Sport nach der Schwangerschaft "Pilates und Yoga gehen gut"

Model und Fitnesstrainerin Monica Ivancan ist seit sechs Monaten Mama. Im Interview mit achim-achilles.de spricht die 36-Jährige über Massagebürsten, Getreidebrei - und wie sie nach der Geburt 18 Kilo abgenommen hat.
Laufen mit Kinderwagen: Mama rennt, Kind schläft

Laufen mit Kinderwagen: Mama rennt, Kind schläft

Foto: Charles Rex Arbogast/ AP
ZUR PERSON
Foto: Dilly Photography

Monica Ivancan, Jahrgang 1977, ist bekannt aus TV-Sendungen wie "Das Model und der Freak", oder "Bachelorette - die Traumfrau". Sie arbeitet als Model und Moderatorin und ist als Fitnesstrainerin und Ernährungsberaterin tätig. Im Mai kam ihr erstes Kind zur Welt. Seitdem macht sich die geborene Stuttgarterin für Bewegung rund um die Schwangerschaft stark und gibt Müttern Tipps.

SPIEGEL ONLINE: Frau Ivancan, bei allem Respekt: Sie tun Frauen nicht gut.

Ivancan: Warum denn das?

SPIEGEL ONLINE: Sie sind Model, Fitnesstrainerin und Ernährungsberaterin. Kein Wunder, dass Sie toll und topfit aussehen. Es ist doch so: Die meisten Frauen vergleichen sich ständig. Sie fühlen sich wahrscheinlich schlecht, wenn sie Sie sehen.

Ivancan: Ja, man macht sich selbst leider oft zu viel Druck. Ich sehe mich aber eher als Vorbild und möchte Frauen Anregungen geben, wie sie während der Schwangerschaft gut und gesund leben. Wenn eine Frau ein Interview mit mir sieht und dann statt der Schokolade lieber einen Apfel isst, habe ich doch alles richtig gemacht.

SPIEGEL ONLINE: Sie sind vor einem halben Jahr Mama geworden. Wie viele Kilos hatten Sie denn in der Schwangerschaft zugelegt?

Ivancan: 18.

SPIEGEL ONLINE: Das ist ganz schön viel. Hatten Sie - gerade als Model - keine Panik zu viel zuzunehmen?

Ivancan: Nein. Man weiß ja, dass man während einer Schwangerschaft zunimmt. Ich habe darauf geachtet, gesund zu essen. Nicht, weil ich an meinen Job gedacht habe, sondern wegen meiner Tochter. Sie sollte alle wichtigen Nährstoffe bekommen.

SPIEGEL ONLINE: Wie sind Sie mit dem Heißhunger in der Schwangerschaft umgegangen?

Ivancan: Ich hatte manchmal Lust, eine ganze Torte zu verschlingen. Ein Stück tut es aber auch. Ich habe eine ganz klare Regel: Fünf Tage in der Woche versuche ich, mich gesund zu ernähren. An zwei Tagen esse ich das, worauf ich Lust habe. An Geburtstagen will ich kein Spielverderber sein. Außerdem habe ich eine Leidenschaft für Pommes und Schlagsahne.

SPIEGEL ONLINE: Je mehr Gewicht Schwangere mit sich herumtragen, desto kleiner ist die Motivation, sich zu bewegen. War das bei Ihnen auch so?

Ivancan: Nein, überhaupt nicht. Ich habe bis zuletzt gearbeitet und Sport gemacht. Ich bin überzeugt, dass die Geburt nur deshalb so leicht verlief, weil ich bis zuletzt Yoga und Pilates gemacht habe. Eine Geburt ist wahnsinnig kräftezehrend. Man kann das mit einem Marathon vergleichen . Da muss man sich ja auch darauf vorbereiten.

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Foto: Corbis

SPIEGEL ONLINE: Sie hatten aber keine Ambitionen, schwanger einen Marathon zu laufen? Soll es ja schon gegeben haben.

Ivancan: Nein. Während der Schwangerschaft ist das Bindegewebe sehr elastisch. Da sollte man Sportarten, in denen man sich stark bewegt, lieber vermeiden. Pilates ist für den Einstieg super, da besonders der Beckenboden gestärkt wird. Gerade bei Schwangeren ist es wichtig, dass der Beckenboden gefestigt ist .

SPIEGEL ONLINE: Und das Gewicht ist jetzt, ein halbes Jahr nach der Geburt, wieder runter?

Ivancan: Ja. Zwei Kilos fehlen noch, aber das ist nicht schlimm. Wichtiger als das Gewicht ist, dass Bauch und Oberschenkel fest sind.

SPIEGEL ONLINE: Wie haben Sie das so schnell hinbekommen?

Ivancan: Ich achte sehr auf meine Ernährung. Zum Frühstück esse ich meistens einen warmen Getreidebrei mit Früchten. Das kann der Körper gut verdauen. Dazu trinke ich Grüntee, denn der ist gut für das Bindegewebe. Außerdem massiere ich meinen Körper mit einer Bürste aus Naturborsten von - wichtig ist die Richtung - Fuß bis Kopf. Das regt den Kreislauf an. Und ich mache Sport.

SPIEGEL ONLINE: Wann haben Sie nach der Schwangerschaft mit Sport angefangen?

Ivancan: Ich habe gleich am ersten Tag nach der Geburt einfache Übungen im Bett gemacht. Aber es ist nicht so, dass Frauen, die ein Kind geboren haben, sofort aufspringen und Sport machen können. Wenn man stillt, kann man sich nicht viel bewegen. Die Brust ist sehr empfindlich und sogar Duschen verursacht Schmerzen. An viel Herumspringen ist da nicht zu denken, Pilates und Yoga gehen aber gut.

SPIEGEL ONLINE: Haben Sie denn als Mutter überhaupt noch Zeit für Dinge wie beispielsweise Sport? Wie kann man Kind und Bewegung verbinden?

Ivancan: Das Kind schläft am Anfang sehr viel. Ich habe immer neben dem Bett meine Yoga-Matte ausgebreitet und Übungen gemacht. Es gibt auch viele Yoga- oder Pilateskurse, in die man sein Kind mitnehmen kann. Es gibt keine Ausreden. Ich habe weder eine Haushaltshilfe noch einen Personal Trainer. Man bekommt das auch ganz gut allein hin.

SPIEGEL ONLINE: Hat das Muttersein an Ihrem Standing im Show-Geschäft etwas verändert?

Ivancan: Ich fühle mich grundsätzlich wohler in meiner Haut, seit ich Mutter bin. Das spüren auch die Leute im Job. Ich bekomme andere Angebote als früher und werde ernster genommen.

Das Interview führte Julia Schweinberger
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