniger chatten oder Social Media nutzen, weniger konsumieren, weniger Verabredungen treffen - all dies sind gute Begleitmaßnahmen zum Fasten.
Natürlich nimmt man durch den Verzicht auf Alltagsüberfluss nicht ab oder tut der Gesundheit etwas Gutes. Doch verdichtet sich eine Stimmung, in der man sich bewusster fragt, was und wie viel man braucht - und mit wie viel Input man sich eigentlich wohl fühlt. Deshalb laden wir Sie in dieser Woche dazu ein, ein paar Übungen auszuprobieren, die mit Medienfasten zu tun haben.

DER SPIEGEL
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Wir haben zwei unterschiedliche Aufgaben für Menschen in verschiedenen Lebenssituationen ausgesucht. Überlegen Sie selbst, welcher Medienverzicht eher an Ihren persönlichen Gewohnheiten ansetzt.
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Weniger Smartphone
Versuchen Sie es diese Woche mit Fastenzeiten für den Smartphone-Konsum. Gehen Sie dabei ähnlich vor wie beim "echten" Intervallfasten. Überlegen Sie sich im Vorfeld, welche Stunden des Tages das Handy ausbleiben soll beziehungsweise Sie nicht erreichbar sind: Ist es eher von morgens bis zum frühen Mittag? Oder nach Feierabend ab 18 oder 19 Uhr? Oder machen Sie das Handy mal das ganze Wochenende aus? Suchen Sie sich eine passende Variante aus und versuchen Sie, diese an drei bis vier Tagen beziehungsweise an einem Wochenendtag durchzuhalten. -
Weniger TV oder Serien
Reduzieren Sie Ihre Bildschirmzeiten! Erwachsene in Deutschland kommen leicht auf drei oder vier Stunden Fernsehen pro Tag. Probieren Sie in dieser Woche mindestens zwei Tage ohne klassisches Fernsehen, Netflix oder YouTube aus. Probieren Sie aus, wie es ist, auf dem Sofa zu sitzen und nichts zu tun. Lassen Sie sich überraschen, welche Einfälle Sie haben, wenn Sie nicht auf einen Bildschirm schauen.
Viele Leute, die sich eine Medienfastenkur auferlegen, beginnen schon am ersten Abend damit, zu basteln, zu werkeln oder aufzuräumen. Falls Sie merken, dass diese kreative Energie bei Ihnen aufkommt, probieren Sie ruhig, noch ein oder zwei Tage länger auf die gewohnten Medienabende zu verzichten.
Obwohl sie einfach klingen, sind die Aufgaben in dieser Woche für manche Menschen wesentlich schwerer durchzuhalten als neue Essregeln. Der Grund: Wir hinterfragen unseren Medienkonsum oft nicht so kritisch wie unsere Essgewohnheiten. Sinn der Übung ist vor allem, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich Medienverzicht anfühlt und auf Sie auswirkt. Wenn Sie es nicht durchhalten, sehen Sie es einfach als Experiment, das Sie sich zugetraut haben - und nicht als Scheitern.
Wichtig: Wenn Sie auch in dieser Woche wieder einen Intervallfasten-Rhythmus durchhalten, geben Sie Ihrem Fastenplan die Priorität. Sie können die "Medien-Fasten"- Übungen dann auch auslassen, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie im regulären Intervallmodus gerade gut drin sind.
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