Handpflege im Corona-Alltag Richtig waschen, besser cremen
Das einfachste Mittel um sich vor dem Coronavirus zu schützen, bleibt: Händewaschen. Das verhindert zwar eine Übertragung, schadet aber der Haut. Die Folge - raue und juckende Hände. Was kann man also tun?
Die Hautärztin und Bestsellerautorin Yael Adler gibt in dieser Podcast-Episode Ratschläge. Welche Seife soll ich benutzen? Oder lieber Desinfektionsmittel? Bringen Handcremes nach dem Waschen wirklich etwas? Auf welche Inhaltsstoffe sollte ich achten? Und wie wasche ich meine Hände überhaupt richtig?
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[00:00:02] Yael Adler Das muss man sich einfach wie beim Teller waschen vorstellen Auch da ist manchmal vertrockneter Dreck oder Fett, da muss man einfach ein bisschen doller ran, ist klar. Ist genau das Gleiche mit den Händen, nur dass man es eben nicht so sieht.
[00:00:14] Lenne Kaffka Eines der einfachsten Mittel, um sich vor dem Coronavirus zu schützen, bleibt - Händewaschen. Das verhindert zwar eine Ansteckung, schadet aber der Haut. Was wir jetzt gegen raue und juckende Hände tun können, darüber hat mein Kollege Sebastian Spallek mit der Hautärztin und Bestsellerautorin Yael Adler gesprochen.
[00:00:31] Sebastian Spallek Hallo Yael!
[00:00:32] Yael Adler Hallo Sebastian!
[00:00:33] Sebastian Spallek Wir skypen ja hier gerade, und du siehst schon, bei mir, hier am Handrücken bis zu den Knöcheln vorne, ist alles ziemlich trocken und rau, und ich glaube das haben ja gerade echt viele Leute. Ich mache das so, dass sie mir mehrmals am Tag die Hände mit Seife wasche und dann desinfizieren. So, an die sieben Mal, mache ich dabei schon das falsch?
[00:00:52] Yael Adler Im Moment wird es ja empfohlen, auf die Handhygiene zu achten. Im normalen Leben ist ganz wichtig - nach dem Klo und vor dem Essen und wenn du aus der Öffentlichkeit kommst. Also wenn du viel angegrabscht hast, dann ist klar, dass man die Hände wäscht und in Corona-Zeiten natürlich noch häufiger. Das ist legitim. Du hast aber gerade auch gesagt, du desinfiziert, darüber sollten wir mal reden. Es reicht im Grunde, die Hände zu waschen. Es kann mal sinnvoll sein, zu desinfizieren. Also, wenn du jetzt beim Einkaufen warst, und du hast keinen Wasserhahn und keine Seife, dann kannst du auch danach mal desinfizieren. Desinfektionsmittel zerstören natürlich Erreger, die wir nicht wollen, Bakterien und Viren und Pilze oder was auch immer. Aber leider auch unsere Türsteherbakterien, also die Bakterien, die uns schützen und die auch krankmachende böse Erreger vertreiben, sodass wir alleine durch die Verwendung von Desinfektionsmitteln Hautreizungen bekommen können. Viele jetzt verkäufliche Desinfektionsmittel sind wirklich einfach nur hoher Alkohol, und es ist extrem strapaziös für die Haut. Es trocknet sehr stark aus, und man hat danach auch oft ein unangenehmes Hautgefühl. Und dieses Hautgefühl muss man ernst nehmen. Das ein Alarmzeichen. Tatsache ist, wenn man schmutzige Hände hat, dann kommt das Desinfektionsmittel auch nicht durch. Da muss man erst mal waschen im Grunde und dann desinfizieren. Aber das wird ja immer schlimmer für die Haut. Diese Kombination ist nicht sehr erfreulich.
[00:02:14] Sebastian Spallek Da habe ich wohl echt ein bisschen übertrieben, wenn nur waschen schon reicht. Aber wie erkenne ich denn möglichst schonende Seifen? Welche Stoffe sollen denn nicht drin sein?
[00:02:23] Yael Adler Ich würde auf jeden Fall darauf verzichten, dass Farbstoffe drin sind und Duftstoffe. Ansonsten muss man schon unterscheiden. Seife ist nicht gleich Seife. Unsere Haut hat ja eigentlich einen Säureschutzmantel. Die Haut will es also sauer haben. Das Wort Seife beschreibt eigentlich ein Produkt, was die meisten kennen, das aber sehr alkalisch ist, also ein pH-Wert hat, der hoch ist. Wenn wir also eine alkalische Seife benutzen, werden wir unseren Säureschutzmantel für rund acht Stunden kaputt machen und damit unsere körpereigene Hautabwehr schwächen. Es ist also keine gute Idee, sich sehr viel mit alkalischen Seifen zu waschen. Die Berufsgenossenschaften empfehlen Menschen, die sehr viel Wasser und Seifen oder Waschsubstanz-Kontakt haben, deswegen auch nie alkalische Seifen, sondern immer saure Waschsubstanzen. Die nennt man synthetische Tenside oder Syndets, und das ist für die Haut in diesem Punkt wesentlich schonender.
[00:03:18] Sebastian Spallek Wenn ich jetzt in ein Geschäft gehe und oft das Etikett von einer Seife schaue, auf was soll ich da genau achten?
[00:03:25] Yael Adler Als Verbraucher guckst du hinten drauf und verstehst gar nix, ehrlich gesagt. Nicht mal ich als Hautärztin verstehe immer alles. Es gibt aber einschlägige Apps oder Seiten, die anbieten, diese Wirkstoffe für dich als Verbraucher zu analysieren und zu bewerten. Und in hoher Wahrscheinlichkeit findet man dann eine Bewertung. Und da steht dann da.: Oh, da sind jetzt Mineralöle drin, oder da sind krebserregende Substanzen drin oder Hormonaktive Stoffe. Die Konservierungsstoffe, Parabene ist da so ein Stichwort. Viele sind ja Seifen-Anhänger, die sagen: Na ja, gut, diese Industrieseifen sind ja auch Mist, ich mache meine Seife selber oder ich kaufe die bei der Seifenmanufaktur, quasi, wo du es selber gemacht wird. Das ist auch schön, und es ist auch sehr sinnlich, so eine selbstgemachte Seife zu haben. Trotzdem, auch wenn da keine unnötigen Zusatzstoffe drin sind, sondern vielleicht nur Lavendel oder so Aroma. Trotzdem bleibt immer dieser alkalische pH-Wert, und das muss man einfach wissen. Und gerade in diesen Strapazezeiten wirklich auf professionellen Hautschutz zurückgreifen. Mein Lieblingsprodukt sind aber Zucker- und Kokostenside. Die sind die mildesten synthetischen Tenside, die es überhaupt gibt, die fetten ausreichend, aber nicht so stark wie andere. Und die gibt es sogar im Bioladen.
[00:04:42] Sebastian Spallek Auf manchen Seifen steht ja dann auch Ph-neutral. Also, kann ich bei denen dann auch davon ausgehen, dass die gut für die Haut sind?
[00:04:47] Yael Adler Ja, richtig gut, dass du das nochmal sagst. Genau. Also wenn man als Verbraucher auf ein Produkt sieht. PH-neutral ist damit nicht das klassische neutral pH 7, was in der Chemie gelernt haben, gemeint, sondern wirklich, es verhält sich pH-neutral zum pH-Wert der Haut. Ist also sauer, ist ungefähr zwischen fünf und 5,5 eingependelt.
[00:05:06] Yael Adler Gibt es einen Unterschied zwischen Flüssigseife und Stückseife? Was ist da besser?
[00:05:11] Yael Adler Eigentlich sind alle Stücke etwas besser für die Haut, weil da weniger Seifensubstanz oder Waschsubstanz abgeht. Die sind sparsamer, nicht nur im Preis, sondern auch in der Verwendung und damit auch im Effekt auf die Haut. Wenn man eine flüssige Waschsubstanz nutzt, nimmt man automatisch oft zu viel und trocknet damit unnötig zu viel aus. Deswegen bevorzuge ich tatsächlich für die Hände ein Syndet-Waschstück, ein festes Stück. Man kann sich das auch mit zur Arbeit nehmen. Aber es gibt natürlich auch flüssige Zubereitungen, da sollte man einfach wenig nehmen. Gesünder sind aber die Festen besser als die flüssigen.
[00:05:46] Sebastian Spallek Auf was muss ich achten beim Händewaschen? Dass sie wirklich komplett sauber sind.
