Fotostrecke

Geburtentrends: Keine Familie oder kleine Familie

Foto: Simela Pantzartzi/ dpa

EU-Vergleich Deutsche wollen am wenigsten Kinder

Nirgendwo in Europa ist die Geburtenrate niedriger als in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer aktuellen EU-Statistik. Demnach starben in Deutschland 2012 sogar mehr Menschen, als lebend geboren wurden.

Brüssel - 5,2 Millionen Kinder erblickten 2012 in den 28 EU-Staaten das Licht der Welt. Das ist ein Ergebnis einer Auswertung des statistischen Amts der Eruopäischen Union (Eurostat), die am Mittwoch in Brüssel vorgestellt wurde.

Dem Bericht zufolge lebten EU-weit am 1. Januar 2013 505,7 Millionen Menschen. Genau ein Jahr zuvor waren es den Schätzungen nach noch 504,6 Millionen Menschen. Das entspricht laut Eurostat einer Zuwachsrate um 2,2 Menschen je 1000 Einwohner. Insgesamt ist die Bevölkerung der EU also um 1,1 Millionen Menschen im vergangenen Jahr gewachsen.

Das Bevölkerungswachstum in der EU dürfte aber nicht den Deutschen zu verdanken sein: Hierzulande, so die Eurostat-Statistik, betrug 2012 die sogenannte Bruttogeburtenziffer 8,4 Geburten je 1000 Einwohner. Damit hat Deutschland die niedrigste Geburtenrate aller 28 EU-Staaten. Irland führt die Tabelle mit 15,7 Geburten je 1000 Einwohner an. Im Schnitt betrug die Bruttogeburtenziffer 10,4 Geburten je 1000 Einwohner .

Erst vor kurzem veröffentlichte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden aktuelle Zahlen, wonach in Deutschland der Anteil der Frauen ohne Kinder steigt. Von jenen Frauen, die heute 40 bis 44 Jahre alt sind, sind demnach 22 Prozent kinderlos. Ein offenbar steigender Trend: Vier Jahre zuvor lag der Anteil noch bei 20 Prozent.

Mehr Menschen sterben als auf die Welt kommen

Laut Eurostat gehört Deutschland zu den zwölf Mitgliedstaaten der EU, in denen 2012 mehr Menschen starben als lebend geboren wurden. Insgesamt wurden 2012 637.500 Geburten registriert; 869.600 Einwohner starben im gleichen Zeitraum. Zum Vergleich: In Irland mit der höchsten Bruttogeburtenziffer von 15,7 Lebendgeburten je 1000 Einwohner erblickten 2012 72.200 Kinder das Licht der Welt, nur 28.800 Menschen starben.

Am 1.1.2012 lag die gesamtdeutsche Bevölkerungszahl bei 80.327.900 Einwohnern - am 1.1.2013 bei 80.523.700 Einwohnern und stieg damit um fast 196.000 Einwohner an. Doch Eurostat geht davon aus, dass der Zuwachs durch Einwanderer aus dem Ausland zu erklären sei.

Insgesamt wurden 2012 EU-weit fünf Millionen Sterbefälle registriert. Das ergibt eine sogenannte Bruttosterbeziffer von 9,9 Todesfällen je 1000 Einwohner. 2011 waren es nur 9,6 Todeställe je 1000 Einwohner. Die höchsten Sterbeziffern verzeichneten demnach Länder wie Bulgarien (15 Promille), Lettland (14,3 Promille), Litauen (13,7 Promille) oder Ungarn (13 Promille). Länder wie Irland (6,3 Promille), Zypern (6,6 Promille), Luxemburg (7,3 Promille) oder Niederlande (8,4 Promille) führten die Tabelle mit den niedrigsten Sterberaten an.

cib/AFP
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten