Spaß beim Training: Gesund altern mit Sport
Foto: CorbisFür Sport ist es nie zu spät: Auch wer erst im höheren Alter anfängt, regelmäßig Sport zu treiben, kann dadurch seine Aussichten auf einen gesunden Lebensabend verdreifachen. Das fanden britische Wissenschaftler bei der Untersuchung von 3500 Menschen im Alter von durchschnittlich 64 Jahren heraus, wie aus ihrer am Dienstag veröffentlichten Studie in der Fachzeitschrift "British Journal of Sports Medicine" hervorgeht.
Über acht Jahre hinweg beobachteten die Forscher die Senioren und kamen zu dem Schluss: Wer regelmäßig maßvoll oder kräftig Sport trieb, dessen Aussichten auf ein gesundes Altern erhöhten sich um das Siebenfache. Immerhin noch um das Dreifache erhöhte sich dieser Wert für die zehn Prozent der Studienteilnehmer, die früher keinen Sport getrieben hatten und damit erst in späten Jahren anfingen.
Als Altern bei guter Gesundheit definierten die Wissenschaftler ein Leben ohne chronische Krankheit, ohne größere physische Einschränkungen sowie mit einer guten mentalen Gesundheit und mit Fähigkeit zu sozialen Kontakten. Rund ein Fünftel der Gruppe fiel am Ende der Untersuchung in diese Kategorie. Die Wissenschaftler berücksichtigten dabei auch andere Faktoren wie Alkoholkonsum, Rauchen oder finanziellen Status.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Generali Altersstudie 2013, eine Befragung von 4000 65- bis 85-Jährigen, ergeben: Deutsche Rentner sind rüstiger denn je. Demnach treiben 37 Prozent mindestens einmal pro Woche Sport, 21 Prozent sogar mehrmals, knapp die Hälfte (44 Prozent) immerhin gelegentlich. Zwar nimmt die Sportlichkeit mit dem Alter ab - doch selbst bei den 75- bis 79-Jährigen ist noch jeder Dritte regelmäßig sportlich aktiv. Sogar von den 80- bis 85-Jährigen macht noch ein Fünftel (22 Prozent) Sport.
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Senioren im Freundeskreis: 65- bis 85-Jährige haben erstaunlich viele und gute soziale Kontakte. Auf einer Skala von null ("überhaupt nicht zufrieden") bis zehn ("völlig zufrieden") bewerten sie sie im Schnitt mit 8,0. Selbst wenn der eigene Gesundheitszustand als "nicht besonders" oder gar schlecht eingeschätzt wird, beträgt die Zufriedenheit mit den sozialen Kontakten immer noch durchschnittlich 7,1.
Besucher auf Seniorenmesse: Die ältere Generation ist stark interessiert und engagiert - und Innovationen gegenüber aufgeschlossen. Von den 65- bis 74-Jährigen probieren ein Drittel "immer wieder gerne etwas Neues aus", bei den über 75-Jährigen ist es immer noch jeder Fünfte.
77 Prozent der 65- bis 85-Jährigen sind gern unter Menschen, 79 Prozent pflegen langjährige Freundschaften. Allerdings vermissen Senioren mit steigendem Alter immer mehr ihre Freunde und Bekannte, die bereits gestorben sind. Bei den 80- bis 85-Jährigen sagen 66 Prozent: "Viele meiner Freunde und Bekannte leben nicht mehr."
Noch nie ging es einer Rentnergeneration materiell so gut. Im Durchschnitt beträgt das Haushaltseinkommen 2200 Euro netto im Monat. Gerade das obere Seniorendrittel konnte in den vergangenen zwei Jahrzehnten das frei verfügbare Einkommen stark steigern - um 65 Prozent. Beim unteren Drittel der Senioren waren es nur 28 Prozent - und bei dem unteren Jüngeren-Drittel gar ein Rückgang um acht Prozent.
Es gibt allerdings auch sehr arme Menschen über 65 Jahren. Noch bezeichnen sich selbst nur ein Prozent der Senioren als in einer schlechten finanziellen Lage. Dieser Anteil wird aber aller Voraussicht nach künftig steigen.
Sportgruppe "Seniorenkampfsport" in Magdeburg: Ihren Gesundheitszustand empfindet der Großteil der Senioren relativ positiv: 42 Prozent bewerten ihn als gut oder sehr gut; 39 Prozent als "einigermaßen", 13 Prozent als "nicht besonders" und 6 Prozent als "schlecht".
Mitarbeiter der Bahnhofsmission in Darmstadt: Senioren engagieren sich stark und leisten erhebliche ehrenamtliche Arbeit - hochgerechnet entspricht ihr Zeitaufwand dem von 870.000 Vollzeitstellen.
Eine Mehrheit der Senioren sieht sich weiter in der Verantwortung für die Gesellschaft: 57 Prozent sind der Meinung, dass sie ebenso Verantwortung für die Entwicklung der Gesellschaft tragen wie die Jüngeren.
Wahrscheinlich wird es nachfolgenden Seniorengenerationen zumindest materiell nicht mehr so gut gehen. Oft haben sie nicht genug verfügbares Einkommen, um vorzusorgen.
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