[00:05:50] Yael Adler Man kann sich da an chirurgischer Handwerkstechniken orientieren. Die Chirurgen müssen ja vor einer Operation sehr gründlich waschen. Und wenn man das sich mal in einem Videoclip anschaut, sieht man, dass die Handflächen und der Handrücken gewaschen werden. Auch die Fingerzwischenräume sehr gründlich, die Finger durchaus im Einzelnen, gerade der Daumen, der wird sonst oft vergessen. Und auch die Nägel. Das ist ein weiterer wichtiger Tipp: Man sollte die Nägel kurz halten in dieser Phase. Denn unter den Nägeln sammelt sich eine Menge Dreck und auch Keime. Insgesamt sagt man 20 bis 30 Sekunden und dann natürlich mit Warmwasser runterspülen. Auch hier ist etwas Wichtiges zu beachten: Je heißer das Wasser, desto austrocknender. Und wenn man schon ramponierte Hände hat, dann eher lauwarm bis warmes Wasser. Aber es geht natürlich auf Kosten des Reinigungseffektes. Trotzdem haben halt die Hände nur eine begrenzte Möglichkeit, sich diese Strapaze zu widersetzen, sodass man dann wirklich guckt, dass man nicht mit glühend heißem Wasser, dann da sich die Hände abgekocht.
[00:06:47] Sebastian Spallek Wenn ich mir die Hände jetzt einseife, soll ich möglichst fest aneinander reiben, oder ist das vielleicht sogar schädlich?
[00:06:52] Yael Adler Ne, mechanische Reinigung ist schon sinnvoll. Chirurgen nehmen ja sogar auch manchmal so eine Bürste, um sich dann noch gründlicher zu reinigen. Aber ich glaube, das brauchen wir nicht unbedingt im Alltag, aber eine gewisse Reibung schon. Klar, das muss man sich einfach wie beim Teller waschen vorstellen. Auch da ist manchmal vertrocknet Dreck oder Fett, da muss man einfach ein bisschen doller ran, ist klar. Dass ist genau das genau das Gleiche mit den Händen, nur dass man es eben nicht so sieht.
[00:07:15] Sebastian Spallek Vorausgesetzt, ich muss mir jetzt nochmal vor die Tür wagen. Beispielsweise kann ich kein Homeoffice machen, und ich muss ins Büro. Was ist da besser? Papierhandtücher oder so einen Handtrockner? Was ist da hygienischer?
[00:07:26] Yael Adler Ein Handtrockner im öffentlichen Raum ist etwas sehr unhygienisch. Da werden die Erreger, die man auf der Haut hat, durch die Gegend gepustet beim Trocknungsprozess und womöglich dem, der in der Schlange hinter einem steht, ins Gesicht. Da würde ich in dieser Zeit darauf verzichten. Einmalhandtücher, also Papierhandtücher sind umweltschädlich, aber hygienisch. Für diese Phase durchaus sinnvoll, im häuslichen Umfeld allerdings sein eigenes Handtuch haben. Wenn man infizierte Mitbewohner hat oder Familienmitglieder, dann teilt man Handtücher grundsätzlich ja nicht, auch bei anderen Infektionskrankheiten. Die Handtücher kann man dann heiß waschen, bei 60 oder 90 Grad. Wichtig ist beim Abtrocknen, dass man alle Regionen auch gut abtrocknen, nicht nur dass man sie vorher gewaschen hat, sondern auch, dass man Feuchtigkeitsreste entfernt, weil auf einer trockeneren Haut, nicht mehr kaputten, aber einer Trocknen, nicht feucht matschigen Haut. Auch Erreger weniger Freude haben. Das heißt, wenn wir zwischen den Fingern Feuchtigkeitsreste haben, wird die Haut aufgeweicht wie bei einem Babywindel-Popo. Und da können sich neue Erreger festsetzen, also darauf achten, dass wirklich die Hände gut abgetrocknet sind. Dann haben wir auch keine Nässeekzeme, die unsere Abwehr schwächen zwischen den Fingern.
[00:08:32] Sebastian Spallek Okay, jetzt gehen wir mal einen Schritt weiter. Wie kann ich denn meine Hände am besten pflegen? Die meisten werden ja auf Handcremes zurückgreifen. Auf was muss ich beim Kauf von solchen Handcremes eigentlich achten? Es kommt wahrscheinlich auch wieder weniger auf den guten Duft an, oder?
