

Geburten in der Pandemie Mutterseelen allein

Jede Geburt ist ein Ausnahmezustand - derzeit sogar in doppelter Hinsicht. Die italienische Journalistin Lavinia Farnese aus Mailand ist im siebten Monat schwanger. Sie sagt: "Ein Kind zu bekommen in Zeiten von Covid-19 bedeutet, dass Untersuchungen und Kurse abgesagt werden, dass sich Krankenhausregeln ständig ändern und dass man im Notfall ohne Freunde und Familie klarkommen muss."

Die Kellnerin Ilaria Granata, ebenfalls im siebten Monat schwanger, absolviert ihren Geburtsvorbereitungskurs online von zu Hause. Sie sagt: "Man ist plötzlich allein mit seinem Partner, umgeben von Angst und Unsicherheit."

Ein Arzt macht eine Ultraschalluntersuchung bei einer Schwangeren im Krankenhaus Humanitas San Pio X in Mailand.

Bisher gibt es zwar keine Hinweise darauf, dass sich Neugeborene bei einer unkomplizierten Geburt infizieren könnten - oder dass Schwangere besonders gefährdet seien. Doch die generelle Ansteckungsgefahr bleibt. Deshalb ist ein Mundschutz vorgeschrieben.

Das gilt für werdende Mütter, für ihre Partner und fürs Klinikpersonal. Hier legen Hebammen im Kinderkrankenhaus Vittore Buzzi in Mailand eine Pause ein.

Der Chirurg Stefano Faiola bereitet sich in der Klinik auf einen Kaiserschnitt vor.

Geburtstermin für den kleinen Edoardo und seine Mutter Serena Minischetti: Eigentlich sollen die Masken immer aufgezogen bleiben. Doch Minischettis Partner ließ es sich trotzdem nicht nehmen, seine Frau kurz auf den Mund zu küssen. "Mein Sohn wurde gerade geboren", erzählte er hinterher dem Fotografen. "Ich musste das irgendwie feiern."

Ein anderer Vater durfte im Krankenhaus Humanitas San Pio X nur virtuell dabei sein, als seine Tochter zur Welt kam. Doch die Geburt war auch übers Tablet ein emotionales Erlebnis.

Per Livestream sah er das Gesicht seiner Frau und einen Ausschnitt des Kreißsaals.

Ein Paar umarmt sich im Krankenhaus San Raffaele in Mailand, einige Stunden bevor Tochter Audrey zur Welt kommt.

Hier legt die Hebamme die kleine Audrey in die Arme ihrer Mutter, während der Vater mit Maske und Schutzkittel zuschaut.

Die strengen Hygienevorschriften ändern nichts daran, dass die Geburten bewegend sind: Eine Hebamme gratuliert dem Paar gerührt zu Audreys Geburt.

Eine Hebamme im selben Krankenhaus, nach einer arbeitsreichen Nacht. Draußen bricht bereits ein neuer Tag an.

Stillende Mutter in einem Mailänder Garten: Das Coronavirus hat Italien besonders hart getroffen. Mehr als 25.000 Menschen sind bereits gestorben. Die Regierung hatte strenge Ausgangsbeschränkungen erlassen, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Inzwischen sinkt die Zahl der Neuinfektionen und die Auflagen werden vorsichtig wieder gelockert.