Artikel • 7.1.2020

eBook-Reader im Vergleich: lohnt sich digitales Lesen?

eReader als Bücher-Alternative

eBook-Reader im Vergleich: lohnt sich digitales Lesen?

Am Thema „eBook-Reader vs. Buch“ scheiden sich durchaus die Geister. Während die einen auf das gedruckte Buch schwören, lesen andere ihre Romane am liebsten in digitaler Form. Fakt ist: Etwa 75 Prozent der Deutschen lesen mehr oder weniger regelmäßig Bücher. Etwa 29 Prozent von ihnen lesen dabei mit einem eBook-Reader. Vor allem die Anzahl der Leser, die sich für einen eReader entscheiden, wächst immer weiter. Doch warum ist das so? Ist ein eBook-Lesegerät genauso gut oder sogar besser als das gedruckte Buch? Wo liegen die Vor- und Nachteile des digitalen Lesens? Welche eBook-Reader gibt es überhaupt und worin unterscheiden sie sich? Alle Antworten und noch viel mehr gibt es im folgenden Artikel.

eReader vs. Bücher: Wo liegen die Vor- und Nachteile?

Bevor es an den eigentlichen eBook-Reader-Vergleich geht, wollen wir uns zunächst ansehen, welche Vor- und Nachteile eBook-Reader gegenüber dem klassischen Buch haben. Wir schauen uns dabei die Kosten, den Komfort, das Lesegefühl sowie den Umweltaspekt ein wenig genauer an.

Die Kosten beim gedruckten und digitalen Buch

Auf den ersten Blick ist der eReader natürlich deutlich teurer als ein Buch. Während für Romane im Durchschnitt etwa 10-20 Euro fällig werden, kann ein eBook-Reader gut und gerne bis zu 300 Euro kosten. Die Bücher, die auf den eReader geladen werden, kosten dagegen in der Regel weniger als solche, die gedruckt sind. Da bei elektronischen Büchern Material-, Druck- und Lagerkosten entfallen, geben die Händler die Preisvorteile gerne an ihre Kunden weiter. Wer also viel liest, wird im Laufe der Zeit so viel beim eBook-Kauf gespart haben, dass sich die Investition auszahlen wird.

Lesekomfort bei Büchern und eReadern

In dieser Hinsicht schneiden die eBook-Reader eindeutig besser ab. Sie wiegen wenig und ganz egal, wie viele Bücher drauf sind, sie werden einfach nicht schwerer. Sie sind meist beleuchtet und ermöglichen es bei allen Lichtverhältnissen zu lesen. Beim Lesen müssen keine Seiten festgehalten werden und ein eReader klappt auch nicht einfach so zu, wenn ein wenig Wind aufkommt. Mit einem eBook-Reader weiß der Leser außerdem immer, auf welcher Seite es weitergeht und kann sogar interessante Passagen markieren. Auf der anderen Seite ist der Leser vom Akku bzw. von einer Stromquelle abhängig. Ist der Saft leer, ist es dann auch schnell vorbei mit dem Lesegenuss.

Wie sieht es mit den ökologischen Aspekten aus?

Es ist eine Tatsache, dass sowohl bei der Produktion von eReadern als auch bei der Herstellung von Büchern der Umwelt nicht immer Gutes getan wird. Während bei gedruckten Büchern die Abholzung der Wälder eine Rolle spielt, müssen für die Herstellung von digitalen Lesegeräten Mineralien und auch seltene Erden gefördert werden. Und natürlich entsteht bei der Herstellung in beiden Fällen CO2. Doch trotzdem sind eReader besser für die Umwelt als das Buch – zumindest, wenn der Nutzer regelmäßig liest. Im Durchschnitt kommt ein digitales Lesegerät bei der Produktion auf etwa 24 Kilogramm CO2. Ein Buch kommt im Durchschnitt auf 1 Kilogramm. Bereits bei einem Lesepensum von 25 Büchern lohnt sich aus ökologischer Sicht die Anschaffung eines eReaders.

Das Lesegefühl bei Büchern vs. eReadern

Dies ist ein Aspekt, bei dem ganz klar das gedruckte Buch besser abschneidet. Der Geruch eines Buchs, das Gewicht in den Händen, das Rascheln beim Umblättern der Seiten – dies sind Dinge, die begeisterte Bücherleser lieben und auf die sie sehr ungern verzichten möchten.

Fazit: Vor allem für Vielleser sind eBook-Reader umwelttechnisch die bessere Alternative. Wer pro Jahr 1-2 Bücher liest, sollte lieber beim gedruckten Buch bleiben. Auch diejenigen, denen es beim Lesen vor allem auf Bequemlichkeit ankommt, werden die eReader lieben, während denen, die auf ein tolles Lesegefühl Wert legen, gedruckte Bücher lieber sind.

eBook Reader Vergleich Kindle

1. Kindle eReader: eBook-Reader mit einer Million verfügbarer Titel

Amazons eReader gibt es bereits seit 2007. Es war der erste Reader, der digitales Lesen dem Massenmarkt zugänglich machte. In heutiger Zeit hat Amazon drei verschiedene Kindle Reader im Angebot. Für unseren Vergleich wollen wir bei allen eReadern das Basismodell vergleichen. Das Kindle-Basismodell hat ein integriertes, verstellbares Frontlicht und ein Display ohne Spiegeleffekte. Es ist ein leichtes Gerät, das für die einhändige Nutzung geeignet ist.

  • Preis: 79,99 Euro
  • Speicherplatz: 4 GB
  • Gewicht: Ca. 180 g
  • Extras: Textstellen hervorheben, Schriftgröße anpassen, Definitionen nachschlagen
  • eBook-Reader erhältlich bei: Amazon, Saturn
  • App verfügbar: Ja

Amazon-Prime-Mitglieder profitieren ganz besonders vom Kindle, denn sie lesen mit Prime Leading kostenlos und bekommen dabei eine wechselnde Auswahl aus Hunderten von eBooks. Mit dem kostenpflichtigen Kindle Unlimited stehen sogar mehr als eine Million Titel zur Auswahl. Auf der anderen Seite müssen sich Kindle-Leser ausschließlich auf das Angebot von Amazon beschränken. eBooks anderer Formate lässt der Hersteller nicht zu.

2. Kobo Reader mit uneingeschränktem Zugang zu Büchern

Die Kobo eReader, die es seit dem Jahr 2010 gibt, stehen den Kindle-Lesegeräten in puncto technische Ausstattung in nichts nach. Die Kobo-Geräte gehörten zu den ersten mit einem Touchscreen und waren neben Kindle die einzigen Geräte mit einem direkten Online-Zugang zur eigenen Bibliothek. Im Gegensatz zu Amazons-Readern sind die Kobo-Geräte allerdings „barierrefrei“. Nutzer bekommen hier also auch Zugang zu eBooks offener Formate und somit zu den Titeln unabhängiger Buchverkäufer. Aktuell bietet Kobo bei seinen Lesegeräten drei Ausführungen an. Das Basismodell trägt den Namen „Kobo CLARA“.

  • Preis: Ca. 120-130 Euro
  • Speicherplatz: 8 GB
  • Gewicht: Ca. 170 g
  • Extras: Beleuchtetes Touch-Display, markieren, nachschlagen, PDF-Dateien lesen
  • eBook-Reader erhältlich bei: Rakuten
  • App verfügbar: Ja

Zu den ganz klaren Vorteilen des Readers gehört der uneingeschränkte Zugriff zu den unterschiedlichsten Buchtiteln. Auf der anderen Seite ist der eBook-Reader von Kobo deutlich teurer als das Pendant von Amazon.

eBook Reader Vergleich Kobo

3. Tolino eReader: Kampfansage an Amazon

Unter dem Namen Tolino vertreibt die sogenannte „Tolino-Allianz“, die sich aus Buchhändlern in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammensetzt, eBook-Reader sowie Tablets. Der Zusammenschluss war dem Bestreben geschuldet, dem Amazon-Monopol etwas entgegenzusetzen. Aktuell existieren vier Tolino-Reader-Modelle im Preisbereich von etwa 90 Euro bis etwa 300 Euro. Das Einstiegsmodell heißt Tolino Page und ist inzwischen auch mit integriertem Licht verfügbar.

  • Preis: 89 Euro
  • Speicherplatz: 4 GB (für eBooks 2 GB verfügbar)
  • Gewicht: Ca. 170 g
  • Extras: Übersetzungsfunktion, Schnellblättern-Funktion, beleuchtetes Display
  • eBook-Reader erhältlich bei: Thalia
  • App verfügbar: Ja

Zu den Tolino-Vorteilen gehört die Tatsache, dass alle großen deutschen Buchhändler sowohl die Lesegeräte als auch die zugehörigen eBooks im Sortiment führen. Wer also bei Thalia seinen Reader kauft, kann zum Beispiel auch auf die eBooks von Hugendubel zugreifen. Auf der anderen Seite bekommen Nutzer hier einen geringeren Speicherplatz als bei den Vergleichsmodellen.

4. PocketBook Reader: leistungsstarkes Lesegerät mit guten Bewertungen

Das Unternehmen PocketBook gehört weltweit zu den führenden Herstellern digitaler Lesegeräte. Auch bei diesen Geräten handelt es sich um sogenannte Epub-Reader (das gängigste eBook-Format), die den Zugang zu fast allen Shops und Download-Portalen ermöglichen. Nutzern steht somit eine schier unbegrenzte Auswahl an Büchern zur Verfügung. PocketBook bietet aktuell vier verschiedene eReader-Modelle an und die Basisvariante trägt den Namen „BASIC 3“.

  • Preis: Ca. 70 Euro
  • Speicherplatz: 8 GB (für Inhalte 7 GB verfügbar)
  • Gewicht: Ca. 150 g
  • Extras: Spiele wie Schach, Unterstützung von 17 gängigen Buch- und 4 Bildformaten
  • eBook-Reader erhältlich bei: Idealo
  • App verfügbar: Ja

Ein Manko des eBook-Lesers ist die fehlende Beleuchtung, sodass Nutzer bei Dunkelheit noch auf eine Leselampe angewiesen sind. Das schöne Design und das geringe Gewicht stehen beim BASIC-3-Reader auf der Haben-Seite.

eReader mit Tee

5. InkBOOK: eRader mit Bücher-Flatrate

Der letzte Hersteller im Bunde ist das Unternehmen InkBOOK. Das Unternehmen bietet aktuell vier verschiedene eBook-Reader für individuelle Ansprüche an. Das Basismodell heißt „Classic 2“ und gehört zu den kostspieligeren Einsteigermodellen. Eine Besonderheit beim InkBOOK Classic 2 Reader stellt die Tatsache dar, dass Nutzer darauf den Dienst „Skoobe“ nutzen können. Dabei handelt es sich um eine Flatrate für Bücher. Das Angebot von Skoobe umfasst mehr als 300.000 deutschsprachige und Tausende englischsprachige Werke. Doch auch Millionen anderer Titel gibt es zu lesen, denn auch dieser Reader ermöglicht den Zugang zu den allermeisten Shops, die elektronische Bücher anbieten.

  • Preis: Ca 100 Euro
  • Speicherplatz: 4 GB (davon etwa 2 GB nutzbar)
  • Gewicht: Ca. 150 g
  • Extras: An- und Ausschalter für Touchscreen, OpenDyslexic-Schriftart für Menschen mit Legasthenie, erhöhter Kontrast für Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit.
  • eBook-Reader erhältlich bei: Amazon
  • App verfügbar: Nein

Integriertes Licht ist auch beim Classic-2-Modell leider nicht vorhanden, was bei dem Preis durchaus im Bereich des Möglichen sein sollte. Der Speicherplatz ist mit vier Gigabyte ausreichend und mit einem Gewicht von etwas mehr als 150 Gramm ist der InkBOOk eReader angenehm leicht.

Und die Moral von der Geschichte?

Alles in allem werden regelmäßige Leser die vielen Vorzüge der eReader durchaus zu schätzen wissen. Vor allem im Urlaub wird sich der zusätzliche Platz im Koffer bemerkbar machen. Aber auch im Alltag sind die kleinen und leichten Lesegeräte sehr praktisch, denn sie ermöglichen bequemes Lesen bei allen Lichtverhältnissen und bieten Platz für Tausende von Büchern. Es gibt auf dem Markt eine bunte Auswahl an eBook-Reader-Modellen, sodass für jedes Budget und jeden Anspruch etwas Passendes dabei ist. Und diejenigen, die auf den typischen Buchgeruch nicht verzichten möchten, müssen ihre alte Büchersammlung ja nicht aufgeben. Sie können beim eReader-Lesen zum Beispiel einfach hin und wieder an einem Buch aus dem Regal schnuppern.

Buchliebe
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