Und abtauchen: Schwimmen kann bei Hitze Abkühlung bringen (Symbolbild)
Und abtauchen: Schwimmen kann bei Hitze Abkühlung bringen (Symbolbild)
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YanLev / iStockphoto / Getty Images

Hitze in Deutschland Warum das Temperaturempfinden von Menschen unterschiedlich ist

In Deutschland klettern die Temperaturen bald schon auf teilweise mehr als 30 Grad. Während manchen Menschen das körperlich nichts ausmacht, leiden andere. Warum ist das so?

In Spanien kämpfen die Menschen bereits mit einer Hitzewelle, auch in Deutschland steigen die Temperaturen: Am Wochenende soll es mancherorts laut Deutschem Wetterdienst mit mehr als 36 Grad richtig heiß werden.

Teil der Wettervorhersage ist oft auch die gefühlte Temperatur, sie stimmt häufig nicht mit der in der Luft gemessenen Temperatur überein. Der Deutsche Wetterdienst ermittelt die gefühlte Temperatur mithilfe des »Klima-Michel-Modells« , es berücksichtigt nach Angaben des Wetterdiensts verschiedene Einflüsse und liefert so eine Aussage über das durchschnittliche subjektive Empfinden.

Viele Faktoren beeinflussen das Temperaturempfinden

Denn wie Menschen die Temperaturen empfinden, kann sehr unterschiedlich sein: Während die einen sich aufs Sonnenbaden freuen, lechzen die anderen schon bei 25 Grad nach Abkühlung. »Selbst im angenehmen 20er-Temperatur-Bereich gibt es immer noch fünf bis zehn Prozent, die es zu warm oder zu kalt finden«, sagt der Biometeorologe Andreas Matzarakis, der das Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdiensts in Freiburg leitet.

Die Wissenschaft geht von vielen Komponenten aus, die Einfluss auf unser Temperaturempfinden haben, sagt Matzarakis. Gesundheitszustand und Fitness spielen eine Rolle. So empfindet jemand, der gerade mit einer Erkältung zu kämpfen hat, Temperaturen womöglich anders als eine gesunde Person. Auch der Hormonhaushalt und der Anteil an Körperfett können sich auf das Empfinden von Wärme und Kälte auswirken.

Für die aktuelle Temperatureinschätzung kommt hinzu, ob jemand gerade Sport gemacht hat und welche Kleidung er trägt. Wind, Luftfeuchtigkeit und Sonneneinstrahlung spielen dabei ebenfalls eine Rolle.

Wenn die Temperaturen steigen und sich der Körper über die normale Temperatur von 37 Grad erwärmt, versucht er, die überschüssige Wärme durch Schwitzen wieder loszuwerden. Gesteuert vom Nervensystem produzieren die Schweißdrüsen Flüssigkeit. Der Schweiß kühlt den Körper, indem er an der Hautoberfläche verdunstet. »Wenn man den Schweiß allerdings sofort mit einem Handtuch wegwischt, funktioniert das mit der Verdunstung und dem Kühlen nicht«, sagt der Biometeorologe.

Was jenen hilft, die leiden

Hohe Temperaturen sorgen aber nicht nur dafür, dass wir schwitzen: Viele Menschen bekommen an heißen Sommertagen auch schwere Beine. Laut der Landesapothekerkammer Hessen liegt das daran, dass die Venenklappen in den Beinen bei Hitze bei vielen Menschen nicht richtig funktionieren. Denn durch die Hitze weiten sich die Blutgefäße, das Blut staut sich in den Beinen.

Die Beine hochzulegen kann für Entlastung sorgen. Auch moderate Bewegung, etwa Schwimmen, lindert die Beschwerden. Wohltuend ist es auch, kühlende Gels aufzutragen oder Wasser auf die Beine zu sprühen. Die Landesapothekerkammer Hessen rät außerdem dazu, ausreichend zu trinken, damit das Blut im Körper schneller fließt und das Gefühl schwerer Beine nachlässt. Ausreichend zu trinken  ist für ältere Menschen besonders wichtig, bei ihnen ist das Durstempfinden weniger ausgeprägt. Auch ihr Stoffwechsel ist nicht mehr so aktiv, und große Hitze macht ihnen oft besonders zu schaffen.

mar/dpa
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