[00:08:46] Yael Adler Du hast es richtig gesagt. Der gute Duft, den wollen wir überhaupt nicht, interessiert uns nicht. Wir wollen eine Creme oder eine Salbe, die rückfettet. Salbe ist immer fetter als Creme. Also in Strapazezeiten sinnvoller. Salbe. Ein fettes Produkt legt sich quasi ein bisschen wie ein Fettfilm auf die Haut, schließt Feuchtigkeit ein, die gerade verdunsten will, und führt deswegen gleichzeitig auch zu einer Befeuchtung. Deswegen ist es gar nicht schlimm - man braucht nicht eine Feuchtigkeitscreme, es reicht im Grunde eine fette Zubereitung. Und mein Lieblingsfettprodukt ist gar nicht ein feines, teures Produkt, was man in der Drogerie oder in der Parfümerie oder in der Apotheke kauft, sondern ist schlicht und ergreifend pure und unraffinierte Sheabutter, und zwar die gelbe. Das ist ein reines Pflanzenfett aus der Nuss des Karitébaums aus Afrika, und das gibt es manchmal in Bioläden. Das gibt's im Internet. Da lohnt es sich vielleicht mal eins, zwei, drei auszuprobieren, bis man seinen Lieblingsfett gefunden hat. Und das ist super ergiebig. Super günstig. Viele teure Firmen geben damit an, sie sagen: Oh, wir haben auch Butter in unserem Produkt. Das Tolle an der puren Sheabutter ist einfach. Sie macht eine Protekt, also eine Schutzfunktion. Sie legt sich als Film auf die Haut, ohne dass man darunter schwitzt oder sich Feuchtigkeit zu sehr staut. Aber sie hält eine Handwäsche aus. Das heißt, nach dem Händewaschen hat man nicht nur sein eigenes Fett weg gewaschen, sondern nur ein bisschen von der Shea Butter, aber ein bisschen ist auch noch übrig, was toll ist. Und das geht auch an trockenen Füßen und trockenen Lippen und in die Haarspitzen. Man kann natürlich, auch wenn man das doof findet, weil es einem zu fett ist, das meinetwegen nur nachts nehmen und dann tagsüber mal gucken, was die Apotheke so hergibt. Ich empfehle immer eher solche Cremes für Neurodermitis, weil die immer fetter sind. Und in dieser Phase sind wir quasi wie Neurodermitis-Patienten. Unserer Hautfette sind weg, unsere Abwehr liegt darnieder, die Haut ist entzündet und juckt.
[00:10:35] Sebastian Spallek Wie oft empfiehlst du denn überhaupt die Hände einzucremen. Ich mache das jetzt morgens und abends einmal.
[00:10:41] Yael Adler Du musst in dieser Zeit, wo du dir ständig die Hände wäscht, die Hände auch ständig eincremen. Nach jeder Handwäsche hast du dir deine Schutzmechanismen zerstört, und die musst du wieder aufbauen, weil du sonst nicht über den Tag kommst und über die Wochen. Diesmal musst du tatsächlich immer nachhelfen. Das ist wirklich quasi wie so eine Art Therapie-Tipp. Und das aus meinem Munde, wo ich eigentlich jemand bin, der immer sagt: Nee, jetzt mach mal nicht so viel, lasst die Haut mal in Ruhe. Hier sprechen wir von einer ganz großen Ausnahme, weil wir unphysiologisch viel waschen. Deswegen müssen wir unphysiologisch viel cremen.
[00:11:11] Yael Adler Was hältst du denn eigentlich von Hausmitteln? Manche schwören ja auf Kokosfett oder Olivenöl oder Vaseline.
[00:11:17] Yael Adler Ganz wichtiger Punkt: Die Vaseline ist nicht mein Lieblingsfett. Sie hat zwar auch diesen Schutzfolieneffekt, aber es ist halt ein reines Mineralölprodukte. Und wenn man das auf die Haut aufträgt, schwitzt man. Das ist, als hätte man, man macht ja aus Mineralöl auch Plastiktüten, als hätte man sich eine Plastiktüte auf die Haut geschmiert. Pures Öl - leider auch kein schöner Tipp. Jetzt werden alle enttäuscht sein, die gerade sich gefreut haben, dass sich die Mineralöle schlechtmachen. Pure, flüssige Öle. Die verbinden sich mit unseren körpereigenen Hautfetten und waschen die leider aus. Das können wir beobachten wenn wir zum Beispiel Hautschuppen am Kopf lösen wollen, dann nehmen wir eine Ölbehandlung über Nacht. Oder wenn wir Wimperntusche entfernen wollen, dann nehmen wir auch Öl um die abzubekommen. Ich finde Öle toll, wenn man sie auf den Salat hat und die Haut von innen pflegt. Die haben wichtige Fettsäuren. Eine kleine Ausnahme ist das Kokosöl. Das gibt es ja in cremiger Form. Da ist der Auswascheffekt weniger. Aber im Vergleich zu Sheabutter hat man einfach nicht diese Hautähnlichen Fette.
[00:12:16] Sebastian Spallek Was können eigentlich die Leute machen, die jetzt sowieso schon Hautprobleme haben, z.B. sowas wie Neurodermitis?
[00:12:21] Yael Adler Das ist auch wichtig, auf die Hautpflege von innen zu achten. Das ist etwas, was natürlich dauerhaft relevant ist. Die Haut wird ja von innen auch regeneriert. Wir schaffen von außen Schutzfilm. Ja, und auch eine Befeuchtung, ja. Aber den Aufbau schaffen wir nur von innen. Das heißt, es ist wichtig, dass wir genug Eiweiß zu uns nehmen, in unserer Ernährung, weil aus Aminosäuren letztendlich die Eiweiße aufgebaut werden, die in unserer Haut relevant sind. Auch Abwehrfunktionen werden darüber mit aufgebaut, und wir haben vor allem, brauchen wir Mikornährstoffe. Also Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Omegafettsäuren. Stichwort besonders Omega 3 Fettsäuren. All das hält den Stoffwechsel der Haut am laufen.
[00:12:59] Sebastian Spallek Viele wollen ja derzeit auch auf Nummer sicher gehen und tragen jetzt Handschuhe. Können die auch Auswirkungen auf die Hände und auf die Haut haben?
[00:13:06] Yael Adler Handschuhe kann ich für den öffentlichen Raum nicht empfehlen. Ich finde das ist nur was für die Arztpraxis oder fürs Krankenhaus. Wenn man die Handschuhe länger trägt als 15 Minuten, wird man feucht schweißig, und dann matscht man seine Hautbarriere kaputt. Außerdem vermehren sich in diesem Milieu die eigenen Hautkeime, und es wird ziemlich seuchig. Wenn man dann seine Handschuhe auszieht, dann hat man quasi so eine Kloake da drunter. Man sollte er erst einmal waschen oder desinfizieren, und das ist halt irgendwie, wenn die dann gerade auch schon aufgeweicht sind, auch keine gesunde Option. Man greift also in irgendeinen Schleim oder irgendwas klebriges und greift dann sich womöglich irgendwo hin, ins Gesicht dann tatsächlich oder auf die Kleidung. Oder man steckt den nächsten mit diesem Schleim an, weil man dann den Joghurtbecher anfasst und dann wieder zurückstellt. Da haben Dreckspuren dranangeklebt. Man wird einfach auch ein bisschen rücksichtsloser. Man tut seiner eigenen Haut nichts Gutes, und man tut seiner Umwelt nichts Gutes. Und auch letztendlich verteilt man Dreck.
[00:14:02] Sebastian Spallek Yael, vielen Dank für das Gespräch, und ich nehme mal an, du hast keine trockenen Hände, oder?
[00:14:06] Yael Adler Ich hab schon auch trockene Hände, weil ich in meinem Praxisalltag auch viel waschen und desinfizieren muss und deswegen natürlich immer auch cremen muss. Das ist ja fast schon eine Berufsproblematik bei uns im Medizinbereich-Tätigen.
[00:14:18] Sebastian Spallek Yael, vielen Dank für deine Infos.
[00:14:20] Yael Adler Ich danke dir! Tschüss, bleib gesund!
[00:14:23] Lenne Kaffka Das wars mit Smarter leben für heute. Weitere Infos zu den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie hören Sie jeden Tag ab 18 Uhr im SPIEGEL Update. Auch dort beantworten wir immer eine Frage unserer Leserinnen und Leser. Die nächste Folge von Smarter leben gibt es morgen auf spiegel.de und überall, wo es Podcast gibt. Diese Folge wurde produziert von Sebastian Spallek. Dabei wurde er unterstützt von Yasemin Yüksel, Sandra Sperber und mir, Lenne Kaffka. Unsere Musik kommt von audioBOTIQUE. Tschüss, bis morgen.
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