Engpass ohne Brexit-Deal Großbritannien könnte das Sperma ausgehen

Samenprobe (Symbolbild)
Foto: Friso Gentsch/ dpaDen Briten könnte das Sperma ausgehen: Sollte Großbritannien die EU ohne Abkommen verlassen, könnten Samen für künstliche Befruchtungen knapp werden. Nach Regierungsangaben werden die bisherigen gesetzlichen Bestimmungen der Europäischen Union zur Einfuhr von Sperma nach dem Austritt des Landes aus der EU in Großbritannien nicht mehr gelten. Samenbanken müssten dann "neue schriftliche Vereinbarungen mit maßgeblichen EU-Einrichtungen" treffen.
Die Zahl der Samenspenden in Großbritannien ist stark zurückgegangen, seitdem 2005 ein Gesetz in Kraft trat, wonach die Spender kein Anrecht auf Anonymität mehr haben. Nach Regierungsangaben importierte Großbritannien im vergangenen Jahr etwa 3000 Spermaproben von einer kommerziellen Samenbank in Dänemark und rund 4000 weitere aus den USA.
Zusätzliche Kosten für Paare mit Kinderwunsch
Die Leiterin der Londoner Harley-Street-Fruchtbarkeitsklinik (HSFC), Geetha Venkat, sagte im BBC-Radio, Paare mit unerfülltem Kinderwunsch seien angesichts des bevorstehenden Brexits "in heller Aufregung". Sperma-Importe aus den USA hätten bis zu drei Monate Lieferzeit, die Einfuhr aus Dänemark dauere derzeit dagegen nur eine Woche.
Die Bearbeitung der erforderlichen Unterlagen nach dem Brexit könne zudem zusätzliche Kosten verursachen, die womöglich auf die Paare zukämen. Künstliche Befruchtung sei für die Paare ohnehin schon eine belastende Behandlung, nun drohe weiterer Stress.