
Azubi-Löhne: 300 Euro mehr oder weniger
Ausbildungsgehälter Wo Lehrlinge 1580 Euro verdienen - und wo nur 570
Ausbildung ist nicht gleich Ausbildung - schon, was das Geld angeht. Die Spanne der Verdienstmöglichkeiten reicht von einem Monatslohn von 570 Euro im Kfz-Gewerbe in Thüringen im ersten Lehrjahr bis zu 1580 Euro im westdeutschen Bauhauptgewerbe im vierten Ausbildungsjahr.
Das zeigt eine Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Noch überraschender als die großen Unterschiede zwischen den Branchen: Auch innerhalb eines Berufsstands können die Ausbildungsvergütungen sehr unterschiedlich sein. Für dieselbe Tätigkeit zahlt man den Lehrlingen in manchen Regionen mehrere Hundert Euro mehr - pro Monat.
So verdient ein Azubi im Kfz-Gewerbe in Baden-Württemberg im dritten Lehrjahr 929 Euro pro Monat. In Brandenburg sind es mit 630 Euro dagegen 299 Euro weniger.
Die Auswertung zeigt auch in anderen Branchen zum Teil erhebliche Unterschiede je nach Region auf. So bekommen Azubis in westdeutschen Baubetrieben im dritten Lehrjahr auf 1410 Euro, in ostdeutschen Baubetrieben dagegen auf 1130 Euro - also 280 Euro weniger. Im Hotel- und Gaststättengewerbe liegt der Unterschied zwischen Lehrlingsgehältern in bayerischen Betrieben und entsprechenden Gehältern in Mecklenburg-Vorpommern bei 270 Euro.
Wie WSI-Tarifexperte Thorsten Schulten erklärte, besteht häufig ein West-Ost-Gefälle, aber auch ein Süd-Nord-Gefälle. Insgesamt seien die Löhne in den Ausbildungsberufen ähnlich differenziert wie Tariflöhne.
Die Auswertung des WSI stellt keinen vollständigen Überblick dar. Das Institut hat lediglich die Tarifverträge in ausgewählten Wirtschaftszweigen und Tarifbereichen verglichen.
In der Fotostrecke können Sie sehen, wo sich besonders deutliche Unterschiede auftun:

Azubi-Löhne: 300 Euro mehr oder weniger
Die folgende Übersicht zeigt die Ausbildungsvergütungen in ausgewählten häufigen Berufen nach Tarif. Oben sehen Sie das erste, unten das dritte Lehrjahr.