Geburtenstatistik Mehr Mehrlinge in Deutschland

Eineiige Vierlinge in Leipzig: Zahl der Mehrlingsgeburten steigt
Foto: Waltraud Grubitzsch/ dpaWiesbaden - "Glück hoch drei", "Die fantastischen Vier", "Zwei mal zwei macht sechs: Leben mit Vierlingen": Medien berichten gerne über Mehrlingsgeburten und das turbulente Leben von Familien mit Zwillingen, Drillingen oder gar Vierlingen. Tatsächlich steigt auch der Anteil der Mehrlingsgeburten in Deutschland, wie jetzt eine Auswertung des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden zeigt.
Rund 11.500 Zwillinge, Drillinge oder Vierlinge kamen den Statistiken zufolge 2011 zur Welt. Jedes 29. Baby ist dem Statistischen Bundesamt zufolge inzwischen ein Mehrlingskind. Zum Vergleich: Vor 20 Jahren kam nur jedes 42. Kind mit einem oder mehreren Geschwisterchen auf die Welt.
Bei 98 Prozent aller Mehrlingsgeburten handelte es sich im letzten Jahr um Zwillinge. 230-mal wurden Drillinge geboren, sechsmal Vierlinge. Bei den Mehrlingsgeburten waren die Eltern zudem häufiger verheiratet als bei den Einzelgeburten. Drei Viertel der Mehrlingskinder hatten miteinander verheiratete Eltern. Bei den Einzelgeborenen waren dies dagegen nur etwa zwei Drittel.
Während die Zahl der Geburten in Deutschland allgemein sinkt, ist die Zahl der Mehrlingsgeburten seit Jahren etwa gleich: Seit 1990 liege sie bei mehr als 10.000 im Jahr, sagte Destatis-Experte Reinhold Zahn. Die Gründe dafür seien aus der Statistik nicht ersichtlich.

Ist allein künstliche Befruchtung dafür verantwortlich, dass es immer mehr Zwillinge gibt?Welche Rolle spielen die Gene oder die Ernährung?
Nach Ansicht von Medizinern sind die zunehmenden künstlichen Befruchtungen eine mögliche Erklärung für die steigende Zahl der Mehrlingsgeburten, hervorgerufen durch die Hormongaben, die den Eisprung der Frau stimulieren. Als mögliche Faktoren kommen aber auch das Alter der Frau, genetische Bedingungen oder die körperliche Fitness der Frauen in Frage.
Für Mobilleser: Hier erfahren Sie im Detail, warum immer mehr Zwillinge zur Welt kommen.