Eine Drohne zu fliegen macht Spaß – die Kosten für einen Multicopter bieten dagegen weniger Grund zur Freude. Wer sich als Drohnen-Pilot versuchen möchte, ohne gleich ein solches Fluggerät zu kaufen, kann eine Drohne mieten. Wir zeigen, wer Leih-Drohnen anbietet, welche Konditionen gelten und was das Gesetz zum Drohnen-Fliegen zu sagen hat.
Die Vorteile und Einsatzgebiete einer Leih-Drohne
Eine Drohne auszuleihen lohnt sich für jene, die testen möchten, ob eine Drohne etwas für sie ist. Denn Drohnen sind kostspielig und ein Leihgerät deshalb eine praktische Möglichkeit, erste Erfahrungen zu sammeln und überlegt eine Entscheidung zu treffen. Zudem können unterschiedliche Modelle ausprobiert werden. So wird herausgefunden, welche am besten zu den eigenen Vorstellungen passt.
Ein Leih-Service ist perfekt, wenn die Drohne nur für einen kurzen Zeitraum zum Einsatz kommen soll. Wer zum Beispiel eine Hochzeit aus der Vogelperspektive filmen oder ein einmaliges Filmprojekt umsetzen möchte, wird sich über die Vorteile der Leih-Drohnen freuen.
Fakten-Check: Die gesetzlichen Regelungen zum Umgang mit Drohnen
Wer eine Drohne mieten will, sollte sich mit den entsprechenden rechtlichen Bestimmungen auseinandersetzen. In der Drohnen-Verordnung aus dem Jahr 2017 ist unter anderem festgelegt, dass Drohnen ab einem Gewicht von 250 Gramm eine Plakette benötigen. Eine solche Kennzeichnung ist bei Leih-Drohnen in der Regel bereits angebracht. Eine Ausnahme stellen die Angebote von OTTO NOW dar. Hier muss sich der Nutzer selbst eine feuerfeste Plakette besorgen.
Die Verordnung enthält außerdem folgende Punkte:
- Die maximale Flughöhe beträgt 100 Meter. Dies gilt für unkontrollierten Flugraum. Auf Modellflugplätzen und mit einer entsprechenden Genehmigung der zuständigen Behörde sind größere Flughöhen erlaubt.
- Drohnen dürfen ohne Genehmigung Orte wie Justizvollzugsanstalten, Industrie- und Militäranlagen, Naturschutzgebiete und Bundesstraßen nicht überfliegen und müssen einen seitlichen Abstand von mindestens 100 Metern einhalten. Das gleiche gilt für Menschenansammlungen, Unglücksorte und Katastrophengebiete.
- Drohnen mit einem Gewicht von mehr als 250 Gramm, die Bilder oder Töne aufnehmen bzw. weiterleiten können, dürfen keine bewohnten Gebiete überfliegen.
- Ab einem Drohnengewicht von mehr als zwei Kilogramm ist sogar ein Kenntnisnachweis – eine Art Drohnen-Führerschein – notwendig.

Auf alles vorbereitet: Versicherungsschutz muss sein
Jede Miet-Drohne benötigt eine Versicherung, die in Fällen von Schäden durch die Drohne greift. Meist sind die Drohnen bereits vom Anbieter versichert. In einigen Fällen kann der Nutzer das Versicherungspaket selbst wählen. Unterschieden werden Haftpflicht- und Kasko-Versicherungen. Während die Haftpflichtversicherung lediglich die durch die Drohne verursachten Schäden abdeckt, sind mit der Kaskoversicherung die Kosten für die Reparatur oder der Ersatz der Drohne abgedeckt.
Nicht nur ob, sondern auch in welchem Umfang die Versicherung angeboten wird, spielt eine Rolle. Zu achten ist auf Aspekte wie Versicherungskosten, Regelungen zur Selbstbeteiligung, die Deckungssumme sowie der Umfang der Schadensfälle, bei denen die Versicherung die Kosten übernimmt.
Drohnen mieten: Diese Modelle stehen zur Auswahl
In puncto Drohnen lassen Hersteller kaum Wünsche offen. Multicopter gibt es in vielen Größen und mit den unterschiedlichsten Ausstattungsmerkmalen. Manche Hersteller setzen auf eine einfache Bedienung, andere auf eine hohe Kameraauflösung der Drohne. Es gibt Fluggeräte, die sich mit Handgesten steuern lassen und solche, die besonders wendig sind. Wichtige Aspekte sind aber immer die Qualität der Kamera, die Akku-Laufzeit, die Maximalgeschwindigkeit sowie die Reichweite der Drohnen.
Unterschieden werden außerdem die Bauformen der Drohnen:
- Quadrocopter: Sie sind die Klassiker der Drohnen mit vier Propellern. Es werden zwei Bauarten unterschieden: Bei der X4-Bauform befinden sich zwei Rotoren vorne und zwei am hinteren Bereich der Drohne. Bei der +4-Bauform sind die Rotoren um 45 Grad gedreht, sodass jeweils ein Rotor in Flugrichtung, einer nach hinten und zwei nach rechts und links zeigen.
- Hexacopter: Solche Multicopter sind mit sechs Rotoren ausgestattet, die sich entweder auf drei oder auf sechs Armen befinden. Im Vergleich zum Quadrocopter fliegen solche Drohnen stabiler, da die Anordnung der Rotoren die Eigenrotation aufhebt. Solche Drohnen kommen meist im professionellen Bereich zum Einsatz.
- Octocopter: Drohnen mit acht Rotoren können schweres Equipment in die Luft bringen. Sie werden häufig von Filmteams und professionellen Fotografen eingesetzt, da sie besonders stabil fliegen und vergleichsweise unempfindlich gegen Windstöße sind.
Die wichtigsten Mietbedingungen im Überblick
Während die genauen Mietkonditionen bei jedem Drohnen-Vermieter individuell geregelt sind, gibt es abseits des Versicherungsschutzes Aspekte, die beim Mieten einer Drohne immer eine Rolle spielen. Wer auf das beste Preis-Leistungs-Verhältnis aus ist, sollte diese kennen und beim Anbieter-Vergleich im Auge behalten:
- Preis: Für ein und dasselbe Drohnen-Modell können bei Verleih-Portalen unterschiedliche Preise auffindbar sein. Achtung: Während einige Anbieter monatliche Mietpreise anzeigen, sind auf anderen Portalen Mietpreise pro Woche oder pro Tag angegeben. Nachrechnen lohnt sich!
- Mietdauer & Kaufoption: Während das Mieten bei Anbietern wie Grover eine Mindestdauer von einem Monat voraussetzt, bieten Verleiher wie Yodro eine Mindestmietdauer von drei Tagen an. Grundsätzlich gilt: Je länger die Mietzeit, desto günstiger die Drohne (im Tagessatz). In einigen Fällen bieten Leihportale zusätzlich eine Kaufoption fürs Leihgerät.
- Versanddauer: Soll es mal spontan gehen, ist es von Vorteil, wenn sich der Anbieter nicht zu lange Zeit mit der Zustellung lässt. Neben der Lieferzeit kommt es auch darauf an, ob der Verleiher die gewünschten Drohnen direkt parat hat. Anbieter wie flymydrone bieten zum Beispiel den Express-Service an, bei dem die Drohne am Tag nach der Anmietung ankommt.
- Kaution: In vielen Fällen wird beim Leihen einer Drohne eine Kaution fällig. Wie hoch diese ist, hängt von den Regelungen der Verleih-Portale ab.

Die besten Drohnen mieten: Der Vergleich
So viel zur Theorie – nun geht es um die Praxis. Welche Drohnen und welche Drohnen-Verleiher lohnen sich? Wir haben uns für vier Drohnen-Modelle entschieden, die sich aktuell besonders großer Beliebtheit erfreuen und bei vielen Anbietern zu finden sind. Auf einen Blick haben wir die wichtigsten Mietbedingungen und die Preise der jeweiligen Leih-Portale zusammengestellt.
DJI Spark – Klein, leicht und superwendig
Die DJI-Spark-Drohne ist kompakt, faltbar und wiegt 300 Gramm. Es ist das perfekte Einsteigermodell, das sich ganz einfach über eine Fernbedienung steuern lässt. Doch auch mit Gesten lässt sich die kleine Spark steuern. Die integrierte Kamera hat 1.080 Pixel. Für Einsteiger ideal, für die professionelle Anwendung allerdings eher ungeeignet.
- Flugzeit: 16 Minuten
- Reichweite: 2 Kilometer
- Geschwindigkeit: 50 km/h

DJI Mavic Pro – 4K-Aufnahmen und FlightAutonomy
Dieser Quadrocopter ist, ebenso wie das Spark-Modell, faltbar und wiegt mit Akku etwa 740 Gramm. Die integrierte 4K-Kamera liefert mithilfe des Stabilisators ruckelfreie Bilder – und davon 30 pro Sekunde. Die Aufnahmen überträgt die Kamera in Echtzeit aufs Handy oder die Fernbedienung. Die FlightAutonomy-Technologie sorgt dafür, dass die Drohne im Flug automatisch Hindernissen ausweicht.
- Flugzeit: 27 Minuten
- Reichweite: 7 Kilometer
- Geschwindigkeit: 65 km/h

DJI Phantom 4 – Für alle, die es besonders rasant mögen
Dieses Modell gehört zu den bekanntesten Drohnen auf dem Markt. Mit Akku und Propellern wiegt der Quadrocopter 1.380 Gramm. Die integrierte Kamera liefert 4K-Qualität und nimmt 30 Bilder pro Sekunde auf. Zu den Features der Drohne gehört die automatische Objektverfolgung und die Smart-Return-Home-Funktion, mit der die Drohne auf dem Weg zur Homebase automatisch Hindernissen ausweicht.
- Flugzeit: 28 Minuten
- Reichweite: 5 Kilometer
- Geschwindigkeit: 72 km/h

DJI Mavic Air – Unkompliziert, fortschrittlich und vielseitig
Die Mavic Air zeichnet sich durch ihr geringes Gewicht, die simple Handhabung und Effizienz aus. Integriert ist eine 4K-Kamera, die mit einem 12-Megapixel-CMOS-Sensor ausgestattet ist. Der Quadrocopter erkennt automatisch Hindernisse und liefert mithilfe des 3-Achsen-Gimbals ruckelfreie Bilder. Das Leichtgewicht wiegt lediglich 430 Gramm.
- Flugzeit: 21 Minuten
- Reichweite: 10 Kilometer
- Geschwindigkeit: 68,4 km/h

Mietbedingungen im Vergleich
Die Bedingungen bei der Anmiete einer Drohne sind von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. So kann bei einigen Drohnen eine Vollkasko-Versicherung optional abgeschlossen werden und bei anderen nicht. Auch die Mietdauer, ab der eine Drohne gemietet werden kann, sind unterschiedlich. Für einen kompakten Überblick, haben wir die Mietbedingungen der hier vorgestellten Drohnen, zusammengestellt.

Schon bald geht es hoch hinaus!
Nun steht den ersten Flugerfahrungen nichts mehr im Weg. Drohne aussuchen, mieten und einige Tage später loslegen. Und wenn die Begeisterung anschließend so richtig entfacht ist, ist auch der Kauf schnell erledigt.