Umfrage Alkohol und Süßigkeiten werden zur Fastenzeit gestrichen

In der Fastenzeit geht es nicht nur um die Ernährung. Zwar wollen die meisten laut einer Umfrage auf Alkohol, Süßes und Fleisch verzichten. Doch auch Medienkonsum und Autofahren werden eingeschränkt.
Rosenmontagszug (Archivbild): Schnell noch was Süßes essen - bald beginnt die Fastenzeit

Rosenmontagszug (Archivbild): Schnell noch was Süßes essen - bald beginnt die Fastenzeit

Foto: Federico Gambarini/ dpa

Am Aschermittwoch beginnt die christliche Fastenzeit. 40 Tage lang - bis Ostern - verzichten viele auf Alkohol, Süßigkeiten oder Fernsehen. 56 Prozent der Deutschen halten den Verzicht aus gesundheitlicher Sicht für sinnvoll, ergab eine repräsentative Forsa-Studie im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit.

19 Prozent der Befragten haben sich bereits einmal in der Fastenzeit eingeschränkt, 37 haben dies bereits mehrmals getan.

Auf was würden die Fastenden am ehesten verzichten?

  • 70 Prozent der Befragten gaben an, sie würden 40 Tage lang keinen Alkohol trinken.
  • 64 Prozent würden auf Süßigkeiten verzichten.
  • 41 Prozent würden zeitweise zum Vegetarier werden und kein Fleisch verzehren.
  • 40 Prozent würden auf Zigaretten verzichten.
  • 33 Prozent würden den Fernseher während der 40 Tage ausgeschaltet lassen.
  • 27 Prozent würden auf Handy und Computer verzichten.
  • 15 Prozent würden Autofasten, also auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad umsteigen.

Fasten ist eher in Westdeutschland ein Thema, in Ostdeutschland lehnen es deutlich mehr Menschen ab: 39 Prozent sagten, es käme für sie nie infrage (Westen: 30 Prozent). Am beliebtesten ist das Fasten der Umfrage zufolge in Bayern. Im Freistaat haben 61 Prozent schon einmal mehrere Wochen auf Alkohol, Süßes oder Konsumgüter verzichtet.

Fastenbefürworter haben laut Umfrage meist einen höheren Schulabschluss oder studiert (64 Prozent), sind eher weiblich (62) und mittleren Alters. Besonders beliebt sei das Fasten in der Gruppe der 30- bis 44-Jährigen, sagt Ernährungswissenschaftlerin Silke Willms von der DAK-Gesundheit. Diese Altersgruppe ist oft besonders großem Stress durch Karriere und Familie ausgesetzt.

Auch bei der Kirche wird der Begriff Fasten nicht mehr wortwörtlich genommen. Das Motto der ökumenischen Fastenaktion der Nordkirche lautet "Sieben Wochen mit Produkten aus fairem Handel und der Region". Dabei gehe es insbesondere darum, die eigenen Konsumgewohnheiten unter die Lupe nehmen, sagt Kirchensprecher Frank Zabel.

wbr/dpa
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