Bakterien Lidl ruft haltbare Vollmilch zurück


Beim Discounter Lidl wird haltbare Vollmilch der Marke Milbona wegen einer Belastung mit gefährlichen Bakterien zurückgerufen. Betroffen sei Milch in Ein-Liter-Packungen mit 3,5 Prozent Fettgehalt und den Mindesthaltbarkeitsdaten 7. Mai und 8. Mai 2017, teilten Lidl und der Hersteller Fude + Serrahn am Dienstag mit. Bei "Eigenuntersuchungen des Herstellers" sei der Erreger Bacillus cereus entdeckt worden, der schwere Magen-Darm-Erkrankungen auslösen könne.
Es handelt sich dabei um ein Bakterium, das zwei unterschiedliche Giftstoffe (Toxine) produzieren kann. Je nach Toxinart leiden die Betroffenen entweder unter Durchfall mit krampfartigen Bauchschmerzen oder unter Erbrechen. Die Symptome dauern etwa 24 Stunden an.
Wegen des Gesundheitsrisikos sollten Verbraucher die Milch nicht verzehren, warnten die Firmen. Bereits gekaufte Packungen könnten in allen Lidl-Filialen zurückgegeben werden. Der Kaufpreis werde auch ohne Vorlage des Kassenbons erstattet. Lidl nahm die belastete Milch aus dem Verkauf. Andere Milchprodukte von Fude + Serrahn sind den Angaben zufolge vom Rückruf nicht betroffen.
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1. Schneidebrett: Auf den Küchenhelfern leben zum Teil mehr Bakterien als auf einem Toilettensitz. Vor allem in den Ritzen zerkratzter Brettchen können sich Krankheitserreger ungehindert vermehren. Die Brettchen sollten deshalb regelmäßig ausgetauscht und nach jedem Gebrauch gründlich mit warmem Wasser und Spülmittel gereinigt werden.
2. Einkaufen: Um die Kühlkette nur kurz zu unterbrechen, sollten empfindliche Lebensmittel möglichst in einer Kühlbox nach Hause transportiert werden. Dort empfehlen Experten, die Lebensmittel sofort in den Kühlschrank zu legen.
3. Kühlschrank: Vor allem im Kondenswasser an der Kühlschrankrückseite wimmelt es von Keimen. Ein monatlicher Putz kann unerwünschte Bakterien in Schach halten, Lebensmittel sollten immer abgedeckt sein. Außerdem ist es wichtig, dass der Kühlschrank nicht zu warm eingestellt ist - das hindert viele Bakterien daran, sich zu vermehren. Fünf Grad sind laut TÜV Süd optimal. Bei frischem Geflügelfleisch rät das Bundesinstitut für Risikobewertung sogar zu Temperaturen von maximal 4 Grad Celsius.
4. Eier: Etwa ein Drittel aller Lebensmittelvergiftungen lassen sich auf Eier oder auf mit Eiern hergestellte Produkte zurückführen. Wer die Eier gründlich erhitzt, ist auf der sicheren Seite. Grundsätzlich sollten Gerichte immer gut durchgegart werden, sodass die Temperatur in ihrem Inneren zumindest zwei Minuten lang bei 70 Grad Celsius oder mehr liegt. Nach jedem Kontakt sollte man sich außerdem die Hände gründlich mit warmem Wasser waschen.
5. Verpackungsmüll: Vor allem, wenn rohes Fleisch darin war, ist es ratsam, Verpackungen möglichst schnell in den Müll zu werfen.
6. Kochen mit rohen Eiern: Speisen wie Tiramisu, die rohe Eier enthalten, müssen konsequent bei maximal sechs Grad Celsius gekühlt werden. Danach gilt es: reinhauen und das Essen möglichst schnell vertilgen.
7. Spüllappen und Spülschwämme: In einem Milliliter Wasser, der aus einem Spülschwamm gewrungen wird, leben laut TÜV Süd bis zu vier Millionen Mikroorganismen. Am besten ist es, den Lappen regelmäßig auszukochen oder zu ersetzen. Spülbürsten sollten regelmäßig in die Spülmaschine wandern und auch Handtücher alle paar Tage ausgetauscht werden.
8. Tiefkühlbeeren: Eingefrorene Erdbeeren aus China fesselten 2012 mehr als 11.000 Kinder und Jugendliche mit Brechdurchfall an die Toilette. Daneben gab es im Zusammenhang mit Tiefkühlbeeren mehrere Hepatitis-A-Ausbrüche in Europa und den USA. Wer sich schützen möchte, sollte die Beeren gleichmäßig und stark erhitzen.
9. Gemüse: Auch an Kräutern, Blattsalat, Obst und Gemüse können Bakterien haften. Gründliches Waschen kann die Keime entfernen. Bei Gemüse, das wie Gurken in der Nähe der Erde wächst, empfehlen Experten außerdem, es vor dem rohen Verzehr zu schälen.
10. Hühner: Sehr häufig stecken Bakterien der Gattung Campylobacter hinter Lebensmittelvergiftungen, einer ihrer Hauptüberträger ist Geflügel. Sorgfältiges Durchgaren oder Einfrieren kann die Keime abtöten. Weitere Probleme bereiten Salmonellen, sie befinden sich in 20 bis 40 Prozent des tiefgekühlten Geflügels und können auch das Einfrieren überstehen. Damit die Bakterienanzahl gering bleibt, sollte das Fleisch entweder im Kühlschrank oder in der Mikrowelle aufgetaut, heiß abgespült und direkt verwendet werden.
11. Rohes Fleisch: Rohes Fleisch sollte möglichst nicht in Kontakt mit anderen Lebensmitteln kommen - generell ist es ratsam, rohe und durchgegarte Lebensmittel separat zu lagern. Beim Grillen empfehlen Experten außerdem, für das rohe und das fertige Fleisch zwei verschiedene Zangen zu nutzen.
12. Arbeitsplatte: Selbst auf einer sauber wirkenden Arbeitsplatte können 1000 Keime pro Quadratzentimeter leben, warnt der TÜV Süd. Um die Belastung möglichst gering zu halten, ist es ratsam, rohes Fleisch und Eierschalen auf einem Teller oder abwaschbaren Brettchen zu lagern. Nach dem Kochen sollte die Arbeitsfläche mit heißem Wasser und etwas Haushaltsreiniger oder Essigwasser gesäubert werden.
13. Saubere Hände: Kleben die krank machenden Keime einmal an den Händen, sind sie schnell im Gesicht. Aus diesem Grund sollten auch Hobbyköche regelmäßig ihre Hände waschen: mit warmem Wasser und Seife. Damit sich keine Bakterien unter Ringen, Armreifen und Uhren sammeln, ist es ratsam, Schmuck vor dem Kochen abzulegen und sich auch zwischen den Fingern gründlich abzuschäumen.
14. Babynahrung: Instant-Säuglingsnahrung muss mit mindestens 70 Grad Celsius heißem Wasser zubereitet, zügig auf die gewünschte Essenstemperatur abgekühlt und innerhalb von zwei Stunden verbraucht werden.
Armin Weigel/ picture alliance / dpa